Dein Auftritt, Prinzessin!
Kaum hat Prinzessin Mia ihren Traum-Prinz Michael erobert, wird sie schon wieder von ihm getrennt: In den Weihnachtsferien muss Mia die Thronfolgerin im Fürstentum Genovia mimen. Ein öder Job - würde nicht Mias royale Großmutter für Wirbel sorgen: Der...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
12.95 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Dein Auftritt, Prinzessin! “
Kaum hat Prinzessin Mia ihren Traum-Prinz Michael erobert, wird sie schon wieder von ihm getrennt: In den Weihnachtsferien muss Mia die Thronfolgerin im Fürstentum Genovia mimen. Ein öder Job - würde nicht Mias royale Großmutter für Wirbel sorgen: Der italienische Exil-Prinz Rene scheint ihr die ideale Partie für Mia zu sein.Der Rückflug nach New York und zu Michael kommt Mia da wie gerufen. Doch bevor sie und ihr Schwarm einen kuscheligen Star Wars-Abend verbringen können, funkt Grandmere dazwischen. Sie schleppt Mia zum Ball einer Comtesse und setzt der Veranstaltung dort buchstäblich die Krone auf: Vor aller Welt präsentiert sie Rene als Mias Freund und Ballpartner!
Lese-Probe zu „Dein Auftritt, Prinzessin! “
VON: PRINZESSIN AMELIA MIGNONETTE GRIMALDITHERMOPOLIS RENALDO
MOMENTANES ALTER: 14 JAHRE, ACHT MONATE
1. Ich werde endgültig damit aufhören, an den Nägeln zu kauen (gilt auch für die künstlichen).
2. Ich werde nie mehr lügen. Grandmère durchschaut mich sowieso sofort, weil meine verräterischen Nasenflügel schon beim kleinsten Schwindel zucken. Es ist sinnlos, ihr was vormachen zu wollen.
3. Falls ich noch mal im genovesischen Staatsfernsehen eine Ansprache an mein Volk halten muss, weiche ich nicht vom abgesprochenen Redetext ab.
4. In Anwesenheit der Hofdamen soll meinen Lippen nie mehr ein unbedachtes "mèrde!" entschlüpfen.
5. Außerdem lasse ich mir von meinem genovesischen Bodyguard François keine dreckigen französischen Schimpfwörter mehr beibringen.
6. Ich werde mich beim Verband der genovesischen Olivenbauern in aller Form für meinen kleinen Scherz entschuldigen.
7. Und beim Hof-Küchenchef dafür, dass ich meine Scheibe foie gras an Grandmères Hund verfüttert hab (obwohl ich der Palastküche schon tausendmal gesagt hab, dass ich nichts esse, wo Leber drin ist).
8. Ich gebe fortan jeden Versuch auf, die Mitglieder der fürstlich-genovesischen Pressestelle über die Gefahren des Rauchens aufklären zu wollen. Wenn sie so wild drauf sind, an Lungenkrebs zu sterben - bitte schön.
9. Ich werde endlich den Zustand vollkommener psychologischer Selbstaktualisierung erreichen.
10. Ich werde aufhören, die ganze Zeit an Michael Moscovitz zu denken.
Äh... Sekunde. Ich darf an Michael Moscovitz denken, so viel ich will - er ist ja jetzt mein RICHTIGER, FESTER FREUND!!!!!!!!!
MT + MM = wahre Liebe 4ever
Angeblich hab ich ja "Ferien". Ganz im Ernst. Winterferien. Eigentlich sollte ich mich amüsieren, ausruhen und mich mental auf das nächste Halbjahr vorbereiten, weil Mathe da noch viel komplizierter wird und außerdem Gesundheitslehre dazukommt. In der Schule waren sie alle superneidisch: Oh, du Glückliche, du darfst in einem echten Schloss Weihnachten
... mehr
feiern, wo du von vorne bis hinten bedient wirst. Toll.
Dabei ist es ganz und gar nicht toll, in einem Schloss zu wohnen. Warum? Na, weil hier alles uralt und verranzt ist. Der Kasten stammt zwar nicht aus dem 4. Jahrhundert (oder wann auch immer meine Urahnin Rosagunde zur ersten genovesischen Fürstin gekürt wurde), sondern von Anfang des 17. Jahrhunderts - aber jetzt sag ich mal, was es um 1600 alles nicht gab:
1. Kabelfernsehen
2. DSL-Anschluss
3. Klos
Ja, okay, inzwischen gibt's hier zwar eine Satellitenschüssel, aber der Palastbesitzer ist nun mal leider Dad und der hat bloß CNN, CNN Financial News und so einen lahmen Golf-Sender einprogrammiert. Wo läuft bitteschön MTV? Wo läuft Der große TV-Roman? Dem weiblichen Fernsehpublikum wird hier nichts geboten!
Wobei ich sowieso nicht zum Fernsehen kommen würde, weil ich bloß rumgehetzt werde. Ich hab nie auch nur ein Sekündchen Zeit, in dem ich gemütlich zur Fernbedienung greifen und murmeln könnte: "Hm-hm-hm, mal schauen, ob nicht irgendwo ein schöner kitschiger Liebesfilm läuft."
Ach, und was die Klos betrifft... nur so viel: Im 17. Jahrhundert war die Kanalisation noch nicht besonders ausgereift. Wenn man heute, vierhundert Jahre später, auch nur ein Blatt Klopapier zu viel in die Schüssel wirft und es runterzuspülen versucht, muss man im heimischen Badezimmer gleich so eine Art Mini-Jahrhundertflut bekämpfen.
Tja, so viel zu meinem tollen Leben in Genovia.
Meine Freunde und Freundinnen pesen gerade in Nobel-Skiorten wie Aspen die Pisten runter oder grillen in Miami am Strand.
Und was mach ich? Wie sehen meine Winterferien aus?
Sekunde. Ich hol mal den neuen Terminplaner, den mir Grandmère zu Weihnachten geschenkt hat (toll, was? Welches Mädchen würde vor Freude über einen Terminplaner nicht im Dreieck hüpfen?), und schreibe die bisherigen Highlights daraus ab:
Besichtigung des Panzerkreuzers Prince Philippe. Bin über Ankerkette gestolpert und hab dabei versehentlich Admiral Pepin über Bord gestoßen. Er blieb aber unversehrt und wurde mit einer Harpune wieder rausgefischt.
Wieso bin ich eigentlich die Einzige hier, die erkennt, dass man dringend was gegen die Umweltverschmutzung tun muss? Die Leute, die im genovesischen Jachthafen ankern, sollten mal darüber nachdenken, was sie da alles gedankenlos ins Meer schmeißen. Wie jeder weiß, bleiben immer wieder arme Schweinswale mit der Schnauze in diesen Folienringen stecken, mit denen die Getränkedosen bei den Sechserpacks aneinander hängen. Und dann verhungern sie, weil sie das Maul nicht mehr aufkriegen. Die Leute brauchten die Folienringe bloß zerschneiden, bevor sie sie ins Meer schmeißen, und alles wäre okay.
Na ja, alles auch nicht, weil man ja eigentlich gar keinen Müll ins Meer schmeißen soll.
Ich kann einfach nicht tatenlos zusehen, wie hilflose Meeresgeschöpfe leiden müssen, bloß weil irgendwelche Sonnenölsüchtigen den ganzen Tag an Deck liegen und dabei Unmengen Getränkedosen in Sixpacks konsumieren.
Schon zwei Tage ohne Michael. Habe zweimal versucht, ihn zu erreichen. Beim ersten Mal ist niemand rangegangen. Beim zweiten Mal sagte seine Großmutter, er sei gerade zur Apotheke gegangen, um für seinen Großvater so ein Puder gegen Schweißfüße zu kaufen. Der Gute. Er ist immer für andere da.
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
Dienstag, 23. Dezember
Frühstück mit dem Verband der genovesischen Olivenbauern. Der Vorsitzende ist ein 98-jähriger Hutzelgreis. Habe ihm gratuliert und gesagt, für sein reifes Alter sähe er aber ganz schön "olivenkerngesund" aus. Niemand schien meinen Witz witzig zu finden, vor allem die Mitglieder des Verbands der Olivenbauern nicht.
Dritter Tag ohne Michael. Kam nicht dazu, anzurufen, weil ich mit Grandmère wegen des Olivenkern-Scherzes heftige Diskussionen führen müsste.
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
24.Dezember
Habe im Staatsfernsehen Ansprache ans genovesische Volk gehalten. Bin etwas vom abgesprochenen Redetext abgewichen, weil mir einfiel, wie viel Geld die New Yorker Stadtverwaltung jährlich allein durch Parkgebühren einnimmt, weshalb ich spontan vorschlug, in Genovia auch ein paar Parkuhren aufzustellen. Das würde das Bruttosozialprodukt enorm steigern und knauserige Tagesausflügler abschrecken, die sowieso nicht zum Geldausgeben, sondern bloß zum Glotzen nach Genovia kommen. Verstehe nach wie vor nicht, wieso Grandmère sauer ist. Die Parkuhren in New York sind nicht hässlich und verschandeln auch nicht die Landschaft. Mir fallen sie schon gar nicht mehr auf.
Vierter TOMM (Tag ohne meinen Michael)
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
25.Dezember - Weihnachten
JUHUUUUUU!!!!!! Habe Michael endlich an die Strippe bekommen. Wir waren aber beide ziemlich verkrampft. Ich, weil Dad, Grandmère und mein Cousin René um mich herumschlichen, und er, weil seine Eltern, seine Großeltern und seine Schwester Lilly mit im Zimmer saßen.
Michael hat gefragt, ob ich was zu Weihnachten bekommen hab. Nein, hab ich gesagt, bloß einen Terminplaner und ein Zepter. Dabei hatte ich mir ein Handy gewünscht. Als ich wissen wollte, ob er was Schönes zu Chanukka bekommen hat, hat er auch Nein gesagt, bloß einen Farbdrucker. Immer noch besser als meine Geschenke, finde ich. Obwohl man das Zepter super zum Zurückschieben der Nagelhaut benutzen kann.
Ich bin echt erleichtert, dass sich Michael noch an mich erinnert. Natürlich weiß ich, dass mein Freund ein besonders gelungenes Exemplar seiner Spezies - männliche Wesen, meine ich - ist. Aber Männer haben nun mal bekanntermaßen eins mit Hunden gemeinsam: ihr nicht vorhandenes Kurzzeitgedächtnis. Schwärmt man ihnen von dem Film "Willkommen in Wellville" vor, behaupten sie ein paar Minuten später glatt, man fände die Serie "Smallville" total genial. Das kann man ihnen aber nicht vorwerfen. Ich glaub, ihr Hirnspeicher ist einfach mit Datenmüll über Modems, Star Trek, Limp Bizkit usw. belegt.
Michael ist leider keine Ausnahme. Er ist zwar der Zweitbeste in seinem Jahrgang, hat im College-Einstufungstest die volle Punktzahl erreicht und ist noch vor der Abschlussprüfung an einer der besten Unis des Landes aufgenommen worden, aber er brauchte trotzdem ungefähr fünf Millionen Jahre, bis er sich dazu durchringen konnte, mir zu sagen, dass er mich mag. Und auch das erst, nachdem ich ihn mit anonymen Liebesgedichten bombardiert hatte. Die gar nicht so anonym waren, weil er - dank meiner geschwätzigen Freundinnen, zu denen auch seine jüngere Schwester gehört - die ganze Zeit wusste, dass sie von mir waren.
Na, egal. Es ist jedenfalls echt hart, fünf lange Tage ohne Nachricht von der großen Liebe seines Lebens zu sein. Wenn Tina Hakim Babas Freund Dave Farouq EI-Abar so lange nicht bei Tina anruft, denkt sie jedes Mal gleich, er hätte eine Bessere gefunden. Sie hat ihm sogar mal gestanden, wie sehr sie ihn liebt und wie schlimm es für sie ist, wenn er sich so lange nicht meldet... Seitdem meldet er sich überhaupt nicht mehr, weil er anscheinend eine Bindungsphobie hat und die totale Panikattacke bekommt, wenn er das Wort "Liebe" hört.
Michael könnte locker eine finden, die besser ist als ich. Da draußen laufen bestimmt eine Million echt tolle Mädels rum, die so richtig was zu bieten haben und nicht bloß Prinzessinnen sind, die in den Winterferien mit ihren irrsinnigen Großmüttern und haarlosen Monsterpudeln in Paläste gesperrt werden.
Obwohl wir Tina jedes Mal beruhigen, wenn sie denkt, dass Dave bald mit ihr Schluss macht - "Nööö, das würde er nie tun!" -, verstehe ich jetzt, wie sie sich fühlt.
Ich hab mit Mom und Mr Gianini telefoniert. Beiden geht es gut. Mom hat ihrer Frauenärztin verboten, ihr zu verraten, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommt. Sie will es vorher lieber nicht wissen, weil sie denkt, dass sie bei einem Jungen vielleicht nicht pressen würde, um nicht noch einen Y-chromosomigen Frauenunterdrücker auf die Welt zu bringen. (Mr G meinte lachend, das sagt sie nur, weil ihr Hormonhaushalt durcheinander ist, aber ich wäre mir da an seiner Stelle nicht so sicher. Mom ist eine ziemlich radikale Y-Chromosomen-Gegnerin).
Zum Schluss haben sie Fat Louie an den Hörer gehalten, damit ich ihm fröhliche Weihnachten wünschen konnte, und er hat total sauer gefaucht. Gott sei Dank. Also geht es ihm gut.
5 TOMM
Dabei ist es ganz und gar nicht toll, in einem Schloss zu wohnen. Warum? Na, weil hier alles uralt und verranzt ist. Der Kasten stammt zwar nicht aus dem 4. Jahrhundert (oder wann auch immer meine Urahnin Rosagunde zur ersten genovesischen Fürstin gekürt wurde), sondern von Anfang des 17. Jahrhunderts - aber jetzt sag ich mal, was es um 1600 alles nicht gab:
1. Kabelfernsehen
2. DSL-Anschluss
3. Klos
Ja, okay, inzwischen gibt's hier zwar eine Satellitenschüssel, aber der Palastbesitzer ist nun mal leider Dad und der hat bloß CNN, CNN Financial News und so einen lahmen Golf-Sender einprogrammiert. Wo läuft bitteschön MTV? Wo läuft Der große TV-Roman? Dem weiblichen Fernsehpublikum wird hier nichts geboten!
Wobei ich sowieso nicht zum Fernsehen kommen würde, weil ich bloß rumgehetzt werde. Ich hab nie auch nur ein Sekündchen Zeit, in dem ich gemütlich zur Fernbedienung greifen und murmeln könnte: "Hm-hm-hm, mal schauen, ob nicht irgendwo ein schöner kitschiger Liebesfilm läuft."
Ach, und was die Klos betrifft... nur so viel: Im 17. Jahrhundert war die Kanalisation noch nicht besonders ausgereift. Wenn man heute, vierhundert Jahre später, auch nur ein Blatt Klopapier zu viel in die Schüssel wirft und es runterzuspülen versucht, muss man im heimischen Badezimmer gleich so eine Art Mini-Jahrhundertflut bekämpfen.
Tja, so viel zu meinem tollen Leben in Genovia.
Meine Freunde und Freundinnen pesen gerade in Nobel-Skiorten wie Aspen die Pisten runter oder grillen in Miami am Strand.
Und was mach ich? Wie sehen meine Winterferien aus?
Sekunde. Ich hol mal den neuen Terminplaner, den mir Grandmère zu Weihnachten geschenkt hat (toll, was? Welches Mädchen würde vor Freude über einen Terminplaner nicht im Dreieck hüpfen?), und schreibe die bisherigen Highlights daraus ab:
Besichtigung des Panzerkreuzers Prince Philippe. Bin über Ankerkette gestolpert und hab dabei versehentlich Admiral Pepin über Bord gestoßen. Er blieb aber unversehrt und wurde mit einer Harpune wieder rausgefischt.
Wieso bin ich eigentlich die Einzige hier, die erkennt, dass man dringend was gegen die Umweltverschmutzung tun muss? Die Leute, die im genovesischen Jachthafen ankern, sollten mal darüber nachdenken, was sie da alles gedankenlos ins Meer schmeißen. Wie jeder weiß, bleiben immer wieder arme Schweinswale mit der Schnauze in diesen Folienringen stecken, mit denen die Getränkedosen bei den Sechserpacks aneinander hängen. Und dann verhungern sie, weil sie das Maul nicht mehr aufkriegen. Die Leute brauchten die Folienringe bloß zerschneiden, bevor sie sie ins Meer schmeißen, und alles wäre okay.
Na ja, alles auch nicht, weil man ja eigentlich gar keinen Müll ins Meer schmeißen soll.
Ich kann einfach nicht tatenlos zusehen, wie hilflose Meeresgeschöpfe leiden müssen, bloß weil irgendwelche Sonnenölsüchtigen den ganzen Tag an Deck liegen und dabei Unmengen Getränkedosen in Sixpacks konsumieren.
Schon zwei Tage ohne Michael. Habe zweimal versucht, ihn zu erreichen. Beim ersten Mal ist niemand rangegangen. Beim zweiten Mal sagte seine Großmutter, er sei gerade zur Apotheke gegangen, um für seinen Großvater so ein Puder gegen Schweißfüße zu kaufen. Der Gute. Er ist immer für andere da.
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
Dienstag, 23. Dezember
Frühstück mit dem Verband der genovesischen Olivenbauern. Der Vorsitzende ist ein 98-jähriger Hutzelgreis. Habe ihm gratuliert und gesagt, für sein reifes Alter sähe er aber ganz schön "olivenkerngesund" aus. Niemand schien meinen Witz witzig zu finden, vor allem die Mitglieder des Verbands der Olivenbauern nicht.
Dritter Tag ohne Michael. Kam nicht dazu, anzurufen, weil ich mit Grandmère wegen des Olivenkern-Scherzes heftige Diskussionen führen müsste.
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
24.Dezember
Habe im Staatsfernsehen Ansprache ans genovesische Volk gehalten. Bin etwas vom abgesprochenen Redetext abgewichen, weil mir einfiel, wie viel Geld die New Yorker Stadtverwaltung jährlich allein durch Parkgebühren einnimmt, weshalb ich spontan vorschlug, in Genovia auch ein paar Parkuhren aufzustellen. Das würde das Bruttosozialprodukt enorm steigern und knauserige Tagesausflügler abschrecken, die sowieso nicht zum Geldausgeben, sondern bloß zum Glotzen nach Genovia kommen. Verstehe nach wie vor nicht, wieso Grandmère sauer ist. Die Parkuhren in New York sind nicht hässlich und verschandeln auch nicht die Landschaft. Mir fallen sie schon gar nicht mehr auf.
Vierter TOMM (Tag ohne meinen Michael)
Aus dem fürstlichen Terminplaner:
25.Dezember - Weihnachten
JUHUUUUUU!!!!!! Habe Michael endlich an die Strippe bekommen. Wir waren aber beide ziemlich verkrampft. Ich, weil Dad, Grandmère und mein Cousin René um mich herumschlichen, und er, weil seine Eltern, seine Großeltern und seine Schwester Lilly mit im Zimmer saßen.
Michael hat gefragt, ob ich was zu Weihnachten bekommen hab. Nein, hab ich gesagt, bloß einen Terminplaner und ein Zepter. Dabei hatte ich mir ein Handy gewünscht. Als ich wissen wollte, ob er was Schönes zu Chanukka bekommen hat, hat er auch Nein gesagt, bloß einen Farbdrucker. Immer noch besser als meine Geschenke, finde ich. Obwohl man das Zepter super zum Zurückschieben der Nagelhaut benutzen kann.
Ich bin echt erleichtert, dass sich Michael noch an mich erinnert. Natürlich weiß ich, dass mein Freund ein besonders gelungenes Exemplar seiner Spezies - männliche Wesen, meine ich - ist. Aber Männer haben nun mal bekanntermaßen eins mit Hunden gemeinsam: ihr nicht vorhandenes Kurzzeitgedächtnis. Schwärmt man ihnen von dem Film "Willkommen in Wellville" vor, behaupten sie ein paar Minuten später glatt, man fände die Serie "Smallville" total genial. Das kann man ihnen aber nicht vorwerfen. Ich glaub, ihr Hirnspeicher ist einfach mit Datenmüll über Modems, Star Trek, Limp Bizkit usw. belegt.
Michael ist leider keine Ausnahme. Er ist zwar der Zweitbeste in seinem Jahrgang, hat im College-Einstufungstest die volle Punktzahl erreicht und ist noch vor der Abschlussprüfung an einer der besten Unis des Landes aufgenommen worden, aber er brauchte trotzdem ungefähr fünf Millionen Jahre, bis er sich dazu durchringen konnte, mir zu sagen, dass er mich mag. Und auch das erst, nachdem ich ihn mit anonymen Liebesgedichten bombardiert hatte. Die gar nicht so anonym waren, weil er - dank meiner geschwätzigen Freundinnen, zu denen auch seine jüngere Schwester gehört - die ganze Zeit wusste, dass sie von mir waren.
Na, egal. Es ist jedenfalls echt hart, fünf lange Tage ohne Nachricht von der großen Liebe seines Lebens zu sein. Wenn Tina Hakim Babas Freund Dave Farouq EI-Abar so lange nicht bei Tina anruft, denkt sie jedes Mal gleich, er hätte eine Bessere gefunden. Sie hat ihm sogar mal gestanden, wie sehr sie ihn liebt und wie schlimm es für sie ist, wenn er sich so lange nicht meldet... Seitdem meldet er sich überhaupt nicht mehr, weil er anscheinend eine Bindungsphobie hat und die totale Panikattacke bekommt, wenn er das Wort "Liebe" hört.
Michael könnte locker eine finden, die besser ist als ich. Da draußen laufen bestimmt eine Million echt tolle Mädels rum, die so richtig was zu bieten haben und nicht bloß Prinzessinnen sind, die in den Winterferien mit ihren irrsinnigen Großmüttern und haarlosen Monsterpudeln in Paläste gesperrt werden.
Obwohl wir Tina jedes Mal beruhigen, wenn sie denkt, dass Dave bald mit ihr Schluss macht - "Nööö, das würde er nie tun!" -, verstehe ich jetzt, wie sie sich fühlt.
Ich hab mit Mom und Mr Gianini telefoniert. Beiden geht es gut. Mom hat ihrer Frauenärztin verboten, ihr zu verraten, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommt. Sie will es vorher lieber nicht wissen, weil sie denkt, dass sie bei einem Jungen vielleicht nicht pressen würde, um nicht noch einen Y-chromosomigen Frauenunterdrücker auf die Welt zu bringen. (Mr G meinte lachend, das sagt sie nur, weil ihr Hormonhaushalt durcheinander ist, aber ich wäre mir da an seiner Stelle nicht so sicher. Mom ist eine ziemlich radikale Y-Chromosomen-Gegnerin).
Zum Schluss haben sie Fat Louie an den Hörer gehalten, damit ich ihm fröhliche Weihnachten wünschen konnte, und er hat total sauer gefaucht. Gott sei Dank. Also geht es ihm gut.
5 TOMM
... weniger
Autoren-Porträt von Meg Cabot
Meggin Cabot, geb. in Bloomington, Indiana, war schon früh eine Leseratte. Ihre Lieblingsautoren waren Jane Austen, Judy Blume und Barbara Cartland. Nach dem Studium zog sie nach New York City, wo sie zunächst auch als Illustratorin arbeitete, bevor sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. Meggin Cabot lebt mit ihrem Mann und ihrer einäugigen Katze Henrietta in New York City.
Bibliographische Angaben
- Autor: Meg Cabot
- Altersempfehlung: 14 - 17 Jahre
- 2003, 4, 246 Seiten, Maße: 14 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Katarina Ganslandt
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570127567
- ISBN-13: 9783570127568
Rezension zu „Dein Auftritt, Prinzessin! “
Superklasse!! (Mehr Worte braucht man für diesen Titel nicht.)
Kommentar zu "Dein Auftritt, Prinzessin!"
0 Gebrauchte Artikel zu „Dein Auftritt, Prinzessin!“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Dein Auftritt, Prinzessin!".
Kommentar verfassen