Dein Gesicht morgen.Bd.3
Gift und Schatten und Abschied. Roman
"Gift und Schatten und Abschied" ist ein Epos über das unerschöpfliche Rätsel der menschlichen Natur, über Liebe, Täuschung und Schuld. Mit meisterhafter Virtuosität entfaltet Javier Marías seine ganze betörende Erzählkunst und schenkt uns ein großes Werk von über bordender Originalität.
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Produktinformationen zu „Dein Gesicht morgen.Bd.3 “
"Gift und Schatten und Abschied" ist ein Epos über das unerschöpfliche Rätsel der menschlichen Natur, über Liebe, Täuschung und Schuld. Mit meisterhafter Virtuosität entfaltet Javier Marías seine ganze betörende Erzählkunst und schenkt uns ein großes Werk von über bordender Originalität.
Klappentext zu „Dein Gesicht morgen.Bd.3 “
Jaime Deza arbeitet für eine Sondereinheit des britischen Geheimdienstes, darauf spezialisiert, die Gesichter seiner Mitmenschen zu dechiffrieren, um daraus ihr Handeln vorherzusagen.Er kehrt von London nach Madrid zurück, um die eigene Familie zu beschützen und dabei auszuspionieren. Und er muss entdecken, dass uns Gewalt und Verrat, selbst an den Nächsten, eingeimpft sind wie ein Gift.
"Gift und Schatten und Abschied" ist eine philosophisch verspielte Spionagegeschichte, in der Javier Marías voll Spannung und Witz die großen Themen - Freiheit und Verantwortung, Wissen, Macht und Gewalt - erkundet. Und dabei einen kaleidoskophaften Blick auf ein Jahrhundert voller Irrungen und Verheerungen wirft. Es ist das fulminante, lang erwartete Finale seiner Trilogie, ein Gipfelwerk der Weltliteratur.
Lese-Probe zu „Dein Gesicht morgen.Bd.3 “
V. GIFTMan wünscht es nicht, aber man zieht es immer vor, daß derjenige stirbt, der neben einem ist. In einer Mission oder in einer Schlacht, in einer Fliegerstaffel oder unter einem Bombardement oder im Schützengraben, als es welche gab, bei einem Straßenraub oder bei einem Überfall auf ein Geschäft oder bei der Entführung von Touristen, bei einem Erdbeben, einer Explosion, einem Attentat, einem Brand, egal bei was: der Freund, der Bruder, der Vater oder sogar der Sohn, auch wenn er noch ein Kind ist. Und auch die Geliebte, auch die Geliebte, eher als man selbst. All die Fälle, bei denen jemand mit seinem Körper einen anderen deckt oder sich einer Kugel oder einem Messer entgegenstellt, sind außergewöhnliche Ausnahmen und fallen deshalb so auf, die meisten davon sind fiktiv, sie kommen in Romanen und Filmen vor. Die wenigen Fälle, die im Leben geschehen, gehorchen unüberlegten Impulsen oder solchen, hinter denen ein besonders ausgeprägter Sinn für Anstand steht, was immer seltener wird, manche Leute könnten nicht ertragen, daß ihr Sohn oder ihre Geliebte mit dem Gedanken sterben, man hätte ihren Tod nicht verhindert, sich nicht geopfert, sein Leben nicht gegeben, um ihres zu retten, so als hätte man eine Hierarchie der Lebenden verinnerlicht, die allmählich veraltet und verblasst ist, die Kinder verdienen es, länger zu leben als die Frauen, und die Frauen länger als die Männer und diese länger als die Alten, ungefähr so, so war es früher, und diese alte Ritterlichkeit lebt in einigen Menschen fort, die immer weni ger werden, sie besitzen noch diesen Anstand, der ziemlich absurd ist, wenn man es recht betrachtet, denn was sollte dieser letzte Gedanke ausmachen, der flüchtige Kummer oder die flüchtige Enttäuschung desjenigen, der einen Augenblick später bereits tot sein wird und nicht mehr imstande, sich enttäuscht oder bekümmert zu fühlen oder überhaupt zu denken? Es stimmt, daß es noch einige wenige gibt, bei denen diese Sorge fest verwurzelt ist und die daher
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für den Zeugen handeln, den sie retten, um gut vor ihm oder ihr dazustehen und voll ewiger Bewunderung und Dankbarkeit erinnert zu werden; ohne im entscheidenden Moment wirklich zu bedenken, ohne also ein volles Bewußtsein davon zu haben, daß sie diese Bewunderung und diese Dankbarkeit nie werden genießen können, weil sie es sind, die schon einen Augenblick später tot sein werden."
Und während er sprach, kam mir ein schwer verständlicher, wenn nicht unübersetzbarer Ausdruck in den Sinn, den ich deshalb nicht sofort verwendete, es hätte eine Weile gedauert, ihn Tupra zu erklären: ?Wir bezeichnen das als Schamgefühl der Stierkämpfer?, fiel mir ein, und gleich darauf: ?Aber natürlich haben die Stierkämpfer eine Menge Zeugen, eine ganze Arena und dazu bisweilen Millionen von Fernsehzuschauern, und es ist besser zu verstehen, daß sie denken: "Ich verlasse die Arena lieber mit zerschmettertem Oberschenkel, ich verlasse die Arena lieber als Leichnam denn als Feigling, vor so vielen Leuten, die es von nun an endlos erzählen würden." Diese Stierkämpfer fürchten den erzählerischen Horror wie die Pest, den letzten Fehltritt, der ihr Bild prägt, für sie zählt ihr Ende tatsächlich sehr, wie für Dick Dearlove und fast jede öffentliche Person, denke ich mir, deren Geschichte in all ihren Abschnitten oder Kapiteln den Blicken aller preisgegeben ist, bis zum Ende, das diese Geschichte in ihrer Ganzheit bestimmt oder ihr einen ungerechten, trügerischen Sinn verleiht.? Und dann musste ich es doch sagen, obwohl ich Tupra damit kurz unterbrach. Es war jedoch ein Beitrag zu dem, wovon er gesprochen hatte, und diente dazu, einen Dialog zu fingieren:
"Wir nennen das im Spanischen ?vergüenza torera? ." Und ich sagte die zwei Wörter genau so, um sie ihm gleich darauf zu übersetzen. "?Bullfighter's shame?, wortwörtlich, oder ? sense of shame ?. Ein andermal werde ich dir erklären, was genau das ist, ihr habt hier ja keine S
Und während er sprach, kam mir ein schwer verständlicher, wenn nicht unübersetzbarer Ausdruck in den Sinn, den ich deshalb nicht sofort verwendete, es hätte eine Weile gedauert, ihn Tupra zu erklären: ?Wir bezeichnen das als Schamgefühl der Stierkämpfer?, fiel mir ein, und gleich darauf: ?Aber natürlich haben die Stierkämpfer eine Menge Zeugen, eine ganze Arena und dazu bisweilen Millionen von Fernsehzuschauern, und es ist besser zu verstehen, daß sie denken: "Ich verlasse die Arena lieber mit zerschmettertem Oberschenkel, ich verlasse die Arena lieber als Leichnam denn als Feigling, vor so vielen Leuten, die es von nun an endlos erzählen würden." Diese Stierkämpfer fürchten den erzählerischen Horror wie die Pest, den letzten Fehltritt, der ihr Bild prägt, für sie zählt ihr Ende tatsächlich sehr, wie für Dick Dearlove und fast jede öffentliche Person, denke ich mir, deren Geschichte in all ihren Abschnitten oder Kapiteln den Blicken aller preisgegeben ist, bis zum Ende, das diese Geschichte in ihrer Ganzheit bestimmt oder ihr einen ungerechten, trügerischen Sinn verleiht.? Und dann musste ich es doch sagen, obwohl ich Tupra damit kurz unterbrach. Es war jedoch ein Beitrag zu dem, wovon er gesprochen hatte, und diente dazu, einen Dialog zu fingieren:
"Wir nennen das im Spanischen ?vergüenza torera? ." Und ich sagte die zwei Wörter genau so, um sie ihm gleich darauf zu übersetzen. "?Bullfighter's shame?, wortwörtlich, oder ? sense of shame ?. Ein andermal werde ich dir erklären, was genau das ist, ihr habt hier ja keine S
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Autoren-Porträt von Javier Marías
Elke Wehr, 1946 in Bautzen geboren, studierte Französisch und Italienisch in Paris und Heidelberg und ist literarische Übersetzerin Spanisch schreibender Autoren wie Manuel Rivas, Javier Marias oder des Nobelpreisträgers Octavio Paz. 2006 erhielt sie den Paul-Celan-Preis für ihr Gesamtwerk. Javier Marías, 1951 als Sohn eines vom Franco-Regime verfolgten Philosophen geboren, veröffentlichte seinen ersten Roman mit neunzehn Jahren. Seit seinem Bestseller "Mein Herz so weiß" gilt er weltweit als interessantester Erzähler Spaniens. Sein umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Nelly-Sachs-Preis sowie dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Seine Bücher wurden in über vierzig Sprachen übersetzt. Luis Ruby, geboren 1970, lebt in München und übersetzte u.a. Javier Marías, Carlo Fruttero und Clarice Lispector. Er wurde u. a. mit dem Übersetzerpreis der Spanischen Botschaft (2003) und dem Bayerischen Kunstförderpreis (2008) ausgezeichnet und ist zweiter Vorsitzenderdes Verbands deutschsprachiger Literaturübersetzer (VdÜ).
Bibliographische Angaben
- Autor: Javier Marías
- 2010, 2, 730 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 13,8 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Elke Wehr, Luis Ruby
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608937161
- ISBN-13: 9783608937169
- Erscheinungsdatum: 01.03.2010
Rezension zu „Dein Gesicht morgen.Bd.3 “
"Javier Marías ist der bedeutendste spanische Romancier unserer Zeit ...der in seinem monumentalen Roman "Dein Gesicht morgen" die Lügen und Verbrechen der Franko-Diktatur zur Sprache bringt. ... ein großer Roman ..." (Denis Scheck, ARD druckfrisch)""Dein Gesicht morgen" ist einer der größten Romane unserer Zeit." (The Times)
Pressezitat
Dein Gesicht morgen ist kein vollkommener Roman, aber was ist Vollkommenheit gegen die Kühnheit, mit der Marías in die unheimlichsten Abgründe der menschlichen Natur leuchtet? ... Dein Gesicht morgen erzählt davon, wie die Gewalt in das eigene Bewusstsein und das eigene Leben eindringt und wie man sie dann verdrängt, verwandelt, verarbeitet und weiterlebt. Aber auch davon, wie man von der Gewalt wie von einem Virus infiziert wird.Ijoma Mangold, Die Zeit, 1.7.2010""Dein Gesicht morgen" ist der Gipfel einer Romankunst, die man reflexiv, analytisch, hypertroph oder auch diabolisch nennen könnte, denn hier scheint das bloße Phantasieren einer Tat schon ihre Erfüllung in sich zu tragen. Wie das Virus die Ansteckung. ... Und je mehr er geschrieben hat, desto stärker schlingen sich seine Bücher um die eigenen literarischen Motive, nehmen sie auf und variieren sie, so wie auch seine süchtig machenden Methaphern sich selbst umkreisen. ... Das ist es, was Javier Marías von guter Literatur fordert. Szenen, die ihn verlocken, ein anderes Reich zu betreten. Wie ein Streichholz, das in einem dunklen Zimmer aufflammt."Paul Ingendaay, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 14.3.2010"Ein gutes Buch ist eine Falle. Es schnappt zu, wenn wir in ihm sind und lässt uns nicht wieder hinaus. Die Bücher von Javier Marías sind ganze Fallensysteme. Der erste Satz nimmt den Leser gefangen. Der nächste dudelt ihn ein, dann wieder packt ihn die Härte eines Gedankens, er wird in den Strudel eines erzählerischen Wasserfalls gerissen, um danach in ruhigen Sätzen zu liegen wie man im August in einem von der Hitze ermatteten Meer auf dem Rücken liegt und in die Sonne blinzelt."Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 3.3.2010"Thriller, Melodram, Geisterbeschwörung und eine Krypta für die Toten des zwanzigsten Jahrhunderts: Mit dem dritten Band von "Dein Gesicht morgen" steigert Javier Marías diese Trilogie zu seinem unheimlichsten Meisterwerk. ... mit "Dein Gesicht morgen" hat er den Höhepunkt seines
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Schaffens erreicht. ... Fast schon ein ans Unwahrscheinliche grenzende Meisterwerk."Markus Gasser, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.2.2010"Javier Marías ist "der bedeutendste spanische Romancier unserer Zeit ... der in seinem monumentalen Roman "Dein Gesicht morgen" die Lügen und Verbrechen der Franko-Diktatur zur Sprache bringt. ... ein großer Roman ..."Denis Scheck, ARD druckfrisch (ARD), 28.2.2010"Die Roman-Trilogie "Dein Gesicht morgen" kann jetzt schon als Opus Magnum des spanischen Erzählers Javier Marías gelten."Sigrid Löffler, ORF, 25.04.2010"Marías führt in "Dein Gesicht morgen" einmal mehr vor, wie die schriftstellerische Leistung gerade darin besteht, die eigene Stimme zu verlieren, um die anderen Stimmen zum Sprechen zu bringen. Dafür wird er hoffentlich bald den Nobelpreis bekommen."Ellen Spielmann, Der Freitag, 31.03.2010"Gäbe es Superlative in der Literaturkritik, man müsste Javier Marías den besten spanischen Schriftsteller der aktuellen Generation nennen. ... er steht in der Tradition anderer Schriftsteller wie etwa Marcel Proust, William Faulkner, Laurence Stern, Max Frisch oder der von Jaime verschiedentlich zitierten Rainer Maria Rilke und T. S. Eliot. ... Marías Bücher sind voller Echos, die beim Leser über den Tag hinaus nachhallen."Andreas Strehle, Tages-Anzeiger, 4.3.2010"In Marías' Meer unendlich schweifender Satzkaskaden kann sich der Leser treiben lassen und geht doch nie unter. reich beschenkt kehrt er am Ende mit dem Erzähler in dessen Heimat zurück. ein Werk, von dem man noch in Jahrzehnten sprechen wird."Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse, 22.4.2010"Seine Sätze ähneln kunstvoll mäandernden Schleifen. Sie entfalten einen Gegenstand so lange, bis sein Kern allmählich sichtbar wird."Tobias Lehmkuhl, WDR 5, 17.4.2010""Dein Gesicht morgen" ist einer der größten Romane unserer Zeit."The Times"Mit meisterhafter Virtuosität entfaltet Javier Marías seine ganze betörende Erzählkunst und s
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