Denkmal und Freizeit
Freizeit und Freizeitaktivitäten mitsamt ihrer Eventkultur nehmen einen immer breiteren Rahmen ein. Diese Entwicklung findet auch an unseren Baudenkmälern ihren Niederschlag sei es durch eine Änderung der ursprünglichen Nutzung, sei es dass Denkmäler zur...
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Produktinformationen zu „Denkmal und Freizeit “
Freizeit und Freizeitaktivitäten mitsamt ihrer Eventkultur nehmen einen immer breiteren Rahmen ein. Diese Entwicklung findet auch an unseren Baudenkmälern ihren Niederschlag sei es durch eine Änderung der ursprünglichen Nutzung, sei es dass Denkmäler zur Hintergrundfolie für Veranstaltungen aller Art herabsinken. Ein so weitläufiges Denkmälerensemble wie die Regensburger Altstadt ist dabei besonders betroffen. Im Rahmen des 20. Regensburger Herbstsymposions für Kunst, Geschichte und Denkmalpflege (2005) wurde die Frage diskutiert, wie die Bedürfnisse der Freizeitgesellschaft mit dem Denkmalschutz vereinbar sind. Die in dem vorliegenden Band abgedruckten Vorträge geben, reich bebildert, einen Überblick über die Vielschichtigkeit der spannungsreichen Beziehung von Denkmal und Freizeit.
Klappentext zu „Denkmal und Freizeit “
Als die Veranstalter der traditionellen Regensburger Herbstsymposien zur Geschichte, Kunst und Denkmalpflege 2005 das Thema Denkmal und Freizeit wählten, verknüpften sie zwei Begriffe, die im öffentlichen Bewusstsein positiv belegt sind: zum einen das Denkmal als originales, von Menschen geschaffenes Zeugnis unserer Geschichte, also etwas Wertvolles; zum andern die Freizeit, nicht minder wertvoll, als Gegensatz zu Arbeitszeit. Beides bereichert unsere menschliche Existenz und macht das Leben lebenswerter. Und doch ist die Verknüpfung von Denkmal und Freizeit nicht unproblematisch. Das Denkmal bedarf des - gesetzlich grundgelegten - Schutzes, um in seiner Substanz, seiner historischen Aussagekraft oder in seiner künstlerischen Wirkung nicht beeinträchtigt zu werden. Dies gilt, ebenfalls gesetzlich grundgelegt, auch für ein Denkmal-Ensemble, im Falle Regensburgs also für die gesamte Altstadt samt Stadtamhof. Es war, nicht nur mit Blick auf die laufende Bewerbung um den Welterbe-Titel der UNESCO, höchste Zeit zu hinterfragen, ob die vielfältigen Formen der Freizeitgestaltung noch Rücksicht auf unsere Denkmäler nehmen, oder ob sie sich diese vielmehr"unterwerfen"wollen. Diese Frage gilt für die alte ländliche Wallfahrtskirche, die durch Bauten der touristischen Infrastruktur ins optische Abseits gestellt wird, ebensowie für das großflächige Altstadt-Ensemble, das als Kulisse vielfältiger Freizeitaktivitäten dient. Nichts beweist die veränderte Wahrnehmung unserer Altstadt besser als der journalistische Jargon der letzten Jahre. Nahezu täglich berichten die lokalen Medien über Veranstaltungen jeglicher Art, die sich "vor der Kulisse unserer mittelalterlichen Altstadt" besonders gut machten. Dies entlarvt das Denken der fun-Gesellschaft: Die Altstadt wird nicht mehr als traditioneller Lebens- und Arbeitsraum, als Herz der Stadt, empfunden, sondern als beliebige location, die man wählt - sei es für die Selbstdarstellung beim samstäglichen Shopping, sei es zur Durchführung
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irgendeines Events im breiten Spektrum zwischen Bürgerfest, Stadtmarathon und Autosalon. All diese Nutzungen wiederum machen die Altstadt als dauerhaften Lebensraum immer schwieriger. Das jahrhundertealte Gleichgewicht zwischen Wohnen und Arbeiten, die Vielfalt handwerklicher, kommerzieller und administrativer Tätigkeiten - all das ist im Verschwinden begriffen. Stattdessen teilen sich die Altstadt jene auf, die sie unter dem Aspekt maximaler Wirtschaftlichkeit vermarkten, und jene, die sie als location zum mehr oder weniger langen Verweilen wählen. Dieser Wandel ist sozialer Natur und kein spezifisch regensburgisches Problem. Die Vermarktung und Benutzung unserer Denkmäler ist auch nur das sichtbare Symptom einer tiefgreifenden Entwicklung. Letztlich geht es um die Kommerzialisierung unserer Geschichte. Sich dagegen sperren zu wollen, wäre weltfremd. Jedoch ist es unser aller Pflicht, die uns anvertrauten Denkmäler auf ihrem Weg in die Zukunft schützend zu begleiten. Dabei brauchen wir, um nicht auf verlorenem Posten zu kämpfen, viele Mitstreiter. Um diese zu gewinnen und unser Anliegen öffentlich zu machen, ist die Veröffentlichung der Vorträge des Regensburger Herbstsymposions 2005 ein wichtiger Schritt. Dass er uns ermöglicht wird, diese Beiträge in gedruckter Form erscheinen zu lassen, verdanken wir vor allem dem Universitätsverlag Regensburg und dem Engagement von Herrn Dr. Konrad M. Färber. Unser herzlicher Dank gilt auch den Autoren, die ihre Beiträge für den vorliegenden Band zur Verfügung stellten, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Gelingen des Regensburger Herbstsymposions 2005 und zum Druck der Beiträge beigetragen haben.
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Bibliographische Angaben
- 2006, 112 Seiten, 90 farbige Abbildungen, Maße: 21,7 x 25,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Martin Dallmeier, Hermann Reidel, Eugen Trapp
- Verlag: Universitätsverlag Regensburg
- ISBN-10: 393048059X
- ISBN-13: 9783930480593
- Erscheinungsdatum: 23.11.2006
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