Der Alchimist von Krumau
Der illegitime Sohn des Kaisers kämpft um den Thron. Seine Streitmacht: ein magischer Scharlatan, ein stammelnder Homunkulus und eine geheimnisvolle junge Baderin.Im Frühjahr 1607 kommt Don Julius, Bastardsohn Rudolfs II., als neuer Graf ins böhmische...
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Produktinformationen zu „Der Alchimist von Krumau “
Der illegitime Sohn des Kaisers kämpft um den Thron. Seine Streitmacht: ein magischer Scharlatan, ein stammelnder Homunkulus und eine geheimnisvolle junge Baderin.Im Frühjahr 1607 kommt Don Julius, Bastardsohn Rudolfs II., als neuer Graf ins böhmische Krumau. Vor seiner Abreise ist es in der Kaiserburg zu einem tödlichen Zwischenfall gekommen, an dem er die Schuld tragen soll - doch er erinnert sich an nichts! Julius ist davon besessen, einst die väterliche Krone zu erben, und überzeugt, Opfer einer Intrige zu sein. Um seine Rückkehr nach Prag zu erzwingen, nimmt Julius den Wettstreit mit seinem Vater auf dem einzigen Feld auf, auf dem er dem Alchimisten auf dem Kaiserthron die Stirn bieten kann. So beginnt ein bizarrer Kampf der Magier und Alchimisten, in dem es um künstliches Gold und Kreaturen aus der Retorte, um Macht und Einsamkeit, Liebe und Reichtum geht - und der schon bald eskaliert. Denn auch die geheimnisvolle Baderin Marketa, in die Julius sich verliebt, kann seinen krankhaften Ehrgeiz nicht besänftigen.
Lese-Probe zu „Der Alchimist von Krumau “
"Das Mariandl hielt Don Julius bei der Hand und zog ihn immer tiefer in ein Gewirr krummer Gassen hinein. Er hätte sich nicht darauf einlassen sollen, dachte er. Das war ja der reinste Irrgarten hier, noch dazu in stockschwarzer Nacht. In seinem Rücken hörte er klappernde Schritte, wie von Holzpantinen, dann ein heiseres Getuschel. Er wollte stehen bleiben, sich umwenden, aber das Hürchen zog ihn unaufhörlich weiter. 'Bloß noch ein paar Schritte, Euer Gnaden', wisperte sie, 'seht Ihr dort vorn die Laterne? Da ist es schon.' Aber Don Julius sah überhaupt nichts, nur Dunkelheit und Schatten und zuweilen die Sichel des Mondes, die hoch droben durch den schwarzen Himmel schnitt. Schwül war die Nacht, dabei hatte der Mai kaum erst begonnen. Sie bogen um eine Hausecke, und da ragte zu ihrer Rechten eine riesenhafte Mauer auf. Das muss ja der Stadtwall sein, direkt hinterm Hradschin, wunderte sich Julius, aber ich versteh's nicht, hat sie mich im Kreis geführt? In seinem Kopf hockte eineDumpfigkeit, als ob er halsaufwärts durch dicken Nebel liefe. Der Holler eben in der Schenke, vielleicht hat sie mir ein Zauberzeug hineingemischt, aber warum sollte das Mariandl so was tun? Und welcher Unselige würde sich erdreisten, Don Julius Caesar, dem Erstgeborenen Ihrer Kaiserlichen Majestät, an den Kragen zu gehen? Er stolperte über einen Pflasterstein und wollte wieder stehen bleiben, da schob das Mariandl einen Arm unter Julius' Umhang, seine Mitte mit festem Griff umschlingend. Er spürte die Weichheit ihres Leibes und atmete ihren Duft nach heißem Schweiß und Schoß. Ah, gleich will ich in dir ersaufen, dachte Julius, umso besser, wenn ihr Sterngucker so nah bei der Burg haust ..."
Autoren-Porträt von Andreas Gößling
Andreas Gößling, geboren 1958, lebt und arbeitet als freier Autor in Coburg. Der promovierte Literatur- und Kommunikationswissenschafter beschäftigt sich seit vielen Jahren mit mythen- und kulturgeschichtlichen Themen, insbesondere mit der alten Maya-Kultur, mit Drachenmythen und der Voodoo-Religion. Neben Romanen für erwachsene und junge Leser hat er auch zahlreiche mythen- und kulturgeschichtliche Sachbücher publiziert.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Gößling
- 2004, 430 Seiten, Maße: 15 x 21,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821809442
- ISBN-13: 9783821809441
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