Der amerikanische Ritter
Roman
Die Geschichte eines großen Unzeitgemäßen und Met-Trinkers, der mit seinem Mittelalter-Tick bei allen, die ihn kennen, für viel Heiterkeit sorgt. Nur für die Familie ist sein exzentrisches Auftreten oft schwer mit dem Alltag zu vereinbaren. Die Reise nach...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der amerikanische Ritter “
Die Geschichte eines großen Unzeitgemäßen und Met-Trinkers, der mit seinem Mittelalter-Tick bei allen, die ihn kennen, für viel Heiterkeit sorgt. Nur für die Familie ist sein exzentrisches Auftreten oft schwer mit dem Alltag zu vereinbaren. Die Reise nach Europa zum Hildegard-900-Treffen ist für Burt Hecker eine Chance, sich mit seinen Kindern zu versöhnen. Ein komisches, zuweilen tragisches Buch über den "Clash" zweier Zeiten. Und ein Roman über Deutschland und Europa aus der Sicht eines Amerikaners.
Klappentext zu „Der amerikanische Ritter “
Die Geschichte eines großen Unzeitgemäßen und Met-Trinkers, der mit seinem Mittelalter-Tick bei allen, die ihn kennen, für viel Heiterkeit sorgt. Nur für die Familie ist sein exzentrisches Auftreten oft schwer mit dem Alltag zu vereinbaren. Eine Reise nach Europa gibt ihm Gelegenheit, sich mit seinen Kindern zu versöhnen.Der 63-jährige Burt Hecker aus der Gegend von New York passt einfach nicht in unsere Zeit, er fühlt sich irgendwie "NEE" - Nicht der Epoche Entsprechend. Seine Leidenschaft gilt mittelalterlichen Rollenspielen, weshalb er stets eine wollene Tunika trägt und sich unter anderem weigert, Kaffee zu trinken, da der zu "seiner" Zeit in Europa noch nicht existierte.
Doch dieses Verhalten bleibt für ihn und die Menschen um in herum nicht ohne Probleme: Nach einem Autounfall mit einem gestohlenen Wagen soll Burt zur Aggressionstherapie an einem Workshop für mittelalterliche Musik teilnehmen. Er nutzt die Gelegenheit, um eine Gruppe von Frauen nach Bingen zu Hildegards 900. Geburtstag zu begleiten.
Seine eigentliches Ziel ist jedoch die Versöhnung mit seinem Sohn, der sich nach dem Tod der Mutter von ihm losgesagt hat und den er im "teuflischen Prag im Königreich Böhmen" zu finden hofft. Aber auch die böse Schwiegermutter lauert dort auf ihn, die als Einzige weiß, wie er zu dem wurde, der er ist.
Die Geschichte eines großen Unzeitgemäßen und Met-Trinkers, der mit seinem Mittelalter-Tick bei allen, die ihn kennen, für viel Heiterkeit sorgt. Nur für die Familie ist sein exzentrisches Auftreten oft schwer mit dem Alltag zu vereinbaren. Eine Reise nach Europa gibt ihm Gelegenheit, sich mit seinen Kindern zu versöhnen.
Der 63-jährige Burt Hecker aus der Gegend von New York passt einfach nicht in unsere Zeit, er fühlt sich irgendwie "NEE" - Nicht der Epoche Entsprechend. Seine Leidenschaft gilt mittelalterlichen Rollenspielen, weshalb er stets eine wollene Tunika trägt und sich unter anderem weigert, Kaffee zu trinken, da der zu "seiner" Zeit in Europa noch nicht existierte.
Doch dieses Verhalten bleibt für ihn und die Menschen um in herum nicht ohne Probleme: Nach einem Autounfall mit einem gestohlenen Wagen soll Burt zur Aggressionstherapie an einem Workshop für mittelalterliche Musik teilnehmen. Er nutzt die Gelegenheit, um eine Gruppe von Frauen nach Bingen zu Hildegards 900. Geburtstag zu begleiten.
Seine eigentliches Ziel ist jedoch die Versöhnung mit seinem Sohn, der sich nach dem Tod der Mutter von ihm losgesagt hat und den er im "teuflischen Prag im Königreich Böhmen" zu finden hofft. Aber auch die böse Schwiegermutter lauert dort auf ihn, die als Einzige weiß, wie er zu dem wurde, der er ist.
Der 63-jährige Burt Hecker aus der Gegend von New York passt einfach nicht in unsere Zeit, er fühlt sich irgendwie "NEE" - Nicht der Epoche Entsprechend. Seine Leidenschaft gilt mittelalterlichen Rollenspielen, weshalb er stets eine wollene Tunika trägt und sich unter anderem weigert, Kaffee zu trinken, da der zu "seiner" Zeit in Europa noch nicht existierte.
Doch dieses Verhalten bleibt für ihn und die Menschen um in herum nicht ohne Probleme: Nach einem Autounfall mit einem gestohlenen Wagen soll Burt zur Aggressionstherapie an einem Workshop für mittelalterliche Musik teilnehmen. Er nutzt die Gelegenheit, um eine Gruppe von Frauen nach Bingen zu Hildegards 900. Geburtstag zu begleiten.
Seine eigentliches Ziel ist jedoch die Versöhnung mit seinem Sohn, der sich nach dem Tod der Mutter von ihm losgesagt hat und den er im "teuflischen Prag im Königreich Böhmen" zu finden hofft. Aber auch die böse Schwiegermutter lauert dort auf ihn, die als Einzige weiß, wie er zu dem wurde, der er ist.
Lese-Probe zu „Der amerikanische Ritter “
Erster TeilAnno Domini 1998 Die Emigranten
I
Bis Sonnenaufgang beziehungsweise seiner deutschen Entsprechung kann es nicht mehr lange hin sein. Aber hier oben auf dem Berg hängt die Nacht noch in den Bäumen. Ich bin dreiundsechzig und müde und habe meine Probleme, die verwilderten Weinstöcke, Bäume und hüfthohe Botanik voneinander zu unterscheiden, die mich umgeben. Es könnte sich genauso gut um wilde Tiere handeln.
"Sind alle wach ?"
Vor drei Tagen habe ich sechs Frauen mittleren Alters und ein vorpubertäres Mädchen in einem Zelt auf dieser Hügelkuppe eingesperrt. Es ist Zeit, sie freizulassen.
"Ich bitte Euch, öffnet das Schloss", flüstert eine Einsiedlerin. Als sie mein Zögern bemerkt: "Habt Ihr den Schlüssel vergessen ?"
Einen Schlüssel gibt es nicht, es gibt ja auch kein Schloss. Meine Hand liegt wartend auf dem Reißverschluss. Ich stehe in meiner zaddelgesäumten Taftkutte da, meine sandalenbewehrten Füße nass vom Tau. Mein kahler kleiner Kopf. Meine Nase. Irgendwo hinter mir schläft der massige Steinbau der Benediktinerabtei St. Hildegard, die Weinberge ergießen sich den Hang über Eibingen und Rüdesheim hinunter bis an den Rhein.
Geöffnet präsentiert uns das Zelt Tivona Henry. Sie ist vierzig Jahre alt und gar nicht hässlich, mager auf eine Art, die von intensiver Konzentration zeugt, irgendwie eher affenartig als direkt unterernährt. Auf ihrem Kopf ein Busch wirres, grau gesträhntes Gekräusel . Tivona ist die Leiterin des Gregorianikworkshops, mit dem ich auf diese Reise nach Deutschland gegangen bin. Sie lächelt.
Die ganze Sache habe ich mir selbst eingebrockt. Ich hatte ein paar Wochen vor der Reise die Idee aufgebracht, wir sollten doch Hildegard von Bingens erste Tage in der Klause nachspielen. Es war mir so eingefallen, obwohl ich die einsiedlerischen Sehnsüchte dieser Frauen und ihre Neigung zu abseitigen Inszenierungen eigentlich hätte kennen müssen. Ich dachte nicht, dass sich wirklich etwas daraus ergeben würde. Einen Tag vor der
... mehr
Abreise wurde dann bekanntgegeben , dass etliche Teilnehmerinnen drei Tage im Zelt ausharren wollten; drei ganze Tage und Nächte auf der Kuppe des Berges, von der aus man auf die Abtei hinunterblicken konnte, wo sie Hildegards Kindheit nachempfinden würden. Eine einzige Mahlzeit am Tag, zum Trinken nur Wein, kein überflüssiges Geplapper, keinerlei Gemecker, nur Gesang und vereinzelt Gebete. Ich persönlich hatte nie ein Problem mit mittelalterlichen Rollenspielen. Viele Leute glauben sogar, ich hätte sie erfunden. Es gibt unendlich viele schlimmere Dinge auf der Welt und ich weigere mich, auch nur so zu tun, als wäre mir das peinlich, besonders nicht in meinem Alter. Verkleidung in historisch korrekter Kostümierung? Wiederbelebung der Geschichte als Kollektivrecherche oder in Selbsterfahrungsgruppen? Es gibt heutzutage viele Menschen, die nicht mehr wissen, wohin sie sich sonst wenden sollen.
Tivona kommt aus dem Zelt gekrochen. Die anderen folgen, eine nach der anderen. Blinzelnde, grinsende Gesichter, dann Arme, dann Körper. Tivona führt ihre Prozession von Teilzeit-Einsiedlerinnen zurück ins zwanzigste Jahrhundert. Alle halten Kerzen in der Hand, geschmückt mit den jetzt grotesk zerschmelzenden Bildern ihres Schutzheiligen, die von den Nonnen hier in der Abtei St. Hildegard selbst hergestellt werden. Weiße Sackgewänder leuchten im letzten Mondlicht.
Manche stolpern, andere lachen, sie wirken reichlich alkoholisiert. Sie singen. Schon bald umrunden sie mich, mein Gesicht ist eine vom Kerzengeflacker entstellte Maske, womit ich, wie ich gehört habe, hervorragend in die lange Tradition des christlichen Mystizismus passe, die behauptet, dass die körperlich Defizitären irgendwie geistig reicher seien. Oder mit anderen Worten: Ich bin hässlich, und dafür wird mich jemand belohnen. Genauer gesagt habe ich eine missgestaltete Nase.
Abgesehen vom mittelalterlichen Amateurgesang, der eine Wolke hinter mir bildet, herr
Tivona kommt aus dem Zelt gekrochen. Die anderen folgen, eine nach der anderen. Blinzelnde, grinsende Gesichter, dann Arme, dann Körper. Tivona führt ihre Prozession von Teilzeit-Einsiedlerinnen zurück ins zwanzigste Jahrhundert. Alle halten Kerzen in der Hand, geschmückt mit den jetzt grotesk zerschmelzenden Bildern ihres Schutzheiligen, die von den Nonnen hier in der Abtei St. Hildegard selbst hergestellt werden. Weiße Sackgewänder leuchten im letzten Mondlicht.
Manche stolpern, andere lachen, sie wirken reichlich alkoholisiert. Sie singen. Schon bald umrunden sie mich, mein Gesicht ist eine vom Kerzengeflacker entstellte Maske, womit ich, wie ich gehört habe, hervorragend in die lange Tradition des christlichen Mystizismus passe, die behauptet, dass die körperlich Defizitären irgendwie geistig reicher seien. Oder mit anderen Worten: Ich bin hässlich, und dafür wird mich jemand belohnen. Genauer gesagt habe ich eine missgestaltete Nase.
Abgesehen vom mittelalterlichen Amateurgesang, der eine Wolke hinter mir bildet, herr
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Autoren-Porträt von Tod Wodicka
Tod Wodicka, geboren 1976 in Glenn Falls, New York, studierte an der Manchester University in England. Er lebt in Berlin. Anke Caroline Burger, geb. 1964 in Darmstadt, übersetzt seit 1992 aus dem Englischen, vor allem Literatur aus Indien, den USA und Kanada. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören unter anderem Tod Wodicka, Jon McGregor, Michelle de Kretser und Mark Haddon.
Bibliographische Angaben
- Autor: Tod Wodicka
- 2009, 298 Seiten, Maße: 13,6 x 21,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Anke Caroline Burger
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608936084
- ISBN-13: 9783608936087
- Erscheinungsdatum: 05.03.2009
Rezension zu „Der amerikanische Ritter “
"Eine exzentrische Geschichte voller Humor und Mitgefühl." (The Guardian)
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