Der Betrug

Kurz vor Kriegsbeginn verlässt der Hitlerjunge Fabian das nationalsozialistische Deutschland, um die afrikanische Plantage seines Onkels im südlichen Angola zu besuchen. Eine neue Welt bunter Farben und nie gekannter Gerüche eröffnet sich dem Jungen. Mit allen Fasern seines Seins nimmer er sie in sich auf. Als aber der Krieg ausbricht, muss Fabian unter Protest eine Verlängerung seiner Ferienreise in Kauf nehmen, denn eine Rückkehr per Schiff nach Deutschland ist nicht mehr möglich.
Seine Familie indes verbleibt unter Hitlers Regime und spürt bald die Folgen des Kampfes auf verlorenem Posten, Hungersnöte, Gewaltübergriffe und Bombemhagel bis hin zum Tod. Einige Jahre später versucht Fabian, Kontakt mit seiner Schwester Julia aufzunehmen und macht eine schockierende Entdeckung.
Die Autorin Ingeborg Schönberg-Lothholz entführt ihre Leser in die Ruhe der afrikanischen Trockenzeit und in die Nachkriegswehen deutschen Wiederaufbaus. Sie schildert das unfreiwillige Schicksal eines Jungen im Busch, der seiner Familie entrissen wird, als auch eines Mädchens in Deutschland, das alles verliert. Ihr neues Leben baut die ehemalige junge Reichsarbeitsdienstführerin jedoch unabsichtlich und mehr zufällig auf einer Lüge auf, was ihr aber kaum Aufsehen erregend erscheint nach all den Irrungen und Wirrungen des Dritten Reichs. Und so ist Hitlers Verrat an der Menschheit nicht der einzige Betrug, dem der Leser hier begegnet.