Der kleine Schritt zum großen Glück
Mags hat als Hochzeitsplanerin eigentlich schon genug am Hut. Da fehlt ihr der Barkeeper, der schöne Bräute verführt, gerade noch.
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Produktinformationen zu „Der kleine Schritt zum großen Glück “
Mags hat als Hochzeitsplanerin eigentlich schon genug am Hut. Da fehlt ihr der Barkeeper, der schöne Bräute verführt, gerade noch.
Klappentext zu „Der kleine Schritt zum großen Glück “
Mags ist vierzig Jahre alt und hat einen absoluten Traumjob: Als Hochzeitsplanerin richtet sie mit ihrer Freundin Julie den schönsten Tag im Leben anderer Menschen aus. Doch auch, wenn die beiden Frauen absolute Hochzeitsprofis sind, gleicht ihr Privatleben einem Chaos ganz egal, ob Julie ihren Freund sitzenlässt, weil der ihr einen Antrag gemacht hat, oder Mags sich um ihren Sohn kümmern muss, dessen schwangere Freundin nichts mehr von ihm wissen will. Und als hätten sie sonst keine Sorgen, engagieren Mags und Julie dann auch noch einen Barkeeper, der nichts lieber tut, als schöne Bräute zu verführen
Lese-Probe zu „Der kleine Schritt zum großen Glück “
Der kleine Schritt zum großen Glück von Sharon Owens Kapitel 1
Hochzeitsträume werden wahr
November 2006
Hallo! Oh, einen Augenblick, bitte. Habe gerade noch eine SMS von Julie bekommen. Ist die fünfte heute von ihr. Dabei muss sie sich wirklich keine Sorgen machen, ich komme ein paar Tage ganz wunderbar allein zurecht. Jawohl, ich habe die Geiger vorgewarnt, dass sie bei der Patterson-Hochzeit bodenlange braune Pelzmäntel tragen müssen. Und ich habe auch schon braune Pelzmäntel für alle sieben in den richtigen Größen ausgeliehen, die rechtzeitig für das Ereignis aus London geliefert werden. Und ja, ich habe mir bestätigen lassen, dass die Mäntel mit Sicherungsetiketten versehen und für den Transport nach Carrickfergus versichert sind.Und senden.
Gott stehe diesen armen Teufeln bei, denn die wissen bestimmt nicht, worauf sie sich da eingelassen haben. Sie werden umkommen vor Hitze, wenn sie bis zu den Augenbrauen in Nerz gehüllt Tschaikowsky geigen, aber Narnia ist ja zurzeit nun einmal »tierisch« angesagt.
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Glücklicherweise müssen sie nicht in Biberkostümen oder als böse Kobolde verkleidet mit langen, spitzen Stiefeln auftreten. Diese Vorschläge wurden allen Ernstes von der Brautmutter ins Gespräch gebracht, aber da hat Julie ein Machtwort gesprochen. Sie ist durchaus für Spaß zu haben, aber wir müssen schließlich auch an den Ruf von Hochzeitsträume werden wahr denken. Die Braut ist als Schneekönigin verkleidet und trägt hellblauen Pelz und auf dem Kopf eine fast sechzig Zentimeter hohe, superempfindliche Silberkrone, die mit einem extra starken Gummiband befestigt werden muss. Und wenn sie nach der Trauung aus der Kirche kommen, wird dort ein Schlitten auf Rädern auf sie warten – eine Überraschung des Bräutigams. Sollte an diesem Tag tatsächlich echter Schnee vom Himmel fallen, können wir uns freuen – und die Chancen stehen nicht schlecht, denn die Hochzeit findet an Heiligabend statt. Aber falls uns Mutter Natur im Stich lässt, werden wir drei Tonnen Reispapierflocken auf den Parkplatz kippen lassen. Kosten spielen keine Rolle: Die Familie der Braut besitzt eine international tätige Speditionsfirma. Also, ich muss schon zugeben, dass Miss Patterson in diesem blauen Pelz wirklich bezaubernd aussieht, und wie heißt es so schön: Man kann seine Besitztümer schließlich nicht mit ins Grab nehmen. (Außerdem spenden die Pattersons eine Menge für gute Zwecke, also geht das schon in Ordnung.) Wir werden es sogar am Ende des Abends im Ballsaal »schneien« lassen. Wirklich, in dieser Branche überrascht mich gar nichts mehr.
Moment mal, Julie hat mir gerade noch eine SMS wegen des Reispapiers geschickt. Jawohl, ich habe die Erlaubnis des Hotelmanagers erhalten, mit Papierflocken gefüllte Säcke vom Dach des Ballsaals aus ausschütten zu dürfen. Wir haben drei willige Teenager gefunden, die wir als Schneewolken verkleiden werden. Und senden. Man mag es kaum glauben, aber Julie ist diese Woche in New York. Genauer gesagt, für vier Tage, und anschließend fliegt sie mit Henri weiter nach Los Angeles. Henri ist ein Finanzgenie und ein ausgefuchster Geschäftsmann und außerdem Julies neuer Freund. Er ist kultiviert und höflich und äußerst gutaussehend. Seine Augen sind so dunkel, dass man fast meinen könnte, sie seien aus schwarzem Glas. Und Muskeln hat der Mann! Wie soll ich es am besten beschreiben? Sagen wir es so: Selbst seine Muskeln scheinen Muskeln zu haben. Als ich Henri das erste Mal begegnet bin, dachte ich, er wäre schwul, weil er so schick gekleidet war. Aber Julie hat mir versichert, dass er keinesfalls vom anderen Ufer ist. »Er ist Franzose«, sagte sie, als würde das alles erklären. Ich bin sicher, dass er irgendeinen Fehler hat, aber bisher haben wir ihn noch nicht entdecken können. Henri ist in New York, um irgendwelche Meetings zu arrangieren. Dabei geht es offenbar um eine Gruppe von Regisseuren, die Filme fürs Programmkino drehen, und um eine Gruppe von bedeutenden Schauspielern.
Julie wiederum ist rübergeflogen, um eine der wichtigsten und größten Brautmodenmessen zu besuchen.
Oh! Schon wieder das Telefon. »Hallo. Hochzeitsträume werden wahr, wie kann ich Ihnen behilflich sein? Unsere Broschüre? Natürlich, wenn Sie mir Ihre Adresse nennen würden? Ich werde die Broschüre direkt in die Post geben. Ja, wir haben zurzeit viel zu tun. Ehrlich gesagt, sind wir die nächsten zwei Jahre ausgebucht. Doch, das ist kein Scherz. Ja, Sie könnten uns jetzt für den November 2008 buchen.
Wenn Sie eine kleine Gebühr überweisen, dann halten wir Ihnen einen Termin frei – aber das steht alles in unserer Broschüre. Hilft Ihnen das weiter? Wunderbar.
Ich danke Ihnen. Auf Wiederhören.« Ich habe Julie gesagt, sie solle bloß nicht mit einem Haufen weißer Rüschenkleider und Schleier und Sträußchen nach Belfast zurückkommen, denn wir sind auf dem besten Weg, ganz groß in die Fantasy-Hochzeitsbranche einzusteigen. Seit der Hochzeit dieses Rockstars, die wir vor ein paar Monaten geplant haben, ist Hochzeitsträume werden wahr förmlich mit Anfragen überschwemmt worden. Wir haben Hunderte und Aberhunderte von Anrufen und E-Mails von heiratswilligen Interessenten erhalten. Und sogar verheiratete Paare wollen ihre Eheversprechen erneuern und eine Fantasy-Party feiern, weil sie der Ansicht sind, dass die Sache beim ersten Mal nicht so ganz das richtige Format hatte. Also wirklich! Die Mädels wünschen sich Kleider im Grufti-Look und Umhänge wie aus dem Märchen und kitschige rosafarbene Limousinen und rosafarbenen Champagner und schwarze Blumenbouquets und was weiß ich nicht alles. Und die Jungs werfen sich statt in Zylinder und Frack lieber in schicke Samtumhänge. Im Moment sind außerdem superkurze Trauungen angesagt, ohne irgendwelche peinlichen Reden oder dieses endlose Verlesen langweiliger Telegramme beim anschließenden Empfang. Die meisten Männer, mit denen wir zu tun haben, würden lieber tot umfallen, als sich in einem Raum voller Menschen an rhetorischen Feinheiten zu versuchen, daher haben wir einen professionellen Redner an der Hand, der sich vor Aufträgen gar nicht mehr retten kann. Das ist das Ende der klassischen weißen Hochzeit, wie wir sie kennen, so viel ist sicher.
Sanft errötende Bräute und all das gehören der Vergangenheit an. Heutzutage weiß eine Frau, was sie auf der Hochzeitsreise erwartet. Und das ist auch gut so. Julie sagt immer (allerdings nur zu mir, wohlgemerkt): Was ist auch schon so toll an einer Hochzeit in Weiß? Keiner Frau würde es einfallen, einen Wagen zu kaufen, ohne vorher eine Testfahrt gemacht zu haben. Also, warum um Himmels willen sollte sie sich mit irgendeinem Kerl zusammentun, bevor sie sich vergewissert hat, dass er auch weiß, was er tut, wenn das Licht ausgeht? Julies Worte, nicht meine. Und wenn es um Männer und Hochzeiten geht, dann ist Julie Sultana eine Expertin. Deshalb wird sie auch niemals selbst heiraten. Das behauptet sie zumindest.
Aber ich hoffe, dass sie es eines Tages doch tun wird. Für den Moment allerdings scheint sie noch auf der Suche nach dem Richtigen zu sein und hat dabei eine Menge Spaß, und das kann man ihr wirklich nicht verübeln.
Ach, übrigens, mein Name ist Margaret Grimsdale, aber ich werde von allen Mags genannt. Ich bin Julies persönliche Assistentin bei Hochzeitsträume werden wahr.
© Droemer Knaur Verlag
Übersetzung: Angelika Naujokat
Moment mal, Julie hat mir gerade noch eine SMS wegen des Reispapiers geschickt. Jawohl, ich habe die Erlaubnis des Hotelmanagers erhalten, mit Papierflocken gefüllte Säcke vom Dach des Ballsaals aus ausschütten zu dürfen. Wir haben drei willige Teenager gefunden, die wir als Schneewolken verkleiden werden. Und senden. Man mag es kaum glauben, aber Julie ist diese Woche in New York. Genauer gesagt, für vier Tage, und anschließend fliegt sie mit Henri weiter nach Los Angeles. Henri ist ein Finanzgenie und ein ausgefuchster Geschäftsmann und außerdem Julies neuer Freund. Er ist kultiviert und höflich und äußerst gutaussehend. Seine Augen sind so dunkel, dass man fast meinen könnte, sie seien aus schwarzem Glas. Und Muskeln hat der Mann! Wie soll ich es am besten beschreiben? Sagen wir es so: Selbst seine Muskeln scheinen Muskeln zu haben. Als ich Henri das erste Mal begegnet bin, dachte ich, er wäre schwul, weil er so schick gekleidet war. Aber Julie hat mir versichert, dass er keinesfalls vom anderen Ufer ist. »Er ist Franzose«, sagte sie, als würde das alles erklären. Ich bin sicher, dass er irgendeinen Fehler hat, aber bisher haben wir ihn noch nicht entdecken können. Henri ist in New York, um irgendwelche Meetings zu arrangieren. Dabei geht es offenbar um eine Gruppe von Regisseuren, die Filme fürs Programmkino drehen, und um eine Gruppe von bedeutenden Schauspielern.
Julie wiederum ist rübergeflogen, um eine der wichtigsten und größten Brautmodenmessen zu besuchen.
Oh! Schon wieder das Telefon. »Hallo. Hochzeitsträume werden wahr, wie kann ich Ihnen behilflich sein? Unsere Broschüre? Natürlich, wenn Sie mir Ihre Adresse nennen würden? Ich werde die Broschüre direkt in die Post geben. Ja, wir haben zurzeit viel zu tun. Ehrlich gesagt, sind wir die nächsten zwei Jahre ausgebucht. Doch, das ist kein Scherz. Ja, Sie könnten uns jetzt für den November 2008 buchen.
Wenn Sie eine kleine Gebühr überweisen, dann halten wir Ihnen einen Termin frei – aber das steht alles in unserer Broschüre. Hilft Ihnen das weiter? Wunderbar.
Ich danke Ihnen. Auf Wiederhören.« Ich habe Julie gesagt, sie solle bloß nicht mit einem Haufen weißer Rüschenkleider und Schleier und Sträußchen nach Belfast zurückkommen, denn wir sind auf dem besten Weg, ganz groß in die Fantasy-Hochzeitsbranche einzusteigen. Seit der Hochzeit dieses Rockstars, die wir vor ein paar Monaten geplant haben, ist Hochzeitsträume werden wahr förmlich mit Anfragen überschwemmt worden. Wir haben Hunderte und Aberhunderte von Anrufen und E-Mails von heiratswilligen Interessenten erhalten. Und sogar verheiratete Paare wollen ihre Eheversprechen erneuern und eine Fantasy-Party feiern, weil sie der Ansicht sind, dass die Sache beim ersten Mal nicht so ganz das richtige Format hatte. Also wirklich! Die Mädels wünschen sich Kleider im Grufti-Look und Umhänge wie aus dem Märchen und kitschige rosafarbene Limousinen und rosafarbenen Champagner und schwarze Blumenbouquets und was weiß ich nicht alles. Und die Jungs werfen sich statt in Zylinder und Frack lieber in schicke Samtumhänge. Im Moment sind außerdem superkurze Trauungen angesagt, ohne irgendwelche peinlichen Reden oder dieses endlose Verlesen langweiliger Telegramme beim anschließenden Empfang. Die meisten Männer, mit denen wir zu tun haben, würden lieber tot umfallen, als sich in einem Raum voller Menschen an rhetorischen Feinheiten zu versuchen, daher haben wir einen professionellen Redner an der Hand, der sich vor Aufträgen gar nicht mehr retten kann. Das ist das Ende der klassischen weißen Hochzeit, wie wir sie kennen, so viel ist sicher.
Sanft errötende Bräute und all das gehören der Vergangenheit an. Heutzutage weiß eine Frau, was sie auf der Hochzeitsreise erwartet. Und das ist auch gut so. Julie sagt immer (allerdings nur zu mir, wohlgemerkt): Was ist auch schon so toll an einer Hochzeit in Weiß? Keiner Frau würde es einfallen, einen Wagen zu kaufen, ohne vorher eine Testfahrt gemacht zu haben. Also, warum um Himmels willen sollte sie sich mit irgendeinem Kerl zusammentun, bevor sie sich vergewissert hat, dass er auch weiß, was er tut, wenn das Licht ausgeht? Julies Worte, nicht meine. Und wenn es um Männer und Hochzeiten geht, dann ist Julie Sultana eine Expertin. Deshalb wird sie auch niemals selbst heiraten. Das behauptet sie zumindest.
Aber ich hoffe, dass sie es eines Tages doch tun wird. Für den Moment allerdings scheint sie noch auf der Suche nach dem Richtigen zu sein und hat dabei eine Menge Spaß, und das kann man ihr wirklich nicht verübeln.
Ach, übrigens, mein Name ist Margaret Grimsdale, aber ich werde von allen Mags genannt. Ich bin Julies persönliche Assistentin bei Hochzeitsträume werden wahr.
© Droemer Knaur Verlag
Übersetzung: Angelika Naujokat
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Autoren-Porträt von Sharon Owens
Sharon Owens wurde 1968 in Omagh, Irland, geboren. 1988 zog sie nach Belfast, um an der Kunsthochschule zu studieren. 2003 erschien ihr erster Roman. Sharon Owens lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Belfast.Angelika Naujokat studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie und arbeitet seit 1994 als Übersetzerin. Sie hat u. a. Bücher von Chitra B. Divakaruni, Sharon Owens und Gail Tsukiyama ins Deutsche übertragen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sharon Owens
- 2009, 377 Seiten, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Angelika Naujokat
- Verlag: DROEMER KNAUR
- ISBN-10: 3426501252
- ISBN-13: 9783426501252
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