Kiefer, S: »Der Mann der in den Wald (hinein)geht...«
"Der Mann der in den Wald (hinein)geht ..." - immer aufs Neue geht er in einen babylonischen Wald abgelagerter Deutungen, fragmentarisch nachhallender Mythen, Theoreme, Erzählungen, Märchen, Redefloskeln, mittels derer die Menschheit zu bestimmen...
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"Der Mann der in den Wald (hinein)geht ..." - immer aufs Neue geht er in einen babylonischen Wald abgelagerter Deutungen, fragmentarisch nachhallender Mythen, Theoreme, Erzählungen, Märchen, Redefloskeln, mittels derer die Menschheit zu bestimmen versuchte, was es heißt, ein Mann in dieser Welt zu sein. Insgeheim ist er auf der Jagd nach Möglichkeiten, die ungreifbare, zersplitterte Welt "draußen", jenseits der Redeweisen und Denkmuster, noch einmal mit Worten zu vergegenwärtigen. In sich mehr und mehr verzweigenden Perioden scheitert diese tausendseitige Jagd durch tausenderlei Sprechreste und erzeugt dabei einen der abgründigsten, humor- und kunstvollsten Texte der deutschen Gegenwartsliteratur: Ulrich Schlotmanns "Die Freuden der Jagd". Sebastian Kiefers Buch geht den Abgründen, dem Witz, der Kunst nach und schärft die Sinne des Lesers für die eigensinnigen Zumutungen und Freuden bedeutender Dichtung heute.
Inhaltsverzeichnis zu „Kiefer, S: »Der Mann der in den Wald (hinein)geht...« “
I. Ein ungeplantes Hauptwerk oder: Die Macht des Sprechmaterials über und durch den Autor hindurch A. Dekonstruktion der »Exposition« B. Das Motto-Segment Motto-Segment und Titel C. Die Notation D. Das Produktionsprinzip: Selbstverlust durch Präzisierung E. Schnitzeljagd, heimliche Ursprungssehnsucht, stilles Kämmerlein: Denken, Schreiben, Sehnen, Jagen II. Schlotmanns Frühwerk und die poetische Wende hin zum Projekt »Die Hub-, Schub- und Zugkräfte der Statik Band Eins« A. Das Frühwerk Keime eines Lebensprojektes: »In die feuchten Wälder gehen« Das spät gedruckte Erstlingswerk: »Bluten, Wald« »Entlöse« - Unüberschaubarkeit, kindliche Sage-Unschuld in tyrannischer Permanenz. Ein neuer Begriff des Lesens B. Poetologische Selbstreflexion und kompositionstechnische Wende: »Oberflächen« (2000) und das »Statik«-Projekt
Autoren-Porträt von Sebastian Kiefer
Der Musik- und Literaturwissenschaftler Sebastian Kiefer ist derzeit Mitarbeiter am Robert-Musil-Institut Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte und Theorie der Künste, u.a. Was kann Literatur? (2006), Was ist eigentlich ästhetische Moderne? (2011), Über allen Gipfeln. Magie, Material und Gefühl in Goethes Gedicht »Ein gleiches« (2011), Ferdinand Schmatz oder: Nur der Avantgardist kann Romantiker sein (2012), Das unsichtbare Genie. Herzenseinfalt und Artistik in Eichendorffs Verskunst (2015).
Bibliographische Angaben
- Autor: Sebastian Kiefer
- 152 Seiten, Maße: 14,9 x 21,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Aisthesis
- ISBN-10: 384981114X
- ISBN-13: 9783849811143
- Erscheinungsdatum: 23.04.2015
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