Der Preis des Glücks
Claire steht vor den Scherben ihrer langjährigen Beziehung. Da erhält sie die Chance auf einen beruflichen Neubeginn im sonnigen Sydney beim Software-Riesen Amtech. Auch die Liebe findet wieder einen Platz in Claires Leben. Doch dann verschwinden...
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Claire steht vor den Scherben ihrer langjährigen Beziehung. Da erhält sie die Chance auf einen beruflichen Neubeginn im sonnigen Sydney beim Software-Riesen Amtech. Auch die Liebe findet wieder einen Platz in Claires Leben. Doch dann verschwinden Millionensummen von Amtech-Konten! Alle Spuren führen zu Claires Chef und Geliebtem Robert Pozos.
LESEPROBE
1
An diesem Freitagabend sah es soaus, als wollte sich die ganze Bevölkerung von Dublin in den brechend vollen Pubsüber die Ankunft des Winters hinwegtrösten. Ohrenbetäubender Lärm erfüllte das Maguire s.Um sich verständlich zu machen, überschrien die Gäste einander. Anscheinend
hatte jeder wahnsinnig viel zuerzählen.
Schulter an Schulter standen dieAmtech-Angestellten beisammen. Da das Maguire s nur drei Häuser von der Ballsbridge-Fabrikentfernt lag, war es ein absolutes Muss, das Lokal auf dem Heimweg aufzusuchen.Claire wurde vom neuen Oracle-Upgrade-Projekt-Team in eine Ecke gedrängt. Beider ersten Besprechung an diesem Nachmittag hatte sie es für eine gute Idee gehalten,später mit den Leuten ins Pub zu gehen. Aber in diesem Höllenlärm würde sichsicher kein nennenswerter Teamgeist entwickeln. Als sie Susan und Margarethereinkommen sah, machte sie ihnen über die Theke hinweg ein Zeichen, siewürden sich später unterhalten. Zu ihrer Linken führte Michael ein angeregtesGespräch. Während er mit einem anderen Mitglied des Teams über das Projektdiskutierte, rührte er sein Guinness kaum an. Claire bemühte sich, Blickkontaktmit ihm aufzunehmen und herauszufinden, ob er etwas anderes trinken wollte.Doch er nahm keine Notiz von ihr, und so drängte sie sich zur Bar vor undbestellte einen einsamen Wodka.
Erst nach diesem Abend wurde ihrbewusst, wie unnahbar Michael gewirkt hatte. Mit allen Leuten hatte ergesprochen, nur nicht mir ihr. Ein paar Mal versuchte sie ihn in ein Gesprächzu verwickeln,
Was zwischen ihnen falsch lief,ahnte sie nicht einmal - bis sie nach Hause gingen. Sie schwatzte über Paris,wo sie die Weihnachtstage verbringen wollten. Schweigend umklammerte er ihreHand. Nur mühsam passte sie sich seinen langen Schritten an. »Wir müssen unsereTickets kaufen «, sprudelte sie atemlos hervor. »Stehen wir morgen früher auf,dann können wir s erledigen «
Abrupt blieb er stehen, und sie stießlachend mit ihm zusammen.
»Ich glaube, das ist keine gute Idee«, sagte er leise.
Als sie seine ernste Miene sah,kicherte sie wieder. »Sei nicht albern Wir müssen uns endlich drum kümmern Sonstsind alle Flüge ausgebucht Zu Weihnachten ist immer viel los «
»Hör mal, Claire - ich weiß nicht,wie ich s dir beibringen soll «
»Was?«, murmelte sie eherdesinteressiert.
»Wir sollten uns nicht mehr sehen.«
»Machst du Witze?«, fauchte sie.»Wenn ja, finde ich sie nicht komisch.«
»Tut mir Leid, es ist kein Witz. Esliegt nicht an dir. Nur an mir.« Unbehaglich spielte er mit ihren Fingern.
Sie starrte ihn schockiert an, undes dauerte eine Weile, bis sie den schrecklichen Sinn seiner Worte verstand.»Also willst du dich von mir trennen?«, fragte sie überflüssigerweise, entzogihm ihre Hand und trat zurück. »Ja Sieh mal, seit drei Jahren sind wirzusammen. Und was jetzt kommen müsste, ist glasklar. Heirat und Kinder. Aberich bin noch nicht so weit. Bevor ich eine Familie gründe, möchte ich noch ein bisschenSpaß haben « Michaels Stimme erstarb. Um der Verzweiflung in Claires Blickauszuweichen, senkte er den Kopf.
Sekundenlange Stille.
Er meint es ernst, er verlässt mich.
»Gibt es eine andere?«
Auf diese mitleiderregende Frageerwartete sie keine Antwort.
»Nun - ich habe jemanden kennengelernt. Sie heißt Karen Aber das ist nur eine lockere Beziehung.« Seiner Stimmewar deutlich anzuhören, dass er log.
Noch ein längeres Schweigen. Unddann kam ihr glücklicherweise heller Zorn zu Hilfe. »Wie schön für dich! Es würdemir für dich wirklich Leid tun, wenn du allein wärst - ohne Freundin.«
»Bitte, Claire! Du hast keinenGrund, so zu zicken.«
»Doch, ich finde schon. Dazu habeich sogar einen sehr guten Grund.«
»Ich hatte gehofft, wir könntenFreunde bleiben.«
»Ach, du lieber Himmel, verschonemich mit dieser Scheiße!« Nur vage wurde ihr bewusst, dass sie schrie.
»Wir arbeiten für dieselbe Firma.Deshalb dachte ich, wir sollten wie zivilisierte Menschen miteinander umgehen. Aberwenn du nicht willst «
»Komm mir bloß nicht auf diese Tour!Hier dreht sich s nur um deine Wünsche, nicht um meine. Weißt du was?«
Ihre Augen verengten sich. »Hoffentlichist dir klar, was du tust. Ich glaube nämlich, du wirfst etwas sehr Kostbares weg.Auf bald!« Wütend rannte sie davon.
Nach ein paar Schritten fluchte sieund drehte sich um. Schaute er ihr nach? Aber sie sah nur seinen Rücken, als erdie entgegengesetzte Richtung einschlug. Erst in zehn Minuten würde sie ihreWohnung erreichen, und sie merkte plötzlich, dass die Straße menschenleer undschlecht beleuchtet
war. Sie öffnete den Mund, wolltenach Michael rufen. Doch er hatte sich schon zu weit entfernt und würde sienicht hören.
Schließlich stand sie vor ihrer Türund sperrte sie auf. Ohne das Licht einzuschalten, ging sie über die Diele. DieStraßenbeleuchtung wies ihr den Weg ins Schlafzimmer. Drei Jahre lang hatte siedas winzige Apartment mit Fiona geteilt. Als die Freundin vor einigen Monatennach Sydney gezogen war, hatte sich Claire nicht die Mühe gemacht, eine neueMitbewohnerin zu suchen. Schließlich hatte Michael fast immer bei ihrübernachtet. Sie setzte sich auf die Bettkante und knipste die Nachttischlampean.Auf dem Toilettentisch stand sein Aftershave, überall in der Wohnung waren seineSachen verstreut. Morgen würde sie das ganze Zeug einsammeln und in einenKarton werfen.
...
Übersetzung: Eva Malsch
© Blanvalet Verlag
- Autor: Bernadette Carroll
- 2005, 412 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442362989
- ISBN-13: 9783442362981
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