Der schöne Tod
Im Zürcher Sihlwald entdeckt ein Passant die Leiche eines jungen Mannes. Der Tote sieht aus, als hätte er sich für eine kurze Rast hingesetzt. Die Ermittlungsgruppe um Damian Stauffer findet schnell heraus, dass der Mörder sein Opfer erst nach der Tat...
Leider schon ausverkauft
Buch
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der schöne Tod “
Klappentext zu „Der schöne Tod “
Im Zürcher Sihlwald entdeckt ein Passant die Leiche eines jungen Mannes. Der Tote sieht aus, als hätte er sich für eine kurze Rast hingesetzt. Die Ermittlungsgruppe um Damian Stauffer findet schnell heraus, dass der Mörder sein Opfer erst nach der Tat sorgfältig an den Baum gesetzt hat. Die Spuren führen Damian Stauffer und sein Team fünf Tage lang kreuz und quer durch die Schweiz und schließlich auch nach Holland, wo eine junge Frau tot aufgefunden wurde. Die verblüffende Parallele: Auch diese Leiche wurde nachträglich hingesetzt.
Lese-Probe zu „Der schöne Tod “
1.Die Leiche war an einer Bahnstation außerhalb der Stadt entdeckt worden. Um 6 Uhr wurde Stauffer darüber informiert. Zwanzig Minuten später war er in seinem Wagen unterwegs. Er kannte den Weg, da man vor einigen Jahren durch das Sihltal fahren musste, wenn man Richtung Gotthard fuhr. Eine neue Autobahnverbindung entlastete die Strecke mittlerweile stark. Als er das Haus verlassen hatte, hatte er skeptisch nach oben geschaut. Dunkle Wolken verhießen nichts Gutes. Stauffer mochte keine verregneten Tatorte. Es war keine Woche her, als er kurz nach Mitternacht an den Ort einer Messerstecherei gerufen wurde. Ein junger Türke war schwer verletzt vor einem Nachtklub aufgefunden worden. Als Stauffer eintraf, regnete es in Strömen und die Polizisten vor Ort versuchten, so gut es ging, den Tathergang zu rekonstruieren. Zwei Tage später konnte der Täter, anhand von Zeugenaussagen und Ermittlungen im Umfeld des Opfers, ausfindig gemacht werden. Stauffer kam damals um 3 Uhr morgens völlig durchnässt nach Hause und befürchtete, dass er sich erkältet haben könnte, was dann aber doch nicht der Fall war. Die Meteorologen suchten seit Wochen verzweifelt eine stabile Hochdrucklage. Bis dahin blieb es nur im Tessin und im Wallis einige Tage am Stück schön und warm. Immerhin gab es meteorologische Indizien, dass sich dies am Wochenende ändern könnte. Im Radio wurde berichtet, dass es derzeit keine Verkehrsbehinderungen in der Schweiz gab, was Stauffer mit einem Kopfnicken quittierte. Als er in der Brunau auf die Autobahn fuhr, war es zwanzig vor sieben. Auf der Gegenfahrbahn war einiges los, Pendler fuhren in die Stadt, nur wenige waren in die andere Richtung unterwegs. Noch bevor er losgefahren war, hatte er Wenger und Locher eine Kurzmitteilung geschickt. Jetzt meldete sich Wenger. Da Stauffer noch nicht wusste, was genau vorgefallen war, überließ er es seinem Kollegen, ob er sich sofort auf den Weg machen wollte. Stauffer bog von der Autobahn ab auf die Straße, die nachAdliswil
... mehr
und danach ins Sihltal führte. Als sein Handy klingelte, drückte er den Knopf der Freisprecheinrichtung.
"Bei der S-Bahn-Station?", fragte Locher.
"Ja, der Tote wurde dort gefunden."
"Ist es gesichert, dass es was für uns ist?"
"Scheint so", sagte Stauffer.
"Sind die anderen auch informiert?"
"Vorerst nur du und Walter. Sobald wir mehr wissen, schauen wir weiter."
"Ich kann in einer halben Stunde da sein."
"Ja, das ist gut."
Er glaubte, in Tanja Lochers Stimme Freude herauszuhören. Sie bearbeitete seit Wochen zwei ältere Fälle und wie so oft, gab es keinerlei neue Erkenntnisse, was sie ihm vor zwei Tagen mit deutlichem Frust offengelegt hatte. Den anderen erging es nicht besser. Wenigstens hatten sie bei einem Mordfall, der acht Jahre zurücklag, einen neuen Zeugen gefunden, dessen Aussagen blieben allerdings widersprüchlich. Bei einem anderen Fall war Wenger auf einen möglichen Zusammenhang mit einer Einbruchserie gestoßen. Das war nicht viel, aber jede Kleinigkeit konnte irgendwann zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen. Dazu kamen zwei Beziehungsdelikte, die üblichen Streitereien mit tödlichem Ausgang und ein Selbstmord, der ratlose Angehörige zurückließ, bis ein Abschiedsbrief gefunden wurde, aus dem hervorging, dass der 60-jährige Mann davon ausging, an Alzheimer erkrankt zu sein. Der Mann hatte den Abschiedsbrief in sein eigenes Postfach gelegt. Als Stauffer auf der kurvenreichen Strecke fuhr, sah er einen Wagen, der in einer schmalen Einfahrt stand, die Hecktür geöffnet, die Ablage mit schwarzen Abfallsäcken gefüllt. Er versuchte im Rückspiegel den Fahrer zu sehen, doch in der nächsten Kurve verlor er den Wagen aus dem Blickwinkel. Er glaubte sich daran zu erinnern, dass vor vielen Jahren eine Leiche im Sihlwald gefunden worden war. Als er darüber nachdachte, war er sich plötzlich nicht mehr sicher. Mit den Jahren werde ich eine ganze Landkarte voller Leichen gespeichert haben, dachte er.
"Bei der S-Bahn-Station?", fragte Locher.
"Ja, der Tote wurde dort gefunden."
"Ist es gesichert, dass es was für uns ist?"
"Scheint so", sagte Stauffer.
"Sind die anderen auch informiert?"
"Vorerst nur du und Walter. Sobald wir mehr wissen, schauen wir weiter."
"Ich kann in einer halben Stunde da sein."
"Ja, das ist gut."
Er glaubte, in Tanja Lochers Stimme Freude herauszuhören. Sie bearbeitete seit Wochen zwei ältere Fälle und wie so oft, gab es keinerlei neue Erkenntnisse, was sie ihm vor zwei Tagen mit deutlichem Frust offengelegt hatte. Den anderen erging es nicht besser. Wenigstens hatten sie bei einem Mordfall, der acht Jahre zurücklag, einen neuen Zeugen gefunden, dessen Aussagen blieben allerdings widersprüchlich. Bei einem anderen Fall war Wenger auf einen möglichen Zusammenhang mit einer Einbruchserie gestoßen. Das war nicht viel, aber jede Kleinigkeit konnte irgendwann zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen. Dazu kamen zwei Beziehungsdelikte, die üblichen Streitereien mit tödlichem Ausgang und ein Selbstmord, der ratlose Angehörige zurückließ, bis ein Abschiedsbrief gefunden wurde, aus dem hervorging, dass der 60-jährige Mann davon ausging, an Alzheimer erkrankt zu sein. Der Mann hatte den Abschiedsbrief in sein eigenes Postfach gelegt. Als Stauffer auf der kurvenreichen Strecke fuhr, sah er einen Wagen, der in einer schmalen Einfahrt stand, die Hecktür geöffnet, die Ablage mit schwarzen Abfallsäcken gefüllt. Er versuchte im Rückspiegel den Fahrer zu sehen, doch in der nächsten Kurve verlor er den Wagen aus dem Blickwinkel. Er glaubte sich daran zu erinnern, dass vor vielen Jahren eine Leiche im Sihlwald gefunden worden war. Als er darüber nachdachte, war er sich plötzlich nicht mehr sicher. Mit den Jahren werde ich eine ganze Landkarte voller Leichen gespeichert haben, dachte er.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Roger Graf
- 2014, 416 Seiten, Maße: 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Vidal
- ISBN-10: 3952373486
- ISBN-13: 9783952373484
Kommentar zu "Der schöne Tod"
0 Gebrauchte Artikel zu „Der schöne Tod“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der schöne Tod".
Kommentar verfassen