Der Thüringer Wald in alten Zeiten
Diese Ausgabe mit den drei Aufsätzen zur älteren Geschichte des Thüringer Waldes bietet eine der besten Publikationen des Gothaer Heimatforschers Heinrich Heß (1844 - 1927) und ist immer noch von hohem Quellenwert. Denn der Autor hat dafür über 400...
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Produktinformationen zu „Der Thüringer Wald in alten Zeiten “
Klappentext zu „Der Thüringer Wald in alten Zeiten “
Diese Ausgabe mit den drei Aufsätzen zur älteren Geschichte des Thüringer Waldes bietet eine der besten Publikationen des Gothaer Heimatforschers Heinrich Heß (1844 - 1927) und ist immer noch von hohem Quellenwert. Denn der Autor hat dafür über 400 Aktenstücke bzw. -bände durchgesehen. Danach war dieser Wald im 16. und 17. Jahrhundert durchaus nicht nur das Dickicht der alten Märchen und Sagen.Im ersten Aufsatz werden die alten Wälder mit ihren Brandschäden, oft von Köhlern verursacht, sowie Wind- und Schneebrüchen dargestellt. Damals war der Wald eine wichtige und vielseitige Rohstoffquelle. Sowohl als Bauholz als auch als Holzkohle für die Eisen- und Glashütten und die vielen Schmieden wurde Holz in großem Umfang benötigt. Auch die Pech- und Harzgewinnung gehörte dazu, und Holz war auch begehrtes Arbeitsmaterial für die Herstellung von Holzwaren aller Art in Haus und Hof, nicht zu vergessen das Brennholz. Die "Waldbereiter" (berittene Aufseher) der Landesherren wurden deshalb in größeren Zeitabständen beauftragt, über den jeweiligen Zustand der Wälder schriftlich zu berichten. Denn die Waldwirtschaft war früher wenig geordnet und eine geregelte Forstwirtschaft entwickelte sich erst seit dem späten 18. Jahrhundert. Im zweiten Beitrag überliefert uns Heinrich Heß interessante Fakten über "Wild, Jagd und Jäger". Der artenreiche Wildbestand erbrachte bei den Jagden der Fürsten, die ihr alleiniges Jagdrecht mit viel Eifer und großen Treiberscharen ausübten, meist reiche Beute für die Schlossküchen.
Im letzten Beitrag wird der Verlauf und Zweck einer "Sperre des Waldes in Kriegszeiten untersucht und mit zwei kommentierten Aktenstücken (Anlage A. und B.) ergänzt. So erhalten wir ein anschauliches Bild von Wald und Waldwirtschaft in vergangener Zeit, das für den Heimatforscher in vieler Hinsicht recht aufschlussreich ist.
Diese Aufsätze waren nicht die ersten Veröffentlichungen von Heinrich Heß zur Geschichte des Thüringer Waldes. Denn schon 1896 war die Untersuchung
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über den "Freiwald bei Georgenthal" erschienen. Darin hatte er Klarheit über den Waldbesitz einiger gothaischer Dörfer gebracht, der aus altgermanischer Markgenossenschaft stammte und immer wieder zu Streitigkeiten mit dem Georgenthaler Zisterzienserkloster geführt hat, das Anspruch auf den Wald erhob. Auch den historischen Ursprüngen des Rennsteiges ist er nachgegangen und hat über Oberhof und andere Lokalitäten im Thüringer Wald geschrieben. Noch kurz vor seinem Tod am 1. Februar 1927 war seine Einführung in die Urkundensammlung der "Reinhardsbrunner Fälschungen" des einstigen Benediktinerklosters in den "Mitteilungen des Vereins für Gothaische Geschichte und Altertumskunde" (Jg. 1926 - /1927) erschienen, in denen er auch die meisten seiner 25 Aufsätze veröffentlicht hat. Die dazu in einer Beilage als Faksimile-Ausgabe veröffentlichten Urkunden gehören heute noch zum Bestand des Thüringer Staatsarchivs Gotha. Damit wurden diese Urkunden - schon 1883 von dem Historiker Albert Naudé als Fälschungen erkannt - für die landesgeschichtliche Forschung erschlossen und seitdem Motive und Datierung (um 1165) oft diskutiert.
Auch andere Klöster wie Fulda und Hersfeld oder Pforte (b. Naumburg) haben im Mittelalter solche Urkunden zur Sicherung ihres Besitzes oder ihrer Rechte gegen Ansprüche mächtiger Herrscher angefertigt; sie sind nicht im Sinne einer modernen Rechtsauffassung, einfach als "frommer Betrug zwecks Bereicherung, zu werten.
Heinrich Heß hatte 1895 den Gothaer Geschichtsverein mitgegründet und mit seinen kenntnisreichen Vorträgen das Vereinsleben auf interessante Weise mitgestaltet, so dass ihn 1924 der Vereinsvorstand an seinem 80. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannte. Zwei Jahre zuvor hatte die Erfurter Gemeinnützige Akademie der Wissenschaften Heß zu ihrem Mitglied berufen.
Auch andere Klöster wie Fulda und Hersfeld oder Pforte (b. Naumburg) haben im Mittelalter solche Urkunden zur Sicherung ihres Besitzes oder ihrer Rechte gegen Ansprüche mächtiger Herrscher angefertigt; sie sind nicht im Sinne einer modernen Rechtsauffassung, einfach als "frommer Betrug zwecks Bereicherung, zu werten.
Heinrich Heß hatte 1895 den Gothaer Geschichtsverein mitgegründet und mit seinen kenntnisreichen Vorträgen das Vereinsleben auf interessante Weise mitgestaltet, so dass ihn 1924 der Vereinsvorstand an seinem 80. Geburtstag zum Ehrenmitglied ernannte. Zwei Jahre zuvor hatte die Erfurter Gemeinnützige Akademie der Wissenschaften Heß zu ihrem Mitglied berufen.
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Autoren-Porträt von Heinrich Heß
Heinrich Heß wurde 1844 in Liebenstein bei Arnstadt geboren und besuchte nach seiner Volksschulzeit das Gymnasium Ernestinum in Gotha. Im Oktober 1862 begann er beim Rent- und Steueramt Tenneberg (Waltershausen) seine Laufbahn als Finanzbeamter. Von 1866 bis 1880 war er im Revisionsbüro des herzoglichen Staatsministeriums in Gotha tätig, seit 1885 als Rentamtmann und später als Finanzrat, bis er 1911 als Geheimer Finanzrat (seit 1907) in den Ruhestand trat. Von 1915 bis 1919 war er Senator im Gothaer Stadtrat und einige Jahre später Mitglied des Beirats des Landeskreditanstalt. Er war nicht nur ein fleißiger Archivbesucher und eifriger Heimatforscher, sondern als Kind des Thüringer Waldes bis ins hohe Alter auch ein rüstiger Wanderer.
Bibliographische Angaben
- Autor: Heinrich Heß
- 2010, Reprint der Auflage von 1898, 82 Seiten, Maße: 15,4 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Rockstuhl
- ISBN-10: 393603026X
- ISBN-13: 9783936030266
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