Der Überlebende - Anatomie der Todeslager
Nachw. v. Arno Gruen
Den Toten eine Stimme geben
Endlich auf Deutsch erscheint das Aufsehen erregende Buch, das vor über 30 Jahren in den USA erstmals veröffentlicht wurde. Es stellt die erschütternde Frage, wie es einzelnen Menschen gelingen konnte, diese Hölle der Todeslager zu überleben.
Endlich auf Deutsch erscheint das Aufsehen erregende Buch, das vor über 30 Jahren in den USA erstmals veröffentlicht wurde. Es stellt die erschütternde Frage, wie es einzelnen Menschen gelingen konnte, diese Hölle der Todeslager zu überleben.
Leider schon ausverkauft
Buch (Gebunden)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Überlebende - Anatomie der Todeslager “
Den Toten eine Stimme geben
Endlich auf Deutsch erscheint das Aufsehen erregende Buch, das vor über 30 Jahren in den USA erstmals veröffentlicht wurde. Es stellt die erschütternde Frage, wie es einzelnen Menschen gelingen konnte, diese Hölle der Todeslager zu überleben.
Endlich auf Deutsch erscheint das Aufsehen erregende Buch, das vor über 30 Jahren in den USA erstmals veröffentlicht wurde. Es stellt die erschütternde Frage, wie es einzelnen Menschen gelingen konnte, diese Hölle der Todeslager zu überleben.
Klappentext zu „Der Überlebende - Anatomie der Todeslager “
Wie können Menschen unermessliche Qualen, ständige Todesangst, die Ermordung ihrer Kinder und Angehörigen vor ihren Augen, ihre bewusste völlige Erniedrigung in Dreck und Kot ertragen? Welches Zeugnis aber legten die Menschen ab, die diese von Menschen gemachte Hölle überlebt haben? Der amerikanische Literaturwissenschaftler Terrence Des Pres stellt sich vorbehaltlos dem Schmerz der Opfer, indem er mit ihnen empfindet und sich in ihre Lage versetzt. Mehr noch, Terrence Des Pres entdeckt eine nicht zu überwindende Hoffnung, denn am "Überlebenden" scheitert der "Held", an echter Menschlichkeit der täuschende Mythos. Und diesem Heldenmodell hingen alle Ideologen und ihre Mitläufer im 20. Jahrhundert an, nicht selten sogar die Opfer.Anders die Erfahrung des "Überlebenden": Er ist wie alle anderen Mitgefangenen und Mitleidenden auch immer verwundbar, aber nie besiegbar. Es ist Zeit, dass nach den Jahrhunderten der "Heldenmythen" die "Zeugnisse der Überlebenden" endlich vernommen werden. Aufrüttelnd, aufwühlend, verstörend wie die Bücher von Jean Améry, Eugen Kogon, Primo Levi, Elie Wiesel, Alexander Solschenizyn.
Wie können Menschen unermessliche Qualen, ständige Todesangst, die Ermordung ihrer Kinder und Angehörigen vor ihren Augen, ihre bewusste völlige Erniedrigung in Dreck und Kot ertragen? Welches Zeugnis aber legten die Menschen ab, die diese von Menschen gemachte Hölle überlebt haben? Der amerikanische Literaturwissenschaftler Terrence Des Pres stellt sich vorbehaltlos dem Schmerz der Opfer, indem er mit ihnen empfindet und sich in ihre Lage versetzt. Mehr noch, Terrence Des Pres entdeckt eine nicht zu überwindende Hoffnung, denn am "Überlebenden" scheitert der "Held", an echter Menschlichkeit der täuschende Mythos. Und diesem Heldenmodell hingen alle Ideologen und ihre Mitläufer im 20. Jahrhundert an, nicht selten sogar die Opfer.
Anders die Erfahrung des "Überlebenden": Er ist wie alle anderen Mitgefangenen und Mitleidenden auch immer verwundbar, aber nie besiegbar. Es ist Zeit, dass nach den Jahrhunderten der "Heldenmythen" die "Zeugnisse der Überlebenden" endlich vernommen werden. Aufrüttelnd, aufwühlend, verstörend wie die Bücher von Jean Améry, Eugen Kogon, Primo Levi, Elie Wiesel, Alexander Solschenizyn.
Anders die Erfahrung des "Überlebenden": Er ist wie alle anderen Mitgefangenen und Mitleidenden auch immer verwundbar, aber nie besiegbar. Es ist Zeit, dass nach den Jahrhunderten der "Heldenmythen" die "Zeugnisse der Überlebenden" endlich vernommen werden. Aufrüttelnd, aufwühlend, verstörend wie die Bücher von Jean Améry, Eugen Kogon, Primo Levi, Elie Wiesel, Alexander Solschenizyn.
Lese-Probe zu „Der Überlebende - Anatomie der Todeslager “
Vorwort Mein Thema ist das Überleben als eine Fähigkeit von Menschen, dem unvorstellbaren Druck einer dauerhaften Notsituation standzuhalten, die schlimmsten körperlichen und seelischen Schmerzen zu ertragen und dennoch weiterzumachen, zu leben, geistig gesund und menschlich zu bleiben.
Ich selbst habe keine persönlichen Erfahrungen mit einem Konzentrationslager, doch ich bin vielen Menschen begegnet, die diese Orte des Grauens erleiden mussten und zurückgekehrt sind, um Zeugnis abzulegen. Was sie erlebt haben, lässt sich in seinem ganzen Ausmaß kaum nachvollziehen. Um einen gewissen Eindruck der Verhältnisse in den Lagern zu vermitteln, habe ich viele ihrer Beschreibungen zitiert. Tod und Vernichtung enden in einem endlosen stummen Schrei, der zu einem gleichgültigen Himmel aufsteigt. Für die Überlebenden jedoch zählt etwas anderes, und es ist dasselbe, was auch für uns von Wichtigkeit ist. Ihre Zeugnisse offenbaren eine Welt, die vom Tod beherrscht wurde. Aber zugleich beschreiben sie auch spezifi sche Lebensbedingungen, in denen tatsächlich gelebt wurde und die Lebensweisen hervorbrachten, die Grundlage und Ergebnis einer Existenz im Extremen sind. Das Überleben als Erfahrung hat eine bestimmte Struktur, die weder zufällig noch regressiv noch amoralisch ist. Diese Struktur möchte ich sichtbar machen.
Wie soll ich diesem Anspruch gerecht werden ? Ich kann es nicht, nicht wirklich. Keine noch so große Ausführlichkeit, keine noch so gewissenhafte Auseinandersetzung kann der Monstrosität solcher Ereignisse oder dem Leid, das sie mit sich bringen, gerecht werden. Das einzige, was ich erhoffen kann, ist, keinen Verrat zu begehen. Ich habe fast vier Jahre an diesem Buch gearbeitet, Jahre, in denen ich viele Augenzeugenberichte gelesen, Dokumen tationen durchforstet und Gespräche mit Überlebenden geführt habe, und in denen ich schließlich einen Weg fi nden musste, mich zu ihnen in ein Verhältnis zu setzen.
Eine neutrale Haltung war nicht möglich. Ich konnte nicht
... mehr
"klinisch rein" oder "objektiv" sein, wie man es heute für nötig hält. Tolstoi und später Hemingway benutzten eine solche "neutrale" oder von allem subjektiven Empfi nden befreite Sprache, wenn sie von schrecklichen Dingen berichteten. Das Merkwürdige an dieser Methode ist, dass sie eine böse Ironie erzeugt, die entweder in Zynismus oder Verzweifl ung endet. Wenn man dagegen Gefühlen zu viel Raum gibt, gelangt man leicht an die Grenzen der Hysterie. Und man reduziert die Qualen von Millionen Menschen auf einen Moment des eigenen emotionalen Überschwangs. Es blieb nur eine Sprache - eine Art archaisches, quasi-religiöses Vokabular. Ich verwende es nicht um religiöse Gefühle zu beschwören, sondern weil mir diese Sprache, in der in höchstem Maße Bedeutsamkeit mitschwingt, als einzige für das Geschehen angemessen erschien.
Was meinen Standpunkt betrifft, so habe ich mich entschieden, die Perspektive des Überlebenden beizubehalten. Der Historiker, der ein Misstrauen gegen eine derartig persönliche Beweisführung hegt, wird daran Anstoß nehmen. Doch unter Bedingungen des fundamentalen Leidens gibt es keine Relativität der Perspektive mehr. Wenn die Aussage eines Überlebenden zu einem Ereignis oder einem Umstand in exakt derselben Weise von Dutzenden anderer Überlebender wiederholt wird, obwohl sie in unterschiedlichen Lagern waren und aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen stammten, dann beginnt man der Gültigkeit dieser Berichte zu vertrauen und Abweichungen sogar in Frage zu stellen. Ich konnte deshalb kaum anders vorgehen, als durch häufi ges Zitieren, durch wieder holten Bezug auf Beispiele und Erzählungen die Autorität des Überlebenden anzuerkennen. So kam eine Zusammenstellung von Zeugenaussagen zu Stande, eine Sammlung von Stimmen der Wut, der Trauer und der Wahrheit. Meine Aufgabe war es, ein Medium zu schaffen, in dem all die verstreuten Stimmen sich zu einem gemeinsamen Bericht bündeln konnten.
Der
Was meinen Standpunkt betrifft, so habe ich mich entschieden, die Perspektive des Überlebenden beizubehalten. Der Historiker, der ein Misstrauen gegen eine derartig persönliche Beweisführung hegt, wird daran Anstoß nehmen. Doch unter Bedingungen des fundamentalen Leidens gibt es keine Relativität der Perspektive mehr. Wenn die Aussage eines Überlebenden zu einem Ereignis oder einem Umstand in exakt derselben Weise von Dutzenden anderer Überlebender wiederholt wird, obwohl sie in unterschiedlichen Lagern waren und aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen stammten, dann beginnt man der Gültigkeit dieser Berichte zu vertrauen und Abweichungen sogar in Frage zu stellen. Ich konnte deshalb kaum anders vorgehen, als durch häufi ges Zitieren, durch wieder holten Bezug auf Beispiele und Erzählungen die Autorität des Überlebenden anzuerkennen. So kam eine Zusammenstellung von Zeugenaussagen zu Stande, eine Sammlung von Stimmen der Wut, der Trauer und der Wahrheit. Meine Aufgabe war es, ein Medium zu schaffen, in dem all die verstreuten Stimmen sich zu einem gemeinsamen Bericht bündeln konnten.
Der
... weniger
Autoren-Porträt von Terrence DesPres
Terrence Des Pres, (1940 - 1987) geboren in Effingham, Illinois, studierte und promovierte in Englischer Literatur an der Washington University. Von 1973 bis zu seinem frühen Tod 1987 mit 47 Jahren unterrichtete er Englische Literatur an der Colgate University, Hamilton, New York. Terrence Des Pres machte sich einen Namen als Holocaust-Experte und legte seine weltweit beachtete Studie "Der Überlebende" erstmals Ende der 70er-Jahre vor, die jetzt zum ersten Mal in deutscher Sprache erscheint.
Bibliographische Angaben
- Autor: Terrence DesPres
- 2008, 1., Aufl., 248 Seiten, Maße: 13,6 x 21,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Monika Schiffer
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608944206
- ISBN-13: 9783608944204
- Erscheinungsdatum: 06.03.2008
Rezension zu „Der Überlebende - Anatomie der Todeslager “
»...Die Bedeutung von Des Pres' Arbeit liegt unter anderem darin, den Fokus auf den "bloß" Überlebenden gerichtet zu haben. Der Autor zieht die analytische Schlussfolgerung aus der Vielzahl der Überlebensberichte. ... Des Pres' "Überlebender" ist in Deutschland noch zu entdecken. ...« Ralf Altenhof (Der Tagesspiegel, 29.12.2008)»... Es gibt Autoren, die über dasselbe Thema mit viel Emphase und wenig Empathie geschrieben haben. Bei Des Pres ist es genau umgekehrt; darum lohnt die Lektüre seines Buches ...«(NZZ, 21.05.08)»... Des Pres ... schildert das Überleben als spezifisch menschliche Leistung, als heroischen Lebenswillen im umfassendsten Sinne, bestimmt von dem Bedürfnis, Zeugnis abzulegen. ... Vorbilder sind in unserer Kultur diejenigen, die für eine Idee in den Tod gehen. Wo aber die Machthaber im Massenmord den Wert des menschlichen Lebens leugnen, da ist ein idealistischer Heldentod sinnlos. Nur durch sein Überleben kann einer Zeugnis ablegen. Dies Zeugnis irritiert die Nachwelt, weist es doch darauf hin, dass die Menschheit tiefer gefährdet ist, als sie gemeinhin wahrhaben will. Es fehlte denn auch nicht an Stimmen - Psychoanalytiker wie Bruno Bettelheim in vorderster Reihe - die das Überleben schlecht machen wollen. Es mangele ihm an Heroismus, an Widerstand, und es sei von Egoismus geleitet. ...«Eva Kirn-Frank (Stuttgarter Zeitung, 06.06.08)
Kommentar zu "Der Überlebende - Anatomie der Todeslager"
0 Gebrauchte Artikel zu „Der Überlebende - Anatomie der Todeslager“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Der Überlebende - Anatomie der Todeslager".
Kommentar verfassen