Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte
"Irren ist menschlich!", sagte bereits Marcus Tullius Cicero. Von der biblischen Sintflut bis in die jüngste Vergangenheit geht Bestseller-Autor Bernd Ingmar Gutberlet deshalb fünfzig ausgewählten Lügen und Legenden auf den Grund, die sich bis heute...
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Klappentext zu „Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte “
"Irren ist menschlich!", sagte bereits Marcus Tullius Cicero. Von der biblischen Sintflut bis in die jüngste Vergangenheit geht Bestseller-Autor Bernd Ingmar Gutberlet deshalb fünfzig ausgewählten Lügen und Legenden auf den Grund, die sich bis heute hartnäckig in der öffentlichen Meinung halten. Überprüfen Sie sich selbst:Was wissen Sie wirklich über Atlantis und Kleopatra, über die Konstantinische Schenkung und die Entdeckung Amerikas? Stimmt es tatsächlich, das Deutsch im 18. Jahrhundert fast zur Weltsprache wurde? Und was ist dran an den Gerüchten über die Hollywood-Inszenierung der ersten Mondlandung?
Irren ist menschlich!, sagte bereits Marcus Tullius Cicero. Von der biblischen Sintflut bis in die jüngste Vergangenheit geht Bestseller-Autor Bernd Ingmar Gutberlet deshalb fünfzig ausgewählten Lügen und Legenden auf den Grund, die sich bis heute hartnäckig in der öffentlichen Meinung halten. Überprüfen Sie sich selbst: Was wissen Sie wirklich über Atlantis und Kleopatra, über die Konstantinische Schenkung und die Entdeckung Amerikas? Stimmt es tatsächlich, das Deutsch im 18. Jahrhundert fast zur Weltsprache wurde? Und was ist dran an den Gerüchten über die Hollywood-Inszenierung der ersten Mondlandung?
Lese-Probe zu „Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte “
Die 50 größten Lügen und Legenden der Weltgeschichte von Bernd I. GutberletDIE SINTFLUT
MYTHOS ODER KATASTROPHE ?
»Als aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf
Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse
war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht
hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und
er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen
von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis
zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn
es reut mich, dass ich sie gemacht habe. Aber Noah fand Gnade
vor dem Herrn.«
So beginnt im ersten Buch Mose, der Genesis, die Geschichte
des Alten Testaments, in der Gott beschließt, die Menschheit zu
vernichten und nur den gottesfürchtigen Noah mit seiner Familie
und den Tieren der Arche zu retten, indem er sie rechtzeitig
warnt. Vierzig Tage und Nächte dauerten die dann einsetzenden
Regenfälle, das Wasser stieg unaufhaltsam und begrub die Erde
und ihre Bewohner unter sich. Selbst die Berggipfel blieben
ihnen nicht mehr als Zuflucht, so hoch stieg das Wasser. Erst
nach 150 Tagen war der Scheitelpunkt erreicht, dann floss das
Wasser langsam wieder ab. Und irgendwann kündete die von
Noah ausgesandte Taube mit einem Blatt vom Ölbaum, dass
die Wassermassen endlich wieder Land freigegeben hatten. Die
Arche erreichte schließlich den Berg Ararat, wo Noah mit seiner
Familie an Land ging.
Diese Erzählung des Alten Testamentes ist die wohl bekann13
teste Version der Sintflut, aber bei Weitem nicht die einzige.
In vielen Kulturen und Religionen, auf unterschiedlichen Kulturstufen
und fast allen Kontinenten finden sich vergleichbare
Überlieferungen. Nur in Afrika taucht das Motiv ausgesprochen
selten auf. Mit wechselnden Akzenten wird die Menschheit in
diesen
... mehr
Überlieferungen von Naturkatastrophen heimgesucht
und fast vollständig ausgelöscht: mal aus göttlichem Zorn, mal
ganz ohne Grund; mal als reinigende Bedingung für eine neue,
bessere Schöpfung oder weil kosmische Mächte miteinander
ringen. Aber in jedem Fall können sich ein paar wenige planvoll
oder zufällig in Sicherheit bringen. Zuflucht bietet entweder
ein Schiff oder Floß oder auch eine Höhle oder eine Burg. Die
Überlebenden gründen nach der Katastrophe ein neues Menschengeschlecht
− die Geschichte geht weiter.
Viele der Überlieferungen haben einander beeinflusst. Die
alttestamentliche Sintfluterzählung beispielsweise lässt sich auf
altorientalische Berichte zurückführen, darunter den des Gilgamesch-
Epos. Ähnliche Katastrophengeschichten tauchen bei
den Griechen, Kelten und Germanen auf, in der chinesischen
Überlieferung, bei den Indern oder den Inka und Maya Altamerikas.
Ist also das Sintflutthema nur ein Mythos ohne historische
Grundlage ? Mythologisch betrachtet könnte es sich um
das Motiv eines kosmischen Zyklus handeln: Wie die Natur sich
Jahr für Jahr erneuert und wieder verbraucht, gibt es auch alte
Vorstellungen von einer Welt, die untergehen muss, um sich zu
erneuern beziehungsweise neu erschaffen zu werden.
Denkbar ist aber ebenso, dass die verschiedenen Sintflutberichte
auf eine oder mehrere Umweltkatastrophen zurückgehen,
die im kulturellen Gedächtnis der Völker verankert wurden.
Gab es also eine womöglich globale Katastrophe, über die in
zahlreichen Kulturen eine Generation der nächsten berichtete ?
Ähnlich wie beim Mythos Atlantis sind Wissenschaftler und
Hobbyforscher weltweit auf der Suche nach Hinweisen, um
die Berichte von einer Naturkatastrophe, der die Mehrheit der
Menschen zum Opfer fiel, anhand geologischer Erkenntnisse zu
belegen.
Im 21. Jahrhundert hat das Thema Klimaveränderung Hochkonjunktur,
aber gravierende Änderungen ihrer Lebensbedingungen
mussten auch unsere Vorfahren schon erleben. Möglich
wäre daher, dass sich die Sintfluterzählungen auf einen solchen
globalen Klimawandel beziehen, der massive Regenfälle und
steigende Wasserstände zur Folge hatte. Allerdings können
Niederschläge allein eine solche Katastrophe kaum hervorgerufen
haben. Denkbar wäre aber eine Erderwärmung nach der
letzten Eiszeit, vor − sehr grob gesagt − rund 10 000 Jahren, die
riesige Eismassen zum Schmelzen brachte und so den Meeresspiegel
steigen ließ. Einer anderen Theorie zufolge ließen die
steigenden Temperaturen einen skandinavischen Gletscher zerbrechen,
der dann in die Ostsee stürzte und eine katastrophale
Flutwelle auslöste.
In den vergangenen Jahrzehnten haben Geologen mithilfe
moderner Forschungsmethoden an verschiedenen Orten der
Erde Naturkatastrophen nachweisen können, die vor Tausenden
von Jahren stattfanden. Eine solche tragfähige Theorie über eine
derartige ökologische Katastrophe in unserer Nähe ist seit Ende
des 20. Jahrhunderts zum Lebensthema vieler Wissenschaftler aus
der ganzen Welt und aus verschiedensten Fachgebieten geworden:
die Schwarzmeerflut. Immer mehr Hinweise bestätigen eine
Theorie, die durch einen großen internationalen Kongress 2002
in Italien Aufsehen erregte. Sie geht auf zwei U S-amerikanische
Geologen zurück und wird gelegentlich auch herangezogen, um
den Mythos der versunkenen Zivilisation Atlantis zu erklären.
Bewiesen wurde sie bislang zwar nicht, aber ebenso wenig konnte
sie widerlegt werden.
Die Schwarzmeerflut soll sich ungefähr 6700 v. Chr. ereignet
haben. Damals entstand durch eine Flutkatastrophe riesigen
Ausmaßes das Schwarze Meer, wie wir es heute kennen, das aber
vorher ein erheblich kleineres Süßwasserreservoir war. Durch
ein Erd- oder Seebeben oder eine vergleichbare geologische
Verschiebung kam es zu einer Flutwelle, die vom Mittelmeer
nach Norden ins Marmarameer beim heutigen Istanbul drängte
und schließlich riesige Wassermengen ins Schwarze Meer fließen
ließ. Dabei vergrößerte sich das Schwarze Meer nicht nur
erheblich, auch die bis dahin vorhandene Landverbindung zwischen
Europa und Asien − zwischen Schwarzem und Mittelmeer −
wurde gekappt. Wahrscheinlich über Jahre hinweg ergossen sich
die Salzwassermengen aus dem Mittelmeer in das Süßwasserbecken
und überfluteten weite Teile der Küstenregion − das klingt
durchaus nach dem Katastrophenformat, mit dem die biblische
Sintfluttradition aufwartet.
Das Ausmaß dieser Katastrophe war umfassend, sowohl klimatisch
als auch geografisch, mit massiven Auswirkungen für
die Menschen dieser Gegend. Daher halten es die Forscher für
denkbar, dass auf diese Naturkatastrophe die Sintflutberichte
der Bibel zurückgehen. Zwar sind weitere Untersuchungen vor
allem auf dem Grund des Schwarzen Meeres notwendig, um die
Theorie der beiden Geologen zu beweisen, aber das halten viele
Fachleute nur mehr für eine Frage der Zeit.
und fast vollständig ausgelöscht: mal aus göttlichem Zorn, mal
ganz ohne Grund; mal als reinigende Bedingung für eine neue,
bessere Schöpfung oder weil kosmische Mächte miteinander
ringen. Aber in jedem Fall können sich ein paar wenige planvoll
oder zufällig in Sicherheit bringen. Zuflucht bietet entweder
ein Schiff oder Floß oder auch eine Höhle oder eine Burg. Die
Überlebenden gründen nach der Katastrophe ein neues Menschengeschlecht
− die Geschichte geht weiter.
Viele der Überlieferungen haben einander beeinflusst. Die
alttestamentliche Sintfluterzählung beispielsweise lässt sich auf
altorientalische Berichte zurückführen, darunter den des Gilgamesch-
Epos. Ähnliche Katastrophengeschichten tauchen bei
den Griechen, Kelten und Germanen auf, in der chinesischen
Überlieferung, bei den Indern oder den Inka und Maya Altamerikas.
Ist also das Sintflutthema nur ein Mythos ohne historische
Grundlage ? Mythologisch betrachtet könnte es sich um
das Motiv eines kosmischen Zyklus handeln: Wie die Natur sich
Jahr für Jahr erneuert und wieder verbraucht, gibt es auch alte
Vorstellungen von einer Welt, die untergehen muss, um sich zu
erneuern beziehungsweise neu erschaffen zu werden.
Denkbar ist aber ebenso, dass die verschiedenen Sintflutberichte
auf eine oder mehrere Umweltkatastrophen zurückgehen,
die im kulturellen Gedächtnis der Völker verankert wurden.
Gab es also eine womöglich globale Katastrophe, über die in
zahlreichen Kulturen eine Generation der nächsten berichtete ?
Ähnlich wie beim Mythos Atlantis sind Wissenschaftler und
Hobbyforscher weltweit auf der Suche nach Hinweisen, um
die Berichte von einer Naturkatastrophe, der die Mehrheit der
Menschen zum Opfer fiel, anhand geologischer Erkenntnisse zu
belegen.
Im 21. Jahrhundert hat das Thema Klimaveränderung Hochkonjunktur,
aber gravierende Änderungen ihrer Lebensbedingungen
mussten auch unsere Vorfahren schon erleben. Möglich
wäre daher, dass sich die Sintfluterzählungen auf einen solchen
globalen Klimawandel beziehen, der massive Regenfälle und
steigende Wasserstände zur Folge hatte. Allerdings können
Niederschläge allein eine solche Katastrophe kaum hervorgerufen
haben. Denkbar wäre aber eine Erderwärmung nach der
letzten Eiszeit, vor − sehr grob gesagt − rund 10 000 Jahren, die
riesige Eismassen zum Schmelzen brachte und so den Meeresspiegel
steigen ließ. Einer anderen Theorie zufolge ließen die
steigenden Temperaturen einen skandinavischen Gletscher zerbrechen,
der dann in die Ostsee stürzte und eine katastrophale
Flutwelle auslöste.
In den vergangenen Jahrzehnten haben Geologen mithilfe
moderner Forschungsmethoden an verschiedenen Orten der
Erde Naturkatastrophen nachweisen können, die vor Tausenden
von Jahren stattfanden. Eine solche tragfähige Theorie über eine
derartige ökologische Katastrophe in unserer Nähe ist seit Ende
des 20. Jahrhunderts zum Lebensthema vieler Wissenschaftler aus
der ganzen Welt und aus verschiedensten Fachgebieten geworden:
die Schwarzmeerflut. Immer mehr Hinweise bestätigen eine
Theorie, die durch einen großen internationalen Kongress 2002
in Italien Aufsehen erregte. Sie geht auf zwei U S-amerikanische
Geologen zurück und wird gelegentlich auch herangezogen, um
den Mythos der versunkenen Zivilisation Atlantis zu erklären.
Bewiesen wurde sie bislang zwar nicht, aber ebenso wenig konnte
sie widerlegt werden.
Die Schwarzmeerflut soll sich ungefähr 6700 v. Chr. ereignet
haben. Damals entstand durch eine Flutkatastrophe riesigen
Ausmaßes das Schwarze Meer, wie wir es heute kennen, das aber
vorher ein erheblich kleineres Süßwasserreservoir war. Durch
ein Erd- oder Seebeben oder eine vergleichbare geologische
Verschiebung kam es zu einer Flutwelle, die vom Mittelmeer
nach Norden ins Marmarameer beim heutigen Istanbul drängte
und schließlich riesige Wassermengen ins Schwarze Meer fließen
ließ. Dabei vergrößerte sich das Schwarze Meer nicht nur
erheblich, auch die bis dahin vorhandene Landverbindung zwischen
Europa und Asien − zwischen Schwarzem und Mittelmeer −
wurde gekappt. Wahrscheinlich über Jahre hinweg ergossen sich
die Salzwassermengen aus dem Mittelmeer in das Süßwasserbecken
und überfluteten weite Teile der Küstenregion − das klingt
durchaus nach dem Katastrophenformat, mit dem die biblische
Sintfluttradition aufwartet.
Das Ausmaß dieser Katastrophe war umfassend, sowohl klimatisch
als auch geografisch, mit massiven Auswirkungen für
die Menschen dieser Gegend. Daher halten es die Forscher für
denkbar, dass auf diese Naturkatastrophe die Sintflutberichte
der Bibel zurückgehen. Zwar sind weitere Untersuchungen vor
allem auf dem Grund des Schwarzen Meeres notwendig, um die
Theorie der beiden Geologen zu beweisen, aber das halten viele
Fachleute nur mehr für eine Frage der Zeit.
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Autoren-Porträt von Bernd Ingmar Gutberlet
Bernd Ingmar Gutberlet studierte in Berlin und Budapest speziell mittelalterliche Geschichte und hat als Journalist, Lektor und Projektmanager im Kulturbereich gearbeitet. Der Autor lebt in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Bernd Ingmar Gutberlet
- 2014, 5. Aufl., 269 Seiten, Maße: 12,6 x 18,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404642376
- ISBN-13: 9783404642373
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