Die Anatomie der Schwermut
Über die Allgegenwart der Melancholie, ihre Ursachen und Symptome sowie die Kunst, es mit ihr auszuhalten
Burtons Riesenwerk handelt von einem Leiden, das jeder kennt. Die moderne Medizin möchte es auf den klinischen Begriff der Depression reduzieren, aber damit ist es nicht getan. Denn die Melancholie ist von der condition humaine nicht zu trennen; nur dem...
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Produktinformationen zu „Die Anatomie der Schwermut “
Klappentext zu „Die Anatomie der Schwermut “
Burtons Riesenwerk handelt von einem Leiden, das jeder kennt. Die moderne Medizin möchte es auf den klinischen Begriff der Depression reduzieren, aber damit ist es nicht getan. Denn die Melancholie ist von der condition humaine nicht zu trennen; nur dem Stumpfsinnigen ist sie unbekannt. Der Autor dieses Buches spricht zu uns aus einer Distanz von mehr als dreihundert Jahren; doch es fällt uns nicht schwer, unsere eigenen Erfahrungen in den seinigen wiederzuerkennen. Seine lebenslange Schwermut äußert sich empört, aber nicht verbittert, illusionslos, aber im Gesprächston eines Menschen, dem man vertrauen kann. Was er uns hinterlassen hat, ist keine medizinische Abhandlung, sondern ein Weltpanorama, in dem von Liebe und Religion, Wahn und Sex, Politik und Krieg ebenso die Rede ist wie von der "schwarzen Galle". Burton ist ein glänzender Erzähler und ein scharfsinniger Psychologe. Paradoxerweise ist sein Werk zu einem Unterhaltungsschlager der englischen Literatur geworden. Noch im Jahre 2001 hat ein Kritiker behauptet, es sei "the book to end all books". Es ist höchste Zeit, dem deutschen Publikum diesen Text wieder zugänglich zu machen. Ulrich Horstmann, selbst ein Melancholiker von hohen Graden, hat aus den 1400 Seiten des Originals einen philologisch getreuen Extrakt gezogen und einen klugen Essay beigesteuert.
Lese-Probe zu „Die Anatomie der Schwermut “
Ich hänge den Gedanken nach und träume ohne Ungemach von Schlössern, die in Luft gebaut, ganz sorgenfrei, kein Angstbild graut, nur rosarote Phantasien im Fluß der Zeit vorüberziehn.Anderes Glück vergällt mir die süßeste Lust: Melancholie.
Ganz einsam wälz' ich ohne Ruh und flüstere mir die Beichte zu, von Grübelei tyrannisiert hat Furcht, hat Gram mich aufgespürt, ich springe auf, ich halte ein, Minuten wollen Stunden sein.
Anderes Leid - Gold gegen die schmerzvollste Last: Melancholie.
Ich treibe mit mir Schabernack, es spielt im Kopf wie'n Dudelsack, am Bächlein in dem grünen Wald nehm' ich Einsiedler Aufenthalt, und tausend Freuden tanzen fein im Seelenfrieden Ringelreihn.
Anderes Glück vergällt mir die süßeste Lust: Melancholie.
Auf Schritt und Tritt, an jedem Ort seufzt, stöhnt und klagt es immerfort, ob düstrer Hain, ob Zimmergruft, es toben Furien durch die Luft, und tausend Nöte im Verein kesseln mir Herz und Seele ein.
Anderes Leid - Gold gegen die sauerste Last: Melancholie.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Robert Burton
- 2003, Limit. u. num. Ausg., 426 Seiten, Maße: 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: AB - Die Andere Bibliothek
- ISBN-10: 3821845295
- ISBN-13: 9783821845296
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