Die Anderen im Schulbuch
Rassismen, Exotismen, Sexismen und Orientalismus in österreichischen Schulbüchern
Kultur- und Sozialanthropologinnen legen rassistische, sexistische und diskrimierende Stereotypenbildung in Schulbüchern offen
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Produktinformationen zu „Die Anderen im Schulbuch “
Kultur- und Sozialanthropologinnen legen rassistische, sexistische und diskrimierende Stereotypenbildung in Schulbüchern offen
Klappentext zu „Die Anderen im Schulbuch “
Werden in Österreichs Schulbüchern Klischeevorstellungen, Stereotype und Vorurteile transportiert? Eine brisante Frage, der vorliegende Analyse nachgeht. Mit bedenklichem Ergebnis! Offene Diskriminierungen werden zwar vermieden, Rassismus abgelehnt, fixe Rollenbilder von Männern und Frauen hinterfragt. Nach wie vor aber werden stereotype Bilder vermittelt: von der Überlegenheit Europas und den zum Aussterben verurteilten Indianern , dem Islam als totalisierender Kraft und einem Afrika voller Armut und Bürgerkrieg. Homosexualität wird mit ausufernder Sexualität in Beziehung gesetzt; Inter- und Transsexualität ausgeblendet. Auf der Begriffsebene finden sich Buschmänner und Steinzeitmenschen ebenso wie primitive Volksstämme und Zigeuner . Geschlechtsneutrale Sprache wird teilweise oberflächlich verwendet, gleichzeitig klare Normen über die Bild- und Textebene eingeführt: das Model (Frau, exotisch geschminkt) und der Pilot (Mann, in Uniform, inmitten von Technik, im Cockpit). Antisemitismus wird quer durch die Geschichte eher ausgeblendet oder Rechtsextremen zugeordnet; der Nahostkonflikt stark verzerrt dargestellt.Im Buch geht es nicht darum, diskriminierende Passagen aufzulisten oder einzelne Schulbücher an den Pranger zu stellen. Vielmehr werden Beispiele genutzt, um geläufige wissenschaftliche Diskurse auch auf der Schulbildungsebene nachvollziehbar zu machen - für Schulbuchverlage, StudentInnen, interessierte Eltern, ganz besonders aber für LehrerInnen und ihre SchülerInnen, deren Kritikpotenzial geweckt werden soll: Das Methodenkapitel bietet nicht etwa eine trockene Abhandlung, sondern eine How-to-do-Anleitung für das kritische Hinterfragen von Texten.
Autoren-Porträt von Christa Markom, Heidi Weinhäupl
Christa Markom, Sozial- und Kulturanthropologin, Mitarbeiterin im NODE-Projekt "Contesting Multiculturalism", forscht und unterrichtet am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. Schwerpunkte: Migration, Rassismen und Exotismen, Multikulturalismus, Sprache / Sensibilisierung und Gender. Heidi Weinhäupl, Sozial- und Kulturanthropologin, Kommunikationswissenschafterin und Journalistin bei http://derStandard.at, unterrichtet am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. Schwerpunkte: Medien, Rassismen und Exotismen, Tourismus, Globalisierung und Raumkonstruktionen.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Christa Markom , Heidi Weinhäupl
- 2007, XI, 257 Seiten, Maße: 16,2 x 23,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: new academic press
- ISBN-10: 370031616X
- ISBN-13: 9783700316169
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