Die Bin Ladens
Eine arabische Familie. Ausgezeichnet mit dem PEN/John Kenneth Galbraith Award 2009
Eine arabische Familie. Der zweifache Pulitzer-Preisträger Steve Coll schildert Aufstieg, Leben und Einfluss der Familie Bin Laden. Colls eindrucksvolles Porträt bietet zahlreiche bisher unbekannte Details und neue Erkenntnisse über die Person Osama Bin...
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Produktinformationen zu „Die Bin Ladens “
Eine arabische Familie. Der zweifache Pulitzer-Preisträger Steve Coll schildert Aufstieg, Leben und Einfluss der Familie Bin Laden. Colls eindrucksvolles Porträt bietet zahlreiche bisher unbekannte Details und neue Erkenntnisse über die Person Osama Bin Ladens. Der amerikanische investigative Journalist hat jahrelang im Umfeld des Clans recherchiert. Brillant schildert er ausführlich den märchenhaften Aufstieg der Familie: von Mohammed Bin Ladens bescheidenen Anfängen im Jemen bis zu den engen Beziehungen der Familie zum amerikanischen und europäischen Establishment.
Klappentext zu „Die Bin Ladens “
Der zweifache Pulitzer-Preisträger Steve Coll schildert mit zahlreichen bisher unbekannten Details Aufstieg, Leben und Einfluss der Familie Bin Laden, aus deren Mitte der meistgesuchte Terrorist der Welt stammt. Aus einfachen Verhältnissen im Jemen kommend, wurde sie in Saudi-Arabien zu einer der reichsten Familien des Landes mit globalen Beziehungen in Wirtschaft und Politik. Colls eindrucksvolles Porträt bietet auch neue Erkenntnisse über die Person Osama Bin Ladens.Mit dem 11. September rückte die Familie Bin Laden schlagartig ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Der amerikanische investigative Journalist und Pulitzer-Preisträger Steve Coll hat jahrelang im Umfeld des Clans recherchiert und schildert erstmals ausführlich dessen Geschichte Mohammed Bin Ladens bescheidene Anfänge im Jemen, den märchenhaften Aufstieg des 54-fachen Vaters als Bauherr aller wichtigen Großprojekte im Saudi-Arabien der Ölboom-Zeit; die Investitionen der Familie in den USA und ihre engen Beziehungen zum amerikanischen und europäischen Establishment, gegen die einer der Söhne, Osama, rebellierte; schließlich die Tage nach dem 11. September 2001, als die Familie weltweit in Ungnade fiel. In Colls brillanter Erzählung werden die Widersprüche des Lebens in Saudi-Arabien sichtbar, aus denen Osama Bin Laden hervorging die von Traditionen geprägten rigiden Lebensverhältnisse einerseits, Öl-Reichtum, rasanter Wandel, Offenheit und Verlockungen der westlichen Welt andererseits.
- Erste umfasse, sorgfältig recherchierte Darstellung der Familie, aus der Osama Bin Laden stammt
- Aufschlussreiche neue Erkenntnisse über den Werdegang und die Finanzen Osama Bin Ladens
- Zeigt exemplarisch die Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit der arabischen Welt
Woher kommt Osama Bin Laden?
Der zweifache Pulitzer-Preisträger Steve Coll schildert mit zahlreichen bisher unbekannten Details Aufstieg, Leben und Einfluss der Familie Bin Laden, aus deren Mitte der meistgesuchte Terrorist der Welt stammt. Aus einfachen Verhältnissen im Jemen kommend, wurde sie in Saudi-Arabien zu einer der reichsten Familien des Landes mit globalen Beziehungen in Wirtschaft und Politik. Colls eindrucksvolles Porträt bietet auch neue Erkenntnisse über die Person Osama Bin Ladens.
Mit dem 11. September rückte die Familie Bin Laden schlagartig ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Der amerikanische investigative Journalist und Pulitzer-Preisträger Steve Coll hat jahrelang im Umfeld des Clans recherchiert und schildert erstmals ausführlich dessen Geschichte: Mohammed Bin Ladens bescheidene Anfänge im Jemen, den märchenhaften Aufstieg des 54-fachen Vaters als Bauherr aller wichtigen Großprojekte im Saudi-Arabien der Ölboom-Zeit; die Investitionen der Familie in den USA und ihre engen Beziehungen zum amerikanischen und europäischen Establishment, gegen die einer der Söhne, Osama, rebellierte; schließlich die Tage nach dem 11. September 2001, als die Familie weltweit in Ungnade fiel. In Colls brillanter Erzählung werden die Widersprüche des Lebens in Saudi-Arabien sichtbar, aus denen Osama Bin Laden hervorging: die von Traditionen geprägten rigiden Lebensverhältnisse einerseits, Öl-Reichtum, rasanter Wandel, Offenheit und Verlockungen der westlichen Welt andererseits.
- Erste umfassende, sorgfältig recherchierte Darstellung der Familie, aus der Osama Bin Laden stammt
- Aufschlussreiche neue Erkenntnisse über den Werdegang und die Finanzen Osama Bin Ladens
- Zeigt exemplarisch die Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit der arabischen Welt
"'Die Bin Ladens' ist, schon allein dieser Umstand ist eine Wohltat, ein Buch, das differenziert." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"Seine Dokumentation über den Aufstieg der Ölscheichs und den abtrünnigen Sohn Osama liefert spannende Hintergrundinfos zum Islamismus." Playboy
"Der Name des Terrors, die Familie hinter dem Namen. Eine akribische Betrachtung des arabischen Clans. Spannend und sehr interessant!" Bild am Sonntag
Der zweifache Pulitzer-Preisträger Steve Coll schildert mit zahlreichen bisher unbekannten Details Aufstieg, Leben und Einfluss der Familie Bin Laden, aus deren Mitte der meistgesuchte Terrorist der Welt stammt. Aus einfachen Verhältnissen im Jemen kommend, wurde sie in Saudi-Arabien zu einer der reichsten Familien des Landes mit globalen Beziehungen in Wirtschaft und Politik. Colls eindrucksvolles Porträt bietet auch neue Erkenntnisse über die Person Osama Bin Ladens.
Mit dem 11. September rückte die Familie Bin Laden schlagartig ins Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Der amerikanische investigative Journalist und Pulitzer-Preisträger Steve Coll hat jahrelang im Umfeld des Clans recherchiert und schildert erstmals ausführlich dessen Geschichte: Mohammed Bin Ladens bescheidene Anfänge im Jemen, den märchenhaften Aufstieg des 54-fachen Vaters als Bauherr aller wichtigen Großprojekte im Saudi-Arabien der Ölboom-Zeit; die Investitionen der Familie in den USA und ihre engen Beziehungen zum amerikanischen und europäischen Establishment, gegen die einer der Söhne, Osama, rebellierte; schließlich die Tage nach dem 11. September 2001, als die Familie weltweit in Ungnade fiel. In Colls brillanter Erzählung werden die Widersprüche des Lebens in Saudi-Arabien sichtbar, aus denen Osama Bin Laden hervorging: die von Traditionen geprägten rigiden Lebensverhältnisse einerseits, Öl-Reichtum, rasanter Wandel, Offenheit und Verlockungen der westlichen Welt andererseits.
- Erste umfassende, sorgfältig recherchierte Darstellung der Familie, aus der Osama Bin Laden stammt
- Aufschlussreiche neue Erkenntnisse über den Werdegang und die Finanzen Osama Bin Ladens
- Zeigt exemplarisch die Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit der arabischen Welt
"'Die Bin Ladens' ist, schon allein dieser Umstand ist eine Wohltat, ein Buch, das differenziert." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
"Seine Dokumentation über den Aufstieg der Ölscheichs und den abtrünnigen Sohn Osama liefert spannende Hintergrundinfos zum Islamismus." Playboy
"Der Name des Terrors, die Familie hinter dem Namen. Eine akribische Betrachtung des arabischen Clans. Spannend und sehr interessant!" Bild am Sonntag
Lese-Probe zu „Die Bin Ladens “
Vorbemerkung des AutorsZwei Journalisten, die inzwischen für die Washington Post arbeiten, leisteten einen wertvollen Beitrag zu den Recherchen für dieses Buch. Robin Shulman führte Interviews und spürte in Ägypten, dem Libanon, Israel, Spanien, Frankreich und den USA relevante Dokumente auf. Ihr Durchhaltevermögen, ihre Empathie und ihr Blick fürs Detail haben dieses Buch in jeglicher Hinsicht bereichert. Nachdem das Manuskript fertiggestellt war, kontaktierte Julie Tate meine Interviewpartner, vertiefte die Recherche, überprüfte Fakten und Interpretationen. Ihre Aufmerksamkeit, ihre Begeisterung für das Thema und ihr erstaunliches Arbeitsethos hatten einen großen Einfluss auf dieses Buch.
Anmerkung zur Transkription der Eigennamen
Es gibt kein einheitliches Transkriptionssystem für die Übertragung von einer Sprache wie dem Englischen oder dem Deutschen ins Arabische oder umgekehrt. Die hier für die arabischen Orts- und Eigennamen verwendeten Schreibweisen sind nur in einem gewissen Umfang willkürlich und wurden meist gewählt, weil sie die einfachsten oder gebräuchlichsten Varianten sind. In einigen Fällen werden Namen uneinheitlich geschrieben, weil der Originaltext eines zitierten Dokuments nicht verändert werden sollte. Die Familie Bin Laden selbst ist hier ein anschauliches Beispiel. Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass Mitglieder der Familie ihren Namen in ein und demselben englischsprachigen Dokument - selbst in amtlichen Gerichtsakten - in zwei unterschiedlichen Schreibweisen angeben. 'Binladin" war eine der gebräuchlichen Varianten; das ist die bevorzugte englische Schreibweise für die 'Saudi Binladin Group", das unternehmerische Flaggschiff der Familie. Es werden aber auch die Varianten Binladen, Bin Ladin, Bin Laden, ja sogar Benladin verwendet. Ich entschied mich für 'Bin Laden" als Hauptvariante, weil diese Schreibweise den Lesern in westlichen Ländern am vertrautesten ist und weil der Familienname in arabischsprachigen Texten mit zwei Wörtern
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geschrieben wird. Bei den Vornamen der 54 Kinder Mohammed Bin Ladens orientierte ich mich an den in den englischsprachigen Aktionärsdokumenten verwendeten Schreibweisen, die von der Familie vor kurzem bei einem US-Bundesgericht eingereicht wurden.
Die 54 Kinder Mohammed Bin Ladens:
Geboren zwischen 1945 und 1950:
SÖHNE: Salem, Ali, Thabit, Mahrouz, Hassan, Omar, Bakr, Khaled, Yeslam, Ghalib, Yahya, Abdulaziz, Issa, Tareq TÖCHTER: Aysha, Fatima, Sheikha, Suaad, Tayyeba, Rafah, Nour
Geboren zwischen 1951 und 1959:
SÖHNE: Ahmed, Ibrahim, Shafiq, Osama, Khalil, Saleh, Haider TÖCHTER: Salma, Zeenat, Ruqqueiya, Randa, Zubaida, Najiah, Samiah, Mona, Salah, Mariam, Fowziyah, Rajaa, Huda, Seema
Geboren zwischen 1959 und 1967:
SÖHNE: Saad, Abdullah, Yasser, Mohammed TÖCHTER: Raedah, Iman, Aetedal, Sahar, Ilham, Sanaa, Malak, Muneera
Prolog
'WIR BETEN ALLE ZUM GLEICHEN GOTT"
Oktober 1984 bis Februar 1985
LYNN PEGHINY hatte ein Engagement als Pianistin im Hyatt Regency Grand Cypress Hotel in Orlando, Florida, und spielte dort fast jeden Morgen. Sie war 24 Jahre alt, dunkelhaarig, schlank und temperamentvoll. Aufgewachsen war sie in Melbourne, einem Ort an der Atlantikküste, und sie studierte Musik an der University of Central Florida. Sie spielte mit Begeisterung Klavier und verdiente ihren Lebensunterhalt damit, auch wenn das Geld kaum ausreichte. Die Frühstücksschicht im geräumigen Atrium des Hyatt war normalerweise eine wenig aufregende Angelegenheit: Lynn spielte dort für schläfrige Touristen, die sich für einen Tag in Disney World stärkten, und für Geschäftsleute, die ständig nur von Immobiliengeschäften redeten. Im Oktober 1984 kam eines Morgens jedoch ein Mann in mittleren Jahren mit hellen Augen und dichtem schwarzem Haar auf sie zu und fragte sie in einem merkwürdigen Akzent, ob sie Beethovens Albumblatt für Elise für ihn spielen würde. Er hörte aufmerksam zu, gab ihr schließlich einen Zwanzig-Dollar-Schein und fragte: 'Spielen Sie auch auf privaten Partys?"
Lynn und der Fremde tauschten ihre Visitenkarten aus. Sein Name war Salem Bin Laden. Er sagte ihr, er besitze ein Haus westlich von Orlando, nicht weit von Disney World entfernt, und habe gerade einige Besucher aus seinem Heimatland Saudi-Arabien zu Gast, die zur königlichen Familie in diesem mit Ölreichtümern gesegneten Land gehörten. Er habe ein Klavier und hoffe, sie werde bei einer Abendgesellschaft für ihn spielen. Ein paar Tage später fuhr sie auf der State Road Nr. 50 Richtung Westen durch kilometerlange Orangenplantagen in Richtung Lake County. Salems Anwesen lag in der Nähe des verfallenden Eisenbahnstädtchens Winter Garden und erwies sich als ein von ockerfarbenen Mauern eingefasster, zwei Hektar großer Landsitz mit Pferdeställen, einem gefliesten Swimmingpool, Trauerweiden und Palmen. Das Hauptgebäude aus den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war im mediterranen Stil gehalten. Es hatte ein rotbraunes spanisches Ziegeldach, Kuppeln und schattige, überdachte Wandelgänge und stand auf einem Hügel über einem glitzernden kleinen See.
'Leeen! Leeen!", rief Salem bei Lynn Peghinys Ankunft und winkte sie ins Esszimmer, wo seine Gäste um vier Uhr nachmittags ihr Frühstück einnahmen. 'Kommen Sie, kommen Sie! Setzen Sie sich zu uns!", sagte er und platzierte sie unmittelbar neben seinen Ehrengast. Abdulaziz al-Ibrahim war ein Bruder von Prinzessin Jawhara al-Ibrahim, der vierten und, Gerüchten zufolge, der Lieblingsfrau von König Fahd von Saudi-Arabien. Die Ibrahims machten sich erst einen Namen, nachdem Fahd sich in Jawhara verliebt hatte; sie verließ ihren Ehemann für den König und gebar ihm einen Sohn, Abdulaziz, den der König abgöttisch liebte. Dass Jawhara jetzt an der Seite des Königs lebte, war eine Chance für ihre Brüder. Sie wurden zu einflussreichen Geschäftsleuten, die in königlichen Kreisen für viel Eifersucht und neiderfüllten Tratsch sorgten; seit kurzem investierten sie in Orlando im Immobiliengeschäft. Salem Bin Laden, dessen Familien-Bauunternehmen auf den direkten Zugang zum Königshof setzte, pflegte die Freundschaft mit den Ibrahims.
Lynn plauderte ganz ungeniert; Ibrahim aß und schwieg demonstrativ. Salem beugte sich vor und flüsterte Lynn zu: 'Sie dürfen ihn nicht direkt ansprechen." Sie verstummte peinlich berührt und fragte sich, in was für eine Gesellschaft sie hier wohl hineingeraten war.
Salem führte sie nach draußen, um ihr das Anwesen zu zeigen. Er war ein schmächtiger Mann Ende dreißig, etwa 1,65 Meter groß, schlank und zugleich alles andere als muskulös, da er ein Leben ohne besondere körperliche Anstrengungen führte. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen, und unter seinen Augen hatten sich dunkle Tränensäcke gebildet. Dennoch ging eine geradezu magnetische Anziehungskraft von ihm aus, die - unabhängig von seinem Geld - die Menschen unmittelbar für ihn einzunehmen und in seinem Umfeld festzuhalten schien. Er war ein erfahrener Pilot, der mit Leidenschaft vom Fliegen erzählte; dabei erwähnte er auch, dass einer seiner Brüder erst vor kurzem bei einem Absturz in der Nähe des Sees verletzt worden sei. Er wirkte ruhelos, ständig in Bewegung, zugleich freundlich und vertrauenswürdig. An jenem Nachmittag wurde Lynn allmählich klar, dass sie zu so etwas wie einer fortdauernden interkontinentalen Party eingeladen worden war, bei der Salem den Vorsitz führte, zu einer Party, die keinen offiziellen Beginn und auch kein Ende hatte. Der Gastgeber sagte ihr, dass er schon bald mit seinem Privatjet nach Kalifornien aufbrechen werde. Er habe dort eine Besprechung wegen eines Filmprojektes, für das auch die Schauspielerin Brooke Shields verpflichtet werden solle.
Als der Abend kam, füllte sich der Ort zusehends mit Gästen, und das größte Kontingent bildeten saudische Männer, die anscheinend alle im Urlaub waren. Es waren auch einige amerikanische Frauen mittleren Alters anwesend, die mit Salem befreundet waren oder vermutlich geschäftliche Beziehungen zu ihm pflegten. Im Wohnzimmer entdeckte Lynn ein Yamaha-Klavier und begann zu spielen. Salem sagte ihr schließlich, sie solle am folgenden Tag wiederkommen; die Party werde weitergehen. 'Bringen Sie Ihre Schwestern mit! Bringen Sie Ihre Freundinnen mit!", drängte er sie. 'Wir brauchen Mädchen!"
Als Lynn mit einer Freundin und zwei ihrer Schwestern wiederkam, fand sie im Wohnzimmer eine Band vor. Salem verkündete, untermalt von einem Tusch, dass er einen Talentwettbewerb veranstalten werde, setzte als ersten Preis einen Betrag von 5000 Dollar in bar aus und ernannte sich zugleich zum einzigen Preisrichter. Eine der amerikanischen Frauen spielte Klavier und sang dazu, die Band spielte ein paar Stücke, und Lynn spielte auf dem Yamaha-Klavier. Lynns Freundin hatte allerdings kein besonderes musikalisches Talent. Deshalb versuchte sie, ihre saudische Zuhörerschaft mit einer Schilderung ihrer jüngsten Erfahrungen mit einer Geburt und einer Scheidung zu unterhalten.
Intime Monologe über die Schmerzen einer Frau und das Rätsel des Lebens waren in den Männern vorbehaltenen Wohnzimmern saudischer Paläste oder Handelshäuser nicht eben häufig zu hören, und die Stille, die auf diese Äußerungen folgte, hatte für Lynn etwas Peinliches an sich.
'Diese Geschichte macht mich wirklich betroffen", sagte Salem anschließend zu Lynn. Er finde ihre Freundin sympathisch, erklärte er, und bedauere sie wegen ihrer Scheidung. Dann entnahm er einem Banknotenbündel etwa 1000 Dollar: 'Bitte, geben Sie ihr das."
Später nahm dann eine der amerikanischen Frauen, die mit Salem in Orlando zusammenarbeiteten, Lynn beiseite. 'Salem hat dich wirklich gern", sagte sie. 'Ist er romantisch veranlagt?"
Jahre später erinnerte sich Lynn Peghiny: 'Ich werde nie vergessen, wie sie sagte: ,Lynn, das ist eine große Chance für dich. Du bist jung. Du bist unabhängig ... Weißt du, er wird dir die Welt zeigen, er wird dich auf Reisen mitnehmen, und wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich zugreifen."
SALEM BIN LADEN war ein geschätzter Kunde von Alamo-Arrow, einer Firma, die in der Nähe von San Antonio in Texas zu Hause war und mit Ultraleicht-Sportflugzeugen handelte. In der Weihnachtszeit des Vorjahres war er am Freitagabend überraschend im Laden dieser Firma erschienen, hatte einen großen Teil des Warenbestandes aufgekauft - Fluggeräte und Zubehör -und darum gebeten, die gesamten Einkäufe am Flughafen zuzustellen, wo er sie in sein Privatflugzeug, eine zweistrahlige BAC-111, verladen ließ. Ein paar Wochen später kam er wieder, um weitere Ultraleicht-Flugzeuge zu kaufen, darunter einen früheren militärischen Prototyp mit Tarnfarben, der ursprünglich für den Abschuss von Raketen ausgerüstet worden war. Die Bewaffnung war zwar entfernt worden, doch 'er [Salem] dachte, das sei ein ziemlich cooles Modell", wie sich George Harrington, ein Verkäufer der Firma, erinnerte.
Ultraleicht-Flugzeuge sind kleine Hobby-Fluggeräte, die normalerweise in Höhen von wenig mehr als 100 Metern mit Geschwindigkeiten von etwas über 60 Kilometern pro Stunde geflogen und von einem einzigen Motor angetrieben werden, der etwa die Größe eines Zweiradmotors hat. Salem liebte diese Maschinen. Wie Segelflugzeuge, eine andere seiner Leidenschaften, vermittelten sie ihm das Erlebnis, wie ein Falke zu fliegen, ungebunden und vom Wind getrieben. In Saudi-Arabien waren Ultraleicht-Flugzeuge aus Sicherheitsgründen verboten, also stellte Salem sie an seinen verschiedenen Wohnsitzen außerhalb des Königreichs unter.
Ende 1984 sammelte er systematisch die aktuellsten Modelle - sie hießen Quicksilver -, weil er für Anfang 1985 eine anspruchsvolle königlich-saudische Jagdexpedition nach Pakistan ausrüstete, die er sich offensichtlich wie eine Mischung aus Tausendundeine Nacht und Dr. Seuss' Kinderbüchern vorstellte. Salem sagte zu den Alamo-Arrow-Mitarbeitern, er und seine saudischen Gäste - Prinzen aus der königlichen Familie - wollten ihr Lager in der Wüste aufschlagen und auf traditionelle Art und Weise die Falkenjagd betreiben, aber sie wollten sich zugleich auch mit fliegendem Spielzeug ausstatten. Er bat George Harrington und seine Kollegen, einen sechs Meter langen Wells-Cargo-Anhänger zu kaufen und so auszurüsten, dass man damit die Ultraleicht-Flugzeuge auch auf Pakistans holprigen Straßen und Wüstenpisten transportieren konnte. Salem hatte außerdem bei einem Meister-Ballonfahrer in Florida einen Heißluftballon bestellt; er wurde mit einer Plakette angeliefert, auf der zu lesen war: 'Maßanfertigung für Salem Bin Laden." Er kaufte ein Honda Minitrail-Motorrad und einen für Wüstenfahrten ausgerüsteten roten Chevrolet Blazer-Geländewagen mit Halogen-Fernlichtern und mächtigen Reifen. In das Fahrzeug ließ er auch ein Kurzwellenfunkgerät einbauen, mit dem er die nächstgelegene pakistanische Stadt erreichen konnte, falls er sich je verirren oder im Wüstensand steckenbleiben sollte. In Deutschland kaufte er einen VW-Campingbus mit Allradantrieb und Klimaanlage, der auch über eine Dusche und eine kleine Küche verfügte und mit 'jedem Schnickschnack, den er kriegen konnte", vollgestopft war, wie sich Harrington erinnerte. Sie brachten die in Amerika beschaffte Ausrüstung nach South Carolina, wo die Familie Bin Laden mit einem Frachtunternehmen zusammenarbeitete, das die Ladung per Schiff zunächst in die Vereinigten Arabischen Emirate und von dort in die pakistanische Hafenstadt Karatschi befördern konnte.
Salem hatte in seiner Reisegesellschaft auch gerne Musiker dabei. Harrington spielte Gitarre, also engagierte ihn Salem für die Reise nach Pakistan, wo er zugleich ein Auge auf die Ultraleicht-Fliegerei der königlichen Gäste haben konnte. Einige Tage vor Weihnachten saß Harrington, ein freundlicher, grobknochiger Texaner, der noch nie zuvor im Ausland gewesen war, in Begleitung des amerikanischen Piloten Don Kessler, der für Salem arbeitete und außerdem Schlagzeug spielte, in einem Flugzeug nach London. In Salems Landsitz in der Nähe von London legten sie einen Zwischenhalt ein, flogen an Heiligabend nach Südfrankreich und später dann nach Salzburg weiter. Dort luden sie ihr Gepäck aus und fuhren in den Wintersportort Kitzbühel. Sie hatten natürlich keine Skiausrüstung dabei, weil die Entscheidung, nach Österreich zu fliegen, erst wenige Stunden zuvor getroffen worden war. Also führte Salem die Gruppe in ein Geschäft und kaufte für alle Reisegefährten Skier, Skischuhe, Skijacken und -hosen. Sie gingen auf die Pisten und nahmen schließlich eine Einladung zu einer Party in der Villa von Adnan Khashoggi an, dem bekannten saudischen Waffenhändler.
In Khashoggis Haus gab es auch eine Diskothek mit einer Bühne. An jenem Abend ging es dort hoch her, die Beleuchtung war schummrig, die Gesellschaft bestand aus Saudis und Europäern. Salem griff zum Mikrophon und kündigte an, dass er auftreten werde. Er ging mit George Harrington auf die Bühne, sie begleiteten sich auf akustischen Gitarren mit Stahlsaiten und stimmten den Folk- und Kneipenband-Klassiker 'House of the Rising Sun" an.
There is a house in New Orleans They call the Rising Sun. It's been the ruin of many a poor boy, And God, I know I'm one.
'Er war ein mieser Gitarrist, und als Sänger brachte er noch weniger zustande, aber das kümmerte ihn nicht", erinnerte sich Harrington. 'Also spielten wir an jenem Abend vor einem vollen Haus."
Danach flogen sie nach Marbella und anschließend, am Neujahrsabend, nach Kairo. In Dschidda legten sie einen Zwischenhalt ein und reisten schließlich nach Dubai weiter.
Im dortigen Hyatt-Hotel traf Harrington auf Salems neue Freundin aus Orlando: Lynn Peghiny. Sie schlossen sofort Freundschaft: zwei Amerikaner, die in ein überraschendes Abenteuer geraten waren, von einem Land zum anderen reisten und mit der jeweiligen Umgebung nicht vertraut waren. Lynn war aus New York eingeflogen, um sich der bevorstehenden Pakistan-Expedition anzuschließen. ('Im Rückblick staune ich über das, was ich mit 24 Jahren getan habe", sagte sie später.) Salem mietete eigens für sie eine Hotelsuite mit Flügel. Sie spielte Chopin, die Männer lauschten ihr.
NACH EINIGEN TAGEN in Dubai verfrachtete Salem Lynn und George in seine Mitsubishi MU-2, eine gedrungene Turboprop-Kurzstreckenmaschine. Ein schon etwas älterer Bediensteter, ein Beduine, brachte einen Falken mit Haube an Bord. George nahm eine Brieftasche in Empfang, die mindestens 250 000 Dollar in Form von Bargeld und Reiseschecks enthielt. Ihm war klargeworden, dass die Verwaltung von Salems Reisekasse ebenfalls zu seinen Aufgaben gehören würde. Mit von der Partie war außerdem Bengt Johansson, ein zottelhaariger, kettenrauchender schwedischer Flugzeugmechaniker, eines der dienstältesten europäischen Mitglieder in Salems Gefolge. Sie brausten die Startbahn hinunter und nahmen Kurs auf Karatschi. 'Die Maschine war so schwer beladen, sie starteten, und alle an Bord klatschten, weil das Ding tatsächlich abgehoben hatte", erinnerte sich Lynn, 'und ich dachte mir: ,Warum spielt ihr alle mit eurem Leben?'"
In Karatschi traf Salem einen saudischen Diplomaten. Bei seinen Reisen in alle Welt tauchte er häufig bei den Botschaftern seines Landes auf. Sein Gefolge stieg im Sheraton ab, einer Festung aus Glas und Beton, die als nobelstes Hotel der Stadt galt.
Im Hafen von Karatschi erfuhr Salem, dass die pakistanische Armee weder Ultraleicht-Flugzeuge noch Heißluftballons ins Land ließ. An der Ostgrenze des Landes sah sie sich den indischen Streitkräften im ständigen Alarmzustand gegenüber; im Westen war sie in Afghanistan in einen heimlichen Guerillakrieg verstrickt, der sich gegen die sowjetischen Besatzungstruppen richtete, die ihrerseits bei ihren Attacken gelegentlich nach Pakistan vorstießen. Saudische Prinzen, die mit nicht registrierten Kleinflugzeugen und Heißluftballons durch die Gegend flogen, führten für pakistanische Armeeoffiziere zwangsläufig zur Katastrophe. Salem verhandelte, tobte und versuchte es mit seinen Beziehungen, doch die pakistanischen Behörden blieben standhaft: Sie sagten ihm, er solle seine Flugspielzeuge nach Dubai zurückschicken.
Eines Morgens, inmitten dieses frustrierenden Geschehens, ließ Salem George Harrington und Bengt Johansson zu sich kommen und kündigte ihnen an, dass sie alle gemeinsam nach Peschawar fliegen würden, in die pakistanische Stadt, die als Bereitstellungs- und Rückzugsraum für den Krieg in Afghanistan diente. Salem sprach anfangs nur davon, dass er einen Auftrag zu erledigen habe. Wie sich herausstellte, hatte der mit seinem Halbbruder Osama zu tun.
'Ich fragte nur: ,Warum?'", erinnerte sich Harrington. Schließlich 'erklärte er, dass Peschawar offensichtlich die Operationsbasis der Rebellen sei. Die Stadt war mir völlig unbekannt. Weltpolitik interessierte mich nicht. Er sagte, Osama sei dort oben, und er sei der Verbindungsmann zwischen den USA, der saudischen Regierung und den afghanischen Rebellen. Salem musste sicherstellen, dass Osama das bekam, was er benötigte. Die saudische Regierung versorgte Osama mit Nachschub. Salem musste dort hingehen und sich mit seinem Bruder verständigen, um sicherzustellen ..., dass alles gut lief."
Das Trio flog noch am gleichen Nachmittag und landete auf einer unbefestigten Piste - Harrington konnte nicht einmal sagen, ob es eine Straße oder ein Flugfeld war. Osama und einige seiner Helfer kamen zur Begrüßung herbei. 'Ich erinnere mich noch an meine Verblüffung, weil er so viel größer war als Salem."
Osama war damals etwa 27 Jahre alt. Neben seiner Größe hinterließ auch sein buschiger dunkler Bart einen nachhaltigen Eindruck; er bedeckte die Wangen, wuchs unter dem Kinn zusammen und verlängerte auf diese Weise sein schmales Gesicht. Die braunen Augen waren hell und kommunikativ, doch der Mann selbst gab sich zurückhaltend. Osama kam aus seiner saudischen Heimatstadt Dschidda regelmäßig zu Besuchen nach Pakistan, hatte sich aber nicht an der Kriegsfront niedergelassen. Er war ein pendelnder Wohltäter, der von seinen religiösen Lehrern zur Unterstützung von Hilfsorganisationen und arabischen Freiwilligen ermutigt worden war, die erst seit kurzem in dieser Region eintrafen, um sich dem Kampf anzuschließen.
Salem stellte ihm seine amerikanischen und schwedischen Gefährten auf förmliche Art und Weise vor. Osama trug ein traditionelles Gewand und einen Pakol, eine flache afghanische Mütze. Im Umgang mit den Fremden blieb er zurückhaltend, gab aber Johansson respektvoll die Hand. Bengt hatte im Lauf der Jahre gelernt, dass alle jüngeren Geschwister Salems ihrem ältesten Bruder bedingungslosen Respekt erwiesen und dass dieser Respekt grundsätzlich auf Salems Freunde erweitert wurde, mochten diese in den Augen eines Saudis auch noch so deplatziert wirken.
Sie fuhren zu Osamas Büro und ließen sich dort im Kreis nieder. Die beiden Halbbrüder unterhielten sich etwa zwei Stunden lang auf Arabisch. Ein bescheidenes Mittagsmahl wurde serviert. Es war typisch für Salem, dass er seine Freunde aus dem Westen in eine Umgebung versetzte, in der sie sonst wohl nicht willkommen gewesen wären, aber niemand stellte die Berechtigung ihrer Gegenwart offen in Frage, und überdies verstand weder Harrington noch Johansson allzu viel von dem, was gesprochen wurde.Nach dem Mittagessen zeigte ihnen Osama die Wohltätigkeits- und humanitären Organisationen, die er in der Peschawar-Region finanziell unterstützte, um den Afghanen zu helfen. Sie besuchten Flüchtlingslager, in denen afghanische Zivilisten und Kämpfer, die von sowjetischen Bombenangriffen vertrieben worden waren, in primitiven Zelten oder Behelfsunterkünften lebten. Sie besuchten ein Krankenhaus 'für Menschen mit amputierten Gliedmaßen", und Harrington staunte über die Erzählungen von schrecklichen Greueltaten, die die sowjetischen Soldaten nach diesen Berichten begangen hatten, doch jetzt wollten die verwundeten Rebellen trotzdem 'zurückgehen und für Afghanistan kämpfen". Sie besuchten ein Waisenhaus, wo die Kinder nach Johanssons Erinnerung in 'kleinen Wohnblocks lebten ... Betongebäuden, und sie schliefen auf dem Fußboden". Die Kinder versammelten sich und sangen Lieder für Osamas Besucher.
Die 54 Kinder Mohammed Bin Ladens:
Geboren zwischen 1945 und 1950:
SÖHNE: Salem, Ali, Thabit, Mahrouz, Hassan, Omar, Bakr, Khaled, Yeslam, Ghalib, Yahya, Abdulaziz, Issa, Tareq TÖCHTER: Aysha, Fatima, Sheikha, Suaad, Tayyeba, Rafah, Nour
Geboren zwischen 1951 und 1959:
SÖHNE: Ahmed, Ibrahim, Shafiq, Osama, Khalil, Saleh, Haider TÖCHTER: Salma, Zeenat, Ruqqueiya, Randa, Zubaida, Najiah, Samiah, Mona, Salah, Mariam, Fowziyah, Rajaa, Huda, Seema
Geboren zwischen 1959 und 1967:
SÖHNE: Saad, Abdullah, Yasser, Mohammed TÖCHTER: Raedah, Iman, Aetedal, Sahar, Ilham, Sanaa, Malak, Muneera
Prolog
'WIR BETEN ALLE ZUM GLEICHEN GOTT"
Oktober 1984 bis Februar 1985
LYNN PEGHINY hatte ein Engagement als Pianistin im Hyatt Regency Grand Cypress Hotel in Orlando, Florida, und spielte dort fast jeden Morgen. Sie war 24 Jahre alt, dunkelhaarig, schlank und temperamentvoll. Aufgewachsen war sie in Melbourne, einem Ort an der Atlantikküste, und sie studierte Musik an der University of Central Florida. Sie spielte mit Begeisterung Klavier und verdiente ihren Lebensunterhalt damit, auch wenn das Geld kaum ausreichte. Die Frühstücksschicht im geräumigen Atrium des Hyatt war normalerweise eine wenig aufregende Angelegenheit: Lynn spielte dort für schläfrige Touristen, die sich für einen Tag in Disney World stärkten, und für Geschäftsleute, die ständig nur von Immobiliengeschäften redeten. Im Oktober 1984 kam eines Morgens jedoch ein Mann in mittleren Jahren mit hellen Augen und dichtem schwarzem Haar auf sie zu und fragte sie in einem merkwürdigen Akzent, ob sie Beethovens Albumblatt für Elise für ihn spielen würde. Er hörte aufmerksam zu, gab ihr schließlich einen Zwanzig-Dollar-Schein und fragte: 'Spielen Sie auch auf privaten Partys?"
Lynn und der Fremde tauschten ihre Visitenkarten aus. Sein Name war Salem Bin Laden. Er sagte ihr, er besitze ein Haus westlich von Orlando, nicht weit von Disney World entfernt, und habe gerade einige Besucher aus seinem Heimatland Saudi-Arabien zu Gast, die zur königlichen Familie in diesem mit Ölreichtümern gesegneten Land gehörten. Er habe ein Klavier und hoffe, sie werde bei einer Abendgesellschaft für ihn spielen. Ein paar Tage später fuhr sie auf der State Road Nr. 50 Richtung Westen durch kilometerlange Orangenplantagen in Richtung Lake County. Salems Anwesen lag in der Nähe des verfallenden Eisenbahnstädtchens Winter Garden und erwies sich als ein von ockerfarbenen Mauern eingefasster, zwei Hektar großer Landsitz mit Pferdeställen, einem gefliesten Swimmingpool, Trauerweiden und Palmen. Das Hauptgebäude aus den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts war im mediterranen Stil gehalten. Es hatte ein rotbraunes spanisches Ziegeldach, Kuppeln und schattige, überdachte Wandelgänge und stand auf einem Hügel über einem glitzernden kleinen See.
'Leeen! Leeen!", rief Salem bei Lynn Peghinys Ankunft und winkte sie ins Esszimmer, wo seine Gäste um vier Uhr nachmittags ihr Frühstück einnahmen. 'Kommen Sie, kommen Sie! Setzen Sie sich zu uns!", sagte er und platzierte sie unmittelbar neben seinen Ehrengast. Abdulaziz al-Ibrahim war ein Bruder von Prinzessin Jawhara al-Ibrahim, der vierten und, Gerüchten zufolge, der Lieblingsfrau von König Fahd von Saudi-Arabien. Die Ibrahims machten sich erst einen Namen, nachdem Fahd sich in Jawhara verliebt hatte; sie verließ ihren Ehemann für den König und gebar ihm einen Sohn, Abdulaziz, den der König abgöttisch liebte. Dass Jawhara jetzt an der Seite des Königs lebte, war eine Chance für ihre Brüder. Sie wurden zu einflussreichen Geschäftsleuten, die in königlichen Kreisen für viel Eifersucht und neiderfüllten Tratsch sorgten; seit kurzem investierten sie in Orlando im Immobiliengeschäft. Salem Bin Laden, dessen Familien-Bauunternehmen auf den direkten Zugang zum Königshof setzte, pflegte die Freundschaft mit den Ibrahims.
Lynn plauderte ganz ungeniert; Ibrahim aß und schwieg demonstrativ. Salem beugte sich vor und flüsterte Lynn zu: 'Sie dürfen ihn nicht direkt ansprechen." Sie verstummte peinlich berührt und fragte sich, in was für eine Gesellschaft sie hier wohl hineingeraten war.
Salem führte sie nach draußen, um ihr das Anwesen zu zeigen. Er war ein schmächtiger Mann Ende dreißig, etwa 1,65 Meter groß, schlank und zugleich alles andere als muskulös, da er ein Leben ohne besondere körperliche Anstrengungen führte. Er rauchte eine Zigarette nach der anderen, und unter seinen Augen hatten sich dunkle Tränensäcke gebildet. Dennoch ging eine geradezu magnetische Anziehungskraft von ihm aus, die - unabhängig von seinem Geld - die Menschen unmittelbar für ihn einzunehmen und in seinem Umfeld festzuhalten schien. Er war ein erfahrener Pilot, der mit Leidenschaft vom Fliegen erzählte; dabei erwähnte er auch, dass einer seiner Brüder erst vor kurzem bei einem Absturz in der Nähe des Sees verletzt worden sei. Er wirkte ruhelos, ständig in Bewegung, zugleich freundlich und vertrauenswürdig. An jenem Nachmittag wurde Lynn allmählich klar, dass sie zu so etwas wie einer fortdauernden interkontinentalen Party eingeladen worden war, bei der Salem den Vorsitz führte, zu einer Party, die keinen offiziellen Beginn und auch kein Ende hatte. Der Gastgeber sagte ihr, dass er schon bald mit seinem Privatjet nach Kalifornien aufbrechen werde. Er habe dort eine Besprechung wegen eines Filmprojektes, für das auch die Schauspielerin Brooke Shields verpflichtet werden solle.
Als der Abend kam, füllte sich der Ort zusehends mit Gästen, und das größte Kontingent bildeten saudische Männer, die anscheinend alle im Urlaub waren. Es waren auch einige amerikanische Frauen mittleren Alters anwesend, die mit Salem befreundet waren oder vermutlich geschäftliche Beziehungen zu ihm pflegten. Im Wohnzimmer entdeckte Lynn ein Yamaha-Klavier und begann zu spielen. Salem sagte ihr schließlich, sie solle am folgenden Tag wiederkommen; die Party werde weitergehen. 'Bringen Sie Ihre Schwestern mit! Bringen Sie Ihre Freundinnen mit!", drängte er sie. 'Wir brauchen Mädchen!"
Als Lynn mit einer Freundin und zwei ihrer Schwestern wiederkam, fand sie im Wohnzimmer eine Band vor. Salem verkündete, untermalt von einem Tusch, dass er einen Talentwettbewerb veranstalten werde, setzte als ersten Preis einen Betrag von 5000 Dollar in bar aus und ernannte sich zugleich zum einzigen Preisrichter. Eine der amerikanischen Frauen spielte Klavier und sang dazu, die Band spielte ein paar Stücke, und Lynn spielte auf dem Yamaha-Klavier. Lynns Freundin hatte allerdings kein besonderes musikalisches Talent. Deshalb versuchte sie, ihre saudische Zuhörerschaft mit einer Schilderung ihrer jüngsten Erfahrungen mit einer Geburt und einer Scheidung zu unterhalten.
Intime Monologe über die Schmerzen einer Frau und das Rätsel des Lebens waren in den Männern vorbehaltenen Wohnzimmern saudischer Paläste oder Handelshäuser nicht eben häufig zu hören, und die Stille, die auf diese Äußerungen folgte, hatte für Lynn etwas Peinliches an sich.
'Diese Geschichte macht mich wirklich betroffen", sagte Salem anschließend zu Lynn. Er finde ihre Freundin sympathisch, erklärte er, und bedauere sie wegen ihrer Scheidung. Dann entnahm er einem Banknotenbündel etwa 1000 Dollar: 'Bitte, geben Sie ihr das."
Später nahm dann eine der amerikanischen Frauen, die mit Salem in Orlando zusammenarbeiteten, Lynn beiseite. 'Salem hat dich wirklich gern", sagte sie. 'Ist er romantisch veranlagt?"
Jahre später erinnerte sich Lynn Peghiny: 'Ich werde nie vergessen, wie sie sagte: ,Lynn, das ist eine große Chance für dich. Du bist jung. Du bist unabhängig ... Weißt du, er wird dir die Welt zeigen, er wird dich auf Reisen mitnehmen, und wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich zugreifen."
SALEM BIN LADEN war ein geschätzter Kunde von Alamo-Arrow, einer Firma, die in der Nähe von San Antonio in Texas zu Hause war und mit Ultraleicht-Sportflugzeugen handelte. In der Weihnachtszeit des Vorjahres war er am Freitagabend überraschend im Laden dieser Firma erschienen, hatte einen großen Teil des Warenbestandes aufgekauft - Fluggeräte und Zubehör -und darum gebeten, die gesamten Einkäufe am Flughafen zuzustellen, wo er sie in sein Privatflugzeug, eine zweistrahlige BAC-111, verladen ließ. Ein paar Wochen später kam er wieder, um weitere Ultraleicht-Flugzeuge zu kaufen, darunter einen früheren militärischen Prototyp mit Tarnfarben, der ursprünglich für den Abschuss von Raketen ausgerüstet worden war. Die Bewaffnung war zwar entfernt worden, doch 'er [Salem] dachte, das sei ein ziemlich cooles Modell", wie sich George Harrington, ein Verkäufer der Firma, erinnerte.
Ultraleicht-Flugzeuge sind kleine Hobby-Fluggeräte, die normalerweise in Höhen von wenig mehr als 100 Metern mit Geschwindigkeiten von etwas über 60 Kilometern pro Stunde geflogen und von einem einzigen Motor angetrieben werden, der etwa die Größe eines Zweiradmotors hat. Salem liebte diese Maschinen. Wie Segelflugzeuge, eine andere seiner Leidenschaften, vermittelten sie ihm das Erlebnis, wie ein Falke zu fliegen, ungebunden und vom Wind getrieben. In Saudi-Arabien waren Ultraleicht-Flugzeuge aus Sicherheitsgründen verboten, also stellte Salem sie an seinen verschiedenen Wohnsitzen außerhalb des Königreichs unter.
Ende 1984 sammelte er systematisch die aktuellsten Modelle - sie hießen Quicksilver -, weil er für Anfang 1985 eine anspruchsvolle königlich-saudische Jagdexpedition nach Pakistan ausrüstete, die er sich offensichtlich wie eine Mischung aus Tausendundeine Nacht und Dr. Seuss' Kinderbüchern vorstellte. Salem sagte zu den Alamo-Arrow-Mitarbeitern, er und seine saudischen Gäste - Prinzen aus der königlichen Familie - wollten ihr Lager in der Wüste aufschlagen und auf traditionelle Art und Weise die Falkenjagd betreiben, aber sie wollten sich zugleich auch mit fliegendem Spielzeug ausstatten. Er bat George Harrington und seine Kollegen, einen sechs Meter langen Wells-Cargo-Anhänger zu kaufen und so auszurüsten, dass man damit die Ultraleicht-Flugzeuge auch auf Pakistans holprigen Straßen und Wüstenpisten transportieren konnte. Salem hatte außerdem bei einem Meister-Ballonfahrer in Florida einen Heißluftballon bestellt; er wurde mit einer Plakette angeliefert, auf der zu lesen war: 'Maßanfertigung für Salem Bin Laden." Er kaufte ein Honda Minitrail-Motorrad und einen für Wüstenfahrten ausgerüsteten roten Chevrolet Blazer-Geländewagen mit Halogen-Fernlichtern und mächtigen Reifen. In das Fahrzeug ließ er auch ein Kurzwellenfunkgerät einbauen, mit dem er die nächstgelegene pakistanische Stadt erreichen konnte, falls er sich je verirren oder im Wüstensand steckenbleiben sollte. In Deutschland kaufte er einen VW-Campingbus mit Allradantrieb und Klimaanlage, der auch über eine Dusche und eine kleine Küche verfügte und mit 'jedem Schnickschnack, den er kriegen konnte", vollgestopft war, wie sich Harrington erinnerte. Sie brachten die in Amerika beschaffte Ausrüstung nach South Carolina, wo die Familie Bin Laden mit einem Frachtunternehmen zusammenarbeitete, das die Ladung per Schiff zunächst in die Vereinigten Arabischen Emirate und von dort in die pakistanische Hafenstadt Karatschi befördern konnte.
Salem hatte in seiner Reisegesellschaft auch gerne Musiker dabei. Harrington spielte Gitarre, also engagierte ihn Salem für die Reise nach Pakistan, wo er zugleich ein Auge auf die Ultraleicht-Fliegerei der königlichen Gäste haben konnte. Einige Tage vor Weihnachten saß Harrington, ein freundlicher, grobknochiger Texaner, der noch nie zuvor im Ausland gewesen war, in Begleitung des amerikanischen Piloten Don Kessler, der für Salem arbeitete und außerdem Schlagzeug spielte, in einem Flugzeug nach London. In Salems Landsitz in der Nähe von London legten sie einen Zwischenhalt ein, flogen an Heiligabend nach Südfrankreich und später dann nach Salzburg weiter. Dort luden sie ihr Gepäck aus und fuhren in den Wintersportort Kitzbühel. Sie hatten natürlich keine Skiausrüstung dabei, weil die Entscheidung, nach Österreich zu fliegen, erst wenige Stunden zuvor getroffen worden war. Also führte Salem die Gruppe in ein Geschäft und kaufte für alle Reisegefährten Skier, Skischuhe, Skijacken und -hosen. Sie gingen auf die Pisten und nahmen schließlich eine Einladung zu einer Party in der Villa von Adnan Khashoggi an, dem bekannten saudischen Waffenhändler.
In Khashoggis Haus gab es auch eine Diskothek mit einer Bühne. An jenem Abend ging es dort hoch her, die Beleuchtung war schummrig, die Gesellschaft bestand aus Saudis und Europäern. Salem griff zum Mikrophon und kündigte an, dass er auftreten werde. Er ging mit George Harrington auf die Bühne, sie begleiteten sich auf akustischen Gitarren mit Stahlsaiten und stimmten den Folk- und Kneipenband-Klassiker 'House of the Rising Sun" an.
There is a house in New Orleans They call the Rising Sun. It's been the ruin of many a poor boy, And God, I know I'm one.
'Er war ein mieser Gitarrist, und als Sänger brachte er noch weniger zustande, aber das kümmerte ihn nicht", erinnerte sich Harrington. 'Also spielten wir an jenem Abend vor einem vollen Haus."
Danach flogen sie nach Marbella und anschließend, am Neujahrsabend, nach Kairo. In Dschidda legten sie einen Zwischenhalt ein und reisten schließlich nach Dubai weiter.
Im dortigen Hyatt-Hotel traf Harrington auf Salems neue Freundin aus Orlando: Lynn Peghiny. Sie schlossen sofort Freundschaft: zwei Amerikaner, die in ein überraschendes Abenteuer geraten waren, von einem Land zum anderen reisten und mit der jeweiligen Umgebung nicht vertraut waren. Lynn war aus New York eingeflogen, um sich der bevorstehenden Pakistan-Expedition anzuschließen. ('Im Rückblick staune ich über das, was ich mit 24 Jahren getan habe", sagte sie später.) Salem mietete eigens für sie eine Hotelsuite mit Flügel. Sie spielte Chopin, die Männer lauschten ihr.
NACH EINIGEN TAGEN in Dubai verfrachtete Salem Lynn und George in seine Mitsubishi MU-2, eine gedrungene Turboprop-Kurzstreckenmaschine. Ein schon etwas älterer Bediensteter, ein Beduine, brachte einen Falken mit Haube an Bord. George nahm eine Brieftasche in Empfang, die mindestens 250 000 Dollar in Form von Bargeld und Reiseschecks enthielt. Ihm war klargeworden, dass die Verwaltung von Salems Reisekasse ebenfalls zu seinen Aufgaben gehören würde. Mit von der Partie war außerdem Bengt Johansson, ein zottelhaariger, kettenrauchender schwedischer Flugzeugmechaniker, eines der dienstältesten europäischen Mitglieder in Salems Gefolge. Sie brausten die Startbahn hinunter und nahmen Kurs auf Karatschi. 'Die Maschine war so schwer beladen, sie starteten, und alle an Bord klatschten, weil das Ding tatsächlich abgehoben hatte", erinnerte sich Lynn, 'und ich dachte mir: ,Warum spielt ihr alle mit eurem Leben?'"
In Karatschi traf Salem einen saudischen Diplomaten. Bei seinen Reisen in alle Welt tauchte er häufig bei den Botschaftern seines Landes auf. Sein Gefolge stieg im Sheraton ab, einer Festung aus Glas und Beton, die als nobelstes Hotel der Stadt galt.
Im Hafen von Karatschi erfuhr Salem, dass die pakistanische Armee weder Ultraleicht-Flugzeuge noch Heißluftballons ins Land ließ. An der Ostgrenze des Landes sah sie sich den indischen Streitkräften im ständigen Alarmzustand gegenüber; im Westen war sie in Afghanistan in einen heimlichen Guerillakrieg verstrickt, der sich gegen die sowjetischen Besatzungstruppen richtete, die ihrerseits bei ihren Attacken gelegentlich nach Pakistan vorstießen. Saudische Prinzen, die mit nicht registrierten Kleinflugzeugen und Heißluftballons durch die Gegend flogen, führten für pakistanische Armeeoffiziere zwangsläufig zur Katastrophe. Salem verhandelte, tobte und versuchte es mit seinen Beziehungen, doch die pakistanischen Behörden blieben standhaft: Sie sagten ihm, er solle seine Flugspielzeuge nach Dubai zurückschicken.
Eines Morgens, inmitten dieses frustrierenden Geschehens, ließ Salem George Harrington und Bengt Johansson zu sich kommen und kündigte ihnen an, dass sie alle gemeinsam nach Peschawar fliegen würden, in die pakistanische Stadt, die als Bereitstellungs- und Rückzugsraum für den Krieg in Afghanistan diente. Salem sprach anfangs nur davon, dass er einen Auftrag zu erledigen habe. Wie sich herausstellte, hatte der mit seinem Halbbruder Osama zu tun.
'Ich fragte nur: ,Warum?'", erinnerte sich Harrington. Schließlich 'erklärte er, dass Peschawar offensichtlich die Operationsbasis der Rebellen sei. Die Stadt war mir völlig unbekannt. Weltpolitik interessierte mich nicht. Er sagte, Osama sei dort oben, und er sei der Verbindungsmann zwischen den USA, der saudischen Regierung und den afghanischen Rebellen. Salem musste sicherstellen, dass Osama das bekam, was er benötigte. Die saudische Regierung versorgte Osama mit Nachschub. Salem musste dort hingehen und sich mit seinem Bruder verständigen, um sicherzustellen ..., dass alles gut lief."
Das Trio flog noch am gleichen Nachmittag und landete auf einer unbefestigten Piste - Harrington konnte nicht einmal sagen, ob es eine Straße oder ein Flugfeld war. Osama und einige seiner Helfer kamen zur Begrüßung herbei. 'Ich erinnere mich noch an meine Verblüffung, weil er so viel größer war als Salem."
Osama war damals etwa 27 Jahre alt. Neben seiner Größe hinterließ auch sein buschiger dunkler Bart einen nachhaltigen Eindruck; er bedeckte die Wangen, wuchs unter dem Kinn zusammen und verlängerte auf diese Weise sein schmales Gesicht. Die braunen Augen waren hell und kommunikativ, doch der Mann selbst gab sich zurückhaltend. Osama kam aus seiner saudischen Heimatstadt Dschidda regelmäßig zu Besuchen nach Pakistan, hatte sich aber nicht an der Kriegsfront niedergelassen. Er war ein pendelnder Wohltäter, der von seinen religiösen Lehrern zur Unterstützung von Hilfsorganisationen und arabischen Freiwilligen ermutigt worden war, die erst seit kurzem in dieser Region eintrafen, um sich dem Kampf anzuschließen.
Salem stellte ihm seine amerikanischen und schwedischen Gefährten auf förmliche Art und Weise vor. Osama trug ein traditionelles Gewand und einen Pakol, eine flache afghanische Mütze. Im Umgang mit den Fremden blieb er zurückhaltend, gab aber Johansson respektvoll die Hand. Bengt hatte im Lauf der Jahre gelernt, dass alle jüngeren Geschwister Salems ihrem ältesten Bruder bedingungslosen Respekt erwiesen und dass dieser Respekt grundsätzlich auf Salems Freunde erweitert wurde, mochten diese in den Augen eines Saudis auch noch so deplatziert wirken.
Sie fuhren zu Osamas Büro und ließen sich dort im Kreis nieder. Die beiden Halbbrüder unterhielten sich etwa zwei Stunden lang auf Arabisch. Ein bescheidenes Mittagsmahl wurde serviert. Es war typisch für Salem, dass er seine Freunde aus dem Westen in eine Umgebung versetzte, in der sie sonst wohl nicht willkommen gewesen wären, aber niemand stellte die Berechtigung ihrer Gegenwart offen in Frage, und überdies verstand weder Harrington noch Johansson allzu viel von dem, was gesprochen wurde.Nach dem Mittagessen zeigte ihnen Osama die Wohltätigkeits- und humanitären Organisationen, die er in der Peschawar-Region finanziell unterstützte, um den Afghanen zu helfen. Sie besuchten Flüchtlingslager, in denen afghanische Zivilisten und Kämpfer, die von sowjetischen Bombenangriffen vertrieben worden waren, in primitiven Zelten oder Behelfsunterkünften lebten. Sie besuchten ein Krankenhaus 'für Menschen mit amputierten Gliedmaßen", und Harrington staunte über die Erzählungen von schrecklichen Greueltaten, die die sowjetischen Soldaten nach diesen Berichten begangen hatten, doch jetzt wollten die verwundeten Rebellen trotzdem 'zurückgehen und für Afghanistan kämpfen". Sie besuchten ein Waisenhaus, wo die Kinder nach Johanssons Erinnerung in 'kleinen Wohnblocks lebten ... Betongebäuden, und sie schliefen auf dem Fußboden". Die Kinder versammelten sich und sangen Lieder für Osamas Besucher.
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Autoren-Porträt von Steve Coll
Steve Coll: Steve Coll, geboren 1958, arbeitete über zwanzig Jahre für die "Washington Post" und schreibt für das Magazin "The New Yorker". Für seine journalistischen Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter zweimal den renommierten Pulitzer-Preis. Gegenwärtig ist er Präsident der New America Foundation, einer überparteilichen gesellschaftspolitischen Denkfabrik.
Bibliographische Angaben
- Autor: Steve Coll
- 2008, 1, 735 Seiten, 8 Abbildungen, Maße: 13,8 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Werner Roller, Stephanie Singh
- Verlag: DVA
- ISBN-10: 342104354X
- ISBN-13: 9783421043542
Rezension zu „Die Bin Ladens “
"Colls informatives und spannendes Buch gibt Einblicke in eine Familie, die mit Widersprüchlichkeiten lebt."
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