Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 3 (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?). Die Sagen und Sänge und die Hängenden Gärten
Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte · Der Sagen und Sänge und der Hängenden Gärten
Anfang Januar 1892 hatte George an Hofmannsthal geschrieben: »was ich nach Halgabal noch schreiben soll ist mir unfasslich«. Auf die Schaffenskrise folgte der Verlust des soeben erst gewonnenen Gefährten. Das Werk stagnierte. Von größter Bedeutung für Werk...
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Produktinformationen zu „Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 3 (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?). Die Sagen und Sänge und die Hängenden Gärten “
Anfang Januar 1892 hatte George an Hofmannsthal geschrieben: »was ich nach Halgabal noch schreiben soll ist mir unfasslich«. Auf die Schaffenskrise folgte der Verlust des soeben erst gewonnenen Gefährten. Das Werk stagnierte. Von größter Bedeutung für Werk und Leben aber wurde die Freundschaft mit und Liebe zu Ida Coblenz.
Klappentext zu „Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 3 (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?). Die Sagen und Sänge und die Hängenden Gärten “
Anfang Januar 1892 hatte George an Hofmannsthal geschrieben: »was ich nach Halgabal noch schreiben soll ist mir unfasslich«. Auf die Schaffenskrise folgte der Verlust des soeben erst gewonnenen Gefährten. Das Werk stagnierte. Von größter Bedeutung für Werk und Leben aber wurde die Freundschaft mit und Liebe zu Ida Coblenz.Das Schaffen Georges in den Jahren 1892/93 stand unter dem Zeichen dieser Liebe; George greift in den Gedichten indes - wie bereits im »Algabal« - zur Maske und Kostümierung, indem er sich Antike, Mittelalter und Orient zuwendet sowie zu einer fremden Sprache, denn die ersten »Sagen« verfasste er auf französisch.
»Die Hirten- und Preisgedichte möchte ich mit Antiker-Relief-Zeichnung, nur leicht farbig getönt, vergleichen. Während die Sagen den mittelalterlichen Ton wundervoll gebrochen zurückstrahlen. In den 'Gärten' steigert sich [...] der farbige Klang und die klingende Farbe zu erstaunlicher Modernität.«
Melchior Lechter
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FRAUENLOBIn der stadt mit alten firsten und giebelbildern ·
Den schneckenbögen an gebälk und tür ·
Gemalten scheiben · türmen die an die sterne rühren ·
Mit hohlen gängen und verwischten wappenschildern ·
Bei den brunnen wann morgen und abend graut
Bei der gelächter und der wasser silbernem laut:
Ein leben voll zäher bürden
Ein ganzes leben dunklen duldertumes
War ich der herold eurer würden
War ich der sänger eures ruhmes:
Weisse kinder der bittgepränge
Mit euren kerzen fahnen bändern ·
Führerinnen der heitren klänge
In farbigen lockeren gewändern ·
Bleiche freundinnen der abendmahle ·
Patriziertöchter stolze hochgenannte
Die unter heiligem portale
Die schweren kleider falten der levante -
Und habe meiner töne ganze kunst gepflegt
Für euch ihr zierden im fest- und jubelsaale ·
Herrinnen mächtig und unbewegt.
Wer von euch aber reichte mir zum grusse
Den becher und den eichenkranz entgegen
Und sagte mir dass sie mich würdig wähne
Ihr leichtes band gehorsam anzulegen?
Welche träne und welche milde busse
Gab antwort je auf meiner leier tränen?
Ich fühle friedlich schon des todes fuss.
Bei der glocke klage folgen jungfraun und bräute sacht
Einem sarg in düstrer tracht.
Nur zarte hände reine und hehre
Dürfen ihn zum munster tragen zum gewölb und grab
Mit königlicher ehre
Den toten priester ihrer schönheit zu verklären.
Mädchen und mütter unter den zähren
Gemeinsamer witwenschaft giessen edle weine
Blumen und edelsteine
Fromm in die gruft hinab.
STIMMEN IM STROM
Liebende klagende zagende wesen
Nehmt eure zuflucht in unser bereich ·
Werdet geniessen und werdet genesen ·
Arme und worte umwinden euch weich.
Leiber wie muscheln, korallene lippen
Schwimmen und tönen in schwankem palast ·
Haare verschlungen in ästige klippen
Nahend und wieder vom strudel erfasst.
Bläuliche lampen die halb nur erhellen ·
Schwebende säulen auf kreisendem schuh -
Geigend erzitternde ziehende wellen
Schaukeln in selig
... mehr
beschauliche ruh.
Müdet euch aber das sinnen das singen ·
Fliessender freuden bedächtiger lauf ·
Trifft euch ein kuss: und ihr löst euch in ringen
Gleitet als wogen hinab und hinauf.
Müdet euch aber das sinnen das singen ·
Fliessender freuden bedächtiger lauf ·
Trifft euch ein kuss: und ihr löst euch in ringen
Gleitet als wogen hinab und hinauf.
... weniger
Autoren-Porträt von Stefan George
Stefan George, 1868 im hessischen Büdesheim als Sohn eines wohlhabenden Gastwirts geboren, wohnte ab 1873 in Bingen. Nach dem Abitur reiste er durch ganz Europa und studierte dabei Philologie, Philosophie und Kunstgeschichte. In dieser Zeit traf George viele avantgardistische Autoren, in Frankreich die Symbolisten, in England die Präraffaeliten. Ab 1900 lebte er überwiegend in Deutschland, seit 1903 vor allem in München. Die Schwabinger Bohème inszenierte und verehrte George als Dichterfürsten. Aus Protest gegen das Nazi-Regime emigrierte George 1933 nach Minusio bei Locarno. Er starb dort am 4. Dezember des gleichen Jahres, betrauert von seinen Schülern, darunter Klaus Mann und die Brüder von Stauffenberg.Neben Einzelausgaben erscheinen bei Klett-Cotta auch »Sämtliche Werke in 18 Bänden«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan George
- 1991, 2. Aufl., 151 Seiten, Maße: 15,2 x 22,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Stuttgart Stefan-George-Stiftung
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608951105
- ISBN-13: 9783608951103
Rezension zu „Sämtliche Werke in 18 Bänden, Band 3 (Sämtliche Werke in achtzehn Bänden, Bd. ?). Die Sagen und Sänge und die Hängenden Gärten “
»Wieviel echte Stille steckt in diesem [...] Gedichtband: Die Distanz zu Stefan George ist so groß, daß uns das Pathos nicht mehr stört. [...] Inmitten eines Kulturbetriebs von formloser Leere freut man sich, daß von dieser wissenschaftlichen George-Ausgabe nun sieben Bände vorliegen.« Criticón, November/Dezember 1991
Pressezitat
»Wieviel echte Stille steckt in diesem [...] Gedichtband: Die Distanz zu Stefan George ist so groß, daß uns das Pathos nicht mehr stört. [...] Inmitten eines Kulturbetriebs von formloser Leere freut man sich, daß von dieser wissenschaftlichen George-Ausgabe nun sieben Bände vorliegen.« Criticón, November/Dezember 1991
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