Die Entdeckung des Hugo Cabret

Brian Selznick, geboren 1966 in New Jersey, ist ein vielfach preisgekrönter Illustrator und "New York Times" Bestsellerautor. Er arbeitete nach seinem Designstudium als Dekorateur in einer Kinderbuchhandlung und fand hier Inspiration, um selbst zu Zeichenstift und Feder zu greifen. Brian Selznick lebt in New York und San Diego.

Dieses ungewöhnliche Buch ist ein Roman und ein Schwarzweißfilm zugleich. Der preisgekrönte Illustrator spielt mit Wörtern und Bildern mit dem einen oder dem anderen Medium über mehrere Seiten hinweg und erzählt so detailreich die Geschichte eines bemerkenswerten Jungen. Die Bilder zeigen manchmal, genau auf den Punkt gebracht, nur einen kleinen Ausschnitt, und eben der kann im weiteren Verlauf eine große Rolle spielen. Man muss also konzentriert lesen. Aber wer sich auf den ersten Seiten einfangen lässt, bleibt am Ball oder genauer auf den Schienen, denn es geht um einen Bahnhof in Paris im Jahre 1931. Es geht um Eisenbahnen, Uhren und Maschinen und um all die Schräubchen und Zahnräder, die dafür sorgen, dass alles läuft und funktioniert. Hugo Cabret heißt der Junge, der elf Jahre alt ist und weder Vater noch Mutter hat. Aber er hat ein Zuhause: den Bahnhof! Und er hat eine Aufgabe: den geheimnisvollen Automaten-Menschen zu bauen, den schon der Vater konstruieren wollte. Wer ein Ziel hat, lebt - und es ist ein wirklich aufregendes Leben in der menschenüberfüllten Halle, den verborgenen Gängen und den geheimnisvollen Schlupfwinkeln des Bahnhofes, in die wir Hugo folgen. Die Spannung dieses Leseabenteuers kommt auch dadurch zustande, dass sich immer wieder die Erzählperspektive ändert. Mal erzählt Hugo, dann der alte Mann vom Spielzeugstand, dessen Blechautomaten für Hugo eine unschätzbare Fundgrube für Ersatzteile darstellen, oder wir schauen mit den großen dunklen Augen eines Mädchens, das den Schlüssel zu Hugos Geheimnis kennt, auf die Szene. Das klingt vielleicht ein wenig kompliziert, und das ist es auch - wie das Leben eben. Aber Hugo ist nicht nur Techniker, er ist auch ein Träumer, ein Reisender, ein Zauberer, ein kleiner Hexenmeister, ein Entdecker, und er steckt sein Publikum an, vorzudringen in die alten Gemäuer des