Die Fotomontage und die Großstadt

Warum entsteht gerade nach dem Ersten Weltkrieg in der Berliner Dada Bewegung die künstlerische Ausdrucksform der Fotomontage? Warum sind Fotomontagen nicht schon früher erstellt worden? Welche Einflüsse haben zur Erfindung dieser Montagen geführt? Die Autorin Karin Heyltjes führt das, neben dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der neuen Großstadtwahrnehmung, vor allem auf die Industrialisierung des Druckwesens zurück: Plötzlich steht mit der großen Zahl von Fotos in den Massenmedien das Ausgangsmaterial für die Entwicklung dieser neuen Kunstrichtung zur Verfügung. Die Autorin analysiert die Unterschiede zwischen den Techniken Collage und Montage und erklärt die Prinzipien der Fotomontagetechnik. Sie untersucht beispielhaft dadaistische Großstadtmontagen von Hannah Höch, Paul Citroën, Otto Griebel und Marianne Brandt. Nach Analyse der Ausgangsbilder gelingt der Autorin die Umdatierung einer Montage von Hannah Höch. Grundlage ihrer fundierten Untersuchung bilden neben einer kunsthistorischen Betrachtung der Werke, Aspekte der Geschichts- und Literaturwissenschaft, der Soziologie und Technikgeschichte. Daher richtet sich das Buch nicht ausschließlich an Kunsthistoriker.