Die Frau des Kartographen
Hat je eine Frau mehr für die Liebe riskiert als Isabel Godin aus Peru? Mit 14 Jahren heiratete sie gegen den Widerstand ihres Vaters den französischen Kartographen Jean Godin, der als Mitglied einer...
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Hat je eine Frau mehr für die Liebe riskiert als Isabel Godin aus Peru? Mit 14 Jahren heiratete sie gegen den Widerstand ihres Vaters den französischen Kartographen Jean Godin, der als Mitglied einer Forschungsexpedition zum Äquator gereist war. Kurz nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes verscholl Jean Godin in Guayana. 19 unvorstellbar lange Jahre hörten die Eheleute nur gerüchteweise voneinander. Dann brach Isabel zu einer abenteuerlichen Reise durch den Dschungel und über den Amazonas auf, um endlich ihren Mann wiederzusehen - ein Abenteuer, das bis heute einmalig geblieben ist.
Eigentlich war Jean Godin nach Südamerika gekommen, um mitzuhelfen, ein wissenschaftliches Problem zu lösen: Welchen Umfang hat die Erde und welche Form? Gleicht sie eher einer Zwiebel, wie die Anhänger Newtons glaubten, oder ist sie am Äquator gleichsam eingeschnürt, wovon Descartes überzeugt war? Die Messungen, die Charles Marie de la Condamine 1735 - 45 unter abenteuerlichen Bedingungen im Andenhochland durchführte und an denen Jean Godin maßgeblich mitwirkte, lösten das Rätsel um die wahre Gestalt der Erde.
Während die meisten Expeditionsteilnehmer 1745 nach Frankreich zurückkehrten, blieb Jean Godin noch im spanischen Vizekönigreich Peru. Er heiratete Isabel Grameson, eine junge Frau aus der peruanischen Oberschicht. 1749 wollte auch er mit seiner jungen Familie nach Frankreich segeln. Um Frau und Kind unnötige Strapazen zu ersparen, vielleicht aber auch aus Abenteuer- und Forschungslust, erkundete er vorab allein den Weg zum fernen Hafen an der Ostküste. Politische Wirren hielten ihn fast 20 Jahre in der Wildnis von Guayana fest. Die vielen Briefe, die er und Isabel sich schrieben, erreichten nie ihr Ziel. Als dann auch noch ihr gemeinsames Kind starb, brach Isabel zu einer beispiellos gefährlichen Reise auf, um Jean endlich wiederzusehen: Mit Zofen und Dienern gelangte sie zum Amazonas-Strom, fand sich jedoch bald allein, ohne Nahrung, ...
Hat je eine Frau mehr für die Liebe riskiert als Isabel Godin aus Peru? Mit 14 Jahren heiratete sie gegen den Widerstand ihres Vaters den französischen Kartographen Jean Godin, der als Mitglied einer Forschungsexpedition zum Äquator gereist war. Kurz nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes verscholl Jean Godin in Guayana. 19 unvorstellbar lange Jahre hörten die Eheleute nur gerüchteweise voneinander. Dann brach Isabel zu einer abenteuerlichen Reise durch den Dschungel und über den Amazonas auf, um endlich ihren Mann wiederzusehen ein Abenteuer, das bis heute einmalig geblieben ist.
Eigentlich war Jean Godin nach Südamerika gekommen, um mitzuhelfen, ein wissenschaftliches Problem zu lösen: Welchen Umfang hat die Erde und welche Form? Gleicht sie eher einer Zwiebel, wie die Anhänger Newtons glaubten, oder ist sie am Äquator gleichsam eingeschnürt, wovon Descartes überzeugt war? Die Messungen, die Charles Marie de la Condamine 1735 45 unter abenteuerlichen Bedingungen im Andenhochland durchführte und an denen Jean Godin maßgeblich mitwirkte, lösten das Rätsel um die wahre Gestalt der Erde.
Während die meisten Expeditionsteilnehmer 1745 nach Frankreich zurückkehrten, blieb Jean Godin noch im spanischen Vizekönigreich Peru. Er heiratete Isabel Grameson, eine junge Frau aus der peruanischen Oberschicht. 1749 wollte auch er mit seiner jungen Familie nach Frankreich segeln. Um Frau und Kind unnötige Strapazen zu ersparen, vielleicht aber auch aus Abenteuer- und Forschungslust, erkundete er vorab allein den Weg zum fernen Hafen an der Ostküste. Politische Wirren hielten ihn fast 20 Jahre in der Wildnis von Guayana fest. Die vielen Briefe, die er und Isabel sich schrieben, erreichten nie ihr Ziel. Als dann auch noch ihr gemeinsames Kind starb, brach Isabel zu einer beispiellos gefährlichen Reise auf, um Jean endlich wiederzusehen: Mit Zofen und Dienern gelangte sie zum Amazonas-Strom, fand sich jedoch bald allein, ohne
Hat je eine Frau mehr für die Liebe riskiert als Isabel Godin aus Peru? Mit 14 Jahren heiratete sie gegen den Widerstand ihres Vaters den französischen Kartographen Jean Godin, der als Mitglied einer Forschungsexpedition zum Äquator gereist war. Kurz nach der Geburt ihres gemeinsamen Kindes verscholl Jean Godin in Guayana. 19 unvorstellbar lange Jahre hörten die Eheleute nur gerüchteweise voneinander. Dann brach Isabel zu einer abenteuerlichen Reise durch den Dschungel und über den Amazonas auf, um endlich ihren Mann wiederzusehen - ein Abenteuer, das bis heute einmalig geblieben ist.
Die Frau des Kartographen von Robert Whitaker
LESEPROBE
Vorwort
Vor über 25 Jahren habe ich mich inEcuador verliebt. Ich hatte
unmittelbar nach meinem College-Abschluss eine Zeit lang in
dem abgelegenen Dorf Las Manchas an der ecuadorianischen
Küste gelebt. Vor dem Dorferrichteten meine Freundin und ich
an einem Fluss, der in den Pazifikmündet, auf Stelzen eine Bambushütte.
Am liebsten wären wir für immer dortgeblieben.
Aber das konnten wir natürlichnicht. Die Wirklichkeit holte
uns ein. Dennoch sollte ich michfortan immer nach Ecuador zurücksehnen.
Die Recherchen zu diesem Buch gabenmir Gelegenheit
zu einem Wiedersehen, und ganzschnell verliebte ich
mich bis über beide Ohren in diesesfaszinierende Land und seine
bewundernswerten Bewohner.
Den Hintergrund zu meinerDarstellung von Isabel Godins
abenteuerlicher Reise durch denAmazonas-Urwald bildet die
Expedition von Charles-Marie de La Condamine. Für die Geschichte
Südamerikas hat sie eine ebensogroße Bedeutung wie
die Expedition von Meriwether Lewis und William Clark für die
Erkundung des nordamerikanischenKontinents. Acht Jahre lang
(1736-1744) durchstreiften La Condamine und elf Gefährten -
neun Franzosen und zwei Spanier -gemeinsam kreuz und quer
den Kontinent. Sie erforschtenGewächse und Mineralien, stiegen
in den Anden bis in Höhen hinauf,die noch kein Europäer
vor ihnen erklommen hatte,kartierten den Amazonas und - das
Wichtigste von allem - vermaßen miteiner damals unerreichten
Präzision in Äquatornähe einenBogengrad des Meridians. Dieses
letzte Unternehmen sollte die Fragenach der genauen Gestalt
der Erde beantworten und so einehitzig geführte Debatte been-
den: die zwischen den Newtonianern und den Cartesianernum
die Physik, die das Universumregiert. Im Laufe dieser Forschungsreise
verloren mehrere Teilnehmer ihrLeben. Einer wurde sogar ermordet,
ein anderer jedoch - Jean Godin - heiratete
eine Peruanerin namens Isabel Gramesón. Die Geschichte
dieser Ehe nahm einenschicksalhaften, dramatischen Verlauf; sie
wurde zu einer Legende der Liebe unddes Überlebenswillens.
Aus schwer nachvollziehbaren Gründenhat diese Geschichte
in den Historienbüchern niemalsihren verdienten Platz gefunden.
La CondaminesExpedition wurde in den Bänden zur Erforschung
Südamerikas meistens nur beiläufigerwähnt. In den
summarischen Berichten fielen vieleBegebenheiten unter den
Tisch oder wurden entstelltnacherzählt. Dialoge wurden erfunden.
Ereignisse, die mehrere Jahreauseinander lagen, wurden
zur Steigerung der Dramatikzusammengelegt. Und so manches
Detail war ein Ergebnis derPhantasie. Legenden und Sagen nahmen
gewissermaßen den Platz derhistorischen Forschung ein. In
den letzten beiden Jahrhundertenwurden die wichtigsten Einzelheiten
der Geschichte der Isabel Godin schlichtweg falsch dargestellt.
Die Autoren stützten sich dabeistets ausschließlich auf einen
Brief Jean Godinsan Isabel aus dem Jahre 1773. Natürlich ist
dieser Brief eine wichtige Quelle,aber man darf nicht übersehen,
dass seinem Verfasser wichtigeInformationen fehlten, die sich in
den von den peruanischenKolonialbehörden zusammengetragenen
Zeitzeugnissen finden. DieseDokumente beleuchten Isabels
Geschichte auf eine andere,überraschende und auch sehr lebendige
Weise.
Bei den Recherchen zu diesem Buchhabe ich mich auf eine
Vielfalt von Quellen gestützt. DieTagebücher von vier Mitgliedern
der Expedition - von La Condamine, Pierre Bouguer und
den Spaniern Antonio de Ulloa und Jorge Juan - sind eindringliche
Augenzeugenberichte ihresachtjährigen Aufenthaltes in
Südamerika. Manche waren mir alsenglische Übersetzungen aus
dem 18. Jahrhundert zugänglich.Einige französische Dokumente
habe ich ins Englische übersetzenlassen. Hilfreich waren
zudem verschiedene Artikel aus demJahrbuch der französischen
Akademie der Wissenschaften Histoire et mémoires del Académie
Royale des Sciencesaus dem 18.Jahrhundert.
Gut dokumentiert ist auch dieGeschichte von Jean und Isabel
Godin. Der Großteil dieses Materials warallerdings in kaum bekannten
Zeitschriften verschollen. Einedieser Quellen bildet Godins
Korrespondenz. Neben dem Brief an LaCondamine von
1773 hatte er in seiner Zeit inGuayana von 1750-1773 häufig
seinen Freunden sowie Beamten undMinistern Ludwigs XV. von
Frankreich geschrieben. EinenGroßteil dieses Materials hat der
französische Historiker Henri Froidevaux 1896 im Journal de la
Société des Américanistesde Paris veröffentlicht.Die Zeugnisse,
die von den peruanischen Behördenbei den Nachforschungen
zur »Tragödie Isabel Godins« von 1770 gesammelt wurden, er-
schienen 1970 in derecuadorianischen Zeitschrift Archivo Nacional
de Historia. Die Übersetzung dieser Dokumentehabe ich
selbst besorgt.
Verwertet habe ich zudem dieErgebnisse von Archivforschungen,
die einige Historiker in Spanien,Frankreich und Ecuador
zu der Expedition geleistet haben.Bei den biographischen
Daten zum frühen Leben und zurFamilie Isabel Godins stützte
ich mich namentlich auf denecuadorianischen Gelehrten Carlos
Ortiz Arellano.Seinen Schriften habe ich auch den Hinweis auf
die historischen Dokumenteentnommen, die im Archivo Nacional
de Historiavon Ecuadorerschienen sind.
Um diese Geschichte lebendigdarstellen zu können, habe ich
auf Isabel GodinsSpuren schließlich auch eine Reise in den oberen
Einzugsbereich des Amazonas unternommen,und zwar im
Oktober, dem Monat, in dem auch sieeinst losgezogen war. So
hoffte ich mich besser in die Ängsteeinzufühlen, die einen in dieser
Wildnis befallen können. Ich fuhrvon ihrer Heimatstadt Riobamba
aus mit dem Fahrrad nach Puyo am Fuß der Anden und
paddelte in einem Einbaum von Canelos nach Andoas. Diese in
vielerlei Hinsicht unvergesslicheErfahrung vergrößerte meine
Hochachtung für Isabel Godin.
© Verlagsgruppe Random House
Übersetzung: Enrico Heinemann undWerner Roller
- Autor: Robert Whitaker
- 2005, 1, 383 Seiten, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 14 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Enrico Heinemann, Werner Roller
- Verlag: Blessing
- ISBN-10: 3896672355
- ISBN-13: 9783896672353
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