Die Glasbücher der Traumfresser, 10 Bde.
Eine sitzen gelassene junge Lady, ein Profi-Killer und der Leibarzt eines mecklenburgischen Prinzen ziehen in einer rasanten Tour de Force durch das viktorianische England. 10 Bände im Schuber.
Eine sitzen gelassene junge Lady, ein Profi-Killer und der Leibarzt eines mecklenburgischen Prinzen ziehen in einer rasanten Tour de Force durch das viktorianische England. 10 Bände im Schuber.
Eine sitzen gelassene junge Lady, ein professioneller Killer und der Leibarzt eines mecklenburgischen Prinzen ziehen in einer rasanten Tour de Force durch das viktorianische England. In einem bizarren Herrenhaus entdecken sie erotische und haarsträubende Geheimnisse und riskieren ihr Leben, ihre Ehre und ihre Tugend, um die Welt vor den Gefahren einer alchemistischen Maschine und einer teuflischen Verschwörung zu retten.Gordon Dahlquist ist mit seinem Debüt ein veritabler viktorianischer Spannungsroman gelungen! Er begeistert durch seine unerschöpfliche Imaginationskraft, durch überragende Originalität und durch das Spiel mit bekannten Motiven aus der Literatur, wie dem englischen Schauerroman, »Sherlock Holmes« und »Alice im Wunderland«. Lustvoll zitiert er Autoren wie H.G. Wells oder Filme wie »Eyes Wide Shut« und entzieht sich dabei selbst augenzwinkernd jeder Zuordnung.Das mysteriöseste, schauerlichste, verrückteste und faszinierendste Buch-Ereignis des Jahres!
Verpassen Sie keinesfalls den letzten Zug nach Harschmort Manor!
Eine sitzen gelassene junge Lady, ein professioneller Killer und der Leibarzt eines mecklenburgischen Prinzen ziehen in einer rasanten Tour de Force durch das viktorianische England. In einem bizarren Herrenhaus entdecken sie erotische und haarsträubende Geheimnisse und riskieren ihr Leben, ihre Ehre und ihre Tugend, um die Welt vor den Gefahren einer alchemistischen Maschine und einer teuflischen Verschwörung zu retten.
Gordon Dahlquist ist mit seinem Debüt ein veritabler viktorianischer Spannungsroman gelungen! Er begeistert durch seine unerschöpfliche Imaginationskraft, durch überragende Originalität und durch das Spiel mit bekannten Motiven aus der Literatur, wie dem englischen Schauerroman, "Sherlock Holmes" und "Alice im Wunderland". Lustvoll zitiert er Autoren wie H.G. Wells oder Filme wie "Eyes Wide Shut" - und entzieht sich dabei selbst augenzwinkernd jeder Zuordnung.
Das mysteriöseste, schauerlichste, verrückteste und faszinierendste Buch-Ereignis des Jahres!
"Die veredelte Form von Pulp-Fiction. Maskierte Frauen, Männer in Uniform, Verliese, plüschige Boudoirs, seidene Unterwäsche und Höllenmaschinen à la Jules Verne - Gordon Dahlquists Romandebüt ist eine augenzwinkernde Hommage an den Groschenroman des 19.Jahrhunderts." BRIGITTE
"Dafür darf man getrost das Wort Husarenstreich benutzen: Ein futuristisches Abenteuer aus viktorianischer Zeit ... so ist Dahlquist vielleicht zu gut gelungen, was er mit der Imitation von Groschenromanen beabsichtigte. Er hat ein großes Werk der Schundliteratur geschaffen, wenn auch zweifelsohne ein sehr, sehr schönes." Westfälische Rundschau
"Das Buch ist ein verwickelter Schmöker, bei dem man schon mal die Übersicht verlieren kann. Aber langweilig wird es nie, wenn Miss Temple unterwegs ist (...)." Westdeutsche Allgemeine Zeitung/ Kurier Wien
Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist
LESEPROBE
1
Miss Temple
Drei Monatewaren seit ihrer Ankunft im Hafen vergangen, da brachte ihr das Dienstmädchenauf einem Silbertablett Rogers
Brief,verfasst auf steifem Ministeriumspapier und mit Vor- und Zunamenunterschrieben. An diesem Morgen war es sieben Tage her, seitdem Miss Temple, deren pochierte Eier in ihrer Silberschüssel dampften,Roger Bascombe zuletzt gesehen hatte. Er war nach Brüssel beordert worden. Dannzum Landhaus seines gebrechlichen Onkels Lord Tarr.Dann hatte er dem Minister rund um die Uhr zur Verfügung stehen müssen, danndem Vizeminister und schließlich, auf deren inständige Bitte, einer Base, diedringend diskreten Rats in Eigentums- und Rechtsfragen bedurft hatte. Dannjedoch war Miss Temple besagter Base - derübergewichtigen Pamela mit ihrer riesigen Perücke - in einem Teesalonbegegnet, genau zu einer Zeit, als Roger ihr angeblich aus einer Bedrängnisgeholfen hatte. Und Pamelas einzige Sorge war ganz offensichtlich der Mangelan süßen Brötchen gewesen. Miss Temple war ein wenigbang ums Herz geworden. Ein weiterer Tag war ohne ein Wort von ihm vergangen.Am achten Tag dann erhielt sie beim Frühstück den Brief, mit dem Roger zuseinem großen Bedauern ihr Verlöbnis löste und der mit dem höflich zum Ausdruckgebrachten Wunsch schloss, sie möge ihm doch bitte bis an ihr Lebensende ausdem Weg gehen. Irgendeine Erklärung dafür enthielt das Schreiben nicht.
Eine solcheAbfuhr hatte ihr noch niemand erteilt. Die Art und Weise der Auflösung berührtesie nicht weiter - ja, genauso hätte sie es auch gemacht (und hatte estatsächlich bei etlichen äußerst unangenehmen Gelegenheiten bereits getan) -,aber die Tatsache als solche schmerzte schon heftig. Sie hatte versucht, denBrief noch einmal zu lesen, hatte jedoch festgestellt, dass sie nur nochverschwommen sah. Einen Augenblick später wurde ihr klar, dass sie in Tränenaufgelöst war. Sie schickte das Dienstmädchen fort und versuchte vergeblich,eine Scheibe Toastbrot mit Butter zu bestreichen. Sie legte Toast und Messervorsichtig zurück auf den Tisch, erhob sich und ging recht hastig zu ihremBett, wo sie sich zusammenrollte. Ihre zierliche Gestalt wurde von stummenSchluchzern erschüttert.
Einenganzen Tag lang blieb sie auf ihrem Zimmer und weigerte sich, etwas anderes alsden bittersten Lapsang Souchongzu sich zu nehmen (weder mit Milch noch mit Zitrone). Selbst dieser Tee war nurein dünnes, rostfarbenes, mit Wasser gestrecktes Gebräu, das weder anregte nochschmeckte. Nachts weinte sie dann wieder, allein in der Dunkelheit, von allerWelt verlassen, bis ihr Kissen völlig durchnässt war. Am nächsten Nachmittagerwachte sie im fahlen Licht des Winters (einer Jahreszeit, die für diewarmblütige Miss Temple noch recht neu war und diesie als wahrlich abscheulich empfand), zwar mit rot unterlaufenen klarengrauen Augen und schlaff herabhängenden Kringellocken, jedoch festentschlossen, sich zusammenzureißen und sich wieder ihren Angelegenheiten zuwidmen.
Ihre Welthatte sich verändert - wie das im Leben schon einmal geschehen konnte, dasgestand sie sich (die über die humanistische Bildung einer jungen Dameverfügte) bereitwillig ein. Allerdings bedeutete das noch lange nicht, dasssie die Sache einfach so hinzunehmen gezwungen war, denn Miss Temple nahm nur äußerst selten etwas einfach so hin. Ja,manche hielten sie für einen Wildfang aus der Provinz, wenn nicht gar für einrichtiges kleines Scheusal, denn sie war tatsächlich nicht allzu groß undneigte zur Gnadenlosigkeit. Sie war auf einer strahlend hellen und heißen Inselim Schatten von Sklaven aufgewachsen, und da sie ein feinfühliges Mädchen war,hatte sie das gezeichnet wie ein Peitschenhieb - auch wenn zu dieser Zeichnunggehörte, dass sie gegen Hiebe gefeit war und, darauf vertraute sie, es auchbleiben würde.
Miss Temple war fünfundzwanzig, alt für eine ledige Frau, aberda sie auf ihrer Insel schon einige Zeit damit zugebracht hatte, verfügbareFreier zu enttäuschen, ehe man sie übers Meer in die große weite Welt gesandt hatte,gereichte ihr das nicht unbedingt zum Nachteil. Sie war so reich, wie man esvon den Erträgen einer Plantage nur werden konnte, und klug genug, es für ganznormal zu halten, dass sich die Leute mehr für ihr Geld als für sie als Menschinteressierten, und sie nahm sich dieses materielle Interesse nicht weiter zu Herzen.Ja, sie nahm sich überhaupt nur sehr wenig zu Herzen. Die Ausnahme - auch wennes ihr nun sehr schwer fiel, das zu erklären, und obwohl sie sich stets überfehlende Erklärungen etwelcher Art ärgerte - war Roger.
Miss Temple war im Hotel Bonifaceabgestiegen und wohnte dort vornehm, aber nicht vornehm bis zur Lächerlichkeit.Ihre Räumlichkeiten umfassten ein Besuchszimmer, ein Wohnzimmer, ein Speisezimmer,ein Ankleidezimmer, ein Schlafzimmer, ein Zimmer für ihre beiden Dienstmädchenund ein zweites Ankleide- und Schlafzimmer für ihre bejahrte Tante Agathe, dieeine kleine, aus Plantagenmitteln stammende Pension verzehrte und meistabwechselnd speiste und schlummerte, die aber angesehen genug war, um trotzihrer mangelnden Aufmerksamkeit als Anstandsdame zu dienen. Agathe, die Miss Temple erst beim Aussteigen kennen gelernt hatte, kanntedie Familie Bascombe. Roger war schlicht und einfach der erste Mann von annehmbaremRang und Aussehen gewesen, den man Miss Temple vorgestellthatte, und als klar denkende und loyale junge Frau hatte sie keinen Grundgesehen weiterzusuchen. Roger seinerseits vermittelte den Eindruck, dass er sieebenso hübsch wie reizend fand, und so verlobten sie sich.
Auf jedenFall passten sie gut zueinander. Von Rogers ausdrücklich geäußerter Meinungeinmal abgesehen, erkannten selbst diejenigen, die sich an Miss Temples Unverblümtheit störten,ihre hinreichende Schönheit an. Und nur allzu bereitwillig erkannten sie ihrenReichtum an. Roger Bascombe war eine aufstrebende Persönlichkeit im Außenministeriumund stand kurz davor, erheblich an Macht und Einfluss zu gewinnen. Er war einMann, der gut gekleidet gut aussah, der offen bar keinen eklatanten Lasternfrönte und über mehr Kinn und weniger Bauch verfügte als je ein Bascombe seitzwei Generationen. Ihre gemeinsam verbrachte Zeit war kurz, aber für Miss Temple sehr intensiv gewesen. Sie hatten gemeinsam eineatemberaubende Vielfalt an Mahlzeiten zu sich genommen, waren in Parksspazieren gegangen, durch Kunstgalerien gebummelt, hatten einander tief in dieAugen geblickt und zärtliche Küsse getauscht. Das alles war neu für siegewesen: die Restaurants und Gemälde (deren Größe und Absonderlichkeit Miss Temple veranlasst hatte, sich für einige Minutenhinzusetzen und sich beide Augen fest zuzuhalten), die Vielfalt an Menschen,Gerüchen, der Musik, der Geräusche, der Sitten und Gebräuche, an neuenWörtern. Neu waren auch Rogers kräftig zupackende Finger gewesen, sein Arm umihre Taille, sein liebenswürdiges leises Lachen - das sie, selbst wenn es aufihre Kosten ging, seltsamerweise gar nicht störte - und seine Gerüche: seineSeife, sein Haaröl, sein Tabak; neu für sie waren auch seine in Sitzungssälenverbrachten Tage, umgeben von dicken Aktenstapeln, Tinte und Siegelwachs,Möbelpolitur und mit Filz bezogenen Tischen, schließlich auch die für sieumwerfende Mischung aus Empfindungen, die ihr seine zarten Lippen, dieborstigen Bartkoteletten und die warme, forschende Zunge verschafften.
Beim nächstenFrühstück jedoch machte sich Miss Temple, trotz immernoch verschmierter und verquollener Augen, bereits wieder mit gewohntem Appetitüber ihre Eier und ihren Toast her und quittierte die zaghafte Miene ihresDienstmädchens mit einem kurzen gebieterischen Blick, der jegliches Gespräch,erst recht jedes tröstende, wie mit dem Messer abschnitt. Agathe schlief noch.Miss Temple war sich bewusst gewesen (aufgrund diesesheiseren, hartnäckigen, Veilchenduft verströmenden Atmens), dass sich ihreTante während ihres »Rückzugs in die Finsternis« (wie sie es nun nannte) denganzen Tag auf der anderen Seite ihrer Zimmertür aufgehalten hatte, aber mit dieserTante wollte sie nun auch keinesfalls sprechen.
Sie verließflugs das Boniface, angetan mit einem schlichten,aber doch recht vorteilhaften Kleid mit grün-goldenem Blumenmuster, grünenLederhalbstiefeln und einer grünen Handtasche, und ging forschen Schritts zudem exklusiven Geschäftsviertel am nahen Flussufer hinüber. Sie hatte nichtvor, irgendetwas zu kaufen, sondern dachte vielmehr, dass ihr der Anblick dergesammelten Güter der Stadt - ja, der ganzen Welt -, die aus so mannigfaltigenLändern in diese Läden geliefert wurden, womöglich dabei helfen könnte, über ihreneue Lebenslage nachzusinnen. Dessen eingedenk ging sie eifrig, gar rastlos vonStand zu Stand, und ihr Blick schweifte, ohne zu verweilen, über Stoffe,Schnitzereien, Glaswaren, Hüte, Schmuckstücke, Handschuhe, Seidenwaren,Parfüms, Papiere, Seifen, Operngläser, Haar nadeln, Federn, Perlen und dieunterschiedlichsten Lackwaren. Nirgendwo verweilte sie, und schneller, als siees für möglich gehalten hätte, fand sich Miss Templeam anderen Ende des Geschäftsviertels wieder und stand nun am Rande des St. Isobel s Square.
Am Himmelhingen graue Wolken. Miss Temple machte kehrt und gingden gleichen Weg zurück, schaute dabei noch aufmerksamer in sämtliche exotischenAuslagen, ohne dabei jedoch etwas zu entdecken, das ihre Aufmerksamkeitgefesselt hätte. Wieder auf der Seite des Boniface angelangt, fragte sie sich, was sie denneigentlich da tat. Wie konnte es angehen, dass, wenn sie sich mit allerKlarheit ihrem Gefühl des Verlusts und ihrem Neuanfang stellte, nichts - nichteinmal eine besonders schön lackierte Entenfigur - ihr Interesse zu weckenvermochte? Vielmehr fühlte sie sich bei jedem Gegenstand weitergetrieben, einempeinigenden Drang ausgeliefert, den sie nicht benennen konnte, der sie jedochhin zu irgendeinem unbekannten Ziel trieb. Dass sie keine bewusste Vorstellungdavon hatte, worum es sich bei diesem Ziel handeln mochte, irritierte sie, abersie tröstete sich mit der Folgerung, dass es dieses Ziel gab und dass eswirkmächtig genug wäre, auf sich aufmerksam zu machen, wenn es vor ihr auftauchte.
So durchmaßsie mit einem Seufzer der Entschlossenheit ein drittes Mal dasGeschäftsviertel. Ihre Aufmerksamkeit war allerdings ganz woanders, und als sieden Platz überquerte und auf die weißen Monumentalbauten zuging, dieverschiedene Ministerien beherbergten, war sie sich nunmehr sicher, dass ihrInteresse - mit einem Wort - uneigennützig war. Es ging hier gar nicht so sehrum die als solche empfundenen Mängel ihrer eigenen Person, wenn es sie denngab, und auch nicht um die als solche empfundene Überlegenheit, wenn es siedenn gab, einer Rivalin (deren Identität sie allein aus müßiger Neugier zuerraten suchte), sondern lediglich darum, dass ihr Fall das beste Beispiel war,das sich ihr bot. Oder war er gar das einzige Beispiel? Das bedeutete jedochnicht, dass es ihr Verdruss bereitet hätte oder dass sie keine Perspektivehätte oder dass eine etwaige zukünftige Zuneigung des nunmehr verflossenenRoger Bascombe ihr nicht völlig gleichgültig gewesen wäre.
Trotzdieser vollkommen vernünftigen Gedanken hielt Miss Templemitten auf dem Platz inne, und statt zu jenen Gebäuden weiterzugehen, in denenRoger fraglos in ebendiesem Moment seiner Arbeit nachging, setzte sie sich aufeine schmiedeeiserne Bank und sah zur riesigen Statue der heiligen Isobel empor, die sich im Zentrum des Platzes erhob. Da sienichts über die heiliggesprochene Märtyrerin wussteund auch in keiner Hinsicht fromm war, fühlte sich Miss Templelediglich von ihrer vulgären Extravaganz beunruhigt: eine Frau, die sich in derBrandung an ein Fass klammerte, die Kleider zerrissen, die Haare zerzaust, vomTreibgut eines Schiffbruchs umgeben, und das Wasser ringsherum zu Gischtaufgepeitscht von einem Knäuel Schlangen, die sich um ihre wild um sichschlagenden Gliedmaßen wanden, unter ihre Kleider schlüpften und sich um ihrenHals legten, während sie den Mund aufriss, um einen Schrei gen Himmel zuschicken - einen Schrei, der, wie man sah, von zwei geflügelten und gewandetenEngeln gehört wurde, die ausdruckslos von einer Stelle über IsobelsKopf herabsahen. Miss Temple wusste die Größe derStatue und die darin zum Ausdruck kommenden technischen Leistungen durchaus zuwürdigen, aber das Ganze erschien ihr dennoch primitiv und unglaubwürdig.Schiffbruch konnte sie als Inselbewohnerin gelten lassen, genauso wie ein vonSchlangen verursachtes Martyrium, aber die Engel erschienen ihr dann doch auf ermüdendeWeise überheblich.
Während sieaber so in die blicklosen steinernen Augen der auf alle Zeit von Schlangengepeinigten Isobel schaute, wusste sie natürlich, dassihr das alles vollkommen gleichgültig war. Schließlich richtete sich ihr Blickwieder auf ihr eigentliches Interesse, auf die Gruppe der weißen Gebäude, undschnell legte sie sich einen Plan zurecht und für jeden Schritt dieses Planseine vollkommen vernünftige Rechtfertigung. Sie nahm es hin, dass sie fürimmer von Roger getrennt war - Verführung und Versöhnung zählten nicht zu ihrenZielen. Wonach sie suchte, ja, was sie brauchte, waren nähere Kenntnisse. Wares einfach nur schlichte Zurückweisung - wollte Roger lieber allein sein, alssich mit ihr zu belasten? Steckte sein Ehrgeiz dahinter - wurde sie aufgrundeiner Beförderung und größerer Verantwortung abserviert? Gab es einfach eineandere Frau, die sie ausgestochen hatte? Oder war da etwas ganz anderes, dassie sich gegenwärtig nicht vorzustellen vermochte? All diese Möglichkeitenstanden ihr gleichberechtigt vor Augen, ohne irgendwelche Gefühle bei ihrauszulösen, waren aber von entscheidender Bedeutung, wenn Miss Temple sich in ihrer von diesem Verlust begründeten neuenLebenslage zurechtfinden wollte.
© Blanvalet Verlag
Übersetzung:Bernhard Kempen
- Autor: Gordon W. Dahlquist
- 2007, 1, 864 Seiten, Maße: 15 x 22,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Bernhard Kempen
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3764502789
- ISBN-13: 9783764502782
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