Wolkewitz: Die gravierten Messinggrabplatten des 13. Jahrh.
Die bischöflichen Messinggrabplatten des 14. Jahrhunderts, die sich im Dom zu Lübeck und im Dom zu Schwerin erhalten haben, zählen zu den außergewöhnlichstenGrabmonumenten im Bereich der norddeutschen Hanse. Sie boten die...
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Die bischöflichen Messinggrabplatten des 14. Jahrhunderts, die sich im Dom zu Lübeck und im Dom zu Schwerin erhalten haben, zählen zu den außergewöhnlichstenGrabmonumenten im Bereich der norddeutschen Hanse. Sie boten die Möglichkeit, über die Darstellung des Verstorbenen und die Aufforderung zu Gedenken hinaus ein vielschichtiges Bildprogramm zu vermitteln, das theologische Konzepte, Hinweise auf die gesellschaftliche Stellung des Verstorbenen und Signale an das politische Umfeld umfasste.In den Zentren der Messingherstellung wie Flandern und dem Rhein-Maas-Gebiet entwickelt, fanden sie rasche Verbreitung in Nordeuropa. An ihrer Gestaltung waren die unterschiedlichsten Gewerke wie qualifizierte Messingarbeiter, Steinmetze, Goldschmiede und Maler beteiligt, deren damals übliche Mobilität auch eine Fertigung am Ort der Aufstellung wahrscheinlich machen, gelangten doch auf allgemein bekannten Handelswegen nicht nur Kunstwerke, sondern Handwerker, Techniken, Ideen und Vorlagen in die aufstrebenden Handelsstädte im Norden und Osten Europas. Einflüsse aus den großen Kunstregionen jener Zeit - wie Burgund, Mittel- und Niederrhein, Sachsen, Italien und England - auf die stilistische und motivische Ausprägung der Bilder können an den Platten noch heute abgelesen werden.Auftraggeber waren in erster Linie hohe Geistliche, für die prunkvolle Messinggrabplatten hergestellt wurden. Über das dichte Kommunikationsnetz, das der Kirche damals zur Verfügung stand, verbreitete sich die neue Art der Grabgestaltung rasch. Da einschlägige urkundliche Hinweise kaum auffindbar sind, konnte nur eine Befragung der Platten und die Erforschung des persönlichen Umfelds der Verstorbenen eine Auftraggeberschaft erhellen. Die kontroverse Diskussion um Herkunft und Ursprung ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Als Ausgangspunkt für die Entwicklung gravierter Metallgrabplatten sind aber wohl die
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Bronzewerkstätten des 11. Jahrhunderts in Sachsen anzusehen, von denen eine Entwicklungslinie über die Rhein-Maas-Region nach Flandern zu verfolgen ist, die dann von dort in den Bereich der norddeutschen Hanse weist.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Ursula Wolkewitz
- 318 Seiten, Maße: 17,9 x 24,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: kassel university press
- ISBN-10: 3862197581
- ISBN-13: 9783862197583
- Erscheinungsdatum: 28.09.2015
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