Die Katze
Geschichte und Legenden
Eine Katze - was ist das? Die erste ultimative Kulturgeschichte für Katzenliebhaber.
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Produktinformationen zu „Die Katze “
Eine Katze - was ist das? Die erste ultimative Kulturgeschichte für Katzenliebhaber.
Klappentext zu „Die Katze “
Sind nachts alle Katzen grau? Soll man die Katze aus dem Sack lassen? Nicht nur in unsere Sprache hat sich das domestizierte Raubtier eingeschlichen, auch in unsere Familien und Herzen. Immerhin geben die Deutschen ein Prozent ihres Haushaltsbudgets für Katzenfutter aus. Doch galten Katzen nicht immer als Schmuse- oder Kuscheltiere: Im alten Ägypten waren sie Gegenstand eines königlichen Kultes und wurden beim Tod ihres Besitzers gleich mit einbalsamiert. Im Mittelalter wurden sie und ihre Anhänger verdammt. Ein Zeitgenosse des Sonnenkönigs resümierte hingegen: "Wer mich liebt, liebt meine Katze." Wehe dem, der sie verschmähte. Seit vielen Jahrhunderten streiten Katzenhasser und Katzenliebhaber miteinander. Die einen loben ihre Sanftheit und Verführungskraft, die anderen verachten sie als heuchlerisches Wesen. Laurence Bobis gelingt mit ihrer Kulturgeschichte eine populäre, vielschichtige Darstellung für alle Katzenfreunde. Das mit zahlreichen Illustrationen versehene Buch bietetEinblick in alle Epochen der "Katzengeschichte", wobei ihre Herkunft genauso beleuchtet wird wie das Vorkommen in Kunst und Literatur. Und natürlich wird ein Bild des Mythos entworfen, der die Katze schon immer umgeben hat.
Lese-Probe zu „Die Katze “
Ein Tier, das aus Ägypten kamStammt die Hauskatze, wie wir sie heute kennen, von der europäischen Felis silvestris silvestris ab? Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat Conrad Jacob Temminck, ein holländischer Naturforscher, die lange vorherrschende Meinung angezweifelt, nach welcher die Katze in Europa domestiziert worden sein sollte:
Die meisten sind zu der Ansicht gelangt, daß die Wildkatze aus den Wäldern Europas und Asiens als entscheidender Ausgangspunkt aller Hauskatzenrassen betrachtet werden muß. Sinnen wir über diese Frage genauer nach, kommen uns jedoch Zweifel, welche durch einen Vergleich zwischen unseren Hauskatzen und jenen wilden Vertretern eher noch verstärkt werden. Versuchen wir, bis zu den Ursprüngen des Haustiers Katze zurückzugehen, lenken uns die Gedanken gewissermaßen in jene Landstriche, die den frühesten Aufschwung der menschlichen Zivilisation erlebten, nach Ägypten ...
In der Tat gibt es in den prähistorischen Stätten Europas keinerlei Spuren von Hauskatzen. Auch gilt die europäische Wildkatze als unzähmbar, während man sich den im Süden der Sahara lebenden Nubischen Falbkatzen heute noch leicht nähern kann. Letztere könnten also die wilden Urahnen unserer Hauskatze sein. In einem komplizierten Prozeß der Domestizierung, der eine räumlich abgegrenzte Haltung von Tierkolonien und eine Zuchtwahl aus ihren Individuen beinhaltete, trat eine neue Art mit eigener Morphologie hervor. Sie weicht von der ursprünglichen Wildform sowohl biologisch als auch in ihrem Verhalten ab. So unterscheiden sich die Individuen der Haustierform untereinander viel stärker in Größe und Gewicht, und ihre Fruchtbarkeit begünstigt neue genetische Kombinationen, was die Vielfalt der Fellfärbungen erklärt. Wenngleich die meisten Zoologen heute anerkennen, daß die Wiege der Hauskatze in Ägypten stand, haben manche dennoch andere Hypothesen vorgebracht. So meint der Ungar Sandor Bökönyi, möglicherweise sei die europäische Wildkatze im Mittelalter gezähmt worden.
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Für Reginald Innes Pocock ist die Hauskatze das Resultat einer Kreuzung aus importierten gezähmten Tieren und europäischen Wildkatzen. Laut Frederik E. Zeuner ist eine solche Kreuzung möglich; er weist darauf hin, daß auf den Mittelmeerinseln Übergangsformen existieren. Auch der Archäologe Achille Gautier stützt diese Theorie, indem er das ziemlich freie Leben der mittelalterlichen Katzen hervorhebt. Als Beleg dienen ihm Tiere, die man in den Ausgrabungen der Abtei Saint-Avit-Senieur (11.712. Jh.) entdeckte. Andere Zoologen sind der Auffassung, daß sich Hauskatze und europäische Wildkatze nur schwer kreuzen: die Jungen seien empfindlich, kaum lebensfähig und können sich selbst nicht weiter fortpflanzen. Wieder andere meinen, die Haustierwerdung der Katze habe in Persien oder Pakistan begonnen: In Harappa, der Wiege der Indus-Zivilisation, fand man Überreste von Katzen, die etwa aufs Jahr 2000 v. Chr. zurückgehen. Die Domestizierung sei dann in Ägypten mit importierten Zuchtstämmen fortgeführt worden.2 Auch auf Zypern soll es sehr alte Zeugnisse von Katzen geben. In der Ausgrabungsstätte Khirokitia hat man einen Kieferknochen von Felis silvestris libyca zutage gefördert, den man auf 8000 v. Chr. datiert und einem domestizierten Tier zuschreibt. Statuetten von Frauen, die kleine Fleischfresser mit langen Schwänzen auf dem Arm halten, sind im anatolischen Hacilar (6. Jahrtausend v. Chr.) entdeckt worden, und manch einer hat diese Tierchen für Katzen angesehen. Ein in Jericho gefundener Zahn (um 6700 v. Chr.) schließlich soll einem Individuum der Art Felis silvestris libyca gehört haben, aber nichts beweist, daß das Tier domestiziert war. Diese Hypothesen stehen dennoch auf wackligen Beinen, und alles berechtigt zu der Annahme, daß die Katze im Niltal zum Haustier gemacht worden ist. Die Domestizierung ist eine entscheidende Etappe in den Beziehungen zwischen Mensch und Tier, und man schreibt ihr verschiedene Ursachen zu - wirtschaftliche, religiöse, kulturelle und technische. Bei der Katze soll die Haustierwerdung eher zufällig erfolgt sein: Vertreter der Wildart, die eine natürliche Veranlagung zum Gezähmtwerden mitbrachten, sollen ihrer Beute gefolgt sein, nämlich den Nagetieren, die sich von den menschlichen Siedlungen im Niltal angezogen fühlten. Dort hatte sich eine intensive Landwirtschaft entwickelt, Getreide wurde in Speichern gelagert. (Im übrigen haben die Ägypter zahlreiche Wildtierarten zu domestizieren versucht.) Da sich die Katzendarstellungen im Mittleren und vor allem im Neuen Reich vervielfachen, darf man annehmen, daß die Katze zwischen 3000 und 1500 v. Chr. zum Haustier geworden sein muß.
Die Katze betritt das AbendlandÜber den Zeitpunkt, zu dem die Katze im Abendland eintraf, ist seit dem beginnenden 18. Jahrhundert viel debattiert worden. Paradis de Moncrif, der erste selbsternannte Geschichtsschreiber der Katzen, behauptet zum Beispiel, die Tiere hätten in der Antike eine gewisse Rolle gespielt. Er weist besonders auf die vergöttlichte Katze bei den Ägyptern hin, welche diesen "geheimnisvollen Kult erst zu den Griechen und dann zu den Römern" getragen hätten. Ein Jahrhundert später verficht Champfleury ebenso entschlossen seine These, wonach die Katze "von den Griechen und Römern vernachlässigt" worden sei. Im frühen 19. Jahrhundert haben Philologen, Archäologen und Zoologen dann begonnen, diesen Abschnitt in der Geschichte der Hauskatze zu erforschen. Wie Frederic-Henri Link meinte, hätten 'Griechen und Römer zur Verfolgung der Nagetiere keine Katzen gehalten, sondern Wiesel, und die ägyptische oder nubische Katze habe unsere Landstriche erst "ungefähr im Mittelalter" erreicht. Der Paläontologe Alphonse Pichet war anderer Meinung. Er erwähnt die Katzen- und Hundegebeine, die man bei den Pfahlbauten von Moosseedorf (Kanton Bern) entdeckt hatte, stimmt mit Link aber darin überein, daß Griechen und Römer gewöhnlich keine Katzen hielten, was (wie auch der Narne cattus) auf einen afrikanischen Ursprung des Tieres hindeutet. Nach Ansicht des Archäologen Francois Lenormant sei die Katze bei den Römern im 4. Jahrhundert zum verbreiteten Tier geworden, also exakt in dem Augenblick, wo auch der Name cattus auftaucht. Sie soll sich nicht etwa von Ägypten übers Abendland verbreitet haben (denn die Ägypter nennen sie anders, nämlich mau oder schau], sondern von Syrien aus über Arabien. Dort wiederum habe man die Katzen aus den Ländern des Oberen Nils und aus Abessinien importiert. Die europäische Wildkatze sei bald darauf nach dem Vorbild der exotischen Art domestiziert worden und habe sich mit ihr gekreuzt. Der Sprachwissenschaftler Victor Hehn ist der Meinung, daß sich die Katze mit der Einführung des Christentums definitiv durchgesetzt habe. Dabei habe die neue Religion nicht versäumt, gegen die Ausbreitung dieses heidnischen Tieres zu kämpfen; der Name cattus soll eine Form aus dem volkstümlichen Latein sein. Der Rabbiner Placzek wiederum bemerkt im Jahre 1885, daß die im 3. und 4. Jahrhundert auftauchende Redewendung "wie Wiesel und Katze" für zwei Feinde stehe, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen für eine Weile zusammengetan haben. Darin sieht er ein Indiz für die Koexistenz beider Tiere bei der Vertilgung von Hausmäusen. Vom 2. bis zum 4. Jahrhundert sollen sie gemeinsam in den Häusern gelebt haben; dann habe die Katze ihren Rivalen endgültig verdrängt. Von Nubien kommend, habe sie einen weiten Weg bis in die Nilgegend zurückgelegt, von wo aus die semitischen Völker sie später an die Römer weitergereicht hätten. Der deutsche Zoologe Otto Keller nimmt im Jahre 1909 eine Zwischenposition ein: Vom 2. bis zum 5. Jahrhundert soll das Wiesel der Hauskatze allmählich Platz gemacht haben, letztere sei aber erst im Mittelalter ein allgemein verbreitetes Tier geworden, als man wegen der Ratten, die im Gefolge der Kreuzfahrer nach Europa kamen, nicht mehr auf sie verzichten konnte. Im übrigen habe es im 5. Jahrhundert v. Chr. ein sehr frühzeitiges und folgenloses Heimischwerden der Katze in Süditalien gegeben.
Die Katze betritt das AbendlandÜber den Zeitpunkt, zu dem die Katze im Abendland eintraf, ist seit dem beginnenden 18. Jahrhundert viel debattiert worden. Paradis de Moncrif, der erste selbsternannte Geschichtsschreiber der Katzen, behauptet zum Beispiel, die Tiere hätten in der Antike eine gewisse Rolle gespielt. Er weist besonders auf die vergöttlichte Katze bei den Ägyptern hin, welche diesen "geheimnisvollen Kult erst zu den Griechen und dann zu den Römern" getragen hätten. Ein Jahrhundert später verficht Champfleury ebenso entschlossen seine These, wonach die Katze "von den Griechen und Römern vernachlässigt" worden sei. Im frühen 19. Jahrhundert haben Philologen, Archäologen und Zoologen dann begonnen, diesen Abschnitt in der Geschichte der Hauskatze zu erforschen. Wie Frederic-Henri Link meinte, hätten 'Griechen und Römer zur Verfolgung der Nagetiere keine Katzen gehalten, sondern Wiesel, und die ägyptische oder nubische Katze habe unsere Landstriche erst "ungefähr im Mittelalter" erreicht. Der Paläontologe Alphonse Pichet war anderer Meinung. Er erwähnt die Katzen- und Hundegebeine, die man bei den Pfahlbauten von Moosseedorf (Kanton Bern) entdeckt hatte, stimmt mit Link aber darin überein, daß Griechen und Römer gewöhnlich keine Katzen hielten, was (wie auch der Narne cattus) auf einen afrikanischen Ursprung des Tieres hindeutet. Nach Ansicht des Archäologen Francois Lenormant sei die Katze bei den Römern im 4. Jahrhundert zum verbreiteten Tier geworden, also exakt in dem Augenblick, wo auch der Name cattus auftaucht. Sie soll sich nicht etwa von Ägypten übers Abendland verbreitet haben (denn die Ägypter nennen sie anders, nämlich mau oder schau], sondern von Syrien aus über Arabien. Dort wiederum habe man die Katzen aus den Ländern des Oberen Nils und aus Abessinien importiert. Die europäische Wildkatze sei bald darauf nach dem Vorbild der exotischen Art domestiziert worden und habe sich mit ihr gekreuzt. Der Sprachwissenschaftler Victor Hehn ist der Meinung, daß sich die Katze mit der Einführung des Christentums definitiv durchgesetzt habe. Dabei habe die neue Religion nicht versäumt, gegen die Ausbreitung dieses heidnischen Tieres zu kämpfen; der Name cattus soll eine Form aus dem volkstümlichen Latein sein. Der Rabbiner Placzek wiederum bemerkt im Jahre 1885, daß die im 3. und 4. Jahrhundert auftauchende Redewendung "wie Wiesel und Katze" für zwei Feinde stehe, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen für eine Weile zusammengetan haben. Darin sieht er ein Indiz für die Koexistenz beider Tiere bei der Vertilgung von Hausmäusen. Vom 2. bis zum 4. Jahrhundert sollen sie gemeinsam in den Häusern gelebt haben; dann habe die Katze ihren Rivalen endgültig verdrängt. Von Nubien kommend, habe sie einen weiten Weg bis in die Nilgegend zurückgelegt, von wo aus die semitischen Völker sie später an die Römer weitergereicht hätten. Der deutsche Zoologe Otto Keller nimmt im Jahre 1909 eine Zwischenposition ein: Vom 2. bis zum 5. Jahrhundert soll das Wiesel der Hauskatze allmählich Platz gemacht haben, letztere sei aber erst im Mittelalter ein allgemein verbreitetes Tier geworden, als man wegen der Ratten, die im Gefolge der Kreuzfahrer nach Europa kamen, nicht mehr auf sie verzichten konnte. Im übrigen habe es im 5. Jahrhundert v. Chr. ein sehr frühzeitiges und folgenloses Heimischwerden der Katze in Süditalien gegeben.
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Katze “
Aus dem Inhalt:Die Katze im Altertum: Die Spuren der Katze in Europa. Die Katze in der antiken Kunst. Der vielfältige Gebrauch der Katze im Mittelalter: Die heilende Katze. Ein Rivale Gottes? Die Katze als Moralexempel: Von der Katze und den Mäusen. Die Katze und der Tod. Die diabolische Katze: Das Idol der Häretiker. Die Katze der Zauberer und Hexen. Die Katze in der Moderne: Die Katze - ein Spiegel für den Menschen. Katze in der Literatur - Aufstieg zu höchsten Weihen?
Bibliographische Angaben
- Autor: Laurence Bobis
- 2001, 287 Seiten, 16 farbige Abbildungen, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 24 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Kiepenheuer
- ISBN-10: 3378010525
- ISBN-13: 9783378010529
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