Die Kinder-Uni, Zweites Semester
- Warum darf man Menschen nicht klonen?
- Warum bin ich Ich?
- Warum dürfen Erwachsene mehr als Kinder?
Corine 2004: Kinder- und Jugendbuchpreis!
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- Warum darf man Menschen nicht klonen?
- Warum bin ich Ich?
- Warum dürfen Erwachsene mehr als Kinder?
Corine 2004: Kinder- und Jugendbuchpreis!
Vorlesungsverzeichnis:
- Warum darf man Menschen nicht klonen?
- Warum sind griechische Statuen immer nackt?
- Warum träumen wir?
- Warum haben wir einen kleinen Mann im Ohr?
- Warum dürfen Erwachsene mehr als Kinder?
- Warum wachsen Pflanzen?
- Warum bin ich Ich?
- Warum fallen die Sterne nicht vom Himmel?
LESEPROBE
Kinder, sagen die Erwachsenen, ihr habt'sgut, aber ihr werdet den Ernst des Lebens schon noch kennen lernen. Das klingtwie eine Drohung. Auch ein bisschen nach Neid. Es klingt gerade so, als hättenKinder es leichter und besser als die Erwachsenen. Dabei sehen die Kinder dasgenau andersherum. Sie wären nur zu gerne bereit, diesen Ernst kennen zu lernen,der so lustig ist. Zum Beispiel: Auto fahren und nicht in die Schule gehen; alldie ungesunden Dinge essen, die man mag; Kleider tragen, die einem gefallen;sich verabreden, mit wem und wann man will. Kino, Fernsehen, Süßigkeiten - Erwachsenseinist die große Freiheit. Wer sind diese Erwachsenen eigentlich, dass sie so vielFreiheit haben und über andere bestimmen können? Und warum soll das, was fürErwachsene gut ist, nicht auch für Kinder gut sein? Wer sagt denn, dass eineKinder-Sonderbehandlung nötig ist? Schauen wir uns doch nur die Tiere an. VieleTiere bekommen gerade mal Nahrung von ihren Eltern, werden von ihnen beim Jagenoder auf der Suche nach einem Unterschlupf angeleitet, und schon geht es ab inseigene Leben.
Manchebekommen noch nicht einmal dieses bisschen Erziehung, sie werden in die Weltgesetzt und müssen gleich alleine klarkommen. Die Meeresschildkröten-Mütterverbuddeln ihre Eier am Strand und verschwinden auf Nimmerwiedersehen im Ozean.Aber Menschenmütter legen keine Eier (schon gar keine 120 auf einmal) undüberlassen ein werdendes Menschenjunges auch nicht so blindlings seinemSchicksal. Bei den Meeresschildkröten, so schätzt man, erreichen gerade ein biszwei von tausend Jungen das Erwachsenenalter. Bei den Menschen sähe es nochviel schlimmer aus. Ohne den Schutz und die Pflege von Erwachsenen überlebte keineinziges Baby. Denn Menschenjunge können sich nicht selber versorgen, siewürden jämmerlich verhungern. Und selbst
Nun ist beiden Menschen nicht zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften die Kindheitgleich lang. Wie lange sie dauert, hängt damit zusammen, ob eine Gesellschaftvor allem aus kleinen Bauern besteht oder aus Molekularbiologen,Ernährungswissenschaftlern und Computerfachleuten, also hochspezialisiertenArbeitskräften mit langen Ausbildungen. Das heißt nicht, dass man so lange Kindist, bis man endlich sein Examen abgelegt hat. Aber je länger die Ausbildungenim Durchschnitt dauern, desto länger zieht sich auch die Kindheit hin, in derman noch nicht für sich selber sorgen muss und noch nicht seinen eigenenLebensunterhalt verdient.
Verglichenmit der Härte eines Daseins als Jäger oder Sammler in der Steinzeit, scheinendie heutigen Lebensbedingungen ja ganz gemütlich. Dennoch ist irgendwo derWurm drin. Die Erwachsenen sagen zu den Kindern: Wie gut ihr es habt! Und die Kindersagen zu den Erwachsenen: Und ihr erst! Man könnte meinen, alle Menschen habenes schlecht, die Großen wie die Kleinen. Die Großen beneiden die Kleinen, dieKleinen die Großen. Niemand ist zufrieden. Alle fühlen sich benachteiligt.
Zum Glückwird nicht immer und überall nur gejammert. Es gibt auch glückliche Momente imLeben von Erwachsenen und Kindern. Auch wenn Erwachsene und Kinder in sehrverschiedenen Welten leben, gäbe es nicht so viele schöne gemeinsame Momente,würde niemand mehr Kinder bekommen, und die Menschheit wäre längstausgestorben. Und wenn die Erwachsenen wirklich so schlimm wären, wie dieKinder sagen, dann hätten schon alle ihre Eltern verstoßen.
© DeutscheVerlags-Anstalt
Ulrich Janßen, geboren 1959, ist Redakteur beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen. Gemeinsam mit Ulla Steuernagel gründete er im Jahr 2002 die erste deutsche Kinder-Uni. Ihre drei vielfach ausgezeichneten Kinder-Uni-Bücher wurden Bestseller und in 15 Sprachen übersetzt.Steuernagel, Ulla
Ulla Steuernagel, geboren 1954, ist Redakteurin des Schwäbischen Tagblatts und dort unter anderem für die Kinderseite verantwortlich. Sie lebt in Tübingen.Gemeinsam mit Ulrich Janßen entwickelte sie die Idee der »Kinder-Uni«, die mittlerweile in Deutschland, Österreich, der Schweiz und vielen weiteren Ländern verbreitet ist.Ensikat, Klaus
Klaus Ensikat, geboren 1937 in Berlin, studierte an der Berliner Hochschule für angewandte Kunst und gilt als »ungekrönter König der Buchillustratoren «. Bei der DVA hat er der »Kinder-Uni« ihr unverwechselbares Gesicht gegeben. Für sein Lebenswerk wurde Klaus Ensikat 2010 mit dem Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet.
- Autoren: Ulrich Janßen , Ulla Steuernagel
- Altersempfehlung: 9 - 11 Jahre
- 223 Seiten, 158 farbige Abbildungen, Maße: 17 x 24,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: DVA
- ISBN-10: 3421058083
- ISBN-13: 9783421058089
- Erscheinungsdatum: 09.03.2004
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