Die Könige Band 1: Orknacht
Roman
Orks und Menschen wurden von den grausamen, todbringenden Geschöpfen des Zwergenkönigs Winmar unterworfen. Doch das Schicksal hält besondere Aufgaben im Kampf gegen die Zwerge bereit - für den menschlichen Thronfolger Dag ebenso wie für die Orks.
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Produktinformationen zu „Die Könige Band 1: Orknacht “
Orks und Menschen wurden von den grausamen, todbringenden Geschöpfen des Zwergenkönigs Winmar unterworfen. Doch das Schicksal hält besondere Aufgaben im Kampf gegen die Zwerge bereit - für den menschlichen Thronfolger Dag ebenso wie für die Orks.
Klappentext zu „Die Könige Band 1: Orknacht “
Jeder Roman der Reihe "Die Könige" widmet sich einer anderen Herrschaftsdynastie im Land Erdwelt: Im ersten Band herrscht der Zwergenkönig Winmar. Die Reiche der Orks und Menschen wurden von Winmars grausamen, todbringenden Schöpfungen unterworfen. Der aufrührerische menschliche Thronfolger Dag, geblendet und von seiner geliebten Aryanwen getrennt, verbirgt sich in den Weiten der Wälder vor den Häschern Winmars. Doch das Schicksal hält besondere Aufgaben im Kampf gegen die Herrschaft der Zwerge bereit - für Dag ebenso wie für die letzten Helden der Orks ...
Lese-Probe zu „Die Könige Band 1: Orknacht “
Die Könige von Michael PeinkoferProlog
Der Stollen war fertiggestellt - und es war kein Zufall, dass seine Erbauer ihm den Namen »Zor« gegeben hatten.
Zor stand für das dunkle Ende.
Es war die letzte Rune im zwergischen Alphabet.
Das letzte Zeichen.
Die letzte Warnung.
Nie zuvor war ein Stollen dunkler gewesen, nie zuvor hatte Zwergenhand dem Jahrtausende alten Gestein eine tiefere Wunde beigebracht, nie zuvor hatte ein Pfad weiter ins Innere des Berges geführt. Viele Hundert Klafter tief reichte er in die abgründige Schwärze, hinab zu den Fundamenten, die einst von den Riesen der Vorzeit gefügt worden waren und auf denen nicht nur die Gipfel und Klüfte des Scharfgebirges, sondern ganz Erdwelt ruhte. Der Stollen führte ins dunkle Herz des Kontinents, nach Gorta Ruun.
Es hatte lange gedauert, ihn in den Fels zu treiben, und zahlreiche Opfer waren dafür nötig gewesen, unzählige Sklaven, die man zur Arbeit in der taglosen Tiefe verurteilt hatte. Und es waren Rückschläge zu verkraften gewesen: Einstürze, die vieler Wochen Arbeit innerhalb weniger Augenblicke zunichte gemacht hatten; Schichten harten Gesteins, das selbst den härtesten Werkzeugen zähen Widerstand geleistet hatte; Höhlenwürmer, die nach Blut der Arbeiter gedürstet hatten; und schließlich eine Springflut, die den noch unfertigen Gang überschwemmt hatte.
... mehr
Nun jedoch war der Bau vollendet - und kein anderer als Winmar, der Herrscher des Zwergengeschlechts, würde der Erste sein, der in den Stollen einfuhr. Denn nur aus einem einzigen Grund war diese bislang tiefste Kerbe in den Berg geschlagen worden, nur zu einem Zweck waren all die Mühen aufgewendet und Opfer gebracht worden: Damit der Zwergenkönig endlich das tun konnte, wonach die Stimme in seinem Kopf seit Monaten unablässig verlangte, bei Tag und Nacht, mit immer noch wachsender Beharrlichkeit.
»Komm zu mir!«
Vielleicht hätte sich Winmar dem Ansinnen der Stimme verweigert, hätte sie ihn nicht zu dem gemacht, was er war: Die Stimme war es gewesen, die ihm den Weg zur Macht geebnet und ihm schließlich die Zwergenkrone eingetragen hatte.
Sie hatte ihm gezeigt, wie er sich das Vertrauen seines Vorgängers Reginald von Ruun erschlich; sie hatte ihm Mut gemacht, als es darum gegangen war, den Dolch zu nächtlicher Stunde in Reginalds Herz zu senken; und sie hatte ihm neue, mächtige Waffen an die Hand gegeben, damit er die Menschen besiegen und Herrscher über ganz Erdwelt werden konnte.
Dies alles hatte die Stimme ihm versprochen. Und sie hatte ihren Teil der Abmachung erfüllt - nun würde Winmar seinen erfüllen, der Furcht zum Trotz, die er tief in seinem Inneren empfand.
»Komm zu mir ...«
»Es ist alles vorbereitet, mein König.«
Ansgars näselnde Stimme riss Winmar aus seinen Gedanken. Der Hofalchemist, der die schwarze Robe seiner Zunft trug, verbeugte sich tief. Für einen Zwerg war Ansgar ungewöhnlich hager, mit kantigen, schädelhaften Gesichtszügen und tief liegenden Augen; seine Haut hatte die Farbe von Asche, und ihm war anzusehen, dass er lange kein Tageslicht mehr gesehen hatte.
Winmar bemühte sich erst gar nicht, seine Abscheu zu verbergen. Er mochte Ansgar und seine Gefolgschaft, die sich in dunkle Roben hüllte und beständig in Rätseln zu sprechen schien, nicht besonders. Gleichwohl sah er ein, dass sie ein notwendiges Übel waren, denn aufgrund ihrer Fähigkeiten waren sie in der Lage, das verbotene Wissen, das die Stimme ihm offenbarte, nutzbringend umzusetzen.
Die Kaldronen waren auf diese Weise entstanden, jene eisernen Kampfmaschinen, vor denen ganz Erdwelt zitterte. Und Winmars Zorn, die furchtbare Waffe, die den Krieg mit den Menschen auf einen Schlag beendet hatte, weil sie in der Lage war, Häuser, Mauern und Türme im Bruchteil eines Augenblicks zu zerstören. Und auch jene neueste Erfindung, die Winmar in kürzester Zeit in die Tiefen des Berges hinabtragen würde, stammte aus den dunklen, rauchverhangenen Grüften der Alchemie. Winmar konnte nicht behaupten, dass er ihr voll und ganz vertraute, aber er hatte keine Wahl, denn die Stimme wurde immer drängender.
»Komm«, verlangte sie wieder.
»Worauf wartest du noch?«, fuhr er Ansgar mit dünner Stimme an, die in seltsamem Widerspruch zu seinem mächtigen Körper zu stehen schien. »Bringt mich zum Einstieg. Ich bin bereit, die Reise anzutreten.«
Ansgar klatschte in die Hände, und die Träger nahmen die königliche Sänfte wieder auf, trugen sie durch den Stollen in das angrenzende Gewölbe. Hier huschten, von Lichtsteinen beleuchtet, noch mehr in dunkle Roben gewandete Alchemisten in hektischer Betriebsamkeit umher. Der Vergleich mit einer Meute Höhlenratten drängte sich Winmar unwillkürlich auf.
In der Mitte des Gewölbes stand die Maschine, die ihn in die Tiefe tragen sollte. Auf den ersten Blick sah sie wie eine Kaldrone aus, eine jener kugelförmigen, gepanzerten Kampfmaschinen, die auf jedem Schlachtfeld Angst und Schrecken verbreiteten; mit dem Unterschied, dass diese keine Beine hatte, sondern wie ein Minenwagen auf Schienen lief. Zudem war das Innere, das einem Zwergenkämpfer Platz bot und für gewöhnlich sehr schmucklos gehalten war, samtbeschlagen und mit Kissen ausgepolstert, damit der König es auf seiner langen Fahrt bequem hatte.
Das metallene Ungetüm rasselte und zischte, so als befände sich eine kleine Schmiede darin, dichter Rauch wölkte hervor. Winmar verstand das Prinzip nicht, das diese Maschine antrieb; aber er war überzeugt, dass etwas, zu dessen Bau die Stimme ihm geraten hatte, für ihn nur von Vorteil sein konnte.
Die Träger setzten die Sänfte ab, und Winmar erhob seinen massigen Leib und schritt zu der kleinen Treppe, die man errichtet hatte, damit er das Gefährt mühelos besteigen konnte. Langsam erklomm er die Stufen, genoss die Bewunderung, die die Alchemisten ihm dafür zollten - die meisten von ihnen hätten ihr Leben dafür gegeben, mit ihm zu tauschen. Denn was ihn am Ende dieser Reise erwartete, war genau das, wonach diese kriecherischen Gelehrten ihr Leben lang strebten.
Erkenntnis.
Wissen.
Wahrheit.
Der Zwergenkönig verfiel in selbstgefälliges Gelächter, während er sich auf den gepolsterten Sitz fallen ließ. Die beiden Hebel, die davor angebracht waren, dienten der Steuerung. Der eine war dazu da, die Fahrt zu beschleunigen, der andere, um sie wieder zu verlangsamen. Eine mit Leuchtgestein gefüllte Laterne, die wie ein großes Auge inmitten der Stirn des Wagens angebracht war, würde im Dunkel des Stollens Zor für Helligkeit sorgen.
»Komm!«
Winmar von Ruun, der Herrscher von Erdwelt, war dabei, die letzte Grenze zu überschreiten. Er würde erfahren, was es mit jener Stimme auf sich hatte, die ihn seit so langer Zeit begleitete, und was ihr wahrer Sinn und Ursprung war - und seine Macht, das hatte sie ihm geweissagt, würde sich daraufhin ins Unermessliche steigern.
Er nickte seinen Helfern zu, worauf sie das gitterförmige Visier des Gefährts schlossen. Durch die Stäbe blickte Winmar nach draußen, sah, wie die Alchemisten die kapuzenbedeckten Häupter beugten und ihren Respekt bekundeten. Dann fasste er sich ein Herz, rammte den einen Hebel nach vorn und zog den anderen zurück. Mit einem Schnauben, das sich wie das Seufzen einer lebendigen Kreatur anhörte, setzte sich der Wagen in Bewegung. Die eisernen Räder, die unterhalb seines ausladenden Körpers angebracht waren, begannen sich zu drehen, noch langsam zunächst, dann immer schneller. Er durchquerte das Gewölbe und fuhr in den Stollen ein - und schon im nächsten Moment hatte die dunkle Röhre den Zwergenkönig verschlungen.
Die Gelehrten fielen hinter ihm zurück, und sosehr ihn die Anwesenheit des kriecherischen Packs eben noch angewidert hatte, wurde Winmar bewusst, dass er nun allein war und auf sich gestellt. Er würde der Einzige sein.
Der Einzige, der den Ursprung der Stimme erblickte ...
»Komm zu mir. Jetzt!«
Selbst über das Stampfen der Maschine und das Rattern der Schienen hinweg konnte er die Worte hören, die Einladung und Befehl zugleich waren, Verheißung und Drohung. Alles, was er war, verdankte Winmar der Stimme. Sie war die Quelle seiner Kraft, das Elixier seiner Macht, und er hoffte, dass er sich dort, am Ende dieses Stollens, nicht mehr nur mit einzelnen Schlucken dieses Elixiers würde zufriedengeben müssen.
Er wollte mehr.
Wollte alles.
Unverwundbarkeit.
Unsterblichkeit ...
Das Zischen der Maschine erfüllte den Tunnel, durch den der Wagen jetzt mit immer größerer Geschwindigkeit raste. Das Gefälle tat das Seine dazu, dass er immer noch mehr Fahrt aufnahm, und schon bald musste Winmar das Tempo wieder drosseln, damit das Gefährt nicht aus den Schienen sprang. Vorbei an bizarren Felsformationen, die im Schein der Laterne vorüberwischten, ging es ratternd immer weiter in die Tiefe, unaufhaltsam ... und plötzlich überkamen Winmar Zweifel.
Was, wenn die neue Kraft versagte und die Maschine ihn nicht mehr zurück an die Oberfläche trug? Oder wenn der Tunnel einstürzte und ihm den Rückweg versperrte, was dann? Instinktiv griff er nach dem Hebel, um die Fahrt abermals zu verlangsamen, als er erneut die Stimme vernahm.
»Nicht mehr lange«, sagte sie. »Der Augenblick der Wahrheit steht bevor ...«
»Ich komme, Meister, ich komme zu Euch«, erwiderte Winmar beflissen, nun nicht mehr der mächtige König, unter dessen Herrschaft Erdwelt erzitterte, sondern der willfährige Diener.
Ob es sein eigener Wunsch war, der ihn antrieb, oder ob er einem fremden Befehl folgte, wusste er nicht zu sagen, und es machte auch keinen Unterschied. Winmar diente der Stimme. Er brauchte sie, so wie er die Luft zum Atmen brauchte, und er war begierig darauf, ihr endlich von Angesicht zu begegnen. Macht wartete dort in der Tiefe auf ihn, grenzenlose Macht - und womöglich noch mehr.
»Komm zu mir!«
Die Gier des Zwergenherrschers steigerte sich in körperliches Verlangen. Winmar hatte in seinem Leben viele Frauen gehabt, Sklavinnen, die ihm zugeführt worden waren, um seine königliche Lust zu befriedigen, aber nicht eine von ihnen hatte er auch nur annähernd so begehrt wie diese Zusammenkunft. Er wollte es ergründen, dieses letzte Geheimnis, das die Welt für ihn noch bereithielt, und wenn er seinen Grund und Ursprung erfahren hatte, sollte es ihm gehören, ihm ganz allein!
Wie lange die Fahrt in die Tiefe dauerte, wusste der Zwergenkönig nicht zu sagen - jedes Gefühl für Raum oder Zeit war ihm abhanden gekommen. Als aber der Lichtschein der Laterne das Ende des Stollens erfasste, betätigte er die Steuerung, wie Ansgar es ihm gezeigt hatte. Sofort verlor die Maschine an Fahrt und wurde langsamer, kam schließlich zum Stehen.
»Komm zu mir!«
Mit bebenden Händen und Knien erhob er sich, entriegelte das Visier und schob es nach oben. Dann hob er seine Leibesfülle aus dem Steuersitz und verließ das Gefährt. Mit weichen Knien schritt er zum Ende des Schienenstrangs. Es war heiß hier unten, und die Luft war durchsetzt von giftigen Dämpfen. Lange würde er nicht bleiben können, das stand fest. Aber hoffentlich lange genug, um zu erfahren, was er wissen wollte.
Winmar sog nach Luft, als er an der Felswand, die das Ende des Stollens bildete, eine dunkle Gestalt erblickte - nur um sich einen Augenblick später einen furchtsamen Narren zu schelten, denn es war sein eigener Schatten, den der Schein der Grubenlaterne warf. Der Zwergenkönig wankte seiner Silhouette entgegen, die immer größer wurde, je weiter er sich ihr näherte. Dabei breitete er die Arme aus, am ganzen Körper zitternd vor Erwartung, bereit, sich der Stimme zu stellen und zum Ursprung ihres Geheimnisses vorzudringen.
Hierher hatte sie ihn gelockt, an den tiefsten Ort des Reiches. Hier wartete sie auf ihn.
»Komm zu mir, mein Diener.«
»Aber ich bin bereits hier, Meister.«
Er hörte die Stimme nicht nur, sondern hatte auch das Gefühl, ihrem Ursprung ganz nah zu sein. Was auch immer ihr Ausgangspunkt sein mochte, es war in der Nähe ...
»Ich bin bereit«, versicherte Winmar. »Zeigt Euch mir, Meister, damit ich Euch endlich sehen kann!«
Sein Weg endete vor der Felswand, deren Gestein so hart und dicht war, dass weder die Hände der Sklaven noch das Pulver der Alchemisten mehr etwas hatten ausrichten können. Was man dem Fels abgetrotzt hatte, waren allenfalls einige Handbreit gewesen - weiter ging es nicht.
Hier war der Stollen Zor zu Ende.
Winmar blieb stehen und wandte sich um, ließ seine Blicke durch das von der Laterne beleuchtete Gewölbe schweifen. »Wo seid Ihr, Meister?«, fragte er verunsichert. »Zeigt Euch mir!«
»Schließe deine Augen«, forderte die Stimme ihn auf. »Öffne deinen Geist!«
Winmar tat, was von ihm verlangt wurde. Er schloss die Augen, während er die Arme ausgebreitet behielt, so als wollte er herzlich willkommen heißen, was immer hier unten in der dunklen Tiefe lauerte.
Längst schon empfand der Zwergenkönig keine Furcht mehr. Es hatte eine Zeit gegeben, da ihn die Stimme in seinem Kopf geängstigt hatte, doch dies lag hinter ihm. Sein Verstand hatte die Reise in den Abgrund angetreten, noch lange bevor sein Körper ihm gefolgt war, und so konnte er dem Grauen, das seit Jahrtausenden hier in der Tiefe wartete, ohne Furcht begegnen. Mehr noch, er verzehrte sich danach mit allen Sinnen seines Körpers - und sein Verlangen wuchs, je näher das Fremde ihm kam.
»Kommt näher, Meister!«, rief er in freudiger Erregung. »Ich bin bereit! Verbindet Euch mit mir! Gebt mir, Eurem ergebenen Diener, Eure ganze überwältigende Macht!«
Er spürte Kälte.
Schneidende, tödliche Kälte, die entsetzlich und faszinierend zugleich war, und er hatte das Gefühl, dass etwas nach seinem Körper griff und ihn erfassen wollte.
Dies war seine Bestimmung!
Alle Macht auf Erdwelt in sich zu vereinen und bis in alle Ewigkeit zu herrschen, unverwundbar und unsterblich! Er wusste, dass er kurz davor stand, diesen Zustand zu erreichen, mithilfe der Stimme zu einem Wesen zu werden, wie es noch keines in Erdwelt gegeben hatte. Er, ein Zwerg, würde selbst Elfen und Riesen übertreffen, und der Triumph, den er darüber empfand, ließ ihn in heiseres, sich überschlagendes Gelächter ausbrechen, das von den Stollenwänden hundertfach zurückgeworfen und verstärkt wurde.
Doch plötzlich ließ das Glücksgefühl nach.
Im ersten Moment wollte Winmar es nicht wahrhaben, aber die fremde Präsenz - oder was immer es sein mochte - entfernte sich wieder von ihm, statt sich mit ihm zu vereinen.
Das Gelächter des Zwergenkönigs verstummte jäh.
»Nein!«, schrie er verzweifelt. »Neeeeiiiiin!«
»Komm zu mir«, verlangte die Stimme in seinem Kopf noch immer.
»Ich bin hier, Meister! Ich bin hier! Ich habe alles getan, was Ihr mir aufgegeben habt!«
»Komm«, sagte die Stimme dennoch. »Komm noch näher!«
»Ihr ... Ihr wollt, dass ich noch näher komme? Aber der Stollen ist hier zu Ende ...«
»Komm zu mir!«
In seiner Verzweiflung warf sich Winmar gegen die Felswand, begann, mit bloßen Händen darauf einzuschlagen und daran zu kratzen, bis seine kurzen Finger bluteten.
Aber es half nichts.
Die Stimme entfernte sich noch weiter von ihm - und mit ihr auch das Geheimnis ihres Ursprungs und ihrer Macht.
»Neeeiiiin!«, brüllte Winmar noch einmal, schrie seine Enttäuschung und seine hilflose Wut laut hinaus.
»Komm«, erwiderte die Stimme nur.
Copyright © Piper Verlag.
Nun jedoch war der Bau vollendet - und kein anderer als Winmar, der Herrscher des Zwergengeschlechts, würde der Erste sein, der in den Stollen einfuhr. Denn nur aus einem einzigen Grund war diese bislang tiefste Kerbe in den Berg geschlagen worden, nur zu einem Zweck waren all die Mühen aufgewendet und Opfer gebracht worden: Damit der Zwergenkönig endlich das tun konnte, wonach die Stimme in seinem Kopf seit Monaten unablässig verlangte, bei Tag und Nacht, mit immer noch wachsender Beharrlichkeit.
»Komm zu mir!«
Vielleicht hätte sich Winmar dem Ansinnen der Stimme verweigert, hätte sie ihn nicht zu dem gemacht, was er war: Die Stimme war es gewesen, die ihm den Weg zur Macht geebnet und ihm schließlich die Zwergenkrone eingetragen hatte.
Sie hatte ihm gezeigt, wie er sich das Vertrauen seines Vorgängers Reginald von Ruun erschlich; sie hatte ihm Mut gemacht, als es darum gegangen war, den Dolch zu nächtlicher Stunde in Reginalds Herz zu senken; und sie hatte ihm neue, mächtige Waffen an die Hand gegeben, damit er die Menschen besiegen und Herrscher über ganz Erdwelt werden konnte.
Dies alles hatte die Stimme ihm versprochen. Und sie hatte ihren Teil der Abmachung erfüllt - nun würde Winmar seinen erfüllen, der Furcht zum Trotz, die er tief in seinem Inneren empfand.
»Komm zu mir ...«
»Es ist alles vorbereitet, mein König.«
Ansgars näselnde Stimme riss Winmar aus seinen Gedanken. Der Hofalchemist, der die schwarze Robe seiner Zunft trug, verbeugte sich tief. Für einen Zwerg war Ansgar ungewöhnlich hager, mit kantigen, schädelhaften Gesichtszügen und tief liegenden Augen; seine Haut hatte die Farbe von Asche, und ihm war anzusehen, dass er lange kein Tageslicht mehr gesehen hatte.
Winmar bemühte sich erst gar nicht, seine Abscheu zu verbergen. Er mochte Ansgar und seine Gefolgschaft, die sich in dunkle Roben hüllte und beständig in Rätseln zu sprechen schien, nicht besonders. Gleichwohl sah er ein, dass sie ein notwendiges Übel waren, denn aufgrund ihrer Fähigkeiten waren sie in der Lage, das verbotene Wissen, das die Stimme ihm offenbarte, nutzbringend umzusetzen.
Die Kaldronen waren auf diese Weise entstanden, jene eisernen Kampfmaschinen, vor denen ganz Erdwelt zitterte. Und Winmars Zorn, die furchtbare Waffe, die den Krieg mit den Menschen auf einen Schlag beendet hatte, weil sie in der Lage war, Häuser, Mauern und Türme im Bruchteil eines Augenblicks zu zerstören. Und auch jene neueste Erfindung, die Winmar in kürzester Zeit in die Tiefen des Berges hinabtragen würde, stammte aus den dunklen, rauchverhangenen Grüften der Alchemie. Winmar konnte nicht behaupten, dass er ihr voll und ganz vertraute, aber er hatte keine Wahl, denn die Stimme wurde immer drängender.
»Komm«, verlangte sie wieder.
»Worauf wartest du noch?«, fuhr er Ansgar mit dünner Stimme an, die in seltsamem Widerspruch zu seinem mächtigen Körper zu stehen schien. »Bringt mich zum Einstieg. Ich bin bereit, die Reise anzutreten.«
Ansgar klatschte in die Hände, und die Träger nahmen die königliche Sänfte wieder auf, trugen sie durch den Stollen in das angrenzende Gewölbe. Hier huschten, von Lichtsteinen beleuchtet, noch mehr in dunkle Roben gewandete Alchemisten in hektischer Betriebsamkeit umher. Der Vergleich mit einer Meute Höhlenratten drängte sich Winmar unwillkürlich auf.
In der Mitte des Gewölbes stand die Maschine, die ihn in die Tiefe tragen sollte. Auf den ersten Blick sah sie wie eine Kaldrone aus, eine jener kugelförmigen, gepanzerten Kampfmaschinen, die auf jedem Schlachtfeld Angst und Schrecken verbreiteten; mit dem Unterschied, dass diese keine Beine hatte, sondern wie ein Minenwagen auf Schienen lief. Zudem war das Innere, das einem Zwergenkämpfer Platz bot und für gewöhnlich sehr schmucklos gehalten war, samtbeschlagen und mit Kissen ausgepolstert, damit der König es auf seiner langen Fahrt bequem hatte.
Das metallene Ungetüm rasselte und zischte, so als befände sich eine kleine Schmiede darin, dichter Rauch wölkte hervor. Winmar verstand das Prinzip nicht, das diese Maschine antrieb; aber er war überzeugt, dass etwas, zu dessen Bau die Stimme ihm geraten hatte, für ihn nur von Vorteil sein konnte.
Die Träger setzten die Sänfte ab, und Winmar erhob seinen massigen Leib und schritt zu der kleinen Treppe, die man errichtet hatte, damit er das Gefährt mühelos besteigen konnte. Langsam erklomm er die Stufen, genoss die Bewunderung, die die Alchemisten ihm dafür zollten - die meisten von ihnen hätten ihr Leben dafür gegeben, mit ihm zu tauschen. Denn was ihn am Ende dieser Reise erwartete, war genau das, wonach diese kriecherischen Gelehrten ihr Leben lang strebten.
Erkenntnis.
Wissen.
Wahrheit.
Der Zwergenkönig verfiel in selbstgefälliges Gelächter, während er sich auf den gepolsterten Sitz fallen ließ. Die beiden Hebel, die davor angebracht waren, dienten der Steuerung. Der eine war dazu da, die Fahrt zu beschleunigen, der andere, um sie wieder zu verlangsamen. Eine mit Leuchtgestein gefüllte Laterne, die wie ein großes Auge inmitten der Stirn des Wagens angebracht war, würde im Dunkel des Stollens Zor für Helligkeit sorgen.
»Komm!«
Winmar von Ruun, der Herrscher von Erdwelt, war dabei, die letzte Grenze zu überschreiten. Er würde erfahren, was es mit jener Stimme auf sich hatte, die ihn seit so langer Zeit begleitete, und was ihr wahrer Sinn und Ursprung war - und seine Macht, das hatte sie ihm geweissagt, würde sich daraufhin ins Unermessliche steigern.
Er nickte seinen Helfern zu, worauf sie das gitterförmige Visier des Gefährts schlossen. Durch die Stäbe blickte Winmar nach draußen, sah, wie die Alchemisten die kapuzenbedeckten Häupter beugten und ihren Respekt bekundeten. Dann fasste er sich ein Herz, rammte den einen Hebel nach vorn und zog den anderen zurück. Mit einem Schnauben, das sich wie das Seufzen einer lebendigen Kreatur anhörte, setzte sich der Wagen in Bewegung. Die eisernen Räder, die unterhalb seines ausladenden Körpers angebracht waren, begannen sich zu drehen, noch langsam zunächst, dann immer schneller. Er durchquerte das Gewölbe und fuhr in den Stollen ein - und schon im nächsten Moment hatte die dunkle Röhre den Zwergenkönig verschlungen.
Die Gelehrten fielen hinter ihm zurück, und sosehr ihn die Anwesenheit des kriecherischen Packs eben noch angewidert hatte, wurde Winmar bewusst, dass er nun allein war und auf sich gestellt. Er würde der Einzige sein.
Der Einzige, der den Ursprung der Stimme erblickte ...
»Komm zu mir. Jetzt!«
Selbst über das Stampfen der Maschine und das Rattern der Schienen hinweg konnte er die Worte hören, die Einladung und Befehl zugleich waren, Verheißung und Drohung. Alles, was er war, verdankte Winmar der Stimme. Sie war die Quelle seiner Kraft, das Elixier seiner Macht, und er hoffte, dass er sich dort, am Ende dieses Stollens, nicht mehr nur mit einzelnen Schlucken dieses Elixiers würde zufriedengeben müssen.
Er wollte mehr.
Wollte alles.
Unverwundbarkeit.
Unsterblichkeit ...
Das Zischen der Maschine erfüllte den Tunnel, durch den der Wagen jetzt mit immer größerer Geschwindigkeit raste. Das Gefälle tat das Seine dazu, dass er immer noch mehr Fahrt aufnahm, und schon bald musste Winmar das Tempo wieder drosseln, damit das Gefährt nicht aus den Schienen sprang. Vorbei an bizarren Felsformationen, die im Schein der Laterne vorüberwischten, ging es ratternd immer weiter in die Tiefe, unaufhaltsam ... und plötzlich überkamen Winmar Zweifel.
Was, wenn die neue Kraft versagte und die Maschine ihn nicht mehr zurück an die Oberfläche trug? Oder wenn der Tunnel einstürzte und ihm den Rückweg versperrte, was dann? Instinktiv griff er nach dem Hebel, um die Fahrt abermals zu verlangsamen, als er erneut die Stimme vernahm.
»Nicht mehr lange«, sagte sie. »Der Augenblick der Wahrheit steht bevor ...«
»Ich komme, Meister, ich komme zu Euch«, erwiderte Winmar beflissen, nun nicht mehr der mächtige König, unter dessen Herrschaft Erdwelt erzitterte, sondern der willfährige Diener.
Ob es sein eigener Wunsch war, der ihn antrieb, oder ob er einem fremden Befehl folgte, wusste er nicht zu sagen, und es machte auch keinen Unterschied. Winmar diente der Stimme. Er brauchte sie, so wie er die Luft zum Atmen brauchte, und er war begierig darauf, ihr endlich von Angesicht zu begegnen. Macht wartete dort in der Tiefe auf ihn, grenzenlose Macht - und womöglich noch mehr.
»Komm zu mir!«
Die Gier des Zwergenherrschers steigerte sich in körperliches Verlangen. Winmar hatte in seinem Leben viele Frauen gehabt, Sklavinnen, die ihm zugeführt worden waren, um seine königliche Lust zu befriedigen, aber nicht eine von ihnen hatte er auch nur annähernd so begehrt wie diese Zusammenkunft. Er wollte es ergründen, dieses letzte Geheimnis, das die Welt für ihn noch bereithielt, und wenn er seinen Grund und Ursprung erfahren hatte, sollte es ihm gehören, ihm ganz allein!
Wie lange die Fahrt in die Tiefe dauerte, wusste der Zwergenkönig nicht zu sagen - jedes Gefühl für Raum oder Zeit war ihm abhanden gekommen. Als aber der Lichtschein der Laterne das Ende des Stollens erfasste, betätigte er die Steuerung, wie Ansgar es ihm gezeigt hatte. Sofort verlor die Maschine an Fahrt und wurde langsamer, kam schließlich zum Stehen.
»Komm zu mir!«
Mit bebenden Händen und Knien erhob er sich, entriegelte das Visier und schob es nach oben. Dann hob er seine Leibesfülle aus dem Steuersitz und verließ das Gefährt. Mit weichen Knien schritt er zum Ende des Schienenstrangs. Es war heiß hier unten, und die Luft war durchsetzt von giftigen Dämpfen. Lange würde er nicht bleiben können, das stand fest. Aber hoffentlich lange genug, um zu erfahren, was er wissen wollte.
Winmar sog nach Luft, als er an der Felswand, die das Ende des Stollens bildete, eine dunkle Gestalt erblickte - nur um sich einen Augenblick später einen furchtsamen Narren zu schelten, denn es war sein eigener Schatten, den der Schein der Grubenlaterne warf. Der Zwergenkönig wankte seiner Silhouette entgegen, die immer größer wurde, je weiter er sich ihr näherte. Dabei breitete er die Arme aus, am ganzen Körper zitternd vor Erwartung, bereit, sich der Stimme zu stellen und zum Ursprung ihres Geheimnisses vorzudringen.
Hierher hatte sie ihn gelockt, an den tiefsten Ort des Reiches. Hier wartete sie auf ihn.
»Komm zu mir, mein Diener.«
»Aber ich bin bereits hier, Meister.«
Er hörte die Stimme nicht nur, sondern hatte auch das Gefühl, ihrem Ursprung ganz nah zu sein. Was auch immer ihr Ausgangspunkt sein mochte, es war in der Nähe ...
»Ich bin bereit«, versicherte Winmar. »Zeigt Euch mir, Meister, damit ich Euch endlich sehen kann!«
Sein Weg endete vor der Felswand, deren Gestein so hart und dicht war, dass weder die Hände der Sklaven noch das Pulver der Alchemisten mehr etwas hatten ausrichten können. Was man dem Fels abgetrotzt hatte, waren allenfalls einige Handbreit gewesen - weiter ging es nicht.
Hier war der Stollen Zor zu Ende.
Winmar blieb stehen und wandte sich um, ließ seine Blicke durch das von der Laterne beleuchtete Gewölbe schweifen. »Wo seid Ihr, Meister?«, fragte er verunsichert. »Zeigt Euch mir!«
»Schließe deine Augen«, forderte die Stimme ihn auf. »Öffne deinen Geist!«
Winmar tat, was von ihm verlangt wurde. Er schloss die Augen, während er die Arme ausgebreitet behielt, so als wollte er herzlich willkommen heißen, was immer hier unten in der dunklen Tiefe lauerte.
Längst schon empfand der Zwergenkönig keine Furcht mehr. Es hatte eine Zeit gegeben, da ihn die Stimme in seinem Kopf geängstigt hatte, doch dies lag hinter ihm. Sein Verstand hatte die Reise in den Abgrund angetreten, noch lange bevor sein Körper ihm gefolgt war, und so konnte er dem Grauen, das seit Jahrtausenden hier in der Tiefe wartete, ohne Furcht begegnen. Mehr noch, er verzehrte sich danach mit allen Sinnen seines Körpers - und sein Verlangen wuchs, je näher das Fremde ihm kam.
»Kommt näher, Meister!«, rief er in freudiger Erregung. »Ich bin bereit! Verbindet Euch mit mir! Gebt mir, Eurem ergebenen Diener, Eure ganze überwältigende Macht!«
Er spürte Kälte.
Schneidende, tödliche Kälte, die entsetzlich und faszinierend zugleich war, und er hatte das Gefühl, dass etwas nach seinem Körper griff und ihn erfassen wollte.
Dies war seine Bestimmung!
Alle Macht auf Erdwelt in sich zu vereinen und bis in alle Ewigkeit zu herrschen, unverwundbar und unsterblich! Er wusste, dass er kurz davor stand, diesen Zustand zu erreichen, mithilfe der Stimme zu einem Wesen zu werden, wie es noch keines in Erdwelt gegeben hatte. Er, ein Zwerg, würde selbst Elfen und Riesen übertreffen, und der Triumph, den er darüber empfand, ließ ihn in heiseres, sich überschlagendes Gelächter ausbrechen, das von den Stollenwänden hundertfach zurückgeworfen und verstärkt wurde.
Doch plötzlich ließ das Glücksgefühl nach.
Im ersten Moment wollte Winmar es nicht wahrhaben, aber die fremde Präsenz - oder was immer es sein mochte - entfernte sich wieder von ihm, statt sich mit ihm zu vereinen.
Das Gelächter des Zwergenkönigs verstummte jäh.
»Nein!«, schrie er verzweifelt. »Neeeeiiiiin!«
»Komm zu mir«, verlangte die Stimme in seinem Kopf noch immer.
»Ich bin hier, Meister! Ich bin hier! Ich habe alles getan, was Ihr mir aufgegeben habt!«
»Komm«, sagte die Stimme dennoch. »Komm noch näher!«
»Ihr ... Ihr wollt, dass ich noch näher komme? Aber der Stollen ist hier zu Ende ...«
»Komm zu mir!«
In seiner Verzweiflung warf sich Winmar gegen die Felswand, begann, mit bloßen Händen darauf einzuschlagen und daran zu kratzen, bis seine kurzen Finger bluteten.
Aber es half nichts.
Die Stimme entfernte sich noch weiter von ihm - und mit ihr auch das Geheimnis ihres Ursprungs und ihrer Macht.
»Neeeiiiin!«, brüllte Winmar noch einmal, schrie seine Enttäuschung und seine hilflose Wut laut hinaus.
»Komm«, erwiderte die Stimme nur.
Copyright © Piper Verlag.
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Autoren-Porträt von Michael Peinkofer
Peinkofer, MichaelMichael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaften und arbeitete als Redakteur bei der Filmzeitschrift »Moviestar«. Mit seiner Serie um die »Orks« avancierte er zu einem der erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Seine Romane um »Die Zauberer« wurden ebenso zu Bestsellern wie seine Trilogie um »Die Könige«. Mit »Die Legenden von Astray« führt Michael Peinkofer alle Fantasy-Fans in eine neue Welt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Peinkofer
- 2013, 512 Seiten, Maße: 13,5 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492702090
- ISBN-13: 9783492702096
- Erscheinungsdatum: 01.10.2013
Rezension zu „Die Könige Band 1: Orknacht “
"Sämtliche Protagonisten als auch Antagonisten sind stimmig dargelegt und gehen uneingeschränkt in das Herz des Lesers. (...) In meinen Augen jedenfalls eine klare Empfehlung für den Genuss eines nicht zu anspruchsvollen aber dennoch einwandfreien Fantasyromans, mit dem man definitiv keinen Fehler macht.", hysterika.de, 03.08.2017
Kommentar zu "Die Könige Band 1: Orknacht"
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