Die Magie der Musik
Warum uns Töne trösten
Ob Bayreuther Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Mailänder Scala, Love Parade oder Musikantenstadl: Töne begeistern, bereichern und beruhigen die Gemüter, mögen sie traurig-ernst, rätselhaft- dunkel oder heiter-leicht klingen. Die Last des Lebens wiegt...
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Produktinformationen zu „Die Magie der Musik “
Ob Bayreuther Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Mailänder Scala, Love Parade oder Musikantenstadl: Töne begeistern, bereichern und beruhigen die Gemüter, mögen sie traurig-ernst, rätselhaft- dunkel oder heiter-leicht klingen. Die Last des Lebens wiegt zu schwer, als daß wir auf den Trost der Töne verzichten könnten.
Klappentext zu „Die Magie der Musik “
Warum überwältigt uns Musik? Warum erliegen wir heute ebenso ihrer Magie wie frühere Generationen? Der facettenreiche historische Aufriß geht von vielfältigen Wirkungen der Musik aus: Ihr Bogen spannt sich von Alter, Klassischer und Neuer Musik über Kirchen-, Film- und Volksmusik bis Schlager, Jazz, Pop, HipHop, Dancefloor und Techno. Jahrhundertelang wurde Musik als magische Verführerin gefürchtet. Trotzdem konnte die Menschheit dieser Versuchung nicht widerstehen. Soeben noch als bedrohlicher Sinnenrausch verworfen, galt sie bald sogar als Trägerin letzter Wahrheiten und Statthalterin großer Versprechen. Doch allzu hohe Ansprüche haben sie überfordert. Musik ist bloß zum Hören da! Sie ist ein Luxus, dem es gelang, sich unentbehrlich zu machen. Musik, eine Kulturdroge ohne Gesundheitsrisiko.
Lese-Probe zu „Die Magie der Musik “
Inhalt
Teil I
Mängelbewirtschaftung - Trost ohne Musik
Die Last des Lebens
Ruinen - Zeugen entschwundener Zeiten
Steinerne Illusionen im Verfall
Sinnbilder vergänglicher Macht und Pracht
Ein schwacher Trost
Trauer und Trost
Notausgänge
Ein starker Trost
Nicht ganz bei Trost
Trostpflaster
Trost des Buches
Teil II
Schöne Illusionen - Musik ohne Trost
Nicht der Ton macht die Musik
Worte statt Akkorde
Wenn es der Musik die Sprache verschlägt
Der Wahrheit eine Note geben
Stimmung machen
Total tonal
Teil III
Klangvolle Notunterkünfte - Trost und Musik
Ganz Ohr sein
Kunstart und Lebensstil
Klang der Stille
Rätsel des Geschmacks
Leichte Musik ernst genommen
Rückzug ins Innere
Klanghilfen ohne Dogma
Hat man da noch Töne
Noten gegen Not
Trostloser Aufschrei
Musikalische Melancholie
Anmerkungen
Personenregister
Teil I
Mängelbewirtschaftung
Trost ohne Musik
Die Last des Lebens
Alle menschliche Kultur ist ein Armutszeugnis! - Diese leicht dahingesagte, aber schwerwiegende Behauptung sei zunächst anhand dreier Beispiele aus der höfischen Geschichte erläutert: Mit dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV., einem Liebhaber von Gambenmusik, kamen am Ende des 17.°Jahrhunderts europaweit lange Perücken und hohe Schuhabsätze groß in Mode. Gleichzeitig entstand damals am Hof, wo der König ein eigenes Orchester unterhielt und den berühmten Komponisten Jean Baptiste Lully aushielt, die französische Küche mit ihren schweren Soßen, verkochten Gemüsen, Pasteten und Hechtklößchen. Seit dieser Zeit werden diese Erfindungen als Zeichen hoher Kultur gewertet. Bei näherem Hinsehen jedoch wird deutlich, daß die Perücke nur deshalb ein Symbol gehobener Lebensart werden konnte, weil Ludwig XIV. kaum noch Haare auf dem Kopfe hatte, der hohe Schuhabsatz, da der absolutistische Fürst kleinwüchsig blieb, und die französische Küche mit ihren pürierten Gerichten - im Grunde eine degenerierte italienische Adelsküche -,
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weil der Sonnenkönig im Schloß von Versailles zahnlos geworden war. Ganz in diesem Sinne gilt: Alle menschliche Kultur ist ein Armutszeugnis.
Ein solches muß sich die Menschheit, so seltsam es klingt, immer wieder von neuem ausstellen, wenn sie überleben und gut leben möchte. Allerdings verweist der Ausdruck Armutszeugnis hier nicht - wie üblicherweise - auf eine moralische Fehlleistung, sondern vielmehr auf die angeborenen Schwächen und Grenzen des menschlichen Daseins. Zu solchen Zeugnissen der menschlichen Armut gehören nicht bloß das Armenhaus und der Narrenturm, sondern ebenso der Petersdom in Rom und Schloß Schönbrunn bei Wien - nicht nur so traurige Werke wie Gustav Mahlers Kindertotenlieder und Benjamin Brittens War Requiem, sondern auch so heitere Stücke wie Händels Feuerwerksmusik und Bachs Orchestersuiten. Nur scheinbar hat die Kultur den Anschein ihrer Armseligkeit und Dürftigkeit durch den Glanz und Reichtum ihrer Werke abgelegt. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß sie jeden Zeugen menschlicher Not und Bedürftigkeit ausgestoßen habe. Näher betrachtet entspringt ihre Fülle sogar der menschlichen Angst, der Welt und dem Leben nicht gewachsen zu sein, was die Menschheit im Laufe der Geschichte echte Höchstleistungen erbringen ließ. Mit deren Hilfe gelang es ihr, teilweise die eigene Ohnmacht zu kompensieren und die Übermacht der Wirklichkeit zu distanzieren. Die eigentliche Geburtsurkunde der Kultur ist die menschliche Gebrechlichkeit, die deshalb auch mit Recht größere Erbansprüche auf ihre glanzvollen W
Ein solches muß sich die Menschheit, so seltsam es klingt, immer wieder von neuem ausstellen, wenn sie überleben und gut leben möchte. Allerdings verweist der Ausdruck Armutszeugnis hier nicht - wie üblicherweise - auf eine moralische Fehlleistung, sondern vielmehr auf die angeborenen Schwächen und Grenzen des menschlichen Daseins. Zu solchen Zeugnissen der menschlichen Armut gehören nicht bloß das Armenhaus und der Narrenturm, sondern ebenso der Petersdom in Rom und Schloß Schönbrunn bei Wien - nicht nur so traurige Werke wie Gustav Mahlers Kindertotenlieder und Benjamin Brittens War Requiem, sondern auch so heitere Stücke wie Händels Feuerwerksmusik und Bachs Orchestersuiten. Nur scheinbar hat die Kultur den Anschein ihrer Armseligkeit und Dürftigkeit durch den Glanz und Reichtum ihrer Werke abgelegt. Es ist ein Irrtum zu glauben, daß sie jeden Zeugen menschlicher Not und Bedürftigkeit ausgestoßen habe. Näher betrachtet entspringt ihre Fülle sogar der menschlichen Angst, der Welt und dem Leben nicht gewachsen zu sein, was die Menschheit im Laufe der Geschichte echte Höchstleistungen erbringen ließ. Mit deren Hilfe gelang es ihr, teilweise die eigene Ohnmacht zu kompensieren und die Übermacht der Wirklichkeit zu distanzieren. Die eigentliche Geburtsurkunde der Kultur ist die menschliche Gebrechlichkeit, die deshalb auch mit Recht größere Erbansprüche auf ihre glanzvollen W
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Magie der Musik “
Aus dem Inhalt:Inhalt
Teil I
Mängelbewirtschaftung - Trost ohne Musik
Die Last des Lebens
Ruinen - Zeugen entschwundener Zeiten
Steinerne Illusionen im Verfall
Sinnbilder vergänglicher Macht und Pracht
Ein schwacher Trost
Trauer und Trost
Notausgänge
Ein starker Trost
Nicht ganz bei Trost
Trostpflaster
Trost des Buches
Teil II
Schöne Illusionen - Musik ohne Trost
Nicht der Ton macht die Musik
Worte statt Akkorde
Wenn es der Musik die Sprache verschlägt
Der Wahrheit eine Note geben
Stimmung machen
Total tonal
Teil III
Klangvolle Notunterkünfte - Trost und Musik
Ganz Ohr sein
Kunstart und Lebensstil
Klang der Stille
Rätsel des Geschmacks
Leichte Musik ernst genommen
Rückzug ins Innere
Klanghilfen ohne Dogma
Hat man da noch Töne
Noten gegen Not
Trostloser Aufschrei
Musikalische Melancholie
Anmerkungen - Personenregister
Autoren-Porträt von Franz J. Wetz
Franz Josef Wetz, geboren 1958, studierte Philosophie, Germanistik und Theologie; 1989 Promotion und 1992 Habilitation an der Universität Gießen. Von 1992 an war Wetz in der Ausbildung von Lehrern tätig, seit 1994 ist er Professor für Philosophie und legte zahlreiche kontroverse Publikationen vor.
Bibliographische Angaben
- Autor: Franz J. Wetz
- 2004, 1. Auflage, 439 Seiten, 40 Abbildungen, Maße: 13,4 x 21,1 cm, Flex. Einband, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608932321
- ISBN-13: 9783608932324
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