Die Mutter in mir
Wie Töchter sich mit ihrer Mutter versöhnen
Mutter-Tochter-Beziehungen sind häufig problematisch. Oft fühlen sich Töchter entweder überbehütet und nie losgelassen oder vernachlässigt und abgewertet. So wie ihre Mutter wollen sie jedenfalls nicht werden. Marianne Krüll läßt Töchter die...
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Produktinformationen zu „Die Mutter in mir “
Mutter-Tochter-Beziehungen sind häufig problematisch. Oft fühlen sich Töchter entweder überbehütet und nie losgelassen oder vernachlässigt und abgewertet. So wie ihre Mutter wollen sie jedenfalls nicht werden. Marianne Krüll läßt Töchter die Lebensgeschichte ihrer eigenen Mutter in der Ichform erzählen und zeigt, wie sie dadurch zu einem neuen und besseren Verständnis ihrer gemeinsamen Beziehung gelangen können.
Klappentext zu „Die Mutter in mir “
Mutter-Tochter-Beziehungen sind häufig problematisch. Oft fühlen sich Töchter entweder überbehütet und nie losgelassen oder vernachlässigt und abgewertet. So wie ihre Mutter wollen sie jedenfalls nicht werden. Marianne Krüll läßt Töchter die Lebensgeschichte ihrer eigenen Mutter in der Ichform erzählen und zeigt, wie sie dadurch zu einem neuen und besseren Verständnis ihrer gemeinsamen Beziehung gelangen können.Enttäuschung, Trauer, Wut, manchmal sogar Hass - das sind einige der heftigen Emotionen, die viele Töchter ihrer eigenen Mutter entgegenbringen. »Warum hat sie mich nicht geliebt?« oder »Warum hat sie mich völlig vereinnahmt und damit missbraucht?«, solche Fragen stehen häufig als Anklage im Raum; die Töchter bleiben mit ihren negativen Gefühlen allein. Wie aber kann es zu einer Versöhnung mit der Mutter kommen?
In 24 Geschichten erzählen Töchter mit ihren eigenen Worten in der Ichform die Lebensgeschichte ihrer Mutter. Durch diesen Perspektivwechsel gelingt es ihnen, ihre Mutter in einem völlig neuen Licht zu betrachten. Der Konflikt, die Vorwürfe, die unverstandenen Gefühle - all das löst sich auf in einem befreienden Verständnis. Es gelingt, die eigene Mutter sozusagen von innen zu erspüren - eben als die »Mutter in mir« - und sich mit ihr zu versöhnen.
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
Lese-Probe zu „Die Mutter in mir “
EinleitungWährend eines Vortrags über das Mütter-Töchter-Thema habe ich einmal den etwa fünfzig Zuhörerinnen drei Fragen gestellt: Die erste lautete: Welche von Ihnen kann sagen: Ich bin froh und glücklich mit meiner Mutter? Es meldeten sich ungefähr zehn oder zwölf Frauen. Die zweite Frage war: Welche kann sagen: Ich bin glücklich, ihr ähnlich zu sein, und bemühe mich, in ihre Fußstapfen (Beruf, Partnerschaft, Lebensplanung usw.) zu treten? Nun hob sich nur noch eine Hand. Auf die dritte Frage: Welche möchte eine Mutter werden oder sein wie die eigene Mutter?, blieben alle Hände unten!
Was geschieht hier? Warum sind wir Töchter so selten mit unserer Mutter zufrieden, so wie sie nun einmal ist? Warum wollen wir meist auf keinen Fall so sein wie sie?
Wenn wir darauf antworten, schildern wir vor allem das Versagen unserer Mutter in unserer Kindheit, als wir, die Töchter, noch klein waren. Am häufigsten ist die Klage über mangelnde Liebe: »Sie hat mich nicht oder nicht genug geliebt, hat mich vernachlässigt. Sie war keine richtige Mutter. Sie hatte nie Zeit für mich, hatte andere Dinge im Kopf, hat nur für andere Menschen, aber nicht für mich gesorgt. Sie hat mich überhaupt nicht gesehen. Sie hat meinen Bruder, meine Schwester vorgezogen. Sie hat mich nie gelobt, nichts an mir hat sie gelten lassen. Sie hat mich geschlagen. Sie hat mich nicht gewollt.«
Andere Töchter meinen, von der Mutter »zu viel« geliebt worden zu sein: »Sie hat mich vereinnahmt. Sie hat mich mit ihrer Liebe aufgefressen. Sie war ständig besorgt um mich, hat mich in Watte gepackt. Sie hat mich für ihre unerfüllten Wünsche eingesetzt und damit mißbraucht.«
Begleitet sind unsere Anklagen immer von heftigen Emotionen: Trauer, Enttäuschung, Wut, ja sogar Haß auf die Mutter, die uns so lieblos oder böse behandelte. Wenn wir davon erzählen, kommen die alten Gefühle wieder hoch, oft fließen Tränen. Verzweifelt fragen wir: »Warum hat sie bloß ...?« oder »Wie konnte sie nur ...?« Doch solche Fragen
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suchen keine Antworten, sondern bleiben als Anklage im Raum stehen. Wir können oder wollen der Mutter nicht vergeben, was sie uns damals antat.
Aber auch über unsere aktuellen Konflikte mit der inzwischen gealterten Mutter klagen wir häufig: »Ich versuche, ihr das zu geben, was sie von mir will, aber sie ist nie zufrieden. Sie redet mit mir nicht über wichtige Dinge. Sie blockt alles ab. Sie behandelt mich noch immer wie ein kleines Kind. Sie verlangt Dankbarkeit von mir. Sie will mich kontrollieren. Sie mischt sich in mein Leben ein. Sie läßt mich nicht in Ruhe. Sie interessiert sich nicht für mein jetziges Leben.«
Fast immer wünschen wir uns, eine andere, eine bessere Mutter gehabt zu haben, eine, die uns das gegeben hätte, was wir glauben, gebraucht zu haben. Oder eine, die wenigstens jetzt zu uns steht. Wir stellen wir vor, wie sie eine »bessere« Mutter sein könnte, und vergleichen sie mit Frauen, die »richtige « Mütter sind, gelegentlich sogar mit unserer eigenen Großmutter, von der wir meinen, mehr »echte« Liebe bekommen zu haben. Wir wünschen uns sehnlichst, daß sich unsere Mutter doch endlich ändern möge, um für uns, die Töchter, doch noch eine »gute« Mutter zu werden - was immer das für uns im einzelnen heißt. Doch meist haben wir schon lange resigniert: »Meine Mutter ist ein hoffnungsloser Fall. Sie wird sich nie ändern.«
Trotz aller Kritik an der Mutter schwingen bei uns Töchtern immer auch Schuldgefühle mit. Viele von uns haben sich schon als kleine Kinder bemüht, die Mutter zufriedenzustellen. Wir fühlten uns schuldig, wenn es uns nicht gelang, es ihr recht zu machen. Besonders ungewollte Töchter scheinen das Unglück, das sie ihrer Mutter mit ihrer Existenz bereitet haben, als eigene Schuld zu empfinden und durch ungewöhnliche Opfer wiedergutmachen zu wollen. Andere wollen der Mutter helfen, wollen sie retten. Sogar das provokative, aufmüpfige Verhalten von Töchtern k
Aber auch über unsere aktuellen Konflikte mit der inzwischen gealterten Mutter klagen wir häufig: »Ich versuche, ihr das zu geben, was sie von mir will, aber sie ist nie zufrieden. Sie redet mit mir nicht über wichtige Dinge. Sie blockt alles ab. Sie behandelt mich noch immer wie ein kleines Kind. Sie verlangt Dankbarkeit von mir. Sie will mich kontrollieren. Sie mischt sich in mein Leben ein. Sie läßt mich nicht in Ruhe. Sie interessiert sich nicht für mein jetziges Leben.«
Fast immer wünschen wir uns, eine andere, eine bessere Mutter gehabt zu haben, eine, die uns das gegeben hätte, was wir glauben, gebraucht zu haben. Oder eine, die wenigstens jetzt zu uns steht. Wir stellen wir vor, wie sie eine »bessere« Mutter sein könnte, und vergleichen sie mit Frauen, die »richtige « Mütter sind, gelegentlich sogar mit unserer eigenen Großmutter, von der wir meinen, mehr »echte« Liebe bekommen zu haben. Wir wünschen uns sehnlichst, daß sich unsere Mutter doch endlich ändern möge, um für uns, die Töchter, doch noch eine »gute« Mutter zu werden - was immer das für uns im einzelnen heißt. Doch meist haben wir schon lange resigniert: »Meine Mutter ist ein hoffnungsloser Fall. Sie wird sich nie ändern.«
Trotz aller Kritik an der Mutter schwingen bei uns Töchtern immer auch Schuldgefühle mit. Viele von uns haben sich schon als kleine Kinder bemüht, die Mutter zufriedenzustellen. Wir fühlten uns schuldig, wenn es uns nicht gelang, es ihr recht zu machen. Besonders ungewollte Töchter scheinen das Unglück, das sie ihrer Mutter mit ihrer Existenz bereitet haben, als eigene Schuld zu empfinden und durch ungewöhnliche Opfer wiedergutmachen zu wollen. Andere wollen der Mutter helfen, wollen sie retten. Sogar das provokative, aufmüpfige Verhalten von Töchtern k
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Inhaltsverzeichnis zu „Die Mutter in mir “
EinleitungDie »Mutter in mir«
Wie die Geschichten entstanden sind
Mütter der Jahrgänge vor 1920
Mütter der Kriegsjahre
1 Hedwig (1914-2001) und Christa (1944)
Die Mutter mußte alles aushalten und war in all ihrer Traurigkeit doch irgendwie auch glücklich
2 Gerda (1918) und Antje (1942)
Der Sohn war und ist der Liebling der Mutter
3 Elfriede (1913-1992) und Edeltraud (1939)
Der frühe Tod von Elfriedes Eltern als Schatten über ihrem Leben - Mutter und Tochter machen etwas daraus
4 Mathilde (1911-1987) und Rosa (1954)
Die Tochter als ungeplanter Nachkömmling der alten Mutter
5 Antonia (1895-1923) und Ingeborg (1923)
Die Mutter starb bei der Geburt der Tochter
6 Gertrude (1909-1980) und Maria (1940)
Die Mutter liebt den Sohn über alles, die Tochter ist nur »Ersatz« für eine verstorbene Tochter
7 Lina (1910-2001) und Inge (1948)
Die Mutter ist auf Männer fixiert, die Tochter begehrt auf und schafft es allein
Mütter der Jahrgänge zwischen 1921 und 1930
Mütter der Nachkriegsjahre
8 Hildegard (1928-1982) und Christine (1948)
Das Geheimnis der Eltern, das nach drei Generationen allmählich gelüftet wird
9 Ingrid (1929) und Marika (1957)
Die Tochter kam angeblich ins Waisenhaus
10 Mia (1925) und Angelika (1952)
Die Mutter lebt nach dem Krieg in einer »Frauen-Enklave« - die Tochter befreit sich schrittweise immer mehr
11 Ilse (1926) und Jutta (1953)
Die Tochter tritt in Mutters Fußstapfen in starker Verbundenheit und Frauensolidarität
12 Babett (1922) und Dorothea (1955)
Die Mutter hält fünfzig Jahre bei einem ungeliebten Mann aus, die Tochter weint noch immer mit ihr
13 Petronella (1930) und Gudrun (1954)
Mutter und Tochter sind krebskrank
Mütter der Jahrgänge nach 1931
Mütter der Wohlstandsjahre
14 Gisela (1936) und Inga (1961)
Die emanzipierte Mutter und die lesbische Tochter
15 Ulla (1938-2002) und Beate (1978)
Die Mutter nimmt ein Geheimnis mit ins Grab
16 Carla (1938-1992) und Judith 1965)
Der unerfüllte
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Kinderwunsch der Tochter und die von der Mutter übernommene Traurigkeit
17 Elisabeth (1934) und Anke (1960)
Die Tochter, ein Einzelkind, spielt mit dem Vater das »Mutter-ärgern-Spiel«
18 Irmgard (1939) und Michaela (1968)
Die ohne Vater aufgewachsene Mutter wollte ein Kind, nicht aber den Mann
19 Annegret (1952) und Marlies (1970)
Ein Kind wird Mutter, und die Tochter macht was daraus
20 Annette (1946) und Jana (1964)
Die haltlose Mutter hat ihre Kinder »ausgesetzt«, die Tochter sucht ein positives Mutterbild, um selbst gute Mutter sein zu können
Zwei Mutter-Tochter-Paare:
Ulrike - Sarah und Ursula - Grit
21 Ulrike (1947) und Sarah (1976)
Die Tochter mit zwei Müttern in einer lesbischen Lebensgemeinschaft der Mutter
22 Charlotte (1917) und Ulrike (1947)
Die Stärke der Frauen in den beiden Weltkriegen, die ihren Töchtern - und der Enkelin! - den Weg bereiten
23 Ursula (1940) und Grit (1967)
Tochter Grit und Mutter Ursula nehmen gemeinsam am Mütter-Töchter-Seminar teil - die Tochter erlebt ihre Mutter und Großmutter neu
24 Frieda (1908-1977) und Ursula (1940)
Die Mutter (mit beinamputiertem Mann) war »jeden Tag am Ende ihrer Kräfte«, die Tochter erstarkt daran
Neue Wege zur Versöhnung
Die Erzählung der Muttergeschichte in der Ichform - ein vergleichender Überblick
Prägende Erlebnisse in den Kriegsjahren
Generationenfolge von Müttern und Töchtern
Ungewollte Schwangerschaften
Sexualität - das große Tabu
Männer im Leben der
17 Elisabeth (1934) und Anke (1960)
Die Tochter, ein Einzelkind, spielt mit dem Vater das »Mutter-ärgern-Spiel«
18 Irmgard (1939) und Michaela (1968)
Die ohne Vater aufgewachsene Mutter wollte ein Kind, nicht aber den Mann
19 Annegret (1952) und Marlies (1970)
Ein Kind wird Mutter, und die Tochter macht was daraus
20 Annette (1946) und Jana (1964)
Die haltlose Mutter hat ihre Kinder »ausgesetzt«, die Tochter sucht ein positives Mutterbild, um selbst gute Mutter sein zu können
Zwei Mutter-Tochter-Paare:
Ulrike - Sarah und Ursula - Grit
21 Ulrike (1947) und Sarah (1976)
Die Tochter mit zwei Müttern in einer lesbischen Lebensgemeinschaft der Mutter
22 Charlotte (1917) und Ulrike (1947)
Die Stärke der Frauen in den beiden Weltkriegen, die ihren Töchtern - und der Enkelin! - den Weg bereiten
23 Ursula (1940) und Grit (1967)
Tochter Grit und Mutter Ursula nehmen gemeinsam am Mütter-Töchter-Seminar teil - die Tochter erlebt ihre Mutter und Großmutter neu
24 Frieda (1908-1977) und Ursula (1940)
Die Mutter (mit beinamputiertem Mann) war »jeden Tag am Ende ihrer Kräfte«, die Tochter erstarkt daran
Neue Wege zur Versöhnung
Die Erzählung der Muttergeschichte in der Ichform - ein vergleichender Überblick
Prägende Erlebnisse in den Kriegsjahren
Generationenfolge von Müttern und Töchtern
Ungewollte Schwangerschaften
Sexualität - das große Tabu
Männer im Leben der
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Autoren-Porträt von Marianne Krüll
Dr. Marianne Krüll ist Mutter von zwei Töchtern und Großmutter, engagierte Feministin, Schriftstellerin, Soziologin. Sie war Akademische Rätin am Seminar für Soziologie der Universität Bonn, wo sie heute lebt. Zahlreiche Buchpublikationen, darunter: »Käthe, meine Mutter«, »Im Netz der Zauberer - Eine andere Geschichte der Familie Mann«, »Freud und sein Vater«, »Schizophrenie und Gesellschaft«.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marianne Krüll
- 2007, 7. Aufl., 356 Seiten, Maße: 12,6 x 20,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608944745
- ISBN-13: 9783608944747
- Erscheinungsdatum: 14.02.2007
Rezension zu „Die Mutter in mir “
»... Anregend sind die Gesprächsprotokolle der 24 zwischen 1923 und 1978 geborenen Frauen sowohl durch die bewegende Vielfalt der individuellen Erfahrungen wie auch als historische Zeugnisse. Spannend liest sich das, was Marlies, Beate, Dorothea und die anderen Frauen hier als das Leben ihrer Mütter vergegenwärtigen, aber nicht nur als detailreiche Erinnerung an die nahe Vergangenheit, sondern auch durch Wechselbeziehungen, die sich zwischen dem Schicksal von Mutter und Tochter oft ergeben. Eindrucksvoll ist dabei vor allem der Wandel im Erleben und den Bewertungen der Töchter, wenn sie beginnen, das Leben der Mutter aus deren Perspektive zu betrachten. Klug und feinfühlsam vermittelt die Autorin, wie in immer neuen Konstellationen ungeschriebene Regeln und unerkannte Identifikationen Schicksale bestimmen. ...« Gabriele Michel (Psychologie heute, 11/2007) »Von diesem Buch nicht sehr berührt zu sein, ist kaum möglich. Wer auf der Suche ist, wird in den Geschichten direkt oder indirekt Parallelen zur eigenen Mutter-Tochter-Beziehung entdecken und diese dadurch ein Stückweit besser verstehen zu können ... es befreit uns von dem Mythos, die perfekte Mutter einer perfekten Tochter sein zu müssen und von der Vorstellung, dass wir nur als "gute" Mutter etwas wert sind.« Juliane Brumberg (bzw-weiterdenken.de, 09.08.2007)
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