Die Spur des Blauen Bären
Zwei Männer in der Wildnis Alaskas. Aus d. Amerikan. v. Hartmut Schickert
Nur selten verlässt er sein Versteck, und nur wenige Menschen hatten je das Glück, den geheimnisumwobenen Blauen Bären in den Weiten Alaskas wenigstens aus der Ferne beobachten zu können. Lynn Schooler kennt die Heimat des Blauen Bären wie kein anderer. Als...
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Produktinformationen zu „Die Spur des Blauen Bären “
Nur selten verlässt er sein Versteck, und nur wenige Menschen hatten je das Glück, den geheimnisumwobenen Blauen Bären in den Weiten Alaskas wenigstens aus der Ferne beobachten zu können. Lynn Schooler kennt die Heimat des Blauen Bären wie kein anderer. Als Fischer, Trapper und Seemann hat er gelernt, sich in dieser unwirtlichen Welt zu bewegen. Deshalb bittet der japanische Tierfilmer Michio Hoshino ihn um Hilfe, als er dem Blauen Bären auf die Spur kommen will. Die beiden machen sich auf den Weg durch die grandiose, unberührte Landschaft Alaskas, und unterwegs entwickelt sich eine ganz außergewöhnliche Freundschaft.
Lese-Probe zu „Die Spur des Blauen Bären “
Der Wind heult, die Erde bebt, die Flut kommt und geht. Menschen wandern in die Natur hinaus und verschwinden spurlos. Und die ganze Zeit ist das Eis da - massiv, steril und kalt - und wartet darauf, wiederkommen zu können.Doch wenn das Eis sich zurückgezogen hat, flutet das Leben in die Täler und Buchten hinein, greift nach den Bergen und schiebt Wurzeln in die Erde hinunter, genau wie es das jetzt nach der katastrophalen Flutwelle tat. Wälder wachsen, Tiere ziehen ihre Jungen groß, Vögel erinnern sich an die Flugrouten, die sie durch die Jahreszeiten geleiten. Wenn das Eis schwindet, entdecken Lachse und Stahlkopfforellen neu entsprungene Flüsse, die ihrer Brut Schutz bieten und zu traditionellen Laichgründen zukünftiger Generationen werden. Ein ganzes Ökosystem bildet sich aus und verknüpft die elementaren Stränge von Sonnenlicht, Energie und Niederschlägen zu dem dynamischen, wirbelnden Wechselspiel von Schöpfung, Fortpflanzung, Jäger und Beute.
Aus diesem Grund liebe ich diesen Ort. Glühend verehre ich ihn wegen seiner Fähigkeit, sich wieder zu erholen, nachdem Eis oder wütende Tsunamis ihn bis auf den Felsgrund skalpierten, wegen des komplexen Spiels der Kräfte, wenn die genesende Erde ihren Reichtum unbezähmbaren Lebens entfaltet. Ich liebe ihn wegen der Gewalt, die sich in der Wucht des Regens zeigt (der sich mancherorts entlang der Küste auf bis zu 500 Zentimeter pro Jahr summiert). Ich begehre ihn heftig wegen der Lieder, die er mit der Stimme eines Wales singt oder mit dem rostigen, trachealen Trompeten eines Kranichschwarms. Ich verehre ihn wegen seines Ungestüms und seiner Gier, und ich liebe ihn, gleich ob es stürmt oder windstill ist. Manchmal im Frühling, wenn die frischen grünen Blätter und die ersten zarten Blüten aufbrechen, liebe ich ihn so wie ein Hund es liebt, auf der Ladefläche eines Pickup mitzufahren, und ich möchte dann Seite an Seite mit ihm bellend und mit wehender Zunge laufen.
Der Frühling ist auch die Zeit, wenn die Bärenwieder
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aus ihren Winterhöhlen hervorkommen, und da ich meinen Lebensunterhalt als Tourführer verdiene und Naturfotografen helfe, sie zu fotografieren, markiert dies meinen Jahresanfang genauer als irgendein kalendarisches Ereignis. Im April werden die Tage rasch länger, und der Tiefschnee auf den Hängen oben beginnt in der Flut des Sonnenlichts zu vergehen. Bäche von Schmelzwasser bahnen sich ihren Weg unter der Schneedecke, und die Kruste beginnt einzubrechen. Unter der Oberfläche schlafende Grizzlys zucken und räkeln sich, wenn das Eindringen neuer Gerüche in ihre moosgepolsterten Höhlen sie kitzelt.
Als erstes kommen die alleinlebenden Bären hervor, einzelne Männchen und Weibchen, die in die Sonne blinzeln und ihre Nasen der neuen Welt um sie herum entgegenstrecken. Weibchen mit Jungen, die sie füttern müssen, tauchen erst später auf, wenn mehr Fressen zur Verfügung steht. Unsicher und schlaftrunken tollen und trödeln sie am Eingang herum und besudeln den Schnee mit Unrat aus der Höhle. Mit einem guten Fernglas kann man vom Strand unten die Schmutzflecken in der Hochgebirgszone ausmachen und weiß dann, daß der Winter das Land nicht mehr fest im Griff hat.
Weiter unten im Wald stecken die kleineren Cousins der Grizzlys bereits versuchsweise die Nasen unter Wurzelstöcken und Sturmholz hervor. Ursus americanus, der amerikanische Schwarzbär, verbringt den Winter am liebsten in den Höhlen und Gruben des Waldes und windet sich in kleine Öffnungen unter lebenden Bäumen oder günstige Lücken zwischen Findlingen, wo er in der kalten Jahreszeit dem Hunger trotzt, indem er sich tief i
Als erstes kommen die alleinlebenden Bären hervor, einzelne Männchen und Weibchen, die in die Sonne blinzeln und ihre Nasen der neuen Welt um sie herum entgegenstrecken. Weibchen mit Jungen, die sie füttern müssen, tauchen erst später auf, wenn mehr Fressen zur Verfügung steht. Unsicher und schlaftrunken tollen und trödeln sie am Eingang herum und besudeln den Schnee mit Unrat aus der Höhle. Mit einem guten Fernglas kann man vom Strand unten die Schmutzflecken in der Hochgebirgszone ausmachen und weiß dann, daß der Winter das Land nicht mehr fest im Griff hat.
Weiter unten im Wald stecken die kleineren Cousins der Grizzlys bereits versuchsweise die Nasen unter Wurzelstöcken und Sturmholz hervor. Ursus americanus, der amerikanische Schwarzbär, verbringt den Winter am liebsten in den Höhlen und Gruben des Waldes und windet sich in kleine Öffnungen unter lebenden Bäumen oder günstige Lücken zwischen Findlingen, wo er in der kalten Jahreszeit dem Hunger trotzt, indem er sich tief i
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Bibliographische Angaben
- Autor: Lynn Schooler
- 2002, 344 Seiten, 20 farbige Abbildungen, Maße: 14,9 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Hartmut Schickert
- Verlag: HANSER
- ISBN-10: 3446202366
- ISBN-13: 9783446202368
Rezension zu „Die Spur des Blauen Bären “
"Schoolers Buch ist das Dokument einer Freundschaft und ein aufregender Abenteuerbericht." Berliner Morgenpost, 22.09.02
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