Die Templerin
Roman
Die junge Robin kämpft immer noch inkognito als Tempelritter verkleidet an der Seite König Balduins von Jerusalem. Doch der König ist schwer krank und Robin weiß, dass antike Schriften vom "Wasser des Lebens" erzählen....
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Produktinformationen zu „Die Templerin “
Die junge Robin kämpft immer noch inkognito als Tempelritter verkleidet an der Seite König Balduins von Jerusalem. Doch der König ist schwer krank und Robin weiß, dass antike Schriften vom "Wasser des Lebens" erzählen. Es könnte den König retten.Um es zu finden, braucht sie die Hilfe ihres geliebten Sarazenenfürsten Salim.
Klappentext zu „Die Templerin “
Das Heilige Land im Jahr 1179: Balduin, der junge König von Jerusalem, leidet an Lepra. Seine inneren und äußeren Feinde wittern in dieser Schwäche ihre Chance. In geheimer Mission bricht die königstreue Templerin Robin nach Ägypten auf, um das rettende "Wasser des Lebens" zu finden. Aber die Feinde sind allgegenwärtig ...
Lese-Probe zu „Die Templerin “
Die Templerin Das Wasser des Lebens von Wolfgang HohlbeinLESEPROBE
1. Kapitel
Robins Welt war abermals kleiner geworden, aber zumindest war sie behaglich und warm, und wenigstens in diesem Augenblick trachtete ihr niemand nach dem Leben. Keiner spann eine Intrige gegen sie, und niemand versuchte, sie als Figur in einem Ränkespiel zu missbrauchen, von dessen Regeln sie so wenig verstand, wie sie die Spieler kannte. Sie war allein und in Sicherheit. Vor der Tür ihres Gemachs im zweiten Stockwerk des Assassinen-Hauses am östlichen Stadtrand von Jerusalem stand der zuverlässigste Mann Wache, den Salim in seiner persönlichen Leibgarde gefunden hatte. Auch jene Krieger, die das Haus von außen beobachteten und misstrauisch darauf achteten, dass ihm niemand auch nur nahe kam, der ihnen suspekt erschien, entstammten Salims persönlicher Leibgarde. Ja, sie war wirklich in vollkommener Sicherheit.
Anders gesagt: Das Leben war furchtbar langweilig geworden.
Dennoch genoss sie den ungewohnten Luxus, der sie umgab. Wohlig rekelte sie sich in dem fünf Fuß durchmessenden Badezuber, dessen heißes Wasser ihren Körper mit tausend unsichtbaren Händen umschmeichelte. Während sie beobachtete, wie der Wasserdampf sich in Form unzähliger Tröpfchen an Wänden und Decke, den orientalischen Lämpchen und farbenfrohen Möbeln der Kammer niederschlug, fiel ihr Blick auf den schmalen Dolch, der auf dem Rand des Badezubers lag. Salim bestand darauf, dass sie diese Waffe stets mit sich führte. Robin lächelte. Die Tür der kleinen Kammer ließ sich zwar nicht verschließen, aber wer lebend an Salims Männern vorbeikam, dem würde es auch gelingen, ihr den Dolch zu entwenden und in die Kehle zu stoßen.
Sie drehte sich, angelte nach der cremig-fettigen Seife und
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verzog das Gesicht, als der Schmerz zurückkehrte. Die Wochen, in denen sie ohne Nahrung und fast ohne Wasser durch die Wüste geritten war, mitten hinein in eine apokalyptische Schlacht und verstrickt in eine Intrige, hei der es um nichts anderes als die Macht über den genannten Orient ging, hatten ihre Spuren hinterlassen. Ihre Schulter war noch immer nicht ganz verheilt, und obschon ihr Körper langsam wieder mehr denn einer Frau als dem eines ausgezehrten Gerippes glich, war das Gefühl, sich hier in diesem kleinen Paradies in absoluter Sicherheit zu wissen, ungewohnt und fremd.
Während die Wärme die Verspannung ihrer Muskeln löste und sie die Gedanken treiben ließ, atmete sie den schweren Duft der wohlriechenden Öle und Essenzen ein und zog dann, als das Wasser kälter zu werden begann, die Knie leicht an den Leib und drehte sich so weit auf die Seite, dass das Wasser ihren Körper bin zum Kinn hinauf bedeckte. Wehmütig dachte sie an das prächtige Bad auf der Assassinen-Festung Masyaf, in dem sie mit Salim so viele Stunden verbracht hatte. Doch heute kam ihr auch dieser unbequeme, an unzähligen Stellen leckende Holzzuber wie der pure Luxus vor. Immerhin waren etliche Wochen vergangen, seit sie zum letzten Mal in den Genuss eines Bades gekommen war, denn Saila hatte darauf bestanden, dass sie so lange darauf verzichtete, bis die Wunden, die sie davongetragen hatte, vollständig verheilt waren. Wie schnell man doch Bescheidenheit lernte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Saila zu rufen und die Dienerin zu bitten, ihr frisches Wasser bringen zu lassen. Dann aber dachte sie daran, welche Mühe und Schweiß es die Dienerschaft kosten würde, noch mehr heißes Wasser zu bereiten und hier heraufzuschleppen. Es reichte ja, sich Sailas Tiraden darüber auszumalen, dass sie das ganze Wasser bald wieder mühsam Eimer für Eimer die beiden Treppen nach unten würde tragen müssen.
Während Robin sich das Haar einschäumte, wanderten ihre Gedanken zurück in das ewig kalte, windige Friesland. In ihrer Heimat war ihr mehr als einmal unversehens kaltes Wasser oder anderes auf den Kopf geleert worden, doch hier, in dieser schmutzigen, lauten und viel zu heißen Stadt, trug man den Inhalt des Zubers Eimer für Eimer die Treppen hinunter, um ihn dann im Hof auszuschütten. Wasser war für die Menschen in diesem Teil der Welt etwas überaus Kostbares, mit dem man einfach nicht so respektlos umging; nicht einmal in einer Stadt wie Jerusalem, in der es in so verschwenderischer Fülle vorhanden war. Und mit einem Mal plagte Robin das schlechte Gewissen bei der Vorstellung, durch einen zweiten Badegang so viel Wasser zu verschwenden. Gut zwei Jahre befand sie sich nun schon im Orient, und die heiße Sonne hatte nicht nur ihre Haut dunkler werden lassen und ihr Haar gebleicht, sondern ihr auch die Augen geöffnet für die Reichtümer, aber auch den Mangel dieser Länder. Mit einem Mal erschien ihr der Luxus des Bades, den sie genießen durfte, umso süßer.
Genüsslich tauchte sie unter, um sich die Lauge aus dem Haar zu spülen, doch keinen Herzschlag später bereute sie es. Ihre Sinne streiften das wohlige Nichtstun der letzten Stunden ab, sie öffnete die Augen, spähte durch das laugige Weiß nach oben und fand ihre Furcht bestätigt: eine schattenhafte Bewegung in der Kammer, direkt neben ihr.
In einer schnellen, gleitenden Bewegung fuhr sie hoch, griff nach dem Dolch — und ins Leere. Die Waffe war fort!
»Muss ich jetzt enttäuscht sein?« Die Männerstimme in ihrem Rücken klang belustigt. »Ich schreibe es deiner Erschöpfung und deinem momentanen Zustand zu. Denn wenn ich annehmen müsste, dass das alles wäre, was du in all der Zeit von mir gelernt hast, dann hätte ich jämmerlich versagt.« Abbe! Wie konnte er es wagen ...! Robin fuhr herum, dass das Wasser nur so spritzte, doch ihr ehemaliger Mentor ließ sich nicht beirren: »Mir ist es noch nie passiert, dass sich jemand unbemerkt an mich herangeschlichen hat, während ich im Bad saß.« Genüsslich drehte er ihren Dolch in seinen Händen. »Geschweige denn mir meine Waffe abgenommen.« »Das mag vielleicht daran liegen, dass Ihr nur alle drei Jahre badet«, antwortete Robin finster. »Und das wahrscheinlich komplett in Stiefeln und Rüstung. Und mit Eurem Schwert.« Falls Abbe den Seitenhieb verstanden hatte, ignorierte er ihn. »Hat man dir nie gesagt, wie ungesund zu häufiges Baden ist?«
Robin grunzte. Auch Saila wurde nicht müde, sie darauf hinzuweisen, und Robin wusste, dass die Dienerin ebenso von der Richtigkeit dieser Warnung überzeugt war wie Abbe selbst. Robin teilte die Meinung der beiden dennoch nicht. Finster gab sie zurück: »Und Euch hat nie jemand gesagt, dass es sich nicht gehört, ins Badezimmer einer Dame zu platzen, ohne um Erlaubnis zu fragen, scheint mir.«
Abbe grinste. »Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte Rother geschickt?« Sein Blick tastete nun ungeniert über ihre Gestalt. Robin bedeckte hastig ihre Brüste mit den Armen und ließ sich ein wenig tiefer in den Zuber zurücksinken. Abbe kommentierte diese Geste nicht, aber seine Blicke sprachen Bände.
»Was wollt Ihr?«, fragte Robin unwirsch.
Abbe seufzte. »Ist das eine Art, einen alten Freund zu begrüßen?«
»Eins von beidem seid Ihr sicher.«
© Heyne Verlag
Während die Wärme die Verspannung ihrer Muskeln löste und sie die Gedanken treiben ließ, atmete sie den schweren Duft der wohlriechenden Öle und Essenzen ein und zog dann, als das Wasser kälter zu werden begann, die Knie leicht an den Leib und drehte sich so weit auf die Seite, dass das Wasser ihren Körper bin zum Kinn hinauf bedeckte. Wehmütig dachte sie an das prächtige Bad auf der Assassinen-Festung Masyaf, in dem sie mit Salim so viele Stunden verbracht hatte. Doch heute kam ihr auch dieser unbequeme, an unzähligen Stellen leckende Holzzuber wie der pure Luxus vor. Immerhin waren etliche Wochen vergangen, seit sie zum letzten Mal in den Genuss eines Bades gekommen war, denn Saila hatte darauf bestanden, dass sie so lange darauf verzichtete, bis die Wunden, die sie davongetragen hatte, vollständig verheilt waren. Wie schnell man doch Bescheidenheit lernte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, Saila zu rufen und die Dienerin zu bitten, ihr frisches Wasser bringen zu lassen. Dann aber dachte sie daran, welche Mühe und Schweiß es die Dienerschaft kosten würde, noch mehr heißes Wasser zu bereiten und hier heraufzuschleppen. Es reichte ja, sich Sailas Tiraden darüber auszumalen, dass sie das ganze Wasser bald wieder mühsam Eimer für Eimer die beiden Treppen nach unten würde tragen müssen.
Während Robin sich das Haar einschäumte, wanderten ihre Gedanken zurück in das ewig kalte, windige Friesland. In ihrer Heimat war ihr mehr als einmal unversehens kaltes Wasser oder anderes auf den Kopf geleert worden, doch hier, in dieser schmutzigen, lauten und viel zu heißen Stadt, trug man den Inhalt des Zubers Eimer für Eimer die Treppen hinunter, um ihn dann im Hof auszuschütten. Wasser war für die Menschen in diesem Teil der Welt etwas überaus Kostbares, mit dem man einfach nicht so respektlos umging; nicht einmal in einer Stadt wie Jerusalem, in der es in so verschwenderischer Fülle vorhanden war. Und mit einem Mal plagte Robin das schlechte Gewissen bei der Vorstellung, durch einen zweiten Badegang so viel Wasser zu verschwenden. Gut zwei Jahre befand sie sich nun schon im Orient, und die heiße Sonne hatte nicht nur ihre Haut dunkler werden lassen und ihr Haar gebleicht, sondern ihr auch die Augen geöffnet für die Reichtümer, aber auch den Mangel dieser Länder. Mit einem Mal erschien ihr der Luxus des Bades, den sie genießen durfte, umso süßer.
Genüsslich tauchte sie unter, um sich die Lauge aus dem Haar zu spülen, doch keinen Herzschlag später bereute sie es. Ihre Sinne streiften das wohlige Nichtstun der letzten Stunden ab, sie öffnete die Augen, spähte durch das laugige Weiß nach oben und fand ihre Furcht bestätigt: eine schattenhafte Bewegung in der Kammer, direkt neben ihr.
In einer schnellen, gleitenden Bewegung fuhr sie hoch, griff nach dem Dolch — und ins Leere. Die Waffe war fort!
»Muss ich jetzt enttäuscht sein?« Die Männerstimme in ihrem Rücken klang belustigt. »Ich schreibe es deiner Erschöpfung und deinem momentanen Zustand zu. Denn wenn ich annehmen müsste, dass das alles wäre, was du in all der Zeit von mir gelernt hast, dann hätte ich jämmerlich versagt.« Abbe! Wie konnte er es wagen ...! Robin fuhr herum, dass das Wasser nur so spritzte, doch ihr ehemaliger Mentor ließ sich nicht beirren: »Mir ist es noch nie passiert, dass sich jemand unbemerkt an mich herangeschlichen hat, während ich im Bad saß.« Genüsslich drehte er ihren Dolch in seinen Händen. »Geschweige denn mir meine Waffe abgenommen.« »Das mag vielleicht daran liegen, dass Ihr nur alle drei Jahre badet«, antwortete Robin finster. »Und das wahrscheinlich komplett in Stiefeln und Rüstung. Und mit Eurem Schwert.« Falls Abbe den Seitenhieb verstanden hatte, ignorierte er ihn. »Hat man dir nie gesagt, wie ungesund zu häufiges Baden ist?«
Robin grunzte. Auch Saila wurde nicht müde, sie darauf hinzuweisen, und Robin wusste, dass die Dienerin ebenso von der Richtigkeit dieser Warnung überzeugt war wie Abbe selbst. Robin teilte die Meinung der beiden dennoch nicht. Finster gab sie zurück: »Und Euch hat nie jemand gesagt, dass es sich nicht gehört, ins Badezimmer einer Dame zu platzen, ohne um Erlaubnis zu fragen, scheint mir.«
Abbe grinste. »Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte Rother geschickt?« Sein Blick tastete nun ungeniert über ihre Gestalt. Robin bedeckte hastig ihre Brüste mit den Armen und ließ sich ein wenig tiefer in den Zuber zurücksinken. Abbe kommentierte diese Geste nicht, aber seine Blicke sprachen Bände.
»Was wollt Ihr?«, fragte Robin unwirsch.
Abbe seufzte. »Ist das eine Art, einen alten Freund zu begrüßen?«
»Eins von beidem seid Ihr sicher.«
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Autoren-Porträt von Wolfgang Hohlbein, Rebecca Hohlbein
Wolfgang Hohlbein, geb. 1953 in Weimar geboren, ist der meistgelesene und erfolgreichste deutschsprachige Fantasy-Autor. Seine Bücher decken die ganze Palette der Unterhaltungsliteratur ab von Kinder- und Jugendbüchern über Romane und Drehbücher zu Filmen, von Fantasy über Sciencefiction bis hin zum Horror. Der Durchbruch gelang ihm 1982 mit dem Jugendbuch 'Märchenmond', für das er mit dem Fantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet wurde. 1993 schaffte er mit seinem phantastischen Thriller 'Das Druidentor' im Hardcover für Erwachsene den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste. Die Auflagen seiner Bücher gehen in die Millionen und immer noch wird seine Fangemeinde Tag für Tag größer. Der passionierte Motorradfahrer und Zinnfigurensammler lebt zusammen mit seiner Frau und Co-Autorin Heike, seinen Kindern und zahlreichen Hunden und Katzen am Niederrhein.Rebecca Hohlbein, geb. 1977, hat bereits früh ihre Liebe zu märchenhaften Stoffen entdeckt. Ob künstlerisch bis heute malt und modelliert sie Trolle und Elfen oder schriftstellerisch: Sie führt das Erbe ihrer berühmten Familie weiter und hat bereits mehrere Jugendbücher geschrieben und sich einen Namen als Autorin bei gemeinsamen Projekten mit ihrem Vater, Bestsellerautor Wolfgang Hohlbein, gemacht. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Neuss.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Wolfgang Hohlbein , Rebecca Hohlbein
- 2008, 541 Seiten, Maße: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453266080
- ISBN-13: 9783453266087
Rezension zu „Die Templerin “
"Die Hohlbeins sind Bestseller." Die Zeit
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