Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels
Roman
Ein Roman über Mutter und Sohn, Einsamkeit und Sehnsucht, Vertrauen und Verrat und über die Liebe zur Musik
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Produktinformationen zu „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels “
Ein Roman über Mutter und Sohn, Einsamkeit und Sehnsucht, Vertrauen und Verrat und über die Liebe zur Musik
Klappentext zu „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels “
Ein Roman über Mutter und Sohn,Einsamkeit und Sehnsucht,Vertrauen und Verrat -und über die Liebe zur MusikSie sind vor Monaten im Streit auseinandergegangen; nun ahnen sie nicht, dasssie sich auf demselben Kreuzfahrtschiff befinden: Almut, Ende vierzig,als Bordpsychologin, und ihr Sohn Sebastian, Anfang zwanzig, als Barpianist.Während sich Sebastian in eine Kollegin aus der Crew verliebt und in dasSchicksal von vier blinden Passagieren verstrickt wird, bekommt Almut Einblickein die Ehe-Abgründe der Mitreisenden und muss sich ihrer Vergangenheitstellen, die plötzlich allgegenwärtig ist: in Gestalt von Bernd Gaus, dem Personalmanagerdes Luxusliners, der sich täglich zur Musikstunde am Flügel inAlmuts Beratungszimmer einfindet.
Lese-Probe zu „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels “
Und jetzt Sie, sagte Gaus.Er war fehlerfrei durchgekommen, zu langsam, aber fehlerfrei,hatte sich erhoben und mir gegenüber Platz genommen. SeineHand wies auf den Blüthner.Seine Aufforderung war deutlich mehr als eine Bitte.Ich hätte sagen können: Nein, ich mag nicht, mir ist nicht danach,ich kann jetzt nicht. Irgendetwas in der Art. Aber was hätteer dann denken sollen? Dann hätte er ja denken können, es wäreetwas Außergewöhnliches daran, in seiner Gegenwart Klavier zuspielen.Ich hatte es bisher nie getan, er hatte mich nicht darauf angesprochen,mir wäre gar nicht mehr in den Sinn gekommen, dass eres mir eines Tages abverlangen könnte. Er spielte, ich hörte zu, sohatte sich das eingependelt.Tun Sie mir den Gefallen?Er war gewieft. Denn warum hätte ich ihm keinen Gefallen tunsollen. Was sollte an ihm so besonders sein, dass ich ihm nicht maleine kleine Gefälligkeit erweisen konnte.Oder fällt es Ihnen schwer?Er war gnadenlos.Ich bin es nicht gewohnt, vor Publikum zu spielen.Ich bitte Sie, Frau Schäfer. Immerhin bin ich kein Fremder mehrfür Sie. Also. Welches Impromptu spielen Sie?Ich spiele kein Impromptu. Ich spiele Bach.Ach nein, nicht Bach. Spielen Sie mir das Impromptu, das Ihnenam meisten am Herzen liegt. Oder wenigstens dasjenige, das Sieam besten können.Ich spiele Bach, sagte ich und stand auf. Was haben Sie gegenBach?Er ist mir zu mechanisch. Oder wie soll ich sagen. Ich sehe inihm eher einen Konstrukteur von Musik für Spieluhren.Ich nahm die Schubert-Partitur vom Notenhalter und räumtesie in den Schrank. Sie verstehen Bach nicht, sagte ich. Sie wollenihn nicht verstehen.Aha. Und warum nicht, wenn ich fragen darf?Weil Sie Angst vor ihm haben.Ich sagte es ihm ins Gesicht, darum sah ich das maliziöse Lächeln,mit dem er seine Reaktion garnierte.Aha. Und warum habe ich Angst vor ihm?Der Kontrapunkt beunruhigt Sie, das Disparate. Sie ertragen esnicht, wenn zwei Stimmen unabhängig voneinander parallel laufen.Ich sagte ihm auch dies ins Gesicht, nun aber war seine
... mehr
AntwortSchweigen.Er schwieg so lange, bis es ihm wohl unschicklich vorkam.Dann fragte er mit belegter Stimme: Was werden Sie spielen?
... weniger
Autoren-Porträt von Stefan Moster
Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor,Übersetzer, Lektor und Herausgeber mit seiner Familie inEspoo, Finnland. Er unterrichtete an den UniversitätenMünchen und Helsinki; 1997 erhielt er das MünchnerLiteraturstipendium für Übersetzung, 2001 den Staatlichenfinnischen Übersetzerpreis. Unter anderem übertrug erWerke von Hannu Raittila, Ilkka Remes, Kari Hotakainen,Markku Ropponen, Petri Tamminen und Daniel Katz insDeutsche. Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spielsist Stefan Mosters erster Roman.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Moster
- 2009, 3. Aufl., 448 Seiten, Maße: 14 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: mareverlag
- ISBN-10: 386648111X
- ISBN-13: 9783866481114
- Erscheinungsdatum: 31.08.2009
Rezension zu „Die Unmöglichkeit des vierhändigen Spiels “
n die Arme oder gar ins Messer laufen,hinter Kap Hoorn, unterwegs nach Patagonien, das ist die Frage, die uns
nicht loslassen wird, gerade wegen der vielen, dem Text äußerst raffiniert
eingeschriebenen Geschichten, die von Almuts Klienten handeln, von ihrem
Mut, ihrer Feigheit, von Sebastians Versuchen, ein autonomer Mensch zu
sein, das Leben zu verstehen, das Glück zu finden - und nicht zuletzt
auch von der Liebe zur Musik, die Mutter und Sohn womöglich mehr verbindet,
als sie wahrhaben wollen." Katja Lange-Müller
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