Digitaler Frühling
Wer das Netz hat, hat die Macht?
Von den Revolutionen im arabischen Raum bis zur neuen Transparenz in der Politik: Das Internet hat seine Kraft zu gesellschaftlichen Veränderungen bewiesen. Mit allen Konsequenzen, denn wer - offen oder verdeckt - das Netz für sich und seine Sache nutzen...
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Produktinformationen zu „Digitaler Frühling “
Klappentext zu „Digitaler Frühling “
Von den Revolutionen im arabischen Raum bis zur neuen Transparenz in der Politik: Das Internet hat seine Kraft zu gesellschaftlichen Veränderungen bewiesen. Mit allen Konsequenzen, denn wer - offen oder verdeckt - das Netz für sich und seine Sache nutzen kann, der hat große Macht.Der Medien-Experte Jakob Steinschaden wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen des Web:
Er erklärt, wie Mark Zuckerberg, Julian Assange und Steve Jobs von der Hacker-Kulur beeinflusst wurden.
Er erläutert die Strategien von Konzernen wie Apple, Facebook und Google, berichtet von den Aktionen der großen Online-Bewegungen wie WikiLeaks, Anonymous und Occupy
Er beleuchtet die Identitäts- und Überwachungskriege im Netz, stattet der Piratenpartei einen Besuch ab und zeigt auf, dass Island uns auf der Suche nach einer Lösung einen Schritt voraus sein könnte.
Lese-Probe zu „Digitaler Frühling “
Wer das Netz hat, hat die Macht? von Jakob Steinschaden1. Einleitung
„Don´t worry, we are from the internet.“ „Keine Angst, wird sind´s nur, die aus dem Internet“ steht auf dem Stück Karton, auf dem die Botschaft mit Lackstift gekritzelt wurde. Vor dem jungen Mann, der das Schild trägt, muss man tatsächlich keine Angst haben, auch wenn er etwas mysteriös aussieht. Eine Maske des britischen Königsattentäters Guy Fawkes verbirgt sein Gesicht, die schmale Krawatte seines Anzugs sitzt locker und schief, und das grüne Banner, das über ihm im Wind weht, zeigt einen Anzugträger vor einem Globus auf grünem Grund, der statt eines Kopfes ein Fragezeichen zwischen den Schultern trägt.
Der Maskenträger ist nicht allein. Gemeinsam mit etwa 4000 anderen, von denen ebenfalls viele die Maske mit dem Spitzbart und dem frechen Grinsen tragen, zieht er im Februar 2012 die Wiener Ringstraße entlang, um gegen das internationale Abkommen ACTA zu demonstrieren. „ACTA ist Kacka“, „Titten gegen ACTA“, „Wer nicht hüpft, der ist ein ACTA“, „bekACTA Scheiß“ – die Maskenträger lassen keinen Zweifel daran, was sie vom „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“ halten. Immerhin bedroht es die Freiheit des Internets, also jenes Ortes, den sie als ihre Heimat sehen und der gegen die Einflussnahme von Staat und Wirtschaft verteidigt werden muss. Die Maske ist natürlich das Symbol der Internetaktivisten „Anonymous“. Es ist eine globale Marke des Protests geworden, die weltweit eingesetzt und erkannt wird. Ob auf Demonstrationen gegen die Vorratsdatenspeicherung in Österreich, bei Aktionen gegen die Scientology-Kirche in Deutschland oder bei der Besetzung der Wall Street in New York: Die Grinsemaske ist überall dort dabei, wo es um
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Bürgeranliegen, um Bewegungen von unten geht. Die zweite Besonderheit: Die Anonymous-Bewegung bedient sich nicht nur der Internet- und Hacker-Techniken, sie ist auch im Internet entstanden.
Zufall ist es keiner, dass Anonymous gerade in den vergangenen Jahren so große Unterstützung und Beachtung erfuhr – und das vor allem bei jungen Menschen, denen ein nie dagewesenes Maß an Politikverdrossenheit nachgesagt wird. Anonymous straft all jene Lügen, die die „Generation Internet“ als computerspielende Facebook-Süchtige sehen, die nicht mehr von ihren Monitoren wegzuholen sind. Immerhin gibt es wieder viele Gelegenheiten, auf die Straße zu gehen und für die eigenen Überzeugungen einzustehen – sei es mit der Occupy-Bewegung gegen die mächtigen Banker, mit den spanischen „Empörten“ für mehr Demokratie oder mit Anonymous gegen Bedrohungen für das freie Internet.
Auch diese Beispiele zeigen: Anonymous ist nur eine von vielen neuen Bewegungen, die ihren Ausgang im Netz zu haben scheinen. Der Begriff des Wutbürgers in Deutschland oder das berühmte „Empört euch!“-Essay des französischen Widerstandskämpfers Stéphane Hessel sind nur Beispiele für den gesellschaftlichen Wunsch nach Wandel. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks von Julian Assange hat ein neues Zeitalter der politischen Transparenz eingeläutet, in den arabischen Revolutionen fegten die Aufständischen langjährige Diktatoren aus dem Amt und in Europa hat mit den Piratenparteien eine neue Kraft das politische Parkett betreten. All diese Bewegungen, die sich neuer Computertechnologien und des Internets bedienen, um ihre Anliegen durchzubringen und ihre Ziele zu erreichen, haben miteinander zu tun und beeinflussen sich gegenseitig. Zusammengenommen bilden sie eine neue Strömung, die ich „Digitaler Frühling“ nenne.
Es ist ein Frühling nicht nur deshalb, weil der Arabische Frühling (die sogenannte „Arabellion“) in Ägypten und Tunesien großen Eindruck in Europa, den USA und sogar in China hinterlassen hat. Es ist auch ein Frühling, weil diese Entwicklungen noch jung und frisch sind – und ungewissen Ausgangs. Die „Netz-Kinder“, wie sie der polnische Dichter Piotr Czerski nennt und in deren Namen er spricht, haben wichtige Anliegen: „Was uns am wichtigsten ist, ist Freiheit. Redefreiheit, freier Zugang zu Information und zu Kultur. Wir glauben, das Internet ist dank dieser Freiheit zu dem geworden, was es ist, und wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, diese Freiheit zu verteidigen. Das schulden wir den kommenden Generationen, so wie wir es ihnen schulden, die Umwelt zu schützen. Vielleicht haben wir noch keinen Namen dafür, vielleicht sind wir uns dessen noch nicht vollständig bewusst, aber wahrscheinlich ist das, was wir wollen, eine wahre und tatsächliche Demokratie.“
In diesem Kampf um das Internet sind die „Netz-Kinder“ nicht allein, denn das Netz, das vielen als die letzte freie Welt gilt, ist eine Sphäre, in der es viele Interessen gibt. Konzerne wie Apple, Google, Facebook, Microsoft oder Amazon wollen immer größere Stücke davon unter ihre Kontrolle bringen, Geschäfte machen und den Nutzern ihre Dienste und Geräte verkaufen. So wie die Wirtschaft ist auch die Politik sehr daran interessiert, die Onlinewelt zu kontrollieren – und zwar sowohl in autoritären Staaten wie China als auch im Westen. Dass der Kampf darum bereits tobt, zeigen allein die Schlagwörter, die die Gegner einander an den Kopf werfen und die einem das Gefühl geben, man wäre im falschen Jahrhundert gelandet: Von Piraterie und Bücherverbrennungen, von Inquisition und Stasi-Methoden, von Revolution und Hexenjagden ist wieder die Rede. Immer öfter werden in Bezug auf unsere hoch technologisierten Gesellschaften Vergleiche zum „Panoptikum“ gezogen: ein Gefängnisbau des britischen Architekten Jeremy Bentham aus dem 19. Jahrhundert, in dem jede Zelle von einer einzelnen zentralen Kontrollstelle eingesehen werden kann und so die Totalüberwachung von vielen Menschen auf einmal ermöglicht – „Big Brother“ aus George Orwells Roman „1984“ lässt grüßen.
Konfrontiert mit der Euro-Krise und Jugendarbeitslosigkeit, mit dem Vordringen des Überwachungsstaates, dem Krieg gegen den Terror und mit Wirtschafts- und Korruptionsskandalen wollen immer mehr Menschen nicht länger tatenlos zusehen. Junge Aktivisten, Bürgerrechtler, Hacker, Blogger oder einfach solche mit dem gemeinsamen Nenner „Internet“ sind immer mehr dazu bereit, für ihre Ideale viel aufs Spiel zu setzen: Hacker riskieren hohe Geld- und Haftstrafen für ihre Onlineaktionen, genauso wie Demonstranten Pfefferspray in den Augen, eine nasse Abreibung durch Wasserwerfer und Verhaftungen in Kauf nehmen.
Viele der Forderungen, die speziell das Netz betreffen, sind durchaus nicht neu. In meiner Heimatstadt Wien wie in anderen europäischen und US-Städten entstand in den 1980er- und 1990er-Jahren eine Netz- und Hackerszene, deren Forderungen (Internetzugang für alle, offene Behördendaten, umfassende Informationsfreiheit, mehr Mitbestimmungsrechte für Bürger mithilfe neuer Technologien) heute aktueller sind denn je. „In den späten 1990er-Jahren gab es diesen Moment, als es möglich schien, echte Veränderungen in der ökonomischen Ordnung herbeizuführen“, meint etwa Mike Bonanno, bekannter Multimediakünstler und Kernmitglied der Aktivistengruppe „The Yes Men“. „Und dieses Gefühl scheint heute mit den Revolutionen in Nordafrika und dem Nahen Osten wiederzukehren, auch wenn die Gefahr besteht, dass jene Regierungen, die gerade das autokratische System ersetzen, wiederum ein kapitalistisches repräsentieren, das an sich immer repressiv ist. Aber in jedem Fall sind diese Revolutionen inspirierend und mit ihnen könnte auch jene Einstellung zurückkommen, die ein Jahrzehnt verschwunden schien und mit der die Möglichkeit von Veränderungen wieder denkbar wird.“
Um dieses Gefühl, diesen „Digitalen Frühling“ festzuhalten, habe ich dieses Buch geschrieben. Ich bin für die Recherche auf Hacker-Konferenzen nach Berlin (28C3) und Amsterdam (Black Hat Europe) gereist, habe mich mit Netzaktivisten und Bloggern getroffen (z. B. auf der re:publica in Berlin), mit Politologen, Wissenschaftlern und Meinungsforschern diskutiert, ehemalige WikiLeaks-Unterstützer befragt, mit Internetunternehmern und Bürgerrechtlern gesprochen, mich mit Piraten an ihren Stammtisch gesetzt und Anonymous-Aktivisten online interviewt. Und: Ich habe eine Recherchereise nach Island unternommen, weil diese Insel eine ganz besondere und viel zu wenig beachtete Geschichte über Krise, Revolution und Internet zu erzählen hat. Im Oktober 2010 habe ich mit „Phänomen Facebook“ mein erstes Sachbuch veröffentlicht, in dem ich mich mit der Geschichte, den Geschäften und den Gefahren des Online-Netzwerks von Mark Zuckerberg befasst habe. Doch seither ist im Internet viel passiert und Facebook ist davon nur ein Aspekt. Die in den folgenden acht Kapiteln beschriebenen Phänomene (Anonymous, Facebook, WikiLeaks, die Piratenparteien, die Arabellion, der Überwachungsstaat, die Occupy-Bewegung und Island) können für sich stehen, sollten es aber nicht. Es gibt zahlreiche Querverbindungen, die ich versucht habe nachzuzeichnen. Insgesamt ergeben sie für mich den „Digitalen Frühling“ – doch von der Vorstellung, dass hier die Geschichte „Das Netz bringt die Revolution“ erzählt wird, sollten Sie sich schnell wieder verabschieden.
So einfach ist das nicht. Natürlich nicht.
© by Ueberreuter Verlag
Alle Rechte vorbehalten.
Zufall ist es keiner, dass Anonymous gerade in den vergangenen Jahren so große Unterstützung und Beachtung erfuhr – und das vor allem bei jungen Menschen, denen ein nie dagewesenes Maß an Politikverdrossenheit nachgesagt wird. Anonymous straft all jene Lügen, die die „Generation Internet“ als computerspielende Facebook-Süchtige sehen, die nicht mehr von ihren Monitoren wegzuholen sind. Immerhin gibt es wieder viele Gelegenheiten, auf die Straße zu gehen und für die eigenen Überzeugungen einzustehen – sei es mit der Occupy-Bewegung gegen die mächtigen Banker, mit den spanischen „Empörten“ für mehr Demokratie oder mit Anonymous gegen Bedrohungen für das freie Internet.
Auch diese Beispiele zeigen: Anonymous ist nur eine von vielen neuen Bewegungen, die ihren Ausgang im Netz zu haben scheinen. Der Begriff des Wutbürgers in Deutschland oder das berühmte „Empört euch!“-Essay des französischen Widerstandskämpfers Stéphane Hessel sind nur Beispiele für den gesellschaftlichen Wunsch nach Wandel. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks von Julian Assange hat ein neues Zeitalter der politischen Transparenz eingeläutet, in den arabischen Revolutionen fegten die Aufständischen langjährige Diktatoren aus dem Amt und in Europa hat mit den Piratenparteien eine neue Kraft das politische Parkett betreten. All diese Bewegungen, die sich neuer Computertechnologien und des Internets bedienen, um ihre Anliegen durchzubringen und ihre Ziele zu erreichen, haben miteinander zu tun und beeinflussen sich gegenseitig. Zusammengenommen bilden sie eine neue Strömung, die ich „Digitaler Frühling“ nenne.
Es ist ein Frühling nicht nur deshalb, weil der Arabische Frühling (die sogenannte „Arabellion“) in Ägypten und Tunesien großen Eindruck in Europa, den USA und sogar in China hinterlassen hat. Es ist auch ein Frühling, weil diese Entwicklungen noch jung und frisch sind – und ungewissen Ausgangs. Die „Netz-Kinder“, wie sie der polnische Dichter Piotr Czerski nennt und in deren Namen er spricht, haben wichtige Anliegen: „Was uns am wichtigsten ist, ist Freiheit. Redefreiheit, freier Zugang zu Information und zu Kultur. Wir glauben, das Internet ist dank dieser Freiheit zu dem geworden, was es ist, und wir glauben, dass es unsere Pflicht ist, diese Freiheit zu verteidigen. Das schulden wir den kommenden Generationen, so wie wir es ihnen schulden, die Umwelt zu schützen. Vielleicht haben wir noch keinen Namen dafür, vielleicht sind wir uns dessen noch nicht vollständig bewusst, aber wahrscheinlich ist das, was wir wollen, eine wahre und tatsächliche Demokratie.“
In diesem Kampf um das Internet sind die „Netz-Kinder“ nicht allein, denn das Netz, das vielen als die letzte freie Welt gilt, ist eine Sphäre, in der es viele Interessen gibt. Konzerne wie Apple, Google, Facebook, Microsoft oder Amazon wollen immer größere Stücke davon unter ihre Kontrolle bringen, Geschäfte machen und den Nutzern ihre Dienste und Geräte verkaufen. So wie die Wirtschaft ist auch die Politik sehr daran interessiert, die Onlinewelt zu kontrollieren – und zwar sowohl in autoritären Staaten wie China als auch im Westen. Dass der Kampf darum bereits tobt, zeigen allein die Schlagwörter, die die Gegner einander an den Kopf werfen und die einem das Gefühl geben, man wäre im falschen Jahrhundert gelandet: Von Piraterie und Bücherverbrennungen, von Inquisition und Stasi-Methoden, von Revolution und Hexenjagden ist wieder die Rede. Immer öfter werden in Bezug auf unsere hoch technologisierten Gesellschaften Vergleiche zum „Panoptikum“ gezogen: ein Gefängnisbau des britischen Architekten Jeremy Bentham aus dem 19. Jahrhundert, in dem jede Zelle von einer einzelnen zentralen Kontrollstelle eingesehen werden kann und so die Totalüberwachung von vielen Menschen auf einmal ermöglicht – „Big Brother“ aus George Orwells Roman „1984“ lässt grüßen.
Konfrontiert mit der Euro-Krise und Jugendarbeitslosigkeit, mit dem Vordringen des Überwachungsstaates, dem Krieg gegen den Terror und mit Wirtschafts- und Korruptionsskandalen wollen immer mehr Menschen nicht länger tatenlos zusehen. Junge Aktivisten, Bürgerrechtler, Hacker, Blogger oder einfach solche mit dem gemeinsamen Nenner „Internet“ sind immer mehr dazu bereit, für ihre Ideale viel aufs Spiel zu setzen: Hacker riskieren hohe Geld- und Haftstrafen für ihre Onlineaktionen, genauso wie Demonstranten Pfefferspray in den Augen, eine nasse Abreibung durch Wasserwerfer und Verhaftungen in Kauf nehmen.
Viele der Forderungen, die speziell das Netz betreffen, sind durchaus nicht neu. In meiner Heimatstadt Wien wie in anderen europäischen und US-Städten entstand in den 1980er- und 1990er-Jahren eine Netz- und Hackerszene, deren Forderungen (Internetzugang für alle, offene Behördendaten, umfassende Informationsfreiheit, mehr Mitbestimmungsrechte für Bürger mithilfe neuer Technologien) heute aktueller sind denn je. „In den späten 1990er-Jahren gab es diesen Moment, als es möglich schien, echte Veränderungen in der ökonomischen Ordnung herbeizuführen“, meint etwa Mike Bonanno, bekannter Multimediakünstler und Kernmitglied der Aktivistengruppe „The Yes Men“. „Und dieses Gefühl scheint heute mit den Revolutionen in Nordafrika und dem Nahen Osten wiederzukehren, auch wenn die Gefahr besteht, dass jene Regierungen, die gerade das autokratische System ersetzen, wiederum ein kapitalistisches repräsentieren, das an sich immer repressiv ist. Aber in jedem Fall sind diese Revolutionen inspirierend und mit ihnen könnte auch jene Einstellung zurückkommen, die ein Jahrzehnt verschwunden schien und mit der die Möglichkeit von Veränderungen wieder denkbar wird.“
Um dieses Gefühl, diesen „Digitalen Frühling“ festzuhalten, habe ich dieses Buch geschrieben. Ich bin für die Recherche auf Hacker-Konferenzen nach Berlin (28C3) und Amsterdam (Black Hat Europe) gereist, habe mich mit Netzaktivisten und Bloggern getroffen (z. B. auf der re:publica in Berlin), mit Politologen, Wissenschaftlern und Meinungsforschern diskutiert, ehemalige WikiLeaks-Unterstützer befragt, mit Internetunternehmern und Bürgerrechtlern gesprochen, mich mit Piraten an ihren Stammtisch gesetzt und Anonymous-Aktivisten online interviewt. Und: Ich habe eine Recherchereise nach Island unternommen, weil diese Insel eine ganz besondere und viel zu wenig beachtete Geschichte über Krise, Revolution und Internet zu erzählen hat. Im Oktober 2010 habe ich mit „Phänomen Facebook“ mein erstes Sachbuch veröffentlicht, in dem ich mich mit der Geschichte, den Geschäften und den Gefahren des Online-Netzwerks von Mark Zuckerberg befasst habe. Doch seither ist im Internet viel passiert und Facebook ist davon nur ein Aspekt. Die in den folgenden acht Kapiteln beschriebenen Phänomene (Anonymous, Facebook, WikiLeaks, die Piratenparteien, die Arabellion, der Überwachungsstaat, die Occupy-Bewegung und Island) können für sich stehen, sollten es aber nicht. Es gibt zahlreiche Querverbindungen, die ich versucht habe nachzuzeichnen. Insgesamt ergeben sie für mich den „Digitalen Frühling“ – doch von der Vorstellung, dass hier die Geschichte „Das Netz bringt die Revolution“ erzählt wird, sollten Sie sich schnell wieder verabschieden.
So einfach ist das nicht. Natürlich nicht.
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Autoren-Porträt von Jakob Steinschaden
Jakob Steinschaden, geboren 1982 in Wien, Journalist beim KURIER, ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Neuen Medien. Er ist mit seinen Reportagen aus dem In- und Ausland, seinen fundierten Analysen und nicht zuletzt mit der ersten Ausgabe seines Buchs "Phänomen Facebook" bekannt geworden.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jakob Steinschaden
- 2012, 191 Seiten, Maße: 14,3 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Ueberreuter
- ISBN-10: 3800075423
- ISBN-13: 9783800075423
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