Trolljagd / Dunkler Sturm Bd.2
Roman. Deutsche Erstausgabe
Frisch, modern, cool
Seelenfressende Dämonen. Halbmenschliche Mörder. Weltuntergangsprophezeiungen. Bis vor Kurzem kannte der junge Gabriel das alles nur aus Büchern, doch nun ist er mitten drin. Denn seine Abstammung verpflichtet ihn, den Kampf gegen das...
Seelenfressende Dämonen. Halbmenschliche Mörder. Weltuntergangsprophezeiungen. Bis vor Kurzem kannte der junge Gabriel das alles nur aus Büchern, doch nun ist er mitten drin. Denn seine Abstammung verpflichtet ihn, den Kampf gegen das...
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Produktinformationen zu „Trolljagd / Dunkler Sturm Bd.2 “
Frisch, modern, cool
Seelenfressende Dämonen. Halbmenschliche Mörder. Weltuntergangsprophezeiungen. Bis vor Kurzem kannte der junge Gabriel das alles nur aus Büchern, doch nun ist er mitten drin. Denn seine Abstammung verpflichtet ihn, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Um seine von Trollen entführte Freundin zu retten, dringen Gabriel und seine Gefährten in die Tunnel unter der Stadt ein - und begeben sich in diesem finsteren Labyrinth auf Trolljagd!
Seelenfressende Dämonen. Halbmenschliche Mörder. Weltuntergangsprophezeiungen. Bis vor Kurzem kannte der junge Gabriel das alles nur aus Büchern, doch nun ist er mitten drin. Denn seine Abstammung verpflichtet ihn, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Um seine von Trollen entführte Freundin zu retten, dringen Gabriel und seine Gefährten in die Tunnel unter der Stadt ein - und begeben sich in diesem finsteren Labyrinth auf Trolljagd!
Lese-Probe zu „Trolljagd / Dunkler Sturm Bd.2 “
Trolljagd von Kris GreeneDeutsch von Wolfgang Thon
Prolog
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Damals, als er ein kleiner Junge war und die ersten Zirkel des Allerheiligsten studierte, hatte Julius es geliebt, sich aus den Unterrichtsstunden im Großen Haus wegzuschleichen und sich stattdessen die Horrorfilme der Samstagnachmittagsvorstellungen anzusehen. Irgendetwas an diesem Schrecken, der sich in den Augen der Opfer widerspiegelte, kurz bevor das Monster sie oder ihn erwischte, hatte in ihm stets ein unbeschreibliches Rauschgefühl ausgelöst. Jetzt aber, da er sich in seinem eigenen Horrorfilm befand, wünschte er, er hätte mehr Mitgefühl mit ihnen gehabt.
Julius war splitternackt, und seine Arme waren an einem hölzernen Pfeiler über seinem Kopf befestigt, von dem aus man den Ozean überblicken konnte - wenn man das trübe, dunkle Wasser unter ihm überhaupt als solchen bezeichnen durfte. Durch die weißen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen, konnte er die schwarze Brühe sehen und die Fratzen der armen Seelen, die in ihr gefangen waren. Sie waren die Vergessenen, jene Geister, die entweder zu schwach oder zu niederträchtig waren, um die Reise in den Himmel oder die Hölle anzutreten. Julius versuchte die Augen zu schließen und sich vorzustellen, er befände sich auf einer friedlichen Reise über den Atlantik, aber als er die kalte Luft einatmete, schmeckte sie nicht nach Salz, nur nach Tod und Leid. Als das Plätschern der Ruder einer kleinen Jolle, die in der Nähe unterwegs war, an seine Ohren drang, fürchtete er, es könnte das Letzte sein, was er je hören würde. Keiner der Passagiere der Jihad besaß einen Rückfahrschein.
In all den Jahren, in denen er nun schon mit dem Orden trainierte, waren ihm Kreaturen wie die, die aus dem Boden des Allerheiligsten gekrochen waren, noch nie begegnet.
Diese Monster, die so abscheulich waren, dass sie nur den Tiefen der Hölle entsprungen sein konnten, hatten jeden in ihrem Umkreis vernichtet, selbst den großen Bruder Angelo. Als die Schlacht begonnen hatte, war Julius' Klinge die erste gewesen, an der das Blut der Feinde des Ordens klebte. Er hatte so viele wie möglich von ihnen getötet, ehe ihn die Axt eines Trolls traf. Mit angsterfüllten Augen konnte er gerade noch beobachten, wie das widerliche Biest ausholte, um ihm den Todesstoß zu versetzen, aber danach konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er war als Gefangener der Jihad, dem Geisterschiff, das die verstorbenen Seelen ins Reich der Toten transportierte, aufgewacht und sah sich nun jemandem ausgeliefert, der noch viel teuflischer war als die bestialischen Trolle: dem Fährmann Ezrah. Julius versuchte, seine selten gebrauchte Magie zu beschwören, um die Fußeisen zu brechen, aber es gelang ihm nicht. Hier im Land der Toten konnte er nicht einmal einen Funken jener magischen Fähigkeiten aufbringen, die ihm von seinem missratenen Vater vererbt worden waren.
»Schone deine Kräfte, hier besitzt du keine Macht«, sagte Ezrah, der mit hinter dem Rücken verschränkten Händen aus dem Nebel auftauchte, der das Deck der Jihad verhüllte. Seine Haut war so transparent, dass Julius ihn durch den Ne bel fast nicht erkennen konnte. Und doch, je näher er kam, desto dreidimensionaler wurde er, und seine Haut nahm allmählich ihren eigentlichen bronzefarbenen Ton an. Er trug einen dünnen Brustharnisch aus Leder über einer weißen Tunika, die bis knapp über seine Knie reichte. Der geflochtene Zopf, der von seinem ansonsten kahlrasierten Kopf hing, baumelte sanft in dem gespenstischen Wind, der das Schiff antrieb.
Julius reckte den Hals und bedachte den geisterhaften Kapitän mit Hohngelächter: »Wenn du gekommen bist, um mich ins Jenseits zu befördern, dann bring es endlich hinter dich.«
Ezrah grinste und sah dadurch beinahe menschlich aus. »Das wohl eher nicht, tapferer Soldat. Ich bin stattdessen gekommen, um dir ein Angebot zu machen.«
»Nach allem, was du und deine Geister dem Orden angetan haben, würde ich eher sterben, als dir zu dienen!«, entgegnete Julius hitzig.
Ezrah sah ihn amüsiert an. »Dass du überhaupt noch in der Lage bist, diese Diskussion mit mir führen zu können, dürfte wohl beweisen, dass der Tod ein sehr relativer Zustand ist.« Er fuhr mit seinen Händen durch den Nebel, und Julius sah einen Moment lang einen kleinen Ausschnitt der Szene, als der Troll ihn mit der Axt am Fuß der Stufen des Allerheiligsten traf. »Viele deiner Brüder haben dieses Gewässer heute Nacht bereits überquert, und es werden sicher noch einige mehr werden, bevor dies alles vorüber ist. Der einzige Grund, weshalb du noch am Leben bist, ist der, dass ich so einen außerordentlichen Wirt wie dich benötige.«
Julius riss seinen Blick von der Szene los. »Nichts an mir ist besonders. Ich bin nur ein einfacher Soldat und ein Diener des Ordens.«
»Ach komm, Julius, hier gibt es keine Geheimnisse. Ich weiß ganz genau, wer du bist und was du kannst, Magus.« »Lügner. Ich bin ein Kind des Ersten Ordens!«, brüllte Julius wütend und zerrte an den Ketten.
Ezrah lachte. »Du bist das Kind eines Abtrünnigen und einer Hure. Allein der Barmherzigkeit Bruder Angelos hast du es zu verdanken, dass du nicht das Opfer deines Selbsthasses geworden bist.«
Die Wahrheit von Ezrahs Aussage traf Julius wie ein Stich ins Herz. Außer seinen Eltern kannten nur Bruder Angelo und David seine wahre Herkunft. Seit der Orden ihn adoptiert hatte, war es der Hass auf seinen Vater und dessen Volk gewesen, der ihn zu einem der glühendsten Anhänger des Ordens gemacht hatte.
»Spar dir deine großen Geschichten für jemanden auf, der nicht die Schichten deiner Seele aufgedeckt und gesehen hat, was dahinter verborgen liegt.« Ezrah umfasste Julius' Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. »Eine große Macht wurde auf der Welt freigesetzt, und sie wird mein sein; dann nehme ich Rache an jenen, die mich betrogen und in diese Hölle verdammt haben.« Ezrahs Augen glühten hell auf, und Julius sah in ihnen das Bild der unter Deck eingeschlossenen Besatzung der Jihad, kurz bevor die Anhänger der Kirche das Schiff in Brand gesetzt hatten. »Sprich, Julius, hast du jemals den Schrei eines Mannes gehört, der bei lebendigem Leib verbrannt wurde? Schon der Schrei einer solchen armen Seele ist grausamer als alles andere, was du dir vorstellen kannst, und zu meiner Besatzung gehörten zwanzig dieser Opfer.«
»Eine angemessene Strafe für die Anhänger Satans, wenn du mich fragst«, erwiderte Julius grinsend. Ezrah dachte über seine Worte nach. »Schon möglich, aber wir können diskutieren, was angemessen ist und was nicht, nachdem du mein Angebot angenommen hast. Diene mir, und ich werde dir das Leben zurückgeben, das die Trolle dir genommen haben.«
Julius lachte beinahe hysterisch. »Du verschwendest deine Energie und deine Zeit, Höllenbrut. Tot oder lebendig, meine Loyalität gehört dem Orden, und einem wie dir werde ich niemals dienen. Wenn ich zwischen deinem Angebot und dem Tod wählen muss, wähle ich gern Letzteres.« Er spuckte Ezrah ins Gesicht, aber der Speichel flog durch ihn hindurch und landete auf dem Deck. »Wer sagt denn, dass du eine Wahl hast?« Ezrah hob seine Hände und rief den Nebel zu sich. Ein Dunstschleier bildete sich kreisförmig um Ezrahs Füße, und aus diesem Nebel stiegen gespenstische Formen empor. »Ob als Held oder als Sklave, du wirst mir dienen!«
Anklagend zeigte Ezrah mit seinen Fingern auf Julius, und die Geister stiegen auf ihn herab. Julius spürte, wie sich die Haut von seinem Rücken schälte, als die Geister ihn heimsuchten, doch aus seinen Wunden quoll Nebel statt Blut. Als der feuchte Dunst seinen Rücken hinabrollte, verdichtete er sich und legte sich über ihn wie Tücher aus kühler Seide. Kurz darauf war die Vision des Decks der Jihad verflogen, und die wirbelnden Gestalten nahmen Julius Glied für Glied auseinander. Als die Geister schließlich verblassten, war Julius verschwunden; übrig blieb etwas Dunkles und Beängstigendes. »Womit kann ich dir dienlich sein, Meister?«, fragte die schattenhafte Gestalt mit verzerrter Stimme. Das Wesen, das einst Julius gewesen war, kniete zu Ezrahs Füßen.
Ezrah lächelte wie ein stolzer Vater. »Bring mir den Funken und den Kopf von Gabriel Redfeather.«
© der deutschsprachigen Ausgabe 2011 by Blanvalet Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Damals, als er ein kleiner Junge war und die ersten Zirkel des Allerheiligsten studierte, hatte Julius es geliebt, sich aus den Unterrichtsstunden im Großen Haus wegzuschleichen und sich stattdessen die Horrorfilme der Samstagnachmittagsvorstellungen anzusehen. Irgendetwas an diesem Schrecken, der sich in den Augen der Opfer widerspiegelte, kurz bevor das Monster sie oder ihn erwischte, hatte in ihm stets ein unbeschreibliches Rauschgefühl ausgelöst. Jetzt aber, da er sich in seinem eigenen Horrorfilm befand, wünschte er, er hätte mehr Mitgefühl mit ihnen gehabt.
Julius war splitternackt, und seine Arme waren an einem hölzernen Pfeiler über seinem Kopf befestigt, von dem aus man den Ozean überblicken konnte - wenn man das trübe, dunkle Wasser unter ihm überhaupt als solchen bezeichnen durfte. Durch die weißen Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen, konnte er die schwarze Brühe sehen und die Fratzen der armen Seelen, die in ihr gefangen waren. Sie waren die Vergessenen, jene Geister, die entweder zu schwach oder zu niederträchtig waren, um die Reise in den Himmel oder die Hölle anzutreten. Julius versuchte die Augen zu schließen und sich vorzustellen, er befände sich auf einer friedlichen Reise über den Atlantik, aber als er die kalte Luft einatmete, schmeckte sie nicht nach Salz, nur nach Tod und Leid. Als das Plätschern der Ruder einer kleinen Jolle, die in der Nähe unterwegs war, an seine Ohren drang, fürchtete er, es könnte das Letzte sein, was er je hören würde. Keiner der Passagiere der Jihad besaß einen Rückfahrschein.
In all den Jahren, in denen er nun schon mit dem Orden trainierte, waren ihm Kreaturen wie die, die aus dem Boden des Allerheiligsten gekrochen waren, noch nie begegnet.
Diese Monster, die so abscheulich waren, dass sie nur den Tiefen der Hölle entsprungen sein konnten, hatten jeden in ihrem Umkreis vernichtet, selbst den großen Bruder Angelo. Als die Schlacht begonnen hatte, war Julius' Klinge die erste gewesen, an der das Blut der Feinde des Ordens klebte. Er hatte so viele wie möglich von ihnen getötet, ehe ihn die Axt eines Trolls traf. Mit angsterfüllten Augen konnte er gerade noch beobachten, wie das widerliche Biest ausholte, um ihm den Todesstoß zu versetzen, aber danach konnte er sich an nichts mehr erinnern. Er war als Gefangener der Jihad, dem Geisterschiff, das die verstorbenen Seelen ins Reich der Toten transportierte, aufgewacht und sah sich nun jemandem ausgeliefert, der noch viel teuflischer war als die bestialischen Trolle: dem Fährmann Ezrah. Julius versuchte, seine selten gebrauchte Magie zu beschwören, um die Fußeisen zu brechen, aber es gelang ihm nicht. Hier im Land der Toten konnte er nicht einmal einen Funken jener magischen Fähigkeiten aufbringen, die ihm von seinem missratenen Vater vererbt worden waren.
»Schone deine Kräfte, hier besitzt du keine Macht«, sagte Ezrah, der mit hinter dem Rücken verschränkten Händen aus dem Nebel auftauchte, der das Deck der Jihad verhüllte. Seine Haut war so transparent, dass Julius ihn durch den Ne bel fast nicht erkennen konnte. Und doch, je näher er kam, desto dreidimensionaler wurde er, und seine Haut nahm allmählich ihren eigentlichen bronzefarbenen Ton an. Er trug einen dünnen Brustharnisch aus Leder über einer weißen Tunika, die bis knapp über seine Knie reichte. Der geflochtene Zopf, der von seinem ansonsten kahlrasierten Kopf hing, baumelte sanft in dem gespenstischen Wind, der das Schiff antrieb.
Julius reckte den Hals und bedachte den geisterhaften Kapitän mit Hohngelächter: »Wenn du gekommen bist, um mich ins Jenseits zu befördern, dann bring es endlich hinter dich.«
Ezrah grinste und sah dadurch beinahe menschlich aus. »Das wohl eher nicht, tapferer Soldat. Ich bin stattdessen gekommen, um dir ein Angebot zu machen.«
»Nach allem, was du und deine Geister dem Orden angetan haben, würde ich eher sterben, als dir zu dienen!«, entgegnete Julius hitzig.
Ezrah sah ihn amüsiert an. »Dass du überhaupt noch in der Lage bist, diese Diskussion mit mir führen zu können, dürfte wohl beweisen, dass der Tod ein sehr relativer Zustand ist.« Er fuhr mit seinen Händen durch den Nebel, und Julius sah einen Moment lang einen kleinen Ausschnitt der Szene, als der Troll ihn mit der Axt am Fuß der Stufen des Allerheiligsten traf. »Viele deiner Brüder haben dieses Gewässer heute Nacht bereits überquert, und es werden sicher noch einige mehr werden, bevor dies alles vorüber ist. Der einzige Grund, weshalb du noch am Leben bist, ist der, dass ich so einen außerordentlichen Wirt wie dich benötige.«
Julius riss seinen Blick von der Szene los. »Nichts an mir ist besonders. Ich bin nur ein einfacher Soldat und ein Diener des Ordens.«
»Ach komm, Julius, hier gibt es keine Geheimnisse. Ich weiß ganz genau, wer du bist und was du kannst, Magus.« »Lügner. Ich bin ein Kind des Ersten Ordens!«, brüllte Julius wütend und zerrte an den Ketten.
Ezrah lachte. »Du bist das Kind eines Abtrünnigen und einer Hure. Allein der Barmherzigkeit Bruder Angelos hast du es zu verdanken, dass du nicht das Opfer deines Selbsthasses geworden bist.«
Die Wahrheit von Ezrahs Aussage traf Julius wie ein Stich ins Herz. Außer seinen Eltern kannten nur Bruder Angelo und David seine wahre Herkunft. Seit der Orden ihn adoptiert hatte, war es der Hass auf seinen Vater und dessen Volk gewesen, der ihn zu einem der glühendsten Anhänger des Ordens gemacht hatte.
»Spar dir deine großen Geschichten für jemanden auf, der nicht die Schichten deiner Seele aufgedeckt und gesehen hat, was dahinter verborgen liegt.« Ezrah umfasste Julius' Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. »Eine große Macht wurde auf der Welt freigesetzt, und sie wird mein sein; dann nehme ich Rache an jenen, die mich betrogen und in diese Hölle verdammt haben.« Ezrahs Augen glühten hell auf, und Julius sah in ihnen das Bild der unter Deck eingeschlossenen Besatzung der Jihad, kurz bevor die Anhänger der Kirche das Schiff in Brand gesetzt hatten. »Sprich, Julius, hast du jemals den Schrei eines Mannes gehört, der bei lebendigem Leib verbrannt wurde? Schon der Schrei einer solchen armen Seele ist grausamer als alles andere, was du dir vorstellen kannst, und zu meiner Besatzung gehörten zwanzig dieser Opfer.«
»Eine angemessene Strafe für die Anhänger Satans, wenn du mich fragst«, erwiderte Julius grinsend. Ezrah dachte über seine Worte nach. »Schon möglich, aber wir können diskutieren, was angemessen ist und was nicht, nachdem du mein Angebot angenommen hast. Diene mir, und ich werde dir das Leben zurückgeben, das die Trolle dir genommen haben.«
Julius lachte beinahe hysterisch. »Du verschwendest deine Energie und deine Zeit, Höllenbrut. Tot oder lebendig, meine Loyalität gehört dem Orden, und einem wie dir werde ich niemals dienen. Wenn ich zwischen deinem Angebot und dem Tod wählen muss, wähle ich gern Letzteres.« Er spuckte Ezrah ins Gesicht, aber der Speichel flog durch ihn hindurch und landete auf dem Deck. »Wer sagt denn, dass du eine Wahl hast?« Ezrah hob seine Hände und rief den Nebel zu sich. Ein Dunstschleier bildete sich kreisförmig um Ezrahs Füße, und aus diesem Nebel stiegen gespenstische Formen empor. »Ob als Held oder als Sklave, du wirst mir dienen!«
Anklagend zeigte Ezrah mit seinen Fingern auf Julius, und die Geister stiegen auf ihn herab. Julius spürte, wie sich die Haut von seinem Rücken schälte, als die Geister ihn heimsuchten, doch aus seinen Wunden quoll Nebel statt Blut. Als der feuchte Dunst seinen Rücken hinabrollte, verdichtete er sich und legte sich über ihn wie Tücher aus kühler Seide. Kurz darauf war die Vision des Decks der Jihad verflogen, und die wirbelnden Gestalten nahmen Julius Glied für Glied auseinander. Als die Geister schließlich verblassten, war Julius verschwunden; übrig blieb etwas Dunkles und Beängstigendes. »Womit kann ich dir dienlich sein, Meister?«, fragte die schattenhafte Gestalt mit verzerrter Stimme. Das Wesen, das einst Julius gewesen war, kniete zu Ezrahs Füßen.
Ezrah lächelte wie ein stolzer Vater. »Bring mir den Funken und den Kopf von Gabriel Redfeather.«
© der deutschsprachigen Ausgabe 2011 by Blanvalet Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Autoren-Porträt von Kris Greene
Kris Greene erhielt für ihre Kurzgeschichten bereits zahlreiche Preise. Sie lebt in New York City und verbringt ihre Zeit mit Schreiben oder in ihrem Kräutergarten.Wolfgang Thon lebt als freier Übersetzer in Hamburg. Er hat viele Thriller, u. a. von Brad Meltzer, Joseph Finder und Paul Grossman ins Deutsche übertragen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Kris Greene
- 2011, 315 Seiten, Maße: 12,5 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Thon, Wolfgang
- Übersetzer: Wolfgang Thon
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442267900
- ISBN-13: 9783442267903
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