Ein Fohlen wird groß

Dieses Fohlen hat einen Namen: Somnus! Es gehört auf einen Hof in Finnland, und die Menschen dort haben genau dokumentiert, wie das kleine Pferd geboren wurde und was es in seinem ersten Sommer alles erlebte. Viele eindrucksvolle Fotos belegen den Verlauf der Entwicklung dieses Lebewesens, wie es sich zu seiner Umwelt verhält und wie es lernt, sich zurechtzufinden. Um zu verdeutlichen, wie gattungsspezifisch das alles geschieht, werden Vergleiche mit anderen Tierarten herangezogen. So konzentriert sich ein Pferd z.B. beim Fressen immer nur kurz und ist dann schon wieder aufmerksam für seine Umgebung. Pferde müssen in freier Wildbahn immer auf Feinde gefasst und deshalb sehr vorsichtig sein. Im Gegensatz dazu beobachten Hundewelpen lange und konzentriert ihre Umgebung, denn sie sind genetisch als Jäger programmiert und müssen immer ihre mögliche Beute im Auge haben. Wie bei allen Lebewesen, so ist auch beim Fohlen die Umgebung wesentlich für sein Gedeihen. In beschützter, ruhiger, entspannter Atmosphäre lernt es schnell, indem es seine Mutter beobachtet und imitiert, was es für ein artgerechtes Leben können muss. Der andere Bereich, der in diesem Buch eine große Rolle spielt, ist das Verhältnis zwischen Mensch und Pferd. Sobald wie möglich muss Vertrauen zu einer Bezugsperson aufgebaut werden. Nur so kann sich eine gute, tragfähige Beziehung für beide Seiten entwickeln. Im Fall von Somnus darf Sini, das Bauernkind, direkt nach der Geburt das noch nasse Fohlen abreiben. Weil also schon die Stute zu den Menschen Vertrauen hat, kann das Fohlen diesen entscheidenden Kontakt akzeptieren. Und nur wer mit den Tieren lebt, kann vom Verhalten und Ausdruck der Pferde auf ihren Gemütszustand schließen. Das setzt aber immer voraus, dass Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit mit im Spiel sind. Dieses schöne Buch über das Zusammenleben und Zusammenlernen zeigt