Eine kurze Geschichte des Scheiterns auf Japanisch
Roman. Deutsche Erstausgabe
Ein japanischer Angestellter, der gerade gefeuert wurde. Ein verlotterter Glücksspieler, der sich für Elvis hält. Gemeinsam streifen sie durch Tokio, auf der Suche nach einem Job. Die 10-Millionen-Volt-Idee fährt vom Himmel, als einer...
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Produktinformationen zu „Eine kurze Geschichte des Scheiterns auf Japanisch “
Ein japanischer Angestellter, der gerade gefeuert wurde. Ein verlotterter Glücksspieler, der sich für Elvis hält. Gemeinsam streifen sie durch Tokio, auf der Suche nach einem Job. Die 10-Millionen-Volt-Idee fährt vom Himmel, als einer der
beiden vom Blitz getroffen wird - auf der Driving Range. Der Plan könnte beide zu Millionären machen, würde ihnen nicht einfach jemand die famose Idee klauen ...
Klappentext zu „Eine kurze Geschichte des Scheiterns auf Japanisch “
Ein japanischer Angestellter, der gerade gefeuert wurde. Ein verlotterter Glücksspieler, der sich für Elvis hält. Gemeinsam streifen sie durch Tokio, auf der Suche nach einem Job. Die 10-Millionen-Volt-Ideefährt vom Himmel, als einer der beiden vom Blitz getroffen wird - auf der Driving Range. Der Plan könnte beide zu Millionären machen, würde ihnen nicht einfach jemand die famose Idee klauen ...
Lese-Probe zu „Eine kurze Geschichte des Scheiterns auf Japanisch “
Teil 1 1 Kenji Yamada unterdrückte ein Gähnen, als die überfüllte U-Bahn im Bahnhof von Tokio einfuhr. Die Pendler, die sich auf dem Bahnsteig gesammelt hatten, drängten voller Erwartung vorwärts. Es war Montagmorgen zur Hauptverkehrszeit an der Yamanote-Linie. Er hatte zuvor vergeblich versucht, die Türen der letzten Bahn zu erreichen, doch jetzt befand sich nur noch eine weitere Person vor ihm, und er war fest entschlossen, diese Bahn auf keinen Fall ohne ihn abfahren zu lassen. Indem er rückwärtsging und sich drehte und wand wie ein Wurm, gelang es ihm, sich in den Waggon hineinzuquetschen, wo er hilfl os zuschauen musste, wie sich die Türen schlossen und seinen
kastenförmigen Aktenkoffer zwischen ihren dicken Gummilippen einklemmten. Selbst wenn er sich hätte bewegen können, wäre es sinnlos gewesen, an dem Koffer zu ziehen oder zu zerren. Er würde sich keinen Zentimeter bewegen lassen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis einer der drei grau gekleideten Bahnsteigaufseher die Lippen auseinanderzog und mit einem Ruck den Koffer
befreite, sodass sich die Türen ungehindert schließen konnten. Ein Ruf schallte über den ganzen Bahnsteig. Einer der Aufseher schwenkte einen weißen Stab hoch über seinem Kopf durch die Luft. Die Bahn setzte sich zögernd in Bewegung und rollte dann mit zunehmender Geschwindigkeit
zielstrebig dahin. An der nächsten Station wurde sie langsamer und kam mit einem Ruck zum Stehen, sodass Kenjis Hand von der klammen Chromstange über seinem Kopf abrutschte. Er verlor den Halt und wurde zuerst heftig nach rechts und dann nach links geschleudert, bevor es ihm gelang, wieder halbwegs gerade zu stehen. Auf der einen Seite diente ihm ein älterer Herr als Puffer, der nach
... mehr
schalem Whisky und frischem Tabakrauch roch; auf der anderen Seite eine junge Frau, die ein Parfüm mit einem betäubenden Rosenduft aufgetragen hatte, das den im Abteil vorherrschenden Geruch nach schwitzenden Körpern und ungewaschenen Haaren jedoch nicht überdecken konnte.
Kenjis Nase kitzelte, und er nieste, wobei er seine Lippen fest aufeinanderpresste. Als der alte Mann ausgestiegen war, gelang es Kenji, sich in die Ecke an der Tür zu quetschen, und er zog eine Ausgabe der Mainichi News aus der Tasche seines Regenmantels. Leiko Kobayashis Besprechung der besten und schlechtesten Fernsehsendungen der vergangenen Woche erschien immer montags, und er wollte in seinem Büro unter den Ersten sein, die sie gelesen hatten. Doch heute kam Kenji nicht über die erste Seite hinaus. Ungläubig las er, dass Nissan in der Niederlassung in Kanagawa über tausend Arbeitsplätze abbaute. Oder vielmehr schon abgebaut hatte. Tatsächlich war das schon mehrere Wochen her, aber es war der Firma gelungen, die Nachricht vor der Presse geheim zu halten, bis einer der Angestellten sich aus Wut über die Abfindung, die er und seine Kollegen erhalten
hatten, an die Presse gewandt hatte. In dem Bericht war ein großes Schwarz-Weiß-Foto des Mannes zu sehen, wie er vor der Fabrik stand und einsam die Faust in die Luft reckte. Kenji stieß einen leisen Pfiff aus. Er hatte die Automobilindustrie immer für solide gehalten, die letzte uneinnehmbare Bastion, wenn alle anderen bereits kapitulieren mussten. Damit war er nicht allein. Alle dachten das. Doch wenn sie sich hier bereits geirrt hatten, welche Hoffnung gab es dann noch für alle anderen? Mit Schaudern wurde ihm klar, dass ihre Zukunftsaussichten alles andere als rosig waren. »Shibuja, nächster Halt Shibuja!«, kündigte eine weibliche Automatenstimme über die Lautsprecheranlage an.
Er steckte seine Zeitung in die Jackentasche und stieg aus, kam ins Stolpern, fing sich aber schnell wieder und reihte sich in die lange Schlange der Wartenden ein, die sich langsam zum Ausgang schob. Von hier aus war es nur ein kurzer Weg durch den leichten Nieselregen zu dem Bürogebäude, in dem er arbeitete. Es waren zu viele Menschen unterwegs, als dass man einen Regenschirm hätte aufspannen können. Der Regen lief über seine pomadisierten Haare und spritzte auf seine Brille. Durch die Gläser konnte er verschwommen das Gebäude erkennen, in dem er arbeitete. Es war ein unauffälliges Gebäude mit elf Stockwerken, von denen NBC drei einnahm, die Abteilung für Programmforschung und die Abteilung für leichte Unterhaltung, in der Kenji arbeitete, mit eingeschlossen. Er fuhr mit dem Aufzug in den siebten Stock und trat in einen fensterlosen Gang, der von grellen Neonlampen an der Decke beleuchtet wurde und mit einem derben rostfarbenen
Teppich ausgestattet war. Akribisch beschriftete Pappkartons waren bei der Poststelle über die Länge einer ganzen Wand bis zu einer undurchsichtigen Doppelglastür gestapelt und warteten darauf, dass sie abgeholt wurden. Er gab einen Sicherheitscode aus vier Ziffern in die Tastatur am Türgriff ein, und sofort erklang ein freundlicher Piepton. Der Code wurde jeden ersten Montag im Monat geändert. Also heute. Aber er war auf einem kleinen Zettel gut lesbar mit Klebestreifen am Glas befestigt mit dem
Hinweis: »Sagen Sie es niemandem, aber hier ist Ihr neuer Code.« Er drückte die Tür auf und betrat ein Großraumbüro, das durch einen großen Mittelgang unterteilt war. Immer zwei Tische standen sich gegenüber, im rechten Winkel zum Hauptgang. Kenjis Schreibtisch war, genau wie der seiner Kollegen, mit einem Telefon und einem Computer ausgestattet. Ein Aktenschrank mit zwei Fächern war unter den Schreibtisch geschoben worden, sodass der Platz daneben gerade noch für seine Beine reichte. Da er schon vor geraumer Zeit die Kapazität des Aktenschrankes ausgereizt hatte, war Kenji dazu übergegangen, die Hefter und Akten auf seinem Schreibtisch und auf dem Boden zu stapeln. Neben seinem Stuhl standen niedrige Reihen mit Videokassetten in Kartons, auf denen Pilotfilme und vollständige Serien mit Unterhaltungsshows aufgenommen waren. Die Schreibtische waren hierarchisch angeordnet, und nur der Vorgesetzte der Abteilung für Programmforschung, Shin Ishida, der am obersten Ende der Reihe direkt am Fenster seinen Platz hatte, kam in den Genuss eines freien und aufgeräumten Arbeitsplatzes. In seiner Position konnte er über einen zusätzlichen Stauraum im Keller verfügen. Ganz zu schweigen von den anderen Privilegien, die mit seiner Position verbunden waren, wie zum Beispiel der subventionierten Mitgliedschaft im Maruhan-Golfklub am Stadtrand von Tokio und der Nutzung der gesellschaftseigenen Wohnanlage auf Hawaii. »Guten Morgen«, begrüßte Kenji die Kollegen, die bereits an ihrem Schreibtisch in die Arbeit vertieft waren. Sie blickten auf, lächelten und grüßten zurück, mehr nicht. Früher hätte vielleicht der eine oder andere von ihnen Kenji gefragt, wie sein Wochenende war, und dieser hätte sich nach dem Baseballspiel des Sohns oder nach dem Essen anlässlich des Geburtstags der Ehefrau erkundigt. Doch in letzter Zeit waren solche Gespräche selten geworden. Tatsächlich redete niemand mehr wirklich lange mit ihm. Nicht einmal über das Wetter. Kenji stellte seine Aktentasche auf seinem Schreibtisch ab, hängte seinen Mantel auf und ging zum nächsten Getränkeautomaten. Er nahm sich einen starken schwarzen
Kaffee mit Zucker, der sich niemals ganz auflöste und immer einen Klumpen aus durchsichtigem Granulat auf dem Boden des Bechers hinterließ. Zurück an seinem Schreibtisch schaltete er seinen Computer an und warf einen Blick auf seine Uhr. Acht Uhr. Er hatte noch genau eine Stunde bis zum Teamtreffen am Montagmorgen. Er machte sich an seine Arbeit. Ohrenbetäubende Musik erschallte aus dem Lautsprechersystem, das überall im Büro installiert war. Kenji sprang auf und schloss sich seinen Kollegen an, die sich zum Tagungsraum Eins bewegten, einem kleinen, engen, staubigen fensterlosen Raum mit einer Klimaanlage, die je nachdem, ob sie funktionierte oder nicht, entweder
pfiff oder stöhnte und ächzte. Die Wände waren in einem Farbton irgendwo zwischen Gelb und Braun gestrichen, was ihn früher oft zu dem Scherz veranlasst hatte, dass wohl eine ganze Familie von Rauchern über Nacht in dem Raum eingeschlossen wurde, sobald alle das Büro verlassen hatten. »Ah, die Watanabes waren wohl wieder einmal am Werk«, hätte er zu Beginn eines Meetings gesagt. Oder: »Die Watanabes haben sich letzte Nacht ja wieder mächtig ins Zeug gelegt.« Bemerkungen wie diese hatten seine Kollegen immer zum Lachen gebracht. Früher einmal. Jetzt hielt er sich lieber
zurück. Das schien ihm das Beste zu sein. Band 92308
1. Aufl age: Januar 2009
Vollständige Taschenbuchausgabe
Bastei Lübbe Taschenbücher in der Verlagsgruppe Lübbe
Deutsche Erstausgabe
Für die Originalausgabe:
© 2007 by Fiona Campbell
Titel der Originalausgabe: »Death of a Salaryman«
Originalverlag: Chatto&Windus, Random House, London
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2009 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG,
Bergisch Gladbach
Redaktion: Dr. Lutz Steinhoff
Lektorat: Jan Wielpütz
Titelbild: © bürosüd, München
Umschlaggestaltung: Nadine Littig
Autorenfoto: © Jamie Lumley
Satz: Textverarbeitung Garbe, Köln
Gesetzt aus der Stempel Garamond
Druck und Verarbeitung: CPI-Ebner & Spiegel, Ulm
Printed in Germany
ISBN 978-3-404-92308-3
Sie fi nden uns im Internet unterwww.luebbe.de
Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
Kenjis Nase kitzelte, und er nieste, wobei er seine Lippen fest aufeinanderpresste. Als der alte Mann ausgestiegen war, gelang es Kenji, sich in die Ecke an der Tür zu quetschen, und er zog eine Ausgabe der Mainichi News aus der Tasche seines Regenmantels. Leiko Kobayashis Besprechung der besten und schlechtesten Fernsehsendungen der vergangenen Woche erschien immer montags, und er wollte in seinem Büro unter den Ersten sein, die sie gelesen hatten. Doch heute kam Kenji nicht über die erste Seite hinaus. Ungläubig las er, dass Nissan in der Niederlassung in Kanagawa über tausend Arbeitsplätze abbaute. Oder vielmehr schon abgebaut hatte. Tatsächlich war das schon mehrere Wochen her, aber es war der Firma gelungen, die Nachricht vor der Presse geheim zu halten, bis einer der Angestellten sich aus Wut über die Abfindung, die er und seine Kollegen erhalten
hatten, an die Presse gewandt hatte. In dem Bericht war ein großes Schwarz-Weiß-Foto des Mannes zu sehen, wie er vor der Fabrik stand und einsam die Faust in die Luft reckte. Kenji stieß einen leisen Pfiff aus. Er hatte die Automobilindustrie immer für solide gehalten, die letzte uneinnehmbare Bastion, wenn alle anderen bereits kapitulieren mussten. Damit war er nicht allein. Alle dachten das. Doch wenn sie sich hier bereits geirrt hatten, welche Hoffnung gab es dann noch für alle anderen? Mit Schaudern wurde ihm klar, dass ihre Zukunftsaussichten alles andere als rosig waren. »Shibuja, nächster Halt Shibuja!«, kündigte eine weibliche Automatenstimme über die Lautsprecheranlage an.
Er steckte seine Zeitung in die Jackentasche und stieg aus, kam ins Stolpern, fing sich aber schnell wieder und reihte sich in die lange Schlange der Wartenden ein, die sich langsam zum Ausgang schob. Von hier aus war es nur ein kurzer Weg durch den leichten Nieselregen zu dem Bürogebäude, in dem er arbeitete. Es waren zu viele Menschen unterwegs, als dass man einen Regenschirm hätte aufspannen können. Der Regen lief über seine pomadisierten Haare und spritzte auf seine Brille. Durch die Gläser konnte er verschwommen das Gebäude erkennen, in dem er arbeitete. Es war ein unauffälliges Gebäude mit elf Stockwerken, von denen NBC drei einnahm, die Abteilung für Programmforschung und die Abteilung für leichte Unterhaltung, in der Kenji arbeitete, mit eingeschlossen. Er fuhr mit dem Aufzug in den siebten Stock und trat in einen fensterlosen Gang, der von grellen Neonlampen an der Decke beleuchtet wurde und mit einem derben rostfarbenen
Teppich ausgestattet war. Akribisch beschriftete Pappkartons waren bei der Poststelle über die Länge einer ganzen Wand bis zu einer undurchsichtigen Doppelglastür gestapelt und warteten darauf, dass sie abgeholt wurden. Er gab einen Sicherheitscode aus vier Ziffern in die Tastatur am Türgriff ein, und sofort erklang ein freundlicher Piepton. Der Code wurde jeden ersten Montag im Monat geändert. Also heute. Aber er war auf einem kleinen Zettel gut lesbar mit Klebestreifen am Glas befestigt mit dem
Hinweis: »Sagen Sie es niemandem, aber hier ist Ihr neuer Code.« Er drückte die Tür auf und betrat ein Großraumbüro, das durch einen großen Mittelgang unterteilt war. Immer zwei Tische standen sich gegenüber, im rechten Winkel zum Hauptgang. Kenjis Schreibtisch war, genau wie der seiner Kollegen, mit einem Telefon und einem Computer ausgestattet. Ein Aktenschrank mit zwei Fächern war unter den Schreibtisch geschoben worden, sodass der Platz daneben gerade noch für seine Beine reichte. Da er schon vor geraumer Zeit die Kapazität des Aktenschrankes ausgereizt hatte, war Kenji dazu übergegangen, die Hefter und Akten auf seinem Schreibtisch und auf dem Boden zu stapeln. Neben seinem Stuhl standen niedrige Reihen mit Videokassetten in Kartons, auf denen Pilotfilme und vollständige Serien mit Unterhaltungsshows aufgenommen waren. Die Schreibtische waren hierarchisch angeordnet, und nur der Vorgesetzte der Abteilung für Programmforschung, Shin Ishida, der am obersten Ende der Reihe direkt am Fenster seinen Platz hatte, kam in den Genuss eines freien und aufgeräumten Arbeitsplatzes. In seiner Position konnte er über einen zusätzlichen Stauraum im Keller verfügen. Ganz zu schweigen von den anderen Privilegien, die mit seiner Position verbunden waren, wie zum Beispiel der subventionierten Mitgliedschaft im Maruhan-Golfklub am Stadtrand von Tokio und der Nutzung der gesellschaftseigenen Wohnanlage auf Hawaii. »Guten Morgen«, begrüßte Kenji die Kollegen, die bereits an ihrem Schreibtisch in die Arbeit vertieft waren. Sie blickten auf, lächelten und grüßten zurück, mehr nicht. Früher hätte vielleicht der eine oder andere von ihnen Kenji gefragt, wie sein Wochenende war, und dieser hätte sich nach dem Baseballspiel des Sohns oder nach dem Essen anlässlich des Geburtstags der Ehefrau erkundigt. Doch in letzter Zeit waren solche Gespräche selten geworden. Tatsächlich redete niemand mehr wirklich lange mit ihm. Nicht einmal über das Wetter. Kenji stellte seine Aktentasche auf seinem Schreibtisch ab, hängte seinen Mantel auf und ging zum nächsten Getränkeautomaten. Er nahm sich einen starken schwarzen
Kaffee mit Zucker, der sich niemals ganz auflöste und immer einen Klumpen aus durchsichtigem Granulat auf dem Boden des Bechers hinterließ. Zurück an seinem Schreibtisch schaltete er seinen Computer an und warf einen Blick auf seine Uhr. Acht Uhr. Er hatte noch genau eine Stunde bis zum Teamtreffen am Montagmorgen. Er machte sich an seine Arbeit. Ohrenbetäubende Musik erschallte aus dem Lautsprechersystem, das überall im Büro installiert war. Kenji sprang auf und schloss sich seinen Kollegen an, die sich zum Tagungsraum Eins bewegten, einem kleinen, engen, staubigen fensterlosen Raum mit einer Klimaanlage, die je nachdem, ob sie funktionierte oder nicht, entweder
pfiff oder stöhnte und ächzte. Die Wände waren in einem Farbton irgendwo zwischen Gelb und Braun gestrichen, was ihn früher oft zu dem Scherz veranlasst hatte, dass wohl eine ganze Familie von Rauchern über Nacht in dem Raum eingeschlossen wurde, sobald alle das Büro verlassen hatten. »Ah, die Watanabes waren wohl wieder einmal am Werk«, hätte er zu Beginn eines Meetings gesagt. Oder: »Die Watanabes haben sich letzte Nacht ja wieder mächtig ins Zeug gelegt.« Bemerkungen wie diese hatten seine Kollegen immer zum Lachen gebracht. Früher einmal. Jetzt hielt er sich lieber
zurück. Das schien ihm das Beste zu sein. Band 92308
1. Aufl age: Januar 2009
Vollständige Taschenbuchausgabe
Bastei Lübbe Taschenbücher in der Verlagsgruppe Lübbe
Deutsche Erstausgabe
Für die Originalausgabe:
© 2007 by Fiona Campbell
Titel der Originalausgabe: »Death of a Salaryman«
Originalverlag: Chatto&Windus, Random House, London
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2009 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG,
Bergisch Gladbach
Redaktion: Dr. Lutz Steinhoff
Lektorat: Jan Wielpütz
Titelbild: © bürosüd, München
Umschlaggestaltung: Nadine Littig
Autorenfoto: © Jamie Lumley
Satz: Textverarbeitung Garbe, Köln
Gesetzt aus der Stempel Garamond
Druck und Verarbeitung: CPI-Ebner & Spiegel, Ulm
Printed in Germany
ISBN 978-3-404-92308-3
Sie fi nden uns im Internet unterwww.luebbe.de
Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich
der gesetzlichen Mehrwertsteuer.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Fiona Campbell
- 2009, 2. Aufl., 491 Seiten, Maße: 12,3 x 18,6 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Engl. v. Damaris Brandhorst
- Übersetzer: Damaris Brandhorst
- Verlag: Bastei Lübbe
- ISBN-10: 3404923081
- ISBN-13: 9783404923083
Rezension zu „Eine kurze Geschichte des Scheiterns auf Japanisch “
"Ein brillanter Roman!" (The Times)"Scharfsinnig und unterhaltsam!" (The Guardian)
"Selten hatte eine Autorin ihre Geschichte so gut im Griff wie Fiona Campbell" (Financial Times)
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