Einer blieb zurück
Siebzehn Jahre ist es her, dass das abgelegene englische Dorf Jude s Ferry zugunsten eines Truppenübungsplatzes evakuiert wurde. Während Reporter Philip Dryden nun dort ein Manöver verfolgt, wird ein Skelett freigelegt. Nicht alle haben damals das Dorf...
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Produktinformationen zu „Einer blieb zurück “
Siebzehn Jahre ist es her, dass das abgelegene englische Dorf Jude s Ferry zugunsten eines Truppenübungsplatzes evakuiert wurde. Während Reporter Philip Dryden nun dort ein Manöver verfolgt, wird ein Skelett freigelegt. Nicht alle haben damals das Dorf verlassen! Auf der Suche nach einer explosiven Story merkt Dryden bald, dass die einstigen Bewohner in ein Netz aus Schweigen, Familienfehden und Mord verstrickt sind. Alte Schuld ist noch lange nicht beglichen... Spannender geht es nicht: ein genial konstruierter Fall, packende Atmosphäre und raffinierte Psychologie. »Eine unschlagbare Mischung aus Humor und raffinierter Story.« (WDR 4)
Klappentext zu „Einer blieb zurück “
Denn jeder hat eine Leiche im KellerSiebzehn Jahre ist es her, dass das abgelegene englische Dorf Jude s Ferry zugunsten eines Truppenübungsplatzes evakuiert wurde. Während Reporter Philip Dryden nun dort ein Manöver verfolgt, wird ein Skelett freigelegt. Nicht alle haben damals das Dorf verlassen! Auf der Suche nach einer explosiven Story merkt Dryden bald, dass die einstigen Bewohner in ein Netz aus Schweigen, Familienfehden und Mord verstrickt sind. Alte Schuld ist noch nicht beglichen ...
Lese-Probe zu „Einer blieb zurück “
Sankt-Swithun-Tag Sonntag, 15. Juli 1990 / / Es war ein hoher Kinderstuhl, kurzerhand für die Hinrichtung requiriert. / Ich stand mit dem Rücken zur Wand, war Teil der Menge, nicht der Meute, doch auch damals schon war mir klar, dass diese Trennlinie sich nicht ziehen ließ: eine Linie, um die Schuldigen von den Unschuldigen zu scheiden. / Zu zwölft waren wir, dazu der Beschuldigte auf dem Stühlchen, die Schlinge eng um den Nacken. / Wieder die Frage: "Wieso?" Jedes Mal begleitet von einem Streich auf die unbedeckten Rippen, so dass sich das Blut in Striemen staute. / Ich hätte antworten und all dem ein Ende machen können. Doch ich drückte nur den Rücken an die kühle Mauer und staunte, staunte, dass er nicht länger abstritt, staunte, dass er das Leben aufgegeben hatte. / Dem Opfer zitterten die Knie, und die Beine des Stühlchens scharrten über den Ziegelboden des Kellers. Durch die Falltür drang das nächtliche Bellen eines Hundes zu uns herab, dann zwölf Schläge von der Kirche auf dem Hügel. / Nun schritt der Rädelsführer zur Tat, kraft des Rechts, das seine Abstammung ihm verlieh. Er trat vor, holte mit dem Fuß Schwung und schlug das Stühlchen weg. / Mit seinem ganzen Gewicht sackte der Körper herab, doch nicht bis auf den Boden. Ein deutliches Knacken des brechenden Genicks markierte das Ende des Seils, und die zerschmetterten Wirbel knirschten, als der Körper sich drehte und die Beine in der Luft nach Halt suchten. Der Augenblick des Todes zog sich hin, strukturiert vom Röcheln der Kehle. Urin troff von nackten Füßen, gelb im Schein der Taschenlampen. / Ich stand, und mir schwanden die Sinne, einen Herzschlag lang. Als ich wieder hinsah, waren die Arme, gefesselt und hässlich im Tode, ohne Leben. / Der Gerechtigkeit war Genüge getan, sagte man und leckte sich die geöffneten Lippen. / / Gerechtigkeit in Jude's Ferry. / / Siebzehn Jahre später / / Sankt-Swithun-Tag Sonntag, 15. Juli 2007 Whittlesea Mere / / Der Capri bebte, so laut war das Schnarchen; durch die
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fliegenübersäte Windschutzscheibe des Taxis betrachtete Philip Dryden den Fennhorizont. Humph, der Fahrer, schlief friedlich, die Lippen sanft gerundet, der Sitz gestaucht von gut zwei Zentnern Körpermasse. Ringsum, bis über den Horizont hinaus, dehnte sich die trockengelegte Ödnis aus, die einmal Whittlesea Mere gewesen war, ein Binnensee von der Größe einer kleinen englischen Grafschaft. Ein Kriegsschiff von einer Wolke segelte durch den makellosen Himmel. / Das Taxi parkte im kühlen Schatten eines Weißdorns, des einzigen mit bloßem Auge erkennbaren Baums. Um Punkt 9.00 Uhr waren sie am Tor des Truppenübungsplatzes Whittlesea Mere vorgefahren; dort hatte man sie über einen von Schlaglöchern durchfurchten Viehweg zum Treffpunkt geschickt: Dem Wrack eines alten Weltkriegspanzers, aus dessen finsterem Sehschlitz Farn wucherte. Seit man sie durch das Tor gewinkt hatte, waren sie keiner Menschenseele mehr begegnet, was aber nichts daran geändert hatte, dass Dryden sich beobachtet fühlte. / / Der Reporter strich die Tarnjacke glatt und spürte, wie die vertrauten Ängste sich um ihn zusammenzogen. Das ist kein Kriegsgebiet, sagte er sich, das ist nur ein Manöver. Und ich bin kein Soldat, ich bin Reporter. Ich bin hier, weil ich darüber berichten soll, nicht daran teilnehmen. Aber dann sah er einen Trupp Soldaten, der im Gänsemarsch auf sie zumarschierte und eine wüstensandrote Torfwolke aufwirbelte, und sein Puls schnellte in die Höhe. Eine Schweißbahn zog sich vom Ansatz der pechschwarzen Haare bis zum Auge hinab. Er wischte sie fort und wusste sehr wohl, dass die nächste nicht lange auf sich warten lassen würde. / Dryden sah auf die Uhr: 10.15. Es war so weit. Er tastete nach der Innenbespannung des blauen Stahlhelms, den er in Händen hielt. Die klar gemeißelten Züge seines mittelalterlichen Gesichts blieben reglos. Er stieg aus - laut jaulten die rostigen Scharniere der Autotür - und ging um
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Autoren-Porträt von Jim Kelly
Jim Kelly arbeitet seit vielen Jahren als Korrespondent der "Financial Times" in London. Er lebt mit seiner Frau, der Biographin Midge Gillies, und ihrer gemeinsamen Tochter in Ely, Cambridgeshire. Seit "Tod im Moor", das als einer der besten Debütromane des Jahres gefeiert wurde, wird seine Krimiserie um den Journalisten Philip Dryden inzwischen zu den neuen Höhepunkten britischer Krimikunst gezählt und findet international immer mehr begeisterte Leser. 2006 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem "Dagger Award", dem größten britischen Krimi-Preis, ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jim Kelly
- 2008, 416 Seiten, Maße: 11,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Mayer, Carsten
- Übersetzer: Carsten Mayer
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442369533
- ISBN-13: 9783442369539
Rezension zu „Einer blieb zurück “
"Eine seltene Kombination aus poetischem Stil und fesselnder Story!"
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