Einstein für die Westentasche
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Einstein für sie Westentasche von Ernst Peter Fischer
LESEPROBE
Annus Mirabilis -
Die fünf Texte
1905 ist Einstein 26 Jahre alt. Er lebt in Bern, und seinLeben als Angestellter des Patentamtes läßt ihm Zeit genug, fünf Arbeiten zupublizieren, von denen jede einzelne bahnbrechende und nobelpreiswürdigeEinsichten bringt (vgl. Tabelle zum Wunderjahr, S.23). Genauer gesagt schließtEinstein zunächst zwischen dem 17. März und dem 30. Juni vier Manuskripte ab,die sich mit höchst unterschiedlichen Themen beschäftigen. Zwei haben mitMolekülen zu tun - mit ihrer Dimension und der Diffusion (bekannt als BrownscheBewegung) -, und zwei befassen sich mit dem Licht - mit seiner Natur undAusbreitung. Im September fügt Einstein dem Quartett noch als eine Art Codaseine Antwort auf die eher langweilig klingende Frage hinzu, »Ist die Trägheiteines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?«
Einsteins Antwort »Ja« ist weniger wichtig als die Form, dieer ihr gibt. Die Trägheit eines Körpers steckt in seiner Masse (m), undEinstein entdeckt, daß ihr eine Energie (E) entspricht. Er leitet zwischen denbeiden Größen die wohl berühmteste mathematische Formel der Welt ab. Sie hatlängst den Weg auf viele T-Shirts gefunden und lautet »E gleich m mal c zumQuadrat« oder kürzer E=mc2. Der Buchstabe c steht dabei für dieGeschwindigkeit, mit der sich Licht in einem leeren Raum ausbreiten kann.
Annus Mirabilis -
Der revolutionäre Text
Die Lichtgeschwindigkeit taucht in der berühmten Einstein-FormelE=mc2 nicht zufällig auf. Sie bekommt in seiner Physik dieDoppelrolle, eine Naturkonstante zu sein und eine obere Grenze darzustellen.Nichts kann sich schneller als Licht bewegen, was auch heißt, daß dieÜbertragung von Information nicht beliebig schnell sein kann, sondern so vielZeit braucht wie das Licht. Auch die Information über die Zeit selbst brauchtZeit, die daher nicht so absolut sein kann, wie es sich der gewöhnlicheMenschenverstand denkt. Einstein erkennt, daß sie nur relativ zum Ort ihrerMessung (einer Uhr) bestimmbar ist, und die genaue Darstellung dieserZusammenhänge heißt heute Relativitätstheorie. Sie erscheint zum ersten Mal 1905unter dem eher unauffälligen Titel »Zur Elektrodynamik bewegter Körper« undwirkt auf die zeitgenössischen Kollegen so irritierend, daß sie sich noch mehrals ein Jahrzehnt später scheuen, ihm dafür den Nobelpreis zu geben. Diese Auszeichnungbekommt er statt dessen für seinen Hinweis, der ebenfalls aus dem Wunderjahrstammt, daß sich die Eigenschaften von Licht nur erklären lassen, wenn man ihmzubilligt, sowohl Welle als auch Teilchen zu sein. Einstein selbst hält diese Einsichtin die Dualität des Lichts für seine eigentliche revolutionäre Tat von 1905.Sie gibt ihm allerdings zugleich das Gefühl, den Boden unter den Füßenverloren zu haben, auf dem die Physik seit Jahrhunderten gestanden hatte. Aufihm sollten objektive Gesetze errichtet werden, die unabhängig von einemBeobachter waren und ohne ihn formuliert werden konnten. Zu seinem eigenenErstaunen mußte Einstein nun feststellen, daß dieser Boden brüchig war. DieNatur des Lichtes hing nicht allein von der untersuchten Strahlung ab, sondernauch von der Frage, die ein Physiker im Experiment stellte. Mit anderen Worten,Einstein hatte die erste Frage der Physik entdeckt, für die es keine objektiveAntwort gab. Die klassische Epoche seiner Wissenschaft war damit zu Ende. DieZeit der Moderne konnte beginnen.
© Piper Verlag GmbH, München 2005
- Autor: Ernst Peter Fischer
- 2005, 2. Aufl., 124 Seiten, 29 Abbildungen, Maße: 10,6 x 19,4 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Piper
- ISBN-10: 3492046851
- ISBN-13: 9783492046855
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