Engel der Dichtung
Was ist das wirklich: Dichtung?
Wenn Wörter Wirklichkeit erzeugen - und die Sprache ist der Menschheit ja nicht fertig ins Maul gefallen -, so sind Dichtung und Leben untrennbar miteinander verwoben. Nachdenken über Dichtung heisst somit, über das Leben...
Wenn Wörter Wirklichkeit erzeugen - und die Sprache ist der Menschheit ja nicht fertig ins Maul gefallen -, so sind Dichtung und Leben untrennbar miteinander verwoben. Nachdenken über Dichtung heisst somit, über das Leben...
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Produktinformationen zu „Engel der Dichtung “
Was ist das wirklich: Dichtung?
Wenn Wörter Wirklichkeit erzeugen - und die Sprache ist der Menschheit ja nicht fertig ins Maul gefallen -, so sind Dichtung und Leben untrennbar miteinander verwoben. Nachdenken über Dichtung heisst somit, über das Leben nachdenken zu müssen.
Der Autor muss sich prüfen, wie er lebt, und muss sich Rechenschaft ablegen über seine Verantwortung, wenn er Dichtung in die Welt setzt. Wie er es tut und was er unter Dichtung versteht, legt Christoph Wilhelm Aigner in seiner Poetologie offen, bis hin zu jenen zehn Einsichten, die sein und damit das Leben seiner Gedichte beeinflusst haben.
Wenn Wörter Wirklichkeit erzeugen - und die Sprache ist der Menschheit ja nicht fertig ins Maul gefallen -, so sind Dichtung und Leben untrennbar miteinander verwoben. Nachdenken über Dichtung heisst somit, über das Leben nachdenken zu müssen.
Der Autor muss sich prüfen, wie er lebt, und muss sich Rechenschaft ablegen über seine Verantwortung, wenn er Dichtung in die Welt setzt. Wie er es tut und was er unter Dichtung versteht, legt Christoph Wilhelm Aigner in seiner Poetologie offen, bis hin zu jenen zehn Einsichten, die sein und damit das Leben seiner Gedichte beeinflusst haben.
Lese-Probe zu „Engel der Dichtung “
"Die ersten Stürme, die die kühlere Jahreszeit ankünden, sammeln sich bereits Ende September auf dem Pass. Dort, in fünfzehnhundert Metern, laufen sie auf den Bergrücken hin und her, hetzen und zerbeißen Wolken, bis aus Nordost die schweren behäbigen Stürme nachkommen. Das kann noch drei Wochen dauern. Dann aber stürzen sie sich über die Südseite, rutschen auf Wiesen, schlittern über Geröll, springen auf den Wäldern, als wären diese ein Trampolin; und hier, auf halber Höhe zwischen Pass und Tal, entstehen tönende vibrierende Hänge. Zypressen und Pinien beginnen zu singen, aus den Ginsterstauden und an den Felsstücken entstehen Choräle, und das Haus wird gleichermaßen zum Instrument.Vereinzelte große Regentropfen werden schräg und parallel zum Fenster vorbeigeschleudert. Zuweilen zerreißt es einen Tropfen zwischen Luftstößen, zerklatscht von unsichtbaren Händen. Eine kleine stille Explosion; der Tropfen versprüht auf dem Fensterglas, das nun Stellen hat, wie von Milben befal len.
Die Sonne schmilzt auf der glatten Bergkuppe. Der Raum mit den beiden Fenstern nach Südwesten, an die je ein Arbeitstisch gestellt ist, füllt sich minutenlang mit Farbe von braunorangenem Samt. Momente profunder Ruhe. Ein atmosfärisches Gleichgewicht. Sogar die Vögel halten den Schnabel. Bis die Schatten sich vermehren und der Tag kippt.
Immer öfter fahren Nebelschiffe ein in die bewaldeten Buchten und Schneisen der Hügelausläufer, über die wogende Vegetation. Ihre gequollenen Rümpfe fallen langsam auseinander und fließen durch die Zweige der Olivenbäume und sickern durch die Kronen der Eichen; klebrig hängen sie von den starren breiten Blättern der Feigenbäume."
Autoren-Porträt von Christoph W. Aigner
Christoph Wilhelm Aigner lebt seit vierzig Jahren in Salzburg, wo er neben dem Germanistikstudium als Mitarbeiter des ORF und dann als Redakteur des Salzburger Tagblatts arbeitete. Seit 1985 ist er freier Schriftsteller. Aigner wird zu den bedeutendsten zeitgenössischen Dichtern gezählt. Für sein Werk wurde er mit dem Else-Lasker-Schüler-Preis und dem Würdigungspreis der Republik Österreich ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christoph W. Aigner
- 2000, 157 Seiten, Maße: 19,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: DVA
- ISBN-10: 3421053995
- ISBN-13: 9783421053992
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