Ewig sollst du schlafen
Der Geruch des Todes. Die Dunkelheit der Verzweiflung. Die Kälte der nackten Panik. Das ist das letzte, das seine Opfer wahrnehmen. Vorsicht, dieser Thriller könnte Ihnen den Schlaf rauben! Von der New York Times Bestseller-Autorin Lisa Jackson....
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Der Geruch des Todes. Die Dunkelheit der Verzweiflung. Die Kälte der nackten Panik. Das ist das letzte, das seine Opfer wahrnehmen. Vorsicht, dieser Thriller könnte Ihnen den Schlaf rauben! Von der New York Times Bestseller-Autorin Lisa Jackson.
Das Grauen geht um in Lumpkin County: Ein sadistischer Killer begräbt seine Opfer lebendig und hinterlässt Nachrichten, die weitere Morde ankündigen. Der ermittelnde Detective Pierre Reed hat in diesem Fall auch noch Nikki Gilette am Hals: eine junge Reporterin, die eine Erfolgsstory wittert. Sie ahnt nicht, dass es schon ein Grab für sie gibt.
Lisa Jackson gehört zu Amerikas Top-Autorinnen. Mit ihren packenden ''Lady-Thrillern'' ist sie so erfolgreich wie Sandra Brown oder J.D. Robb. Lisa Jackson belegt regelmäßig Spitzenplätze auf den Bestsellerlisten von Publishers Weekly, USA Today und N.Y. Times.
Ewig sollst du schlafen von LisaJackson
LESEPROBE
Prolog
Himmel, es war kalt ... so kalt.
Bobbi fröstelte. Sie war benommen, konnte sichkaum rühren, ihr Bewusstsein träge und wie betäubt. Sie wollte schlafen, wolltedas verschwommene, nagende Gefühl des Unbehagens ignorieren. Ihre Lider warenschwer. Als hätte sie zu viele Schlaftabletten geschluckt. Ein stechender Geruchdrang ihr in die Nase, ein Geruch nach Fäulnis. Sie verzog angewidert dasGesicht. Sie bemerkte, dass es still in ihrem Zimmer war. Absolut still. Aufgespenstische Weise. Kein Geräusch von der Uhr im Flur drang herein, die sonststetig tickte, oder von der Heizungslüftung ... Die Stille war ohrenbetäubend.
Du bist nicht in deinem Zimmer.
Der Gedanke traf sie wie ein Schlag vor denKopf.
Du bist nicht in deinem Bett.
Sie zwang sich, die Lider zu heben. Wo war sie?
Der modrige Gestank ließ sie würgen. Ganzallmählich kam sie zu sich. Wo zum Teufel befand sie sich, und warum konnte siesich nicht bewegen? Sie spürte einen Druck auf den Lungen, die Luft war dünn,die Dunkelheit undurchdringlich. Als ihr klar wurde, dass sie auf dem Rückenlag, eingequetscht von etwas Hartem, erfasste sie Panik. Glatter Stoff wurdegegen ihre Nase gepresst.
Es war dunkel. Sie bekam keine Luft, konnte kaumatmen. Und dieser entsetzliche Gestank ... Sie musste sich beinahe übergeben.Hier stimmte etwas nicht, absolut nicht. Sie versuchte, sich zum Sitzenaufzurichten. Sie stieß mit dem Kopf an und konnte die Arme nicht zu Hilfenehmen. Sie ließen sich weder nach oben noch zur Seite ausstrecken. Sie war ineinen engen Raum gepfercht, lag auf einem unbequemen Bett ... nein, das warkein Bett, es fühlte sich weicher an, schwammig und rutschig, mit hartenStellen, die ihr in den Rücken stachen. Und dieser grauenhafte Modergeruch.Angst, wie Bobbi sie noch nie empfunden hatte, fuhr in ihr noch immer benebeltesGehirn. Sie steckte in einer Art enger Kiste. Und dann wusste sie es. Sie lagin einem Sarg!
Gott, nein, das war unmöglich! Undenkbar. Siewar nur noch benommen. Und die klaustrophobische Panik war Teil einesmerkwürdigen, makabren Traums. Das war alles. Das musste alles sein. Dennochraste ihr Puls. Der Schrecken hatte sie fest im Griff. Mein, o nein ... bittenicht ... das muss doch ein Traum sein. Wach auf Bobbi. Um Himmels willen, wachdoch endlich auf!
Sie schrie, und der markerschütternde Ton hallteihr in den Ohren, konnte nicht heraus, eingeschlossen in den engen, luftlosenRaum.
Einen klaren Kopf behalten. Nicht in Panikgeraten! 0 Gott, o Gott! Verzweifelt versuchte sie, nach oben zu treten, dochihr bloßer Fuß stieß gegen die harte Oberfläche, ein Zehennagel verhakte sichin der Auskleidung. Das Bein prallte zurück. Unbändiger Schmerz schoss durchihren Fuß, und sie spürte, dass der Zehennagel nur noch an einem Fetzen Fleischhing. Das konnte unmöglich Wirklichkeit sein. Es war ein Albtraum. Und doch ...mit aller Macht versuchte sie, sich hochzustemmen, aus dieser furchtbaren Engemit der seidenen Auskleidung zu steigen und ... und ... Herrgott, sie lag aufetwas, das stellenweise weich war und dann wieder hart ... ein ... eine EineLeiche! Du liegst auf einer Leiche!
»Neeeiiin! Lasst mich raus, bitte!« Siezerfetzte die Auskleidung mit den bloßen Fingern, kratzte und hämmerte, spürteKnochen und faulendes Fleisch und trockenes Haar an ihrer nackten Haut ... anihrer nackten Haut! Lieber Himmel, war sie etwa nackt? Unbekleidet in diesegrauenhafte Kiste gesperrt? Wer hatte ihr das angetan? Und warum? »Hilfe! Bittehelft mir!« Ihre Schreie wurden von den engen Wänden zurückgeworfen. »0 Gott... bitte, jemand muss mir helfen.« Lag sie wirklich auf einem Toten? Ihrganzer Körper überzog sich mit einer Gänsehaut bei dem Gedanken an dasvermodernde Fleisch unter ihr, an den lippenlosen Mund, der sich in ihrenNacken presste, an die knochigen Rippen und Hände, die
Vielleicht lebt derjenige noch - ist nurbetäubt, wie du es warst. Doch sie wusste es besser. Der Mensch unter ihr wareiskalt und stank, er verweste offenbar bereits und ... o bitte, lass das nurein entsetzlicher, monströser Albtraum sein! Bitte mach, dass ich aufwache. Siehörte ein Schluchzen und begriff, dass es aus ihrer Kehle kam. Nicht in Panikgeraten. Versuch, einen Ausweg zu finden ... solange du noch Luft zum Atmenhast. Dass du noch atmest, muss doch bedeuten, dass du erst seit kurzem hierbist. Die Tatsache, dass du in einem Sarg liegst, heißt nicht zwangsläufig,dass du unter der Erde bist ... Doch sie konnte die feuchte Erde riechen,wusste, dass diese Kiste bereits in ein Grab gesenkt worden war. Es war nurnoch eine Frage der Zeit, bis sie - Hör auf damit und überleg dir lieber, wiedu hier rauskommst! Du bist eine intelligente Frau, also denk nach! DENK NACH! Fallsman dich nicht begraben, sondern nur in diese Kiste gesperrt hat, hast duvielleicht noch eine Chance ... Doch sie ahnte, dass die Zeit ablief,
dass jede Sekunde, die verging, sie einemmakabren, unvorstellbaren Tod näher brachte. Bitte, Gott, lass mich nichtsterben. Nicht so ... nicht... nicht so!
»Hilfe! Hilfe! HILFE!«, schrie sie gellend undschluchzte wie von Sinnen. Sie kratzte wild am Deckel des Sargs. Sie zerrteabermals an der glatten seidenen Auskleidung, ihre langen, manikürtenFingernägel brachen ab, die Haut riss auf, stechender Schmerz durchzuckte ihreHandrücken. Der Gestank war unerträglich, die Luft so kalt und dünn ... Daskonnte doch nur ein Traum sein. Aber die Schmerzen in ihren Fingern, das Blut,das fühlbar unter ihren Nageln hervorquoll, überzeugten sie davon, dass siediesen grauenhaften Albtraum wirklich erlebte. Entsetzen schnürte ihr die Kehlezu, und sie glaubte, ohnmächtig zu werden. Sie schrie aus Leibeskräften, sietrat um sich, stieß mit Knien und Füßen an, ihre Muskeln verkrampften sich.Ihre bloße Haut war abgeschürft und blutig, Tränen strömten aus ihren Augen.»Lasst mich nicht so sterben, bitte, o bitte, lasst mich nicht so sterben ... Dochdie Dunkelheit wollte nicht weichen. Der glitschige Leib unter ihr regte sichnicht, sie spürte erneut das modrige Fleisch und die spitzen Rippen, die sichin ihren Rücken bohrten. Sie schauderte, war kurz davor, sich zu erbrechen, undkreischte wie nie zuvor in ihrem Leben. Über ihre eigenen Schreie hinweg hörtesie ein dumpfes Poltern von Erde und Steinen, die auf den Sarg herabstürzten.Das Blut gefror ihr in den Adern.
»Nein! Nein!«
Sie hämmerte gegen den Deckel, bis ihre Fäustebluteten und brannten, und flehte und weinte unentwegt. »Lasst mich raus!Bitte! Bitte!«
Wer tat ihr das an? Warum ... o Gott, warum nur... Wem hatte sie etwas derart Schreckliches zugefügt, dass er diese Rache anihr nahm? Es gab viele, die sie belogen hatte, ihre Gesichter tanzten vor ihreminneren Auge. Aber wer hasste sie so sehr, dass er sie auf diese Weise quälte?Wer hatte einen Grund dazu? Wer konnte so grausam sein?
Sie keuchte, es war kaum noch Atemluftvorhanden. Sie war im Begriff, die Besinnung zu verlieren. Ihre Gedankendrehten sich verzweifelt um die Männer in ihrem Leben und insbesondere umeinen, der sich vermutlich nicht einmal an ihren Namen erinnerte und dem sieübel mitgespielt hatte. Pierce Reed. Detective bei der Polizei von Savannah.Ein Ehrenmann, der dennoch dunkle Geheimnisse hütete.
Nein ... Reed würde ihr so etwas nicht antun; erwusste ja gar nicht, wie eng ihre beiden Leben miteinander verknüpft waren, undes war ihm gewiss auch egal.
Es musste ein anderer Mann sein, ein Ungeheuer,das sie hier in seiner Gewalt hatte. Sie begann zu zittern.
»Lass mich raus! Lass mich raus!«, schrie sieund schluchzte mit schmerzender Kehle, geschüttelt von unsäglichem Grauen beidem Gedanken an den verwesenden Menschen, der ihr als Bett diente. »Bitte,bitte, lass mich hier raus ... Ich tu alles ... alles, o bitte, tu mir dasnicht an ... «
Aber sie wusste nicht einmal, wen sie daanflehte, und unentwegt regnete es schaufelweise Erde und Kies in ihr Grab.
Sie rang nach Luft, nach dem bisschen Luft, dasnoch vorhanden war. Der Mangel an Sauerstoff machte sich bemerkbar, und ihreLungen brannten. Plötzlich fühlte sie sich schwach.
Hilflos. Zum Sterben verdammt. Sie unternahmeinen letzten vergeblichen Versuch, sich mit bloßen Händen aus ihrem Gefängniszu befreien, doch es war sinnlos. Die Dunkelheit umfing sie erbarmungslos,presste den Kampfgeist, das Leben aus ihr heraus, und sie ließ die Händesinken. Das sollte also ihr Grab sein. Bis in alle Ewigkeit.
Durch die gespenstische Stille hörte sieGelächter. Es klang, als käme es aus weiter Ferne, doch sie wusste, dass es ihrgalt. Er wollte, dass sie es wusste. Sie sollte ihn hören, bevor sie ihrenletzten Atemzug tat.
Wer auch immer ihr dies zugefügt hatte, genossseine Tat.
© Knaur Taschenbuch
Übersetzung:Elisabeth Hartmann
- Autor: Lisa Jackson
- 2006, 1, 598 Seiten, Maße: 13 x 19 cm, Geb. mit Su.
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3828986277
- ISBN-13: 9783828986275
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