Expeditionen ins Reich der Seuchen
Medizinische Himmelfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit
Lektionen der Vergangenheit ... für die Seuchenbekämpfung heute
Mit einem wissenschaftlichen Paukenschlag eröffnet Robert Koch 1876 den Kampf gegen die gefährlichsten Krankheiten seiner Zeit. Berlin wird das logistische Zentrum für bahnbrechende...
Mit einem wissenschaftlichen Paukenschlag eröffnet Robert Koch 1876 den Kampf gegen die gefährlichsten Krankheiten seiner Zeit. Berlin wird das logistische Zentrum für bahnbrechende...
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Produktinformationen zu „Expeditionen ins Reich der Seuchen “
Klappentext zu „Expeditionen ins Reich der Seuchen “
Lektionen der Vergangenheit ... für die Seuchenbekämpfung heute Mit einem wissenschaftlichen Paukenschlag eröffnet Robert Koch 1876 den Kampf gegen die gefährlichsten Krankheiten seiner Zeit. Berlin wird das logistische Zentrum für bahnbrechende Experimente und Expeditionen. Ob in Choleraleichen am Ganges oder in den Zecken an den Karawanenstraßen Afrikas, überall spüren "Mikrobenjäger" nach den Ursachen der Seuchenzüge. Neue Medikamente und vorbeugende Maßnahmen der Hygiene erleichtern das Leben in den Tropen. Fernreisen und Kolonialwirtschaft boomen.
Jene aufregende Zeit wird in dem ungewöhnlichen Buch des Arztes Johannes W. Grüntzig und des Parasitologen Heinz Mehlhorn wieder lebendig. Unter Auswertung von Tagebüchern, Briefen und weiteren, oft schwer zugänglichen Quellen gelingt es den Autoren, ein faszinierendes Panorama des medizinisch-naturwissenschaftlich motivierten Expeditionsfiebers zwischen 1870 und 1910 zu zeichnen. In diesen wenigen Dekaden vermochten entschlosseneForscher in den Kolonien die Auslöser und Übertragungswege vieler gefürchteter Tropenkrankheiten aufzuklären - Grundlage für eine effektive Seuchenbekämpfung auch in den Mutterländern.
Die Autoren belegen in dem spannend geschriebenen und mit zahlreichen historischen Aufnahmen ausgestatteten Buch zudem, welche Bedeutung die damaligen wissenschaftlichen Durchbrüche für den heutigen Kampf gegen aktuelle Epidemien haben, sei es nun AIDS, BSE oder SARS. Manch ein medizinisches "Himmelfahrtskommando" jener Zeit mag sich so als segensreich für gesundheitspolitische und seuchenmedizinische Entscheidungen im 21. Jahrhundert erweisen. Rückkehr ungewiss ...
Kaum jemandem ist heute bewusst, dass im Zuge der - politisch so fragwürdigen - Kolonialgeschichte die Tropenmedizin gewaltige Fortschritte machte, die der gesamten Menschheit zu Gute kamen. Vor allem deutsche Forscher leisteten hier Pionierarbeit. Das vorliegende Buch versucht, die aufregenden Entwicklungen jener Jahrzehnte nachzuzeichnen,
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als wagemutige Mediziner sich auf oft abenteuerlichen Expeditionen zu den Ursprüngen der Seuchen begaben. Dabei stellten diese Persönlichkeiten in ihrer Begeisterung, vielleicht auch in ihrem brennenden Ehrgeiz zu wissenschaftlicher Leistung, nicht nur ihre Gesundheit, sondern in vielen Fällen sogar ihr Leben hintan. So lassen sich manche der wissenschaftlichen Kolonialexpeditionen jener Zeit wohl nur als Himmelfahrtskommandos mit ungewisser Rückkehr charakterisieren.
Doch die Ergebnisse dieser medizinischen Forschungsreisen - ob sie nach Afrika, Asien oder in die Südsee führten - waren bahnbrechend. Erstmals konnte man gezielte Gegenmaßnahmen gegen immer wieder auftretende Epidemien mit Tausenden von Toten ergreifen. Indem man Mikroorganismen als Auslöser erkannte und ihre Übertragungswege aufklärte, mussten Seuchen nicht länger als Bestrafung oder unabänderliches Phänomen betrachtet und mythologisch gedeutet worden. Zudem entwickelten die Forscher in jenen Jahrzehnten viele zukunftsweisende mikrobiologische Methoden.
Mit der zunehmenden Kolonialwirtschaft und dem aufkeimenden Tropentourismus fanden aber auch die Erreger den Weg in die Mutterländer der Kolonien - eine Entwicklung, die mit dem heutigen globalen Fernreiseverkehr eine gänzlich neue Dimension gewonnen hat, wie etwa die rasant ausbrechende SARS-Epidemie veranschaulicht. Die Rückkehr alter und die Ausbreitung neuer Seuchen steht mittlerweile auf der Tagesordnung von Tropenmedizinern, Mikrobiologen, Parasitologen und Hygienikern. Indem dieses Buch einen Blick zurück in jene turbulenten 40 Jahre zwischen 1870 und 1910 wirft, als alle wichtigen bakteriellen und parasitären Erkrankungen einer wissenschaftlichen Untersuchung und Bekämpfung zugänglich wurden, beleuchtet es zugleich die Herausforderungen, vor die uns die vielfältigen Infektionskrankheiten und ihre wandlungsfähigen Erreger auch heute noch stellen.
Doch die Ergebnisse dieser medizinischen Forschungsreisen - ob sie nach Afrika, Asien oder in die Südsee führten - waren bahnbrechend. Erstmals konnte man gezielte Gegenmaßnahmen gegen immer wieder auftretende Epidemien mit Tausenden von Toten ergreifen. Indem man Mikroorganismen als Auslöser erkannte und ihre Übertragungswege aufklärte, mussten Seuchen nicht länger als Bestrafung oder unabänderliches Phänomen betrachtet und mythologisch gedeutet worden. Zudem entwickelten die Forscher in jenen Jahrzehnten viele zukunftsweisende mikrobiologische Methoden.
Mit der zunehmenden Kolonialwirtschaft und dem aufkeimenden Tropentourismus fanden aber auch die Erreger den Weg in die Mutterländer der Kolonien - eine Entwicklung, die mit dem heutigen globalen Fernreiseverkehr eine gänzlich neue Dimension gewonnen hat, wie etwa die rasant ausbrechende SARS-Epidemie veranschaulicht. Die Rückkehr alter und die Ausbreitung neuer Seuchen steht mittlerweile auf der Tagesordnung von Tropenmedizinern, Mikrobiologen, Parasitologen und Hygienikern. Indem dieses Buch einen Blick zurück in jene turbulenten 40 Jahre zwischen 1870 und 1910 wirft, als alle wichtigen bakteriellen und parasitären Erkrankungen einer wissenschaftlichen Untersuchung und Bekämpfung zugänglich wurden, beleuchtet es zugleich die Herausforderungen, vor die uns die vielfältigen Infektionskrankheiten und ihre wandlungsfähigen Erreger auch heute noch stellen.
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Inhaltsverzeichnis zu „Expeditionen ins Reich der Seuchen “
Vorwort oder "Warum der Blick zurück?"1. Milzbrandentdecker Robert Koch entgeht feuchtem Grab
2. Geburtstag des Deutschen Kolonialreiches: 24. April 1884
3. Seuchenbekämpfung in den Kolonien - aussichtslos?
4. Kolonial- und Reisefieber
5. Die Cholera bedroht Europa - wieder einmal
6. Sanitätsoffiziere als Expeditionsbegleiter
7. Im besten Mannesalter wider die Pest
8. Seuchenspezialist an der Malaria-Front in Neuguinea
9. Auch Robert Koch infiziert
10. Erster Fall von Creutzfeld-Jakob in Neuguinea?
11. Schlafkrankheitsexpedition nach Deutsch-Ostafrika
12. Jagd auf Fadenwürmer in der Südsee
13. Als Augenarzt in der Südsee
14. Letzte Neuguinea-Expedition mit Maler Emil Nolde
15. Attentat in Sarajewo - Krieg und Ende der Kolonialzeit
16. Expeditionsmitglieder auf der Flucht
17. Der "lachende Tod", Erbe der Kolonialzeit?
18. Was hat heute noch Bedeutung?
Autoren-Porträt von Johannes W. Grüntzig, Heinz Mehlhorn
Johannes W. Grüntzig ist Professor für Augenheilkunde und praktizierender Augenarzt in Düsseldorf. Nach dem Studium war er zunächst Assistent am Institut für Sozialmedizin in Hannover und anschließend leitender Stabsarzt der Abteilung Ergonomie am Schifffahrtmedizinischen Institut der Marine in Kiel. Mehrere tropenmedizinische Forschungsreisen haben den Ophthalmologen nach Kamerun, Liberia und Burkina Faso geführt.Heinz Mehlhorn ist Professor für Parasitologie und Leiter des Instituts für Zoomorphologie, Zellbiologie und Parasitologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Von 1991 bis 1995 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie wie auch der Weltgesellschaft für Protozoologie. Mehrere Gastprofessuren und Forschungsexpeditionen haben ihn nach Afrika und Asien geführt. Im Jahre 2000 nahm er an der Jahrtausendexpedition des Alfred-Wegener-Instituts für Polarforschung in die Antarktis teil. Mehlhorn zählt zu den angesehensten Parasitologen in Deutschland und ist durch zahlreiche Fernsehbeiträge über Parasiten und ihre Bekämpfung einem breiten Publikum bekannt.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Johannes W. Grüntzig , Heinz Mehlhorn
- 2005, 379 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, 305 Abbildungen, Maße: 17,9 x 24,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Springer Spektrum
- ISBN-10: 3827416221
- ISBN-13: 9783827416223
Rezension zu „Expeditionen ins Reich der Seuchen “
Eine sehr lesenswerte und anregende Veröffentlichung für alle tropenmedizinische, seuchenhistorisch und/oder politisch-historisch Interessierte - nicht zuletzt auch im öffentlichen Gesundheitsdienst. Blickpunkt öffentliche GesundheitDas Buch schildert facetten- wie auch farbenreich das unheilvolle Zusammentreffen von Parasiten mit überforderten europäischen Immunsystemen. Ärzte WocheMit der Auswertung von Tagebüchern, Briefen und weiteren, oft schwer zugänglichen Quellen gelingt es den Autoren, ein faszinierendes Panorama des medizinisch-naturwissenschaftlich motivierten Expeditionsfiebers zwischen 1870 und 1910 zu zeichnen. (...) Herzlichen Glückwunsch für das gelungene - und preiswerte - Werk der Kollegen. Der AugenarztEin faszinierendes Panorama des medizinisch-naturwissenschaftlich motivierten Expeditionsfiebers zwischen 1870 und 1910. Der AllgemeinarztDie Autoren haben es verstanden, mit großer Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen wichtige Expeditionen vor dem Leser wieder erstehen zu lassen. Die Texte sind lesbar und so geschrieben und so geschrieben, dass auch andere interessierte Kreise dieses Buch mit Gewinn zur Hand nehmen können. Die Abbildungen sind durchweg von hoher Qualität und verdeutlichen die geschriebenen Informationen. Die Ausstattung des Buches sowie Druck und Papier sind einwandfrei. Der Preis kann nur als erstaunlich günsitg bezeichnet werden. Der MikrobiologeEin sehr interessantes gut zu lesendes und umfassend recherchiertes Buch, das eine gelungene Kombination aus Wissenschaft und Geschichte der deutschen Kolonialzeit liefert. PharmazieUnter Auswertung von Tagebüchern, Briefen und Quellen staatlicher und privater Archive gelang es ihnen, ein faszinierendes Panorama des medizinisch-naturwissenschaftlichen Expeditionsfiebers des 19. und 20. Jahrhunderts zu zeichnen. Die Autoren verstehen es ausgezeichnet, die Verknüpfung politisch-ökonomischer Schachzüge mit persönlichem Idealismus einzelner Forscher und der Misere seuchenheimgesuchter
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Bevölkerungen darzustellen. Osnabrücker ZeitungEs begegnen einem Robert Koch, Bernhard Nocht, Jesco von Puttkamer und viele andere bekannte Namen; das im besten Wortsinne populärwissenschaftliche Buch vermag durch den Text zu fesseln, analysiert seltene Quellen und bietet hochinteressante Fotografien zu Expeditionen, aber auch Erregern und Erkrankungen. Angesprochen sind geschichtlich und (tropen-)medizinisch Interessierte gleichermaßen, denn es gelingt eine Mischung aus Geschichts- und Medizinbuch, die sich wie ein Abenteuerroman liest, aber dennoch authentisch ist. Dass das Buch zudem noch in hervorragender Ausstattung zu einem günstigen Preis vorliegt, lässt den Kauf umso empfehlenswerter werden. MedibookDas vorliegende Buch zeigt die aufregenden Entwicklungen der Medizin in der damaligen Zeit und bietet einen Einblick in die Risiken, die die Forscher auf sich nahmen: Die wissenschaftlichen Kolonialexpeditionen stellten sich oft genug als Himmelfahrtskommandos mit ungewisser Rückkehr heraus. In insgesamt 18 Kapiteln beschreiben die Autoren, unterlegt von zahlreichen historischen Aufnahmen, wie z.B. Robert Koch nicht nur den Milzbranderreger in Reinkultur züchtet, sondern auch eine Chiningabe als Malaria-Prophylaxe in den Kolonien empfiehlt und maßgeblich an der Identifizierung des Choleraerregers beteiligt ist, aber auch in Max von Pettenkofer einen erbitterten wissenschaftlichen Widersacher findet. Dabei gelingt es den Autoren, die damaligen technischen aber auch zum Teil politischen Schwirigkeiten sehr anschaulich zu beschreiben - nicht zuletzte durch zahlreiche zitierte Textpassagen. Als Leser fühlt man sich praktisch in diese Zeit "entführt" und erlebt die Expeditionen quasi mit. Fazit: Ein sehr interessantes, sehr gut lesendesund umfassend recherchiertes Buch, das eine gelungene Kombination aus Wissenschaft und Geschichte der deutschen Kolonialzeit liefert. Pharmazie in unserer ZeitKein Buch, um in einem Rutsch durchgelesen zu werden, aber ein Buch, das die eine oder andere Nacht schon mal kürzer ewrden lässt. Deutsche Gesellschaft für allgemeine und angewand
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