Fanny Hensel 'Der Fürst vom Berge'
Im März 1841 beginnt Fanny Hensel die Erinnerungen an eine mehr als einjährige Italienreise in Form von Liedern und Klavierstücke musikalisch umzusetzen.
Aus den so entstandenen Kompositionen wählt sie 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem...
Aus den so entstandenen Kompositionen wählt sie 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem...
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Produktinformationen zu „Fanny Hensel 'Der Fürst vom Berge' “
Im März 1841 beginnt Fanny Hensel die Erinnerungen an eine mehr als einjährige Italienreise in Form von Liedern und Klavierstücke musikalisch umzusetzen.
Aus den so entstandenen Kompositionen wählt sie 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem Papier in Reinschrift notiert und zu denen ihr Mann mit Bleistift gezeichnete Vignetten setzt. Die losen Lagen werden dann zusammengebunden und erhalten ein eigenes Titelblatt: Reise-Album 1839 1840 . Unter den fünf Liedern erscheint als 16. Stück des Albums Der Fürst vom Berge ein bisher unbekanntes Lied, das nach heutiger Kenntnis nur hier erhalten ist.
Zu den schlichten, im Märchenton gehaltenen Versen schreibt Fanny Hensel eine Musik, deren Anfangstakte vor allem wenn sie in dem angegebenen Tempo unter Beachtung der differenzierten Dynamik vorgetragen werden eine unheimliche Stimmung vermitteln. Dann entfaltet sich ein balladesk-dramatischer Charakter, doch wird im weiteren Verlauf das Anfangsmotiv wieder aufgegriffen, wodurch ein ambivalenter Eindruck entsteht, der dem kleinen Gedicht Wilhelm Hensels nicht eigen ist, ihm aber eine tiefere Dimension erschließt. So geht Fanny Hensel über die Technik der liedhaften Textvertonung hinaus und nähert ihre Komposition dem Typus des Charakterstücks an.
Wilhelm Hensel hat seine Vignetten jeweils mit Blei auf die erste Seite der Niederschrift einer Komposition in die linke obere Ecke eingefügt so auch hier in dem Bilde eines Greises mit Krone und Szepter, der auf einer Art Felsenthron sitzt.
Aus den so entstandenen Kompositionen wählt sie 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem Papier in Reinschrift notiert und zu denen ihr Mann mit Bleistift gezeichnete Vignetten setzt. Die losen Lagen werden dann zusammengebunden und erhalten ein eigenes Titelblatt: Reise-Album 1839 1840 . Unter den fünf Liedern erscheint als 16. Stück des Albums Der Fürst vom Berge ein bisher unbekanntes Lied, das nach heutiger Kenntnis nur hier erhalten ist.
Zu den schlichten, im Märchenton gehaltenen Versen schreibt Fanny Hensel eine Musik, deren Anfangstakte vor allem wenn sie in dem angegebenen Tempo unter Beachtung der differenzierten Dynamik vorgetragen werden eine unheimliche Stimmung vermitteln. Dann entfaltet sich ein balladesk-dramatischer Charakter, doch wird im weiteren Verlauf das Anfangsmotiv wieder aufgegriffen, wodurch ein ambivalenter Eindruck entsteht, der dem kleinen Gedicht Wilhelm Hensels nicht eigen ist, ihm aber eine tiefere Dimension erschließt. So geht Fanny Hensel über die Technik der liedhaften Textvertonung hinaus und nähert ihre Komposition dem Typus des Charakterstücks an.
Wilhelm Hensel hat seine Vignetten jeweils mit Blei auf die erste Seite der Niederschrift einer Komposition in die linke obere Ecke eingefügt so auch hier in dem Bilde eines Greises mit Krone und Szepter, der auf einer Art Felsenthron sitzt.
Klappentext zu „Fanny Hensel 'Der Fürst vom Berge' “
Im März 1841 beginnt Fanny Hensel die Erinnerungen an eine mehr als einjährige Italienreise in Form von Liedern und Klavierstücke musikalisch umzusetzen.Aus den so entstandenen Kompositionen wählt sie 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem Papier in Reinschrift notiert und zu denen ihr Mann mit Bleistift gezeichnete Vignetten setzt. Die losen Lagen werden dann zusammengebunden und erhalten ein eigenes Titelblatt: "Reise-Album 1839-1840". Unter den fünf Liedern erscheint als 16. Stück des Albums "Der Fürst vom Berge" - ein bisher unbekanntes Lied, das nach heutiger Kenntnis nur hier erhalten ist.
Zu den schlichten, im Märchenton gehaltenen Versen schreibt Fanny Hensel eine Musik, deren Anfangstakte - vor allem wenn sie in dem angegebenen Tempo unter Beachtung der differenzierten Dynamik vorgetragen werden - eine unheimliche Stimmung vermitteln. Dann entfaltet sich ein balladesk-dramatischer Charakter, doch wird im weiteren Verlauf das Anfangsmotiv wieder aufgegriffen, wodurch ein ambivalenter Eindruck entsteht, der dem kleinen Gedicht Wilhelm Hensels nicht eigen ist, ihm aber eine tiefere Dimension erschließt. So geht Fanny Hensel über die Technik der liedhaften Textvertonung hinaus und nähert ihre Komposition dem Typus des Charakterstücks an.
Wilhelm Hensel hat seine Vignetten jeweils mit Blei auf die erste Seite der Niederschrift einer Komposition in die linke obere Ecke eingefügt - so auch hier in dem Bilde eines Greises mit Krone und Szepter, der auf einer Art Felsenthron sitzt.
Lese-Probe zu „Fanny Hensel 'Der Fürst vom Berge' “
Ein Stück der ErinnerungAls die Familie des preußischen Hofmalers Wilhelm Hensel am 11. September 1840 von einer mehr als einjährigen Italienreise nach Berlin zurückgekehrt war, hatten er und seine Ehefrau Fanny die übereinstimmende Empfindung, eine überaus glückliche und erfüllte Zeit erlebt zu haben. Zwar wird die Reise in den ersten Monaten nach der Rückkunft in den Tagebuchnotizen Fanny Hensels nicht mehr erwähnt, doch waren die Erlebnisse mitnichten vergessen - schreibt sie doch am 3. November 1840 ihrem Bruder Felix Mendelssohn Bartholdy nach Leipzig: "Die sichtbaren Andenken, die wir mitgebracht, ... fangen nach und nach an, mich zu umgeben, und meine Augen hängen mit Liebe daran, denn sie sind äußere Zeichen der schönsten, unvergeßlichsten Stunden, die wir nicht müde werden, in Gedanken und Gesprächen wieder und wieder zu erleben ...". Im März des darauffolgenden Jahres beginnt sie, entsprechende Erinnerungen in Form von Liedern und Klavierstücke in Musik umzusetzen. Im Mai 1841 durchlebten die Hensels dann die vorjährigen Ereignisse erneut ganz intensiv, als der Komponist Georges A. Bousquet, den sie in Rom kennengelernt hatten, nach Berlin kam und sie gemeinsam die damaligen "himmlischen Tage" durchsprachen und sich vergegenwärtigten.
In diesen Wochen muß der Plan entstanden sein, in einer Art Album die Erinnerungen an die Reise in einer bestimmten künstlerischen Form festzuhalten. Fanny Hensel wählt aus ihren Kompositionen, die während der Reise oder jetzt danach entstanden sind, 18 Stücke aus, die sie auf unterschiedlich farbigem Papier in Reinschrift notiert und zu denen ihr Mann Vignetten in Form von Bleistiftzeichnungen dazusetzt. Die losen Lagen wurden dann zusammengebunden und erhielten ein eigenes Titelblatt: "Reise-Album 1839- 1840".
Im Zentrum dieses Blattes, dessen Text mit Gold-Tusche notiert ist, sitzen zwei Frauenfiguren einander gegenüber, die durch den beigegebenen Text als »Deutschland« und »Italien« identifiziert sind. Die Anspielung
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auf Friedrich Overbecks berühmtes Gemälde »Italia und Germania« ist offensichtlich; Wilhelm Hensel hat das 1828 in Rom vollendete Bild während seines Studienaufenthalts in der Ewigen Stadt (1823-1828) mit Sicherheit auch gesehen. Daß hier nun die linke Figur der rechten eben dieses Reise-Album der Hensels präsentiert, ist als eine spezielle Huldigung an das Land im Süden zu verstehen.
Der Band war nicht für Dritte bestimmt - die Hensels haben ihn sich zur eigenen Freude und zu eigenem Genuß angelegt. Die Nachfahren haben ihn irgendwann später weggegeben, so daß seine Existenz in Vergessenheit geriet. Erst 1999 tauchte er wieder auf und konnte für das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin erworben werden.
Das Album ist im Prinzip chronologisch angelegt. Mit dem ersten Stück beginnt am 27. August 1839 die Reise in den Süden, im dritten sind sie in Venedig und im fünften dann in Rom angekommen, wo sie sich mehr als ein halbes Jahr aufhalten - diese Zeit sollte sich mit den vielen Kunst-Erlebnissen und dem engen Kontakt zu den französischen Künstlern in der Villa Medici als eigentlicher Höhepunkt der ganzen Reise erweisen. In der elften Komposition sind die Hensels dann in Neapel eingetroffen, wo sie zwei Monate bleiben. Am 11. August 1840 treten sie von dort die Rückreise an, die sie über Genua, Mailand, den St.-Gotthard-Paß schließlich nach Frankfurt am Main führt. Die Kompositionen und Vignetten der Rückreise sind nicht eindeutig zu lokalisieren, doch scheinen die Bergmotive der Zeichnungen Wilhelm Hensels zu den Nummern 13-16 offensichtlich von den Alpen inspiriert. Obwohl das letzte Stück, das Lied »Hausgarten«, wahrscheinlich in Neapel entstanden ist, erhält es hier, an den Schluß des Albums gesetzt, die Funktion einer Überleitung in den Berliner Alltag.
Fanny Hensel hat in der Auswahl aus ihren Kompositionen Klavierstücke und Lieder, Gesangsduette und -quartette in lockerem Wechsel vereint. Unter den fünf Liedern erscheint als
Der Band war nicht für Dritte bestimmt - die Hensels haben ihn sich zur eigenen Freude und zu eigenem Genuß angelegt. Die Nachfahren haben ihn irgendwann später weggegeben, so daß seine Existenz in Vergessenheit geriet. Erst 1999 tauchte er wieder auf und konnte für das Mendelssohn-Archiv der Staatsbibliothek zu Berlin erworben werden.
Das Album ist im Prinzip chronologisch angelegt. Mit dem ersten Stück beginnt am 27. August 1839 die Reise in den Süden, im dritten sind sie in Venedig und im fünften dann in Rom angekommen, wo sie sich mehr als ein halbes Jahr aufhalten - diese Zeit sollte sich mit den vielen Kunst-Erlebnissen und dem engen Kontakt zu den französischen Künstlern in der Villa Medici als eigentlicher Höhepunkt der ganzen Reise erweisen. In der elften Komposition sind die Hensels dann in Neapel eingetroffen, wo sie zwei Monate bleiben. Am 11. August 1840 treten sie von dort die Rückreise an, die sie über Genua, Mailand, den St.-Gotthard-Paß schließlich nach Frankfurt am Main führt. Die Kompositionen und Vignetten der Rückreise sind nicht eindeutig zu lokalisieren, doch scheinen die Bergmotive der Zeichnungen Wilhelm Hensels zu den Nummern 13-16 offensichtlich von den Alpen inspiriert. Obwohl das letzte Stück, das Lied »Hausgarten«, wahrscheinlich in Neapel entstanden ist, erhält es hier, an den Schluß des Albums gesetzt, die Funktion einer Überleitung in den Berliner Alltag.
Fanny Hensel hat in der Auswahl aus ihren Kompositionen Klavierstücke und Lieder, Gesangsduette und -quartette in lockerem Wechsel vereint. Unter den fünf Liedern erscheint als
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hans G. Klein
- 2001, 24 Seiten, 8 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 29,5 x 23,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Reichert
- ISBN-10: 389500233X
- ISBN-13: 9783895002335
Pressezitat
"Die Bildqualität des Faksimiles ist hoch und gibt auch die Zeichnungen Hensels (das Titelblatt des gesamten Bandes, auf dem sich die Personifikationen Italias und Germanias gegenübersitzen) und die Vignette zum Lied detailgetreu wieder."Von Inga mai Groote
In: Forum Musikbibliothek, Jg. 24 2003/2, S. 225-228
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