Fehldiagnose Globalisierung
Die Neuverteilung des Wohlstands nach der dritten industriellen Revolution
Die Globalisierung der Märkte ist nicht die entscheidende Ursache für die soziale Krise des Westens. Sie ist bloß eine Begleiterscheinung. Mit ökonomischem Sachverstand und ohne die übliche Larmoyanz zeigt Daniel Cohen, daß die weltweiten Veränderungen im...
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Produktinformationen zu „Fehldiagnose Globalisierung “
Die Globalisierung der Märkte ist nicht die entscheidende Ursache für die soziale Krise des Westens. Sie ist bloß eine Begleiterscheinung. Mit ökonomischem Sachverstand und ohne die übliche Larmoyanz zeigt Daniel Cohen, daß die weltweiten Veränderungen im Kern das Resultat einer dritten industriellen Revolution sind, der Revolution des Computers und der Qualifikation.
Lese-Probe zu „Fehldiagnose Globalisierung “
"Innerhalb weniger Jahre stieg die "Globalisierung" zur Formel für eine gesellschaftliche Entwicklung auf, die man nach Meinung der einen schlicht akzeptieren, nach Ansicht anderer hingegen bekämpfen müsse, um die so teuer erkaufte soziale Ordnung zu bewahren. Inwiefern gründen diese Befürchtungen auf einem Mythos und inwieweit entsprechen sie der Realität? Soll man wirklich glauben, daß der Handel mit den armen Ländern als solcher für unsere "Verarmung" verantwortlich ist, obwohl er noch immer lediglich drei Prozent des alljährlich produzierten Reichtums der reichsten Nationen ausmacht? Wohl kaum.Und dennoch sind die Ängste des Westens durchaus gerechtfertigt, wenn auch in einem ganz anderen Sinn. Begriffe wie Produktionsverlagerung und "unlauterer" Wettbewerb, mit denen die Wirtschaftsbeziehungen zu den ärmeren Ländern üblicherweise beschrieben werden, klingen nicht deshalb plausibel, weil sie die Realität dieser Beziehungen richtig darstellen, sondern weil sie der inneren Beschaffenheit des heutigen Kapitalismus entsprechen. In der Tat geschah die plötzliche "Öffnung" des Kapitalismus allein unter dem Druck seiner eigenen strukturellen Veränderungen. Kleinere und homogenere Produktionseinheiten, die vermehrte Auslagerung einzelner Fertigungsprozesse und die zunehmende "Professionalisierung der Arbeit", die die unqualifizierten Arbeitskräfte zum alten Eisen wirft - all diese Tendenzen haben mit der Globalisierung nur wenig zu tun. Der derzeitige Strukturwandel betrifft sämtliche Berufe, Wirtschaftssektoren und Tätigkeiten, gleichgültig ob sie in die Weltwirtschaft eingebunden sind oder nicht. Er erklärt sich hauptsächlich aus zwei Entwicklungen, die vom immer noch geringfügigen Handel mit den ärmeren Ländern weitgehend unabhängig sind: aus der Computerrevolution und aus der Vermassung des Bildungswesens.
Lange Zeit war man der Ansicht, daß sich die europäischen Länder im 16. Jahrhundert aufgrund der türkischen Mittelmeer-Blockade dem atlantischen Handel
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zuwandten. Erst Braudel zeigte, daß es sich umgekehrt verhielt und die Türken nur deshalb vom Mittelmeer Besitz ergreifen konnten, weil die Europäer kein Interesse mehr daran hatten. Analog müßten wir heute davon ausgehen, daß das allgemein verbreitete Globalisierungs-Argument umzukehren ist. Nicht die Globalisierung ist für die immer unsicheren Arbeitsverhältnisse verantwortlich, sondern umgekehrt: Unsere eigene Neigung zur Veränderung der Arbeitswelt öffnet der "Globalisierung" überhaupt erst den nötigen Raum und ist dafür verantwortlich, daß sie in Verruf gerät.
Ein abermaliger Diagnosefehler würde den Kampf um den sozialen Wohlstand "nach außen" verlagern, wo er doch "im Inneren" zu führen ist. Zuviel steht auf dem Spiel, als daß wir uns solche Analysefehler leisten könnten ..."
Ein abermaliger Diagnosefehler würde den Kampf um den sozialen Wohlstand "nach außen" verlagern, wo er doch "im Inneren" zu führen ist. Zuviel steht auf dem Spiel, als daß wir uns solche Analysefehler leisten könnten ..."
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Autoren-Porträt von Daniel Cohen
Daniel Cohen unterrichtet an der Ecole Normale Superieure und an der Universität Paris. Er ist Mitglied des französischen Wirtschaftsrates und Berater des französischen Premierministers Lionel Jospin. 1997 erhielt er den Titel "Wirtschaftswissenschaftler des Jahres".
Bibliographische Angaben
- Autor: Daniel Cohen
- 1998, 2. Aufl., 206 Seiten, Maße: 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: CAMPUS VERLAG
- ISBN-10: 3593359820
- ISBN-13: 9783593359823
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