Fleisser, M: In die Enge geht alles
Als "banales Exil" in Ingolstadt bezeichnete Marieluise Fleißer ihr Untertauchen: sie konnte 1933, als auch ihre Bücher verbrannt wurden, nicht ins Ausland gehen, sie hatte weder Verbindungen noch genügend Geld. 1935 heiratete sie ihren...
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Als "banales Exil" in Ingolstadt bezeichnete Marieluise Fleißer ihr Untertauchen: sie konnte 1933, als auch ihre Bücher verbrannt wurden, nicht ins Ausland gehen, sie hatte weder Verbindungen noch genügend Geld. 1935 heiratete sie ihren alten Freund Bepp Haindl. Als aus der verfemten Schriftstellerin Fleißer die Tabakhändlersgattin Haindl wurde, war dies ein verzweifelter Versuch, vor Bedrohung und Verfolgungen Schutz zu finden. "Wie ich will, darf ich nicht mehr. In die Enge geht alles", heißt es am Ende einer Skizze. Die hier erstmals veröffentlichten Fragmente und Skizzen handeln ausschließlich von der Ausweglosigkeit ihrer Situation seit 1933 bis in die frühen 60er Jahre. Erst zu dieser Zeit konnte Marieluise Fleißer wieder schreiben, in dieser Phase entstanden die fragmentarischen Aufzeichnungen, die auch erste Vorarbeiten waren für eine Neufassung des Dramas Der Tiefseefisch. Ein dritter, neuer Teil dieses Dramas sollte von ihrem Exil in Ingolstadt handeln. Zwei Briefe - an Hermann Kesten und Arno Schmidt - ergänzen diese Beschreibungen ihrer einengenden Situation vor und während des Krieges und ihres Einsiedlerlebens nach 1945.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marieluise Fleisser
- 1984, 2., Aufl., 16 Seiten, Maße: 16,4 x 17,2 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Eva Pfister
- Verlag: Friedenauer Presse
- ISBN-10: 3921592216
- ISBN-13: 9783921592212
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