Frauen Spannungsromane, 3 Bände
"Eiskalte Liebe", "Geschändet", "Ausgeblutet"
Drei spannende Thriller im Set!
- Eiskalte Liebe: Starreporterin Sally erschrickt, als sie hört, wer ihren Verlag aufgekauft hat: Es ist ihr Exmann Rhydon.
- Geschändet
- Ausgeblutet
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4.99 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Frauen Spannungsromane, 3 Bände “
Drei spannende Thriller im Set!
- Eiskalte Liebe: Starreporterin Sally erschrickt, als sie hört, wer ihren Verlag aufgekauft hat: Es ist ihr Exmann Rhydon.
- Geschändet
- Ausgeblutet
Lese-Probe zu „Frauen Spannungsromane, 3 Bände “
Eiskalte Liebe von Linda HowardAus dem Englischen von Catrine Elsner
1. Kapitel
Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte, aber Sallie blickte weder von der Tastatur auf, noch ließ sie auf andere Weise erkennen, dass sie etwas gehört hatte. Seufzend stand Brom auf und lehnte sich quer über seinen Schreibtisch, um den Hörer abzunehmen. Sallie tippte unbeirrt weiter.
"Für dich, Sal", meinte Brom trocken. Sallie schrak zusammen. Sie sah Brom über dem Schreibtisch hängen und ihr den Telefonhörer entgegenstrecken.
"Oh, tut mir leid, Brom. Ich habe es gar nicht klingeln gehört", lächelte sie entschuldigend, während sie ihm den Hörer abnahm. Es kam häufig vor, dass er an ihr Telefon ging, weil sie so konzentriert arbeitete, dass sie nichts anderes um sich herum wahrnahm. Oft zog Brom sie damit auf, dass sie wohl in einer anderen Welt lebe!
Er lächelte zurück und setzte sich wieder. "Es ist Greg."
"Hallo, hier Sallie."
"Komm doch mal in mein Büro", erwiderte Greg Downey, Chefredakteur der Zeitschrift, mit schleppendem Südstaatenakzent.
"Bin schon unterwegs", rief Sallie vergnügt und legte auf.
"Musst du mal wieder los?", fragte Brom, während sie ihren Computer ausschaltete.
"Das will ich hoffen", entgegnete Sallie und schob ihr langes Haar über die Schulter zurück. Sie liebte Auslandsaufträge, brauchte sie wie die Luft zum Atmen und blühte dabei auf. Andere Reporter litten unter Jetlag, Sallie aber erlebte einen Energieschub. Ihre Kraft und ihre gute Laune waren schier unerschöpflich, und während sie in Gregs Büro eilte, spürte sie bereits, wie das Adrenalin ihren Puls beschleunigte und ihren gesamten Körper vor freudiger Erwartung zum Kribbeln brachte.
... mehr
Als sie eintrat, sah Greg auf, und ein Lächeln erhellte sein sonst so hartes Gesicht. "Bist du etwa gerannt?" Er stand auf, um die Tür hinter ihr zu schließen. "Ich habe doch gerade erst aufgelegt."
"Du kennst mich, das ist mein normales Tempo", erwiderte Sallie und stimmte in sein Lachen ein. Ihre dunkelblauen Augen funkelten, und in ihren Wangen bildeten sich vorwitzige Grübchen. Greg nahm sie kurz und etwas ungelenk in den Arm.
"Hast du etwas für mich?", fragte Sallie eifrig.
"Im Moment noch nicht", entgegnete er und musste über ihr enttäuschtes Gesicht schmunzeln. Er kehrte zu seinem Sessel zurück. "Aber ich habe trotzdem gute Neuigkeiten. Hast du schon mal von der Olivetti-Stiftung gehört?"
"Nein." Sallie runzelte die Stirn. "Oder doch?"
"Das ist eine internationale Wohltätigkeitsorganisation", begann Greg, und Sallie reckte sich kerzengerade.
"Ah! Jetzt weiß ich es wieder. Blaublütige aus aller Welt richten jeden Sommer einen großen Benefizball aus, stimmt's?"
"Stimmt."
"Interessiert mich das?", fragte Sallie. "Ich kenne keine blaublütigen Adligen, nur heißblütige Reporter."
"Natürlich interessiert es dich", wusste Greg. "Die große Party steigt dieses Jahr in Sakarya."
Sallies Gesicht leuchtete auf. "Marina Delchamp?"
"Genau." Er lächelte. "Wie gefällt dir das, hm? Ich verhelfe dir praktisch zu einem bezahlten Urlaub. Du führst ein Interview mit der hinreißenden Gattin des Finanzministers, gehst zur prunkvollsten Party, die du dir nur vorstellen kannst, und das alles auf Verlagskosten!"
"Toll!", rief Sallie begeistert. "Wann geht's los?"
"Ende nächsten Monats." Greg zündete sich eine dünne Zigarre an. "Da bleibt noch genug Zeit, ein neues Kleid zu kaufen, falls du nichts Passendes für einen Wohltätigkeitsball im Schrank hast."
"Ha ha", lachte sie und zog ihre Stupsnase kraus. "Du denkst wohl, außer Hosen hätte ich nichts im Schrank hängen, wie? Nur zu deiner Information: Ich besitze tatsächlich auch ein paar Kleider."
"Warum trägst du dann nie welche?", wollte er wissen.
"Weil du, lieber Boss, die Angewohnheit hast, mich kurzfristig irgendwo in die Welt hinauszuschicken, also halte ich mich jederzeit bereit."
"Hast du solche Angst, du könntest einen Auftrag verpassen, dass du ständig einen Koffer unter dem Schreibtisch parat hältst?", frotzelte er zurück, da er wusste, dass ihre Antwort eine Ausrede war. "Nein, wirklich, Sallie. Ich will, dass du dich richtig herausputzt. Sakarya könnte ein wichtiger Verbündeter für Amerika werden, vor allem jetzt, da auf seine Ölfelder im Norden gerade so viel produziert wird. Es kommt uns zugute, dass Marina Delchamp Amerikanerin ist und ihr Mann großen Einfluss auf den König hat, aber es kann nicht schaden, wenn auch du dein Bestes gibst."
"Natürlich. Das Außenministerium wird bestimmt erleichtert sein, dass ich es unterstütze", erwiderte sie mit tiefer Stimme und bemüht ernstem Gesicht, sodass Greg warnend den Finger hob.
"Nimm das ruhig ernst", mahnte er. "Die Jungs in Washington machen Sakarya ganz schön den Hof, und dem König ist seine Macht durch die Ölfelder natürlich bewusst. Mit dem Einfluss der Delchamps ist das Land dem Westen gegenüber gerade sehr aufgeschlossen, aber trotzdem ist es eine heikle Angelegenheit. Dieser Wohltätigkeitsball findet zum ersten Mal in einem arabischen Land statt, und alle Nachrichtenagenturen werden darüber berichten, natürlich auch das Fernsehen. Wie ich hörte, soll Rhydon Baines den König interviewen, aber das ist noch nicht bestätigt." Greg sank in seinen Sessel zurück und faltete die Hände im Nacken. "Wenn man den Gerüchten glauben kann, will Baines ganz mit dem Fernsehen aufhören."
"Tatsächlich? Ich würde mich sehr wundern, wenn Rhy Baines seinen Job als Reporter freiwillig aufgeben würde."
Greg machte ein überraschtes Gesicht. "Du kennst Rhydon Baines?" Es schien ihm kaum vorstellbar. Mit seinen knallharten Reportagen und Interviews war Rhydon Baines eine Klasse für sich, und Sallie hatte ihren Status als Topreporterin noch nicht lange inne. Aber das Mädel kam viel herum und kannte eine Menge Leute.
"Ach, wir sind zusammen aufgewachsen", antwortete sie beiläufig. "Na ja, nicht wirklich zusammen. Er ist älter als ich, aber wir kommen aus derselben Stadt."
"Dann habe ich noch mehr gute Nachrichten für dich", sagte Greg, lehnte sich zurück und sah sie aufmerksam an. "Aber behalte es erst einmal für dich, es ist noch nicht offiziell. Unser Verlag ist verkauft worden. Wir haben einen neuen Verleger."
Sallie war nicht sicher, ob das wirklich eine gute Nachricht war. Ein Wechsel auf höchster Ebene zog oft auch Veränderungen in den unteren Ebenen nach sich, und sie liebte ihre Arbeit. World in Review war ein erstklassiges Nachrichtenmagazin, das sie nicht gern verlassen würde.
"Und wer ist der neue Oberboss?", erkundigte sie sich argwöhnisch.
"Hast du das noch nicht erraten? Rhydon Baines natürlich. Darum ist es ja auch nicht sicher, ob er das Interview mit dem König von Sakarya führt. Wie ich hörte, hat sein Sender ihm den Posten als erster Nachrichtensprecher angeboten, damit er bleibt, aber er hat abgelehnt."
Sallie bekam große Augen. "Rhy?", wiederholte sie verblüfft. "Du meine Güte, ich hätte wirklich nie gedacht, dass er die Fernsehreportagen aufgeben könnte. Bist du sicher? Rhy liebte diese Arbeit mehr als ... mehr als alles andere", beendete sie den Satz und bekam Herzklopfen, als sie merkte, was sie da beinahe ausgeplaudert hätte: Rhy liebte seine Arbeit mehr als mich! Wie hätte Greg wohl darauf reagiert? Aber wie es aussah, konnte sie sich so oder so von ihrem Job verabschieden.
"Wenn ich das richtig verstanden habe", fuhr Greg fort, der ihr kurzes Zögern nicht bemerkt hatte, "will er die nächsten fünf Jahre noch eine Reihe von Dokumentarfilmen für den Sender machen, sonst aber den Außendienst aufgeben. Vielleicht langweilt ihn die Berichterstattung mittlerweile."
"Rhy und Langweile?", murmelte Sallie zweifelnd.
"Er ist schon lange ganz oben", bemerkte Greg. "Vielleicht will er ja heiraten und eine Familie gründen. Er ist Gott weiß alt genug, um sich ausgetobt zu haben."
"Er ist sechsunddreißig", sagte Sallie, die immer noch um Fassung rang. "Und der Gedanke, dass Rhy sesshaft werden könnte, ist einfach lächerlich."
"Wie auch immer. Ehrlich gesagt, bin ich sehr froh, dass er bei uns einsteigt. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit, denn der Mann ist ein wahres Genie. Und ich dachte, du würdest dich auch freuen, aber du siehst aus, als hätte es dir die Ernte verhagelt."
"Ich ... bin nur überrascht", stammelte sie. "Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag erleben würde. Wann wird das Ganze offiziell?"
"Nächste Woche. Ich werde es so einrichten, dass du da bist, wenn er kommt, falls du das möchtest."
"Nein, danke", erwiderte sie. "Ich werde ihm bestimmt noch früh genug begegnen."
Auf dem Weg zurück in ihr abgeteiltes Büro wenige Minuten später fühlte Sallie sich nicht besonders wohl, und um Broms Fragen zu entgehen, machte sie einen Umweg über die Damentoilette und ließ sich dort im Vorraum aufs Sofa fallen. Rhy! Warum musste er sich von allen Nachrichtenmagazinen ausgerechnet World in Review aussuchen? Sie würde niemals eine andere Stelle finden, die ihr ebenso gefiele. Nicht, dass Rhy sie umgehend feuern würde, aber ihr war klar, dass sie nicht mit ihm arbeiten wollte. Vor langer Zeit war er aus ihrem Leben verschwunden, und nun gab es dort für ihn keinen Platz mehr. Nicht einmal beruflich wollte sie etwas mit ihm zu tun haben!
Was hatte Greg gesagt? Dass Rhy möglicherweise heiraten und eine Familie gründen wolle? Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Rhy war bereits verheiratet - mit ihr. Sie lebten seit sieben Jahren getrennt, und während dieser Zeit hatte sie ihn nur auf dem Bildschirm gesehen. Ihre Ehe war zerbrochen, gerade weil Rhy keine Lust gehabt hatte, sesshaft zu werden.
Sallie atmete tief durch, stand auf und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Sie wollte sich jetzt nicht weiter den Kopf zerbrechen. Ihre Arbeit würde sonst noch beeinträchtigt, und das konnte und wollte sie sich als professionelle Journalistin nicht erlauben. Heute Abend war noch ausreichend Zeit, um weitere Schritte zu planen.
© 1982 by Linda Howington
Als sie eintrat, sah Greg auf, und ein Lächeln erhellte sein sonst so hartes Gesicht. "Bist du etwa gerannt?" Er stand auf, um die Tür hinter ihr zu schließen. "Ich habe doch gerade erst aufgelegt."
"Du kennst mich, das ist mein normales Tempo", erwiderte Sallie und stimmte in sein Lachen ein. Ihre dunkelblauen Augen funkelten, und in ihren Wangen bildeten sich vorwitzige Grübchen. Greg nahm sie kurz und etwas ungelenk in den Arm.
"Hast du etwas für mich?", fragte Sallie eifrig.
"Im Moment noch nicht", entgegnete er und musste über ihr enttäuschtes Gesicht schmunzeln. Er kehrte zu seinem Sessel zurück. "Aber ich habe trotzdem gute Neuigkeiten. Hast du schon mal von der Olivetti-Stiftung gehört?"
"Nein." Sallie runzelte die Stirn. "Oder doch?"
"Das ist eine internationale Wohltätigkeitsorganisation", begann Greg, und Sallie reckte sich kerzengerade.
"Ah! Jetzt weiß ich es wieder. Blaublütige aus aller Welt richten jeden Sommer einen großen Benefizball aus, stimmt's?"
"Stimmt."
"Interessiert mich das?", fragte Sallie. "Ich kenne keine blaublütigen Adligen, nur heißblütige Reporter."
"Natürlich interessiert es dich", wusste Greg. "Die große Party steigt dieses Jahr in Sakarya."
Sallies Gesicht leuchtete auf. "Marina Delchamp?"
"Genau." Er lächelte. "Wie gefällt dir das, hm? Ich verhelfe dir praktisch zu einem bezahlten Urlaub. Du führst ein Interview mit der hinreißenden Gattin des Finanzministers, gehst zur prunkvollsten Party, die du dir nur vorstellen kannst, und das alles auf Verlagskosten!"
"Toll!", rief Sallie begeistert. "Wann geht's los?"
"Ende nächsten Monats." Greg zündete sich eine dünne Zigarre an. "Da bleibt noch genug Zeit, ein neues Kleid zu kaufen, falls du nichts Passendes für einen Wohltätigkeitsball im Schrank hast."
"Ha ha", lachte sie und zog ihre Stupsnase kraus. "Du denkst wohl, außer Hosen hätte ich nichts im Schrank hängen, wie? Nur zu deiner Information: Ich besitze tatsächlich auch ein paar Kleider."
"Warum trägst du dann nie welche?", wollte er wissen.
"Weil du, lieber Boss, die Angewohnheit hast, mich kurzfristig irgendwo in die Welt hinauszuschicken, also halte ich mich jederzeit bereit."
"Hast du solche Angst, du könntest einen Auftrag verpassen, dass du ständig einen Koffer unter dem Schreibtisch parat hältst?", frotzelte er zurück, da er wusste, dass ihre Antwort eine Ausrede war. "Nein, wirklich, Sallie. Ich will, dass du dich richtig herausputzt. Sakarya könnte ein wichtiger Verbündeter für Amerika werden, vor allem jetzt, da auf seine Ölfelder im Norden gerade so viel produziert wird. Es kommt uns zugute, dass Marina Delchamp Amerikanerin ist und ihr Mann großen Einfluss auf den König hat, aber es kann nicht schaden, wenn auch du dein Bestes gibst."
"Natürlich. Das Außenministerium wird bestimmt erleichtert sein, dass ich es unterstütze", erwiderte sie mit tiefer Stimme und bemüht ernstem Gesicht, sodass Greg warnend den Finger hob.
"Nimm das ruhig ernst", mahnte er. "Die Jungs in Washington machen Sakarya ganz schön den Hof, und dem König ist seine Macht durch die Ölfelder natürlich bewusst. Mit dem Einfluss der Delchamps ist das Land dem Westen gegenüber gerade sehr aufgeschlossen, aber trotzdem ist es eine heikle Angelegenheit. Dieser Wohltätigkeitsball findet zum ersten Mal in einem arabischen Land statt, und alle Nachrichtenagenturen werden darüber berichten, natürlich auch das Fernsehen. Wie ich hörte, soll Rhydon Baines den König interviewen, aber das ist noch nicht bestätigt." Greg sank in seinen Sessel zurück und faltete die Hände im Nacken. "Wenn man den Gerüchten glauben kann, will Baines ganz mit dem Fernsehen aufhören."
"Tatsächlich? Ich würde mich sehr wundern, wenn Rhy Baines seinen Job als Reporter freiwillig aufgeben würde."
Greg machte ein überraschtes Gesicht. "Du kennst Rhydon Baines?" Es schien ihm kaum vorstellbar. Mit seinen knallharten Reportagen und Interviews war Rhydon Baines eine Klasse für sich, und Sallie hatte ihren Status als Topreporterin noch nicht lange inne. Aber das Mädel kam viel herum und kannte eine Menge Leute.
"Ach, wir sind zusammen aufgewachsen", antwortete sie beiläufig. "Na ja, nicht wirklich zusammen. Er ist älter als ich, aber wir kommen aus derselben Stadt."
"Dann habe ich noch mehr gute Nachrichten für dich", sagte Greg, lehnte sich zurück und sah sie aufmerksam an. "Aber behalte es erst einmal für dich, es ist noch nicht offiziell. Unser Verlag ist verkauft worden. Wir haben einen neuen Verleger."
Sallie war nicht sicher, ob das wirklich eine gute Nachricht war. Ein Wechsel auf höchster Ebene zog oft auch Veränderungen in den unteren Ebenen nach sich, und sie liebte ihre Arbeit. World in Review war ein erstklassiges Nachrichtenmagazin, das sie nicht gern verlassen würde.
"Und wer ist der neue Oberboss?", erkundigte sie sich argwöhnisch.
"Hast du das noch nicht erraten? Rhydon Baines natürlich. Darum ist es ja auch nicht sicher, ob er das Interview mit dem König von Sakarya führt. Wie ich hörte, hat sein Sender ihm den Posten als erster Nachrichtensprecher angeboten, damit er bleibt, aber er hat abgelehnt."
Sallie bekam große Augen. "Rhy?", wiederholte sie verblüfft. "Du meine Güte, ich hätte wirklich nie gedacht, dass er die Fernsehreportagen aufgeben könnte. Bist du sicher? Rhy liebte diese Arbeit mehr als ... mehr als alles andere", beendete sie den Satz und bekam Herzklopfen, als sie merkte, was sie da beinahe ausgeplaudert hätte: Rhy liebte seine Arbeit mehr als mich! Wie hätte Greg wohl darauf reagiert? Aber wie es aussah, konnte sie sich so oder so von ihrem Job verabschieden.
"Wenn ich das richtig verstanden habe", fuhr Greg fort, der ihr kurzes Zögern nicht bemerkt hatte, "will er die nächsten fünf Jahre noch eine Reihe von Dokumentarfilmen für den Sender machen, sonst aber den Außendienst aufgeben. Vielleicht langweilt ihn die Berichterstattung mittlerweile."
"Rhy und Langweile?", murmelte Sallie zweifelnd.
"Er ist schon lange ganz oben", bemerkte Greg. "Vielleicht will er ja heiraten und eine Familie gründen. Er ist Gott weiß alt genug, um sich ausgetobt zu haben."
"Er ist sechsunddreißig", sagte Sallie, die immer noch um Fassung rang. "Und der Gedanke, dass Rhy sesshaft werden könnte, ist einfach lächerlich."
"Wie auch immer. Ehrlich gesagt, bin ich sehr froh, dass er bei uns einsteigt. Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit, denn der Mann ist ein wahres Genie. Und ich dachte, du würdest dich auch freuen, aber du siehst aus, als hätte es dir die Ernte verhagelt."
"Ich ... bin nur überrascht", stammelte sie. "Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag erleben würde. Wann wird das Ganze offiziell?"
"Nächste Woche. Ich werde es so einrichten, dass du da bist, wenn er kommt, falls du das möchtest."
"Nein, danke", erwiderte sie. "Ich werde ihm bestimmt noch früh genug begegnen."
Auf dem Weg zurück in ihr abgeteiltes Büro wenige Minuten später fühlte Sallie sich nicht besonders wohl, und um Broms Fragen zu entgehen, machte sie einen Umweg über die Damentoilette und ließ sich dort im Vorraum aufs Sofa fallen. Rhy! Warum musste er sich von allen Nachrichtenmagazinen ausgerechnet World in Review aussuchen? Sie würde niemals eine andere Stelle finden, die ihr ebenso gefiele. Nicht, dass Rhy sie umgehend feuern würde, aber ihr war klar, dass sie nicht mit ihm arbeiten wollte. Vor langer Zeit war er aus ihrem Leben verschwunden, und nun gab es dort für ihn keinen Platz mehr. Nicht einmal beruflich wollte sie etwas mit ihm zu tun haben!
Was hatte Greg gesagt? Dass Rhy möglicherweise heiraten und eine Familie gründen wolle? Beinahe hätte sie laut aufgelacht. Rhy war bereits verheiratet - mit ihr. Sie lebten seit sieben Jahren getrennt, und während dieser Zeit hatte sie ihn nur auf dem Bildschirm gesehen. Ihre Ehe war zerbrochen, gerade weil Rhy keine Lust gehabt hatte, sesshaft zu werden.
Sallie atmete tief durch, stand auf und warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Sie wollte sich jetzt nicht weiter den Kopf zerbrechen. Ihre Arbeit würde sonst noch beeinträchtigt, und das konnte und wollte sie sich als professionelle Journalistin nicht erlauben. Heute Abend war noch ausreichend Zeit, um weitere Schritte zu planen.
© 1982 by Linda Howington
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Linda Howard , Alex Kava , Rick Mofina
- 1104 Seiten, Maße: 12,5 x 18,6 cm, Taschenbuch
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10:
- ISBN-13: 4026411308739
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