Freiheit für das Kapital!

Warum hat der Kapitalismus in den ehemals sozialistischen Ländern und in der Dritten Welt völlig versagt? Weshalb leben noch immer fünf Sechstel der Menschheit in Armut? Dies sind Existenzfragen auch für die reichen Länder des Westens, doch eine überzeugende Erklärung blieb bislang aus. Die Antwort bietet nun Hernando de Soto in seinem neuen Buch: Nicht fehlende Entwicklungsgelder und kulturelle Eigenheiten sind für die Armut in der Welt verantwortlich, sondern Rechtschaos und Bürokratie. Die Menschen in den vermeintlich armen Ländern haben in Wahrheit riesige Vermögenswerte aufgebaut und angespart. Doch sie sind nicht in der Lage, ihr "totes Kapital" zum Leben zu erwecken - eine zwingende Voraussetzung für Wohlstand. Was für die Industrieländer selbstverständlich ist, bleibt dort unerreichbar: Rechtssicherheit und Schutz des Eigentums. Der Autor redet aus der Praxis: Er hat in zahlreichen Ländern mitgeholfen, Eigentumssysteme zu errichten. Hernando de Soto eröffnet eine neue Perspektive für die Globalisierungsdiskussion: Die Industrieländer haben die Armut jahrzehntelang falsch bekämpft - nicht auf milliardenschwere Entwicklungshilfe, sondern auf Eigentumsregeln kommt es an. Ein konstruktiver Vorschlag, wie der verborgene Reichtum in den armen Ländern der Welt endlich den Menschen selbst zugute kommt.