Friäden - Ruhe

Ein Kreuzweg in Coesfeld steht in der Bauerschaft Stevede. Warum ein Buch für den Kreuzweg, auf Plattdeutsch Krüüswiäge genannt? Sie sind erstanden aus dem christlichen Glauben. Sie sind ein Angebot, den letzten Weg von Christus mitzugehen.
Das Geheimnis, das dieser Kreuzweg verbirgt, ist nicht offensichtlich. Der Kreuzweg ist ein Teil von uns selbst, die noch leben und irgendwann sterben müssen. Das ist die Wirklichkeit, der wir uns nicht entziehen können, noch sollten. Sie ist ein Teil des Lebens. Wer den Kreuzweg geht und inne hält, wird erfahren, was mitleiden, mittrauern, mitgehen bedeutet. Man wird erfahren, was uns in die Wiege gelegt wurde, und das dies alles nur aus Liebe geschah. Die eigene Bestimmung ist unsere große Hoffnung. Wir müssen sie nur noch verstehen können, wenn wir dort zurückkehren, woher wir gekommen sind.
In der Bauernschaft Stevede im Stadtgebiet Coesfeld wird 1748 auf Wunsch und Drängen der Bauern eine Kapelle gebaut. Der Friedhof lag unweit davon entfernt, hinter dem ein neuer Kreuzweg im Jahr 1983 aus rötlichem Ibbenbürener Sandstein errichtet wurde. Der erste Kreuzweg stammte aus dem Jahr 1885, bestehend aus Baumberger Sandstein, der aber so stark verwitterte, dass nach einigen Jahrzehnten kaum noch Bilder erkennbar waren.
Der Bildhauer vom neuen Kreuzweg mit gut 220 m Länge war der Künstler Joseph Krautwald, der im Jahr 2003 verstarb. Auf seine einfache Art und Weise hat er den letzten Weg von der Verurteilung bis auf den Berg Golgatha nachvollziehen. Es sind aber keine historischen Darstellungen sondern Inhalte, die der Künstler ausdrücken wollte. Der letzte Weg von Jesus Christus ist Symbol für unser eigenes christliches Verständnis. Wir müssen dies nur verstehen können. Und dies ist dem Künstler gelungen. Er stellt uns keine schön bebilderten barocken Figuren vor, sondern Jesus, den Sohn Gottes, "der war wie Gott, der aber nicht daran festhielt, Gott gleich zu sein, sondern der wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich,