Fünf Freunde Band 1: Fünf Freunde erforschen die Schatzinsel
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FünfFreunde erforschen die Schatzinsel von Enid Blyton
LESEPROBE
»Mutter,was machen wir in den Sommerferien?«, fragte
Juliusam Frühstückstisch. »Fahren wir wieder nach
Maareningen?«
»Ichfürchte, nein«, entgegnete die Mutter. »Dort ist in
diesemJahr schon alles ausgebucht.«
Diedrei Kinder am Frühstückstisch sahen einander
enttäuschtan. Sie hingen doch so sehr an ihrem Ferienhaus
inMaareningen. Der Strand war dort begeisternd
schönund baden konnte man wie bestimmt nirgends
sonst.
»Na,lasst nicht gleich den Kopf hängen«, mischte sich
Vaterins Gespräch, »wir werden schon einen anderen
schönenPlatz für euch ausfindig machen. - Übrigens,
Mutterund ich werden dieses Jahr nicht mitfahren können.
Hatsie schon etwas davon gesagt?«
»Nein!«,rief Anne. »Ist das wahr? Könnt ihr wirklich
nichtmit? Ihr wart doch sonst immer dabei.«
»Ja,doch dieses Mal wollen Vater und ich miteinander
indie Berge gehen«, sagte die Mutter. »Und zwar ganz
allein!Ihr seid wirklich groß genug, um auf euch selbst
zuachten. Bestimmt macht es euch Freude, einmal ganz
ohneAufsicht zu sein. Die Frage ist nur, wo? Ich weiß
wirklichnicht recht, wohin mit euch.«
»Washaltet ihr von einem Besuch bei Onkel Quentin?«,
fragteVater plötzlich. Quentin war sein Bruder. Die Kinder
hattenihn nur einmal gesehen und sie fürchteten ihn
eigentlichein bisschen. Er war sehr groß, etwas verdrossen,
dochein kluger Gelehrter.
SeineZeit war mit Forschungsarbeiten ausgefüllt.
OnkelQuentin lebte an der See. Das war ungefähr alles,
wasdie Kinder von ihm wussten.
»Quentin?«,sagte die Mutter gedehnt und verzog
dabeiein wenig den Mund. »Wie kommst du gerade auf
ihn?Ich kann mir nicht denken, dass er einverstanden
ist,wenn die Kinder Unruhe in sein Haus bringen.«
»Duirrst dich«, beschwichtigte Vater sie. »Ich habe
neulichmit Quentins Frau länger telefoniert - in einer
geschäftlichenAngelegenheit -, und ich hatte den Eindruck,
dassihre wirtschaftlichen Verhältnisse nicht allzu
rosigsind. Fanny ließ durchblicken, dass sie recht froh
wäre,wenn sie durch Feriengäste etwas Geld verdienen
könnte.Ihr Haus liegt unmittelbar am Strand. Außerdem
istFanny sehr nett - sie würde die Kinder sicherlich
gutbetreuen.«
»Ja,davon bin ich überzeugt«, sagte die Mutter. »Sie
hatauch eine Tochter. Wie heißt sie doch gleich
irgendetwasLustiges - ja, richtig: Georgina! Ich glaube,
sieist ungefähr elf Jahre alt.«
»Genausoalt wie ich«, sagte Richard. »Komisch, eine
Kusinezu haben, die wir noch nicht kennen. Hoffentlich
kannman mit ihr etwas anfangen. Das wäre nichts für
mich,so ganz allein. Ich habe doch wenigstens Julius
undAnne, mit denen ich spielen kann. Georgina hat niemanden.
Siewürde sich bestimmt über eine Abwechslung
freuen.«
»Ja,Tante Fanny hat gesagt, dass sich Georgina ein
bisschenGesellschaft wünscht«, sagte der Vater. »Und
ichdenke, es ist am besten, wenn wir anrufen und euren
Besuchankündigen. Tante Fanny kann einen Zuschuss
zumHaushaltsgeld gut gebrauchen, das weiß ich, und
Georginawird glücklich sein, in den Ferien Spielkameraden
zuhaben. Und wir - wir wüssten, dass unsere drei
gutuntergebracht sind«, fügte er, zu seiner Frau gewandt,
lächelndhinzu.
DieSpannung der Kinder wuchs zusehends. »Sind
dortauch Klippen und Felsen und Sand?«, fragte Anne.
»Istes da auch wirklich schön?«
»Ichkann mich nicht mehr genau daran erinnern«,
sagteder Vater. »Aber ich habe das ganz bestimmte Gefühl,
dasses irgendwie sehr romantisch und aufregend
seinwird. Jedenfalls werdet ihr euch dort sehr wohl
fühlen.Der Flecken heißt Felsenbucht . Eure Tante
Fannyhat ihr ganzes Leben dort verbracht. Sie würde ihr
Hausum nichts in der Welt hergeben.«
»Rufdoch bitte Tante Fanny gleich mal an und frage
sie,ob wir kommen dürfen!«, rief Richard. »Ich wette, es
istder richtige Ort für uns. Der Name klingt schon so
abenteuerlich!«
»Na,das sagst du immer, wohin du auch fährst«,
meinteVater lachend. »Also, in Ordnung, ich werde
TanteFanny anrufen und mal hören, was zu machen ist.«
Siehatten alle ihr Frühstück beendet und standen auf.
DerVater ging ins Nebenzimmer, wo das Telefon stand,
unddie Kinder warteten gespannt auf seine Rückkehr.
»Hoffenwir, dass es klappt«, sagte Julius. »Ich bin
neugierig,wie Georgina aussieht. Ulkiger Name, nicht?
Erklingt mehr nach einem Jungen- als nach einem
Mädchennamen.So - elf Jahre ist sie also - ein Jahr jünger
alsich - so alt wie du, Richard - und ein Jahr älter als
Anne.Da sollte sie eigentlich gut zu uns passen. Wenn
ichmich nicht sehr täusche, werden unsere Ferien herrlich.«
DerVater kam nach etwa zehn Minuten zurück. Als
dieKinder sein heiteres Gesicht sahen, wussten sie sofort,
dassalles in ihrem Sinne geregelt war.
»Nun,das wäre also in Ordnung«, begann er. »Tante
Fannyist von unserem Plan begeistert. Sie meinte auch,
dasses Georgina sehr gut tun würde, mal jemanden um
sichzu haben. Sie sei ein einsames Mädchen, immer nur
sichselbst überlassen. Und Tante Fanny freut sich schon
darauf,euch alle zu bemuttern. Nur müsst ihr darauf
achten,dass Onkel Quentin nicht gestört wird. Er arbeitet
sehrviel und wird nicht gerade gut gelaunt sein,
wennihr wie die Wilden durch das Haus tobt.«
»Wirwerden so leise wie die Mäuschen sein«, versprach
Richard,»das ist Ehrensache. - Toll, wann geht s
los?«
»NächsteWoche, wenn Mutter es einrichten kann.«
DieMutter nickte zustimmend. »Ja, gut«, sagte sie,
»zurichten ist nicht allzu viel - nur eben Badeanzüge,
Jacken,Hosen, Pullover, viel mehr braucht ihr nicht.«
»Ach,wie freue ich mich darauf«, jubelte Anne und
vollführteeinen Freudentanz. »Ich hab s satt, Schulkleider
zutragen. Shorts oder einen Badeanzug und dann
badengehen oder mit den Jungen klettern.«
»Schön,bald ist es so weit«, sagte lächelnd die Mutter.
»Vergissnicht, etwas Spielzeug und ein paar Bücher mitzunehmen.
Abernicht zu viel, denn überflüssigen Platz
habtihr keinen.«
»Undkeine fünfzehn Puppen wie im letzten Jahr!«,
riefder boshafte Richard scheinheilig. »Weißt du noch -
wirhaben uns halb totgelacht.«
Annewurde rot. »Hör bloß auf. Denk dran,was du
allesmitnehmen wolltest. Dafür hätten wir einen Laster
gebraucht!«
»Unddas Jahr vorher wolltest du das Schaukelpferd
dabeihaben!«,fuhr Richard kichernd fort.
Jetztmischte sich die Mutter ein: »Und ich erinnere
michan einen Jungen namens Richard, der schon ein
halbesJahr vorher zwei Riesenpuppen, einen Teddybär,
dreiSpielhunde, zwei Stoffkatzen und seinen alten
Affenbeiseite getan hat, um sie nach Maareningen mitzunehmen.«
Jetztwar Richard an der Reihe, rot zu werden. Er
wechseltesofort das Thema. »Fahren wir mit dem Zug
odermit dem Auto?«, fragte er.
»Mitdem Auto. Wir können dann alles hinten im Kofferraum
verstauen.Wie wär s mit Dienstag?«
»Daswürde mir gut passen«, sagte Mutter. »Wir können
dieKinder hinbringen, zurückkommen, unsere Sachen
inRuhe packen und am Freitag in die Berge fahren.«
Soblieb es also bei Dienstag. Die Kinder zählten ungeduldig
dieTage und Anne strich jeden Abend den Kalender
ab.Die Woche schien sich endlos zu dehnen. Aber
schließlichwar es Dienstag. Richard und Julius, die in
einemZimmer schliefen, wachten fast zur gleichen Zeit
auf.Ihr Blick ging zum Fenster.
»Esist ein herrlicher Tag, hurra!«, schrie Julius und
sprangmit einem Satz aus dem Bett. »Ich weiß nicht,
warum,aber alle sagen, es ist sehr wichtig, dass am
erstenFerientag die Sonne scheint. Los, wir wecken
Anne!«
DieSchwester schlief im angrenzenden Zimmer. Julius
schlichhinein und rüttelte sie kräftig. »Wach auf! Es ist
Dienstag!Und die Sonne scheint!«, rief er, so laut er
konnte.
Annefuhr hoch und wäre Julius am liebsten ins Gesicht
gesprungen.»Bist du verrückt?«, fauchte sie. »Mich
sozu erschrecken. Und das am frühen Morgen.«
Gleichnach dem Frühstück brachen sie auf. Der geräumige
Wagenstand schon bereit. Mutter saß vorn beim
Vater,die drei Kinder auf der Rückbank. Unter ihren
Füßenstanden zwei kleine Koffer, alles andere war im
Kofferraumuntergebracht. Mutter überlegte immer wieder,
obsie auch an alles gedacht hatte.
ImVerkehrsgewühl kamen sie nur langsam voran. Erst
alssie die Stadt hinter sich gelassen hatten, gab Vater Gas.
Siefuhren durch eine weite, sonnenüberflutete Ebene. Im
Autowurde es heiß. Die Kinder schwitzten.
»Machenwir bald Picknick?«, fragte Anne. Sie stellte
sichden Schatten unter einem Baum vor und kühlen
Wind,der vom Meer her wehte.
»Ja«,antwortete Mutter, »aber jetzt noch nicht. Es ist
erstelf Uhr. Wir wollen noch bis halb eins warten.«
»Dumeine Güte!«, rief Anne. »So lange halte ich es bestimmt
nicht aus.«
Dareichte ihr die Mutter eine Limodose und die Kinder
trankensie leer.
Endlichlenkte der Vater den Wagen von der Straße. Sie
hieltenneben einem Hügel und rasteten auf einer sanft
abfallendenWiese. Ein weites, sonniges Tal öffnete sich
vorihre Blicken. Zwischen hohen Bäumen lag ein Dorf.
EinFluss schlängelte sich glitzernd durch die Landschaft.
DieKinder aßen, als wären sie am Verhungern,
undMutter erklärte, dass sie anstelle des für halb vier
geplantenzweiten Picknicks irgendwo in einem Gast-
hauseinkehren müssten, weil alle belegten Brote aufgegessen
wordenwaren.
»Umwie viel Uhr werden wir bei Tante Fanny sein?«,
fragteJulius und stopfte den letzten Bissen in den Mund.
»Ungefährum sechs, wenn wir Glück haben«, sagte
Vaterund fügte hinzu: »Jetzt wollen wir uns ein wenig
dieBeine vertreten. Wir haben noch eine lange Fahrt vor
uns.«
Schließlichging es weiter. Der große Wagen schien die
Kilometerzu fressen, so sauste er dahin. Der Nachmittag
rückteheran. Die Kinder wurden immer aufgeregter.
»Wirmüssen nach dem Meer Ausschau halten«, sagte
Richard.»Ich glaube, ich rieche schon die See.«
Erhatte Recht. Der Wagen nahm einen Hügel - und
da,auf der rechten Seite, tauchte plötzlich die blaue See
vorihnen auf. Ruhig und glatt lag sie vor ihnen, im
Schimmerder späten Nachmittagssonne. Die drei Kinder
stießeneinen Jubelschrei aus.
»Daist das Meer!«
»Istes nicht fantastisch?«
»Ichmöchte am liebsten gleich hineinspringen!«
»Inknapp zwanzig Minuten haben wir s geschafft«,
sagteVater. »Wir sind ganz ordentlich gefahren. Gleich
werdetihr die Bucht sehen. Sie ist ziemlich groß, mit
einermerkwürdigen Insel vor der Einfahrt.«
DieKinder hielten danach Ausschau, während sie die
Küsteentlangfuhren. Julius entdeckte sie als Erster. Mit
einemFreudenschrei wäre er beinahe aufgesprungen.
»Dort,dort, das muss die Bucht sein. Seht nur, ist sie
nichtherrlich blau?«
»Undda drüben liegt die kleine felsige Insel, am Eingang
derBucht!«, rief Richard. »Da möchte ich mal hin!«
»Ichzweifle nicht daran, dass du ihr bald einen Besuch
abstattenwirst.« Die Mutter lachte. »Aber jetzt wollen
wirerst mal Tante Fannys Felsenhaus suchen.«
Esdauerte nicht lange und sie waren an Ort und Stelle.
DasHaus stand an einer kleinen Klippe und ließ den
Blicküber die ganze Bucht frei. Es war ein sehr altes,
rechtgroßes Haus, aus inzwischen verwitterten weißen
Steinengebaut. Rosen rankten an der Vorderseite empor
undim Garten blühten jede Menge Blumen.
»Dasist also das Felsenhaus «, sagte Vater und
stopptegenau vor dem Hauseingang. »Das Haus soll
dreihundertJahre alt sein. Wo ist Quentin? - Hallo, dort
kommtja Fanny!« (...)
©cbj Verlag
Übersetzung:Dr. Werner Lincke
- Autor: Enid Blyton
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 65. Aufl., 186 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 14,4 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Werner Lincke
- Verlag: cbj
- ISBN-10: 3570033112
- ISBN-13: 9783570033111
- Erscheinungsdatum: 01.09.1997
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