Fußballgeschichten
"Lene und die Pappelplatztiger" und "Lene gegen die Kornfeldkobras"
Lesespaß garantiert!Seit Wochen kommt Lene zum Bolzplatz, um den Jungs beim Fußballspielen zuzusehen. Doch als Mädchen darf sie nicht mitkicken. Bis Lene als Ersatzfrau einspringt. Da erleben die Jungs ihr blaues Wunder.
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Produktinformationen zu „Fußballgeschichten “
Lesespaß garantiert!Seit Wochen kommt Lene zum Bolzplatz, um den Jungs beim Fußballspielen zuzusehen. Doch als Mädchen darf sie nicht mitkicken. Bis Lene als Ersatzfrau einspringt. Da erleben die Jungs ihr blaues Wunder.
Ab 10 Jahren!
Klappentext zu „Fußballgeschichten “
Seit Wochen kommt Lene zum Bolzplatz, um den Jungs beim Fußballspielen zuzusehen. Doch als Mädchen darf sie nicht mitkicken. Bis Lene als Ersatzfrau einspringt. Da erleben die Jungs ihr blaues Wunder. Enthält Lene und die Pappelplatztiger und Lene gegen die Kornfeldkobras von Martin Klein.
Lese-Probe zu „Fußballgeschichten “
Fußballgeschichten von Martin Klein LESEPROBE Am Pappelplatz
Wochenlang kam Lene schon zum Bolzplatz und beobachtete die Pappelplatztiger. Der Platz lag am Ende der Neustadtsiedlung, fast schon in einem Wäldchen, und war von hohen, schlanken Pappeln umstanden.
Die Pappelplatztiger trafen sich dort fast jeden Nachmittag zum Fußballspielen. Natürlich war kein einziges Mädchen dabei.
Sie spielten bei jedem Wetter, bei gutem mit verschwitzten, staubigen Gesichtern, bei schlechtem mit regennassen Haaren und Schlammspritzern an den Nasen. Richtige Fußballspieler sind daran zu erkennen, dass sie nicht gleich nach Hause rennen, wenn es anfängt zu regnen, und die Pappelplatztiger waren richtige Fußballspieler. Sie besaßen sogar eine Bude. Die hatten sie am Rand des Bolzplatzes aus Brettern und Wellblech selbst zusammengezimmert. Sie wohnten in der näheren Umgebung, manche von ihnen hatte Lene schon in der Neustadtsiedlung gesehen, im Einkaufszentrum oder auf den Mülltonnenkästen vor den Häusern sitzend.
Lene wollte unbedingt ein Pappelplatztiger werden. Aber sie brachte es einfach nicht fertig zu fragen, ob sie mitspielen könnte. Lene fand, dass die Tiger aussahen, als hielten sie nichts von Mädchen. Sie kannte den herablassenden Blick genau, den die meisten aufsetzten, wenn sie sie sahen. Denn jeder Einzelne von ihnen hatte längst bemerkt, dass ihnen seit einiger Zeit regelmäßig ein fremdes Mädchen zuguckte.
... mehr
Als die Sache mit Herbert passierte, war Lenes kleiner Bruder Mirko dabei.
Der Torwart der Pappelplatztiger, ein dicklicher Junge, lief plötzlich aus seinem Tor heraus und schrie: »Halt!«
»Hermie, bleib im Kasten!«, rief ein kleiner Spieler mit O-Beinen. Der Torwart lief die Seitenlinie entlang, fast bis zur Eckfahne, blieb stehen, beugte sich nach unten und rief: »Möönsch, ein junger Spatz! Kommt mal alle her!«
Lene kniff die Augen zu einem Spalt zusammen und sah neben ihm auf dem Rasen einen kleinen, jungen Vogel. Der Junge griff nach ihm. »Halt!«, schrie Lene. »Nicht!«
Zu spät. Er hatte das kleine Tier mit den schwarzen Knopfaugen schon in den Händen. Lene und Mirko rannten hin.
»Weißt du nicht, dass man junge Vögel nicht in die Hand nehmen soll?«, fragte Lene aufgebracht. Die Pappelplatztiger versammelten sich um Lene, Mirko und ihren Torwart. Abwechselnd besahen sie sich den Vogel und guckten Lene feindselig an.
»Woher weißt denn DU das?«, fragte der Dicke geringschätzig.
»Weil sie sich auskennt«, erklärte Mirko.
»Halt du den Schnabel, Kleiner«, sagte ein Junge, der aussah wie ein Chinese. »Misch dich nicht ein, wenn Ältere reden.« »Wenn Menschengeruch an jungen Vögeln ist, nehmen die Eltern sie oft nicht mehr an«, sagte Lene beschwörend.
»Papperlapapp«, sagte der Dicke. »Außerdem ist es bestimmt schon ein ausgewachsener Spatz.«
»Das ist kein Spatz, sondern eine Heckenbraunelle«, sagte Lene.
»Eine was??«, fragte der chinesisch aussehende Junge und verdrehte seine mandelförmigen Augen. Einige kicherten.
Ein großer rothaariger Junge fragte herablassend: »Wieso soll denn das kein Spatz sein, sondern eine Heckenbraunecke oder so was?«
»Sehr witzig«, sagte Lene wütend. »Weil ein Spatz ganz anders aussieht, das weiß doch jedes Baby!«
»Aha«, sagte der Rothaarige spöttisch.
»Ein Spatz hat zum Beispiel schwarze Brustfedern«, erklärte Lene. »Und die Braunellen weißliche. Und ...«
»Danke, Frau Professor.« Der Rothaarige verbeugte sich. Die anderen Jungen lachten. »Von mir aus kann's auch ein Kanarienvogel sein. Kommt, Jungs, wir machen weiter. Hermie«, sagte er gekünstelt, »Hermie, sei doch so gut und überlass der Frau Professor doch bitte den Heckenbraunspatz. Sie wird sicher glücklich damit werden.«
»Genau«, lachten die anderen. Der Dicke ließ den Vogel ins Gras zurückgleiten. Lärmend zog die Gruppe ab.
»Idioten«, rief Lene und setzte sich ins Gras. Sie riss einen Grashalm ab und kaute darauf herum.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte sie.
»Dafür hast du einen Vogel gerettet«, sagte Mirko.
»Ach, sei ruhig«, sagte Lene. Missmutig betrachtete sie die kleine Braunelle.
»Ich glaube, das ist wirklich kein junger Vogel mehr«, sagte sie. Behutsam nahm sie ihn mit einem Taschentuch hoch.
»Wieso kann er dann nicht fliegen?«, fragte Mirko.
»Vielleicht ist er krank«, sagte Lene. Sie nahmen den kleinen Vogel mit nach Hause und beschlossen, ihn Herbert zu nennen.
Als sie mit ihm in die Wohnung kamen, machte die Mutter ein etwas zerknautschtes Gesicht.
Sie sagte zwar: »Ein niedlicher Spatz«, doch dann hängte sie gleich hintendran: »Aber du willst ihn doch nicht etwa in deinem Zimmer halten?«
»Nur, bis er sich wieder erholt hat«, sagte Lene und beschloss, darüber hinwegzusehen, dass auch ihre Mutter Herbert für einen Spatz hielt. »Dann kommt er aber in den alten Wellensittichbauer, der noch im Keller liegt«, entschied die Mutter.
»Kommt nicht infrage!«, rief Lene empört.
»Es ist doch nur für die Nacht«, sagte die Mutter.
»Möchtest du nachts in einem Käfig schlafen?«, fragte Lene.
»Das ist etwas ganz anderes«, sagte die Mutter. »Wieso denn?!«, rief Lene.
»Schluss jetzt!«, sagte die Mutter entschieden, aber Lene hörte nicht auf. Als der Vater von der Arbeit nach Hause kam, stritten sie sich immer noch.
»Hm«, machte der Vater. »Was hältst du davon, wenn dein Herbert auf dem Balkon schläft? Da kann er besser den Himmel sehen. Ein Ort ohne Himmel ist für Vögel dasselbe wie ein Käfig, das hast du mir doch beigebracht. Oder?«
»Tjaja«, murmelte Lene. Sie beschloss, in Zukunft mehr darauf zu achten, was sie ihren Eltern beibrachte.
Lene baute Herbert auf dem Balkon aus Watte und Papierschnipseln ein Nest. Und in der Nacht holte sie ihn heimlich in ihr Zimmer. Am nächsten Morgen war er gesund. Er flog durch die Wohnung und ließ weiße Kleckse auf die Wohnzimmergarnitur fallen. Bei einem Tiefflug in die Küche stieß er fast mit Lenes Mutter zusammen. Vor Schreck ließ sie den Korb mit dem Frühstücksbrot fallen.
»Dieser Vogel macht mich wirr!«, rief sie. »Wie ist er überhaupt hier reingekommen?«
Es wurde Zeit, Herbert wieder nach draußen zu lassen, am besten noch bevor die Mutter im Wohnzimmer die weißen Kleckse entdeckte. Lene wollte ihn vor der Schule noch schnell zum Pappelplatz zurückbringen, für den Fall, dass er den Weg nicht wusste. Aber kaum war Herbert draußen, flog er zielstrebig los. Lene guckte ihm hinterher und sah genau, wie er eine Abschiedsschleife drehte.
Am Nachmittag gingen Lene und Mirko wieder zum Pappelplatz. »Vielleicht kommt Herbert uns ja besuchen«, sagte Lene. Sie streckten sich ins Gras. Lene benutzte ihren kleinen Rucksack als Kopfkissen. Den Rucksack nahm sie immer mit, wenn sie zum Pappelplatz ging. Er enthielt einen Lederball, Fußballschuhe, Schienbeinschoner und eine Trainingsjacke, auf der BVB 09 stand.
Und tatsächlich: Herbert kam. Und wenn er es nicht war, dann eine Braunelle, die ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Er überflog sie ein paarmal und danach landete er nur ein paar Meter entfernt und sah sie mit schiefem Kopf an.
© cbj Verlag
Der Torwart der Pappelplatztiger, ein dicklicher Junge, lief plötzlich aus seinem Tor heraus und schrie: »Halt!«
»Hermie, bleib im Kasten!«, rief ein kleiner Spieler mit O-Beinen. Der Torwart lief die Seitenlinie entlang, fast bis zur Eckfahne, blieb stehen, beugte sich nach unten und rief: »Möönsch, ein junger Spatz! Kommt mal alle her!«
Lene kniff die Augen zu einem Spalt zusammen und sah neben ihm auf dem Rasen einen kleinen, jungen Vogel. Der Junge griff nach ihm. »Halt!«, schrie Lene. »Nicht!«
Zu spät. Er hatte das kleine Tier mit den schwarzen Knopfaugen schon in den Händen. Lene und Mirko rannten hin.
»Weißt du nicht, dass man junge Vögel nicht in die Hand nehmen soll?«, fragte Lene aufgebracht. Die Pappelplatztiger versammelten sich um Lene, Mirko und ihren Torwart. Abwechselnd besahen sie sich den Vogel und guckten Lene feindselig an.
»Woher weißt denn DU das?«, fragte der Dicke geringschätzig.
»Weil sie sich auskennt«, erklärte Mirko.
»Halt du den Schnabel, Kleiner«, sagte ein Junge, der aussah wie ein Chinese. »Misch dich nicht ein, wenn Ältere reden.« »Wenn Menschengeruch an jungen Vögeln ist, nehmen die Eltern sie oft nicht mehr an«, sagte Lene beschwörend.
»Papperlapapp«, sagte der Dicke. »Außerdem ist es bestimmt schon ein ausgewachsener Spatz.«
»Das ist kein Spatz, sondern eine Heckenbraunelle«, sagte Lene.
»Eine was??«, fragte der chinesisch aussehende Junge und verdrehte seine mandelförmigen Augen. Einige kicherten.
Ein großer rothaariger Junge fragte herablassend: »Wieso soll denn das kein Spatz sein, sondern eine Heckenbraunecke oder so was?«
»Sehr witzig«, sagte Lene wütend. »Weil ein Spatz ganz anders aussieht, das weiß doch jedes Baby!«
»Aha«, sagte der Rothaarige spöttisch.
»Ein Spatz hat zum Beispiel schwarze Brustfedern«, erklärte Lene. »Und die Braunellen weißliche. Und ...«
»Danke, Frau Professor.« Der Rothaarige verbeugte sich. Die anderen Jungen lachten. »Von mir aus kann's auch ein Kanarienvogel sein. Kommt, Jungs, wir machen weiter. Hermie«, sagte er gekünstelt, »Hermie, sei doch so gut und überlass der Frau Professor doch bitte den Heckenbraunspatz. Sie wird sicher glücklich damit werden.«
»Genau«, lachten die anderen. Der Dicke ließ den Vogel ins Gras zurückgleiten. Lärmend zog die Gruppe ab.
»Idioten«, rief Lene und setzte sich ins Gras. Sie riss einen Grashalm ab und kaute darauf herum.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, sagte sie.
»Dafür hast du einen Vogel gerettet«, sagte Mirko.
»Ach, sei ruhig«, sagte Lene. Missmutig betrachtete sie die kleine Braunelle.
»Ich glaube, das ist wirklich kein junger Vogel mehr«, sagte sie. Behutsam nahm sie ihn mit einem Taschentuch hoch.
»Wieso kann er dann nicht fliegen?«, fragte Mirko.
»Vielleicht ist er krank«, sagte Lene. Sie nahmen den kleinen Vogel mit nach Hause und beschlossen, ihn Herbert zu nennen.
Als sie mit ihm in die Wohnung kamen, machte die Mutter ein etwas zerknautschtes Gesicht.
Sie sagte zwar: »Ein niedlicher Spatz«, doch dann hängte sie gleich hintendran: »Aber du willst ihn doch nicht etwa in deinem Zimmer halten?«
»Nur, bis er sich wieder erholt hat«, sagte Lene und beschloss, darüber hinwegzusehen, dass auch ihre Mutter Herbert für einen Spatz hielt. »Dann kommt er aber in den alten Wellensittichbauer, der noch im Keller liegt«, entschied die Mutter.
»Kommt nicht infrage!«, rief Lene empört.
»Es ist doch nur für die Nacht«, sagte die Mutter.
»Möchtest du nachts in einem Käfig schlafen?«, fragte Lene.
»Das ist etwas ganz anderes«, sagte die Mutter. »Wieso denn?!«, rief Lene.
»Schluss jetzt!«, sagte die Mutter entschieden, aber Lene hörte nicht auf. Als der Vater von der Arbeit nach Hause kam, stritten sie sich immer noch.
»Hm«, machte der Vater. »Was hältst du davon, wenn dein Herbert auf dem Balkon schläft? Da kann er besser den Himmel sehen. Ein Ort ohne Himmel ist für Vögel dasselbe wie ein Käfig, das hast du mir doch beigebracht. Oder?«
»Tjaja«, murmelte Lene. Sie beschloss, in Zukunft mehr darauf zu achten, was sie ihren Eltern beibrachte.
Lene baute Herbert auf dem Balkon aus Watte und Papierschnipseln ein Nest. Und in der Nacht holte sie ihn heimlich in ihr Zimmer. Am nächsten Morgen war er gesund. Er flog durch die Wohnung und ließ weiße Kleckse auf die Wohnzimmergarnitur fallen. Bei einem Tiefflug in die Küche stieß er fast mit Lenes Mutter zusammen. Vor Schreck ließ sie den Korb mit dem Frühstücksbrot fallen.
»Dieser Vogel macht mich wirr!«, rief sie. »Wie ist er überhaupt hier reingekommen?«
Es wurde Zeit, Herbert wieder nach draußen zu lassen, am besten noch bevor die Mutter im Wohnzimmer die weißen Kleckse entdeckte. Lene wollte ihn vor der Schule noch schnell zum Pappelplatz zurückbringen, für den Fall, dass er den Weg nicht wusste. Aber kaum war Herbert draußen, flog er zielstrebig los. Lene guckte ihm hinterher und sah genau, wie er eine Abschiedsschleife drehte.
Am Nachmittag gingen Lene und Mirko wieder zum Pappelplatz. »Vielleicht kommt Herbert uns ja besuchen«, sagte Lene. Sie streckten sich ins Gras. Lene benutzte ihren kleinen Rucksack als Kopfkissen. Den Rucksack nahm sie immer mit, wenn sie zum Pappelplatz ging. Er enthielt einen Lederball, Fußballschuhe, Schienbeinschoner und eine Trainingsjacke, auf der BVB 09 stand.
Und tatsächlich: Herbert kam. Und wenn er es nicht war, dann eine Braunelle, die ihm zum Verwechseln ähnlich sah. Er überflog sie ein paarmal und danach landete er nur ein paar Meter entfernt und sah sie mit schiefem Kopf an.
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Autoren-Porträt von Martin Klein
Martin Klein, geboren 1962 in Lübeck, verbrachte eine Fußball-Kindheit in Dortmund und am Niederrhein eine Handball-Jugend.Es folgten Abitur, Zivildienst, eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner und ein Studium an der TU Berlin, er wurde Diplom-Ingenieur und Autor. 1990 erschien sein erstes Kinderbuch. Viele weitere folgten. Sie wurden bislang in elf Sprachen übersetzt und erhielten verschiedene Auszeichnungen. Martin Klein lebt in Berlin und Potsdam.
Bibliographische Angaben
- Autor: Martin Klein
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2008, Sonderausg., 252 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 12,4 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Omnibus TB bei Bertelsmann
- ISBN-10: 3570270807
- ISBN-13: 9783570270806
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