Gänsehaut / Doppelschocker / Gänsehaut - Doppelschocker Bd.25
Greg besitzt eine außergewöhnliche Kamera. Alle Fotos, die damit...
Greg besitzt eine außergewöhnliche Kamera. Alle Fotos, die damit geschossen werden, verraten Schreckliches aus der Zukunft. Als ihm niemand seine Geschichte glauben will, beschließt Greg die Kamera für eine Vorführung aus ihrem Versteck zu holen. Kaum kommt sie ans Tageslicht, entstehen auch schon die ersten verhängnisvollen Fotos ...
Mike ist total begeistert, als sein Vater einen gebrauchten Sportwagen kauft. Aber warum gibt der Vorbesitzer sein tadelloses Auto für einen Spottpreis ab und will noch nicht mal für eine Probefahrt einsteigen? Bald erfährt Mike am eigenen Leib, dass mit dem Wagen etwas nicht stimmt: Ein Geist hat davon Besitz ergriffen ...
Bände 49 und 50 der beliebten »Gänsehaut«-Serie im Doppelband!
Gänsehaut Doppelschocker25 von R. L. Stine
LESEPROBE
1»Greg Banks!« Mir lief es kalt über den Rücken, als MrSaur meinen Namen sagte. Ich war immer tiefer in meinem Stuhl in der letztenReihe gerutscht, um mich hinter Brian Webb zu verstecken. Das ist dasRiesenbaby, das vor mir sitzt. Mit gefalteten Händen hatte ich inbrünstiggebetet, dass Mr Saur mich nicht aufruft und mich auffordert, als Nächster meinReferat zu halten. »Greg Banks!«, sagte er noch einmal. Mir lief es wieder kaltüber den Rücken. Als ich mich vom Stuhl hochrappelte, begannen meine Beine zuzittern. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich bekam fast keine Luft mehr. Ichhasse es, vor der ganzen Klasse zu reden. Besonders wenn ich nicht viel Zeithabe, mich vorzubereiten. Wir durften uns noch nicht mal Stichpunkte machen. Unddann hing auch noch die Hälfte unserer Englischnote von diesem Referat ab. Ichräusperte mich und trottete nach vorn. Auf halbem Weg streckte mir Donny Greeneplötzlich seinen weißen Riesenturnschuh entgegen, um mir ein Bein zu stellen. Ichstrauchelte - fiel aber nicht hin. Trotzdem brüllte die ganze Klasse vorLachen. Mr Saur sah Donny ungehalten an. »Sag mal, Donny, musst du eigentlichjedem, der an dir vorbeigeht, ein Bein stellen?«, fragte er. »Ja«, erwiderteDonny mit ungerührtem Gesicht. Natürlich lag die Klasse vor Lachen gleichwieder am Boden. Alle finden Donny zum Brüllen komisch. Alle außer Mr Saur. MrSaur findet niemanden komisch. Deshalb nennen wir ihn auch Sauertopf. Aber ichbin mir ziemlich sicher, dass er auch das nicht komisch finden würde! Mr Saurist groß und hager und fast kahlköpfig. Er macht nie Witze, lächelt niemals undhat immer einen so verkniffenen Zug um den Mund, als hätte er gerade in eineZitrone gebissen. Mr Saur ist an der Pitts Landing Middle-School berüchtigt. Inseine Klasse will keiner. Meine besten Freunde - Michael, Bird und Shari -haben Schwein gehabt. Sie sind bei Miss Folsom. Nur ich hatte das Pech, beiSauertopf zu landen. Ich stellte mich neben das Lehrerpult und räusperte michwieder. Ich fragte mich, ob die anderen sehen konnten, wie mir die Knieschlotterten. Mein Gesicht war heiß und meine Hände waren eiskalt. Macht esandere Kinder eigentlich auch so nervös, vor der ganzen Klasse zu reden? MrSaur faltete seine bleichen, knochigen Hände, legte sie vor sich aufs Pult undknackte mit den Knöcheln. »Okay, Greg, dann lass die Klasse mal hören, was duzu unserem Thema Eine wahre Geschichte vorbereitet hast.« Ich räusperte michzum tausendsten Mal und holte tief Luft. Dann begann ich zu erzählen, was mirund meinen Freunden in den letzten Sommerferien passiert war: »Also, ich undmeine Freunde, Bird, Michael und Shari, hingen so rum, hatten nichts zu tun undwaren ziemlich gelangweilt. Irgendwann kamen wir auf die Idee, so eine Art Mutprobezu machen, und stachelten uns gegenseitig dazu an, uns in das Coffman-Haus zu schleichen.«Mr Saur unterbrach mich mit einer Handbewegung. Er zog seine übliche säuerlicheMiene. »Das Coffman-Haus? Was ist das?« »Das ist ein Spukhaus!«, platzte DonnyGreene heraus. »Donnys trautes Heim!«, sagte Brian Webb leise, aber doch solaut, dass jeder es mitkriegte. Alle lachten. Mr Saur mahnte die Klasse miterhobenen Händen zur Ruhe und machte sein strenges Zitronengesicht. »Das ist soein verlassenes, altes Haus ganz in der Nähe«, erklärte ich. »Jedenfalls sindwir reingegangen. Im Keller haben wir eine alte Kamera gefunden. Und von derhandelt meine wahre Geschichte. Die Kamera hatte nämlich unheimliche Kräfte.« MrSaur stöhnte und verdrehte die Augen. Ein paar aus der Klasse kicherten, aberich holte noch mal tief Luft und fuhr mit meinem Referat fort. »Es war eineSofortbildkamera. Die Fotos kamen gleich unten aus einem Schlitz raus. Aber aufden fertigen Bildern war nie das drauf, was man fotografiert hatte. Stattdessenbildeten sie immer irgendwelche schrecklichen Szenen ab. Ich habe die alteKamera mit nach Hause genommen und den neuen Kombi von meinem Vater damit geknipst.Als das Foto rauskam, war der Wagen darauf nur noch Schrott. Totalschaden. Einpaar Tage später hatte mein Dad dann wirklich einen schlimmen Unfall. Das Fotoist Wirklichkeit geworden.« Ich schaute mich in der Klasse um, um zu sehen, wiemeine Geschichte ankam. Ein paar der Kinder lachten. Andere starrten michstirnrunzelnd an und schienen zu überlegen, ob sie mich ernst nehmen konnten. BrianWebb versuchte mich aus der Fassung zu bringen, indem er beide Zeigefinger tiefin die Nasenlöcher steckte und sie wild darin herumdrehte. Er hält sich fürsuperwitzig, dabei ist er bloß widerlich. »Ich habe einen Schnappschuss vonmeinem Freund Bird Arthur gemacht«, fuhr ich fort. »Beim Baseball. Bird hatgegrinst und sich in Pose gestellt, aber auf dem Foto lag er bewusstlos amBoden. Ein paar Minuten später hat einer der Spieler einen Ball geschlagen, derBird voll am Kopf getroffen hat. Er ist ohnmächtig umgekippt. Genau wie auf demFoto.« Aus den hinteren Bankreihen ertönte nervöses Kichern. Als ich aufsah,blickte ich in eine Menge ratloser Gesichter. Brian hatte immer noch die Fingerin der Nase. Ich wandte mich ab. Ich wollte ihm auf keinen Fall den Gefallentun zu lachen. Mr Saur saß mit aufgestützten Ellenbogen am Tisch und verbarg seinenrunden, kahlen Kopf in den Händen. Da er sein Gesicht verdeckte, konnte ichnicht abschätzen, wie er mein Referat fand. »Und dann passierte etwas richtigGruseliges«, erzählte ich weiter. »Ich hatte die Kamera zur Geburtstagspartyvon Shari Walker mitgenommen. Ich machte ein Foto von ihr, wie sie neben einemBaum stand. Als das Bild rauskam, war zwar der Baum drauf - aber keine Spur vonShari. Es war, als wäre sie unsichtbar oder so. Und kurz darauf ist siewirklich verschwunden.« Ein paar meiner Mitschüler schnappten nach Luft. Anderelachten. Mr Saur hatte sein Gesicht noch immer in den Händen vergraben. »Einpaar Tage später ist Shari wieder aufgetaucht«, fuhr ich fort. »Aber wir hattenecht Angst bekommen und wollten die Kamera nicht mehr behalten. Also haben wirsie wieder ins Coffman-Haus zurückgebracht. Und da tauchte plötzlich dieserkomische schwarz gekleidete Typ auf, der die Kamera erfunden hatte. Er erzählteuns, dass sie verflucht sei und « Mr Saur sprang auf. »Das reicht!«, fuhr ermich an. »Wie bitte?« Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstandenhatte. In der Klasse wurde es mucksmäuschenstill. Mr Saur schüttelte den Kopf.Dann kniff er seine wässrigen, braunen Augen zusammen und sah mich an. »Tja,Greg«, sagte er. »Ich habe schlechte Neuigkeiten für dich.«
© 2000 für diedeutsche ÜbersetzungOmnibus Taschenbuch Verlag/cbj, München
Übersetzung: KatarinaGanslandt und Hanne Hammer
- Autor: R. L. Stine
- Altersempfehlung: Ab 10 Jahre
- 2006, 250 Seiten, Maße: 12,5 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Katarina Ganslandt, Hanne Hammer
- Verlag: Omnibus TB bei Bertelsmann
- ISBN-10: 3570216454
- ISBN-13: 9783570216453
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