Geburtshelfer Europas?

Der Einfluß der USA auf die Entwicklung des europäischen Integrationsprozesses wird oft als gering eingeschätzt.
Die Studie setzt sich kritisch mit dieser Annahme auseinander und präsentiert neue Erkenntnisse zur Rolle der Vereinigten Staaten bei der Schaffung eines geeinten, wirtschaftlich starken Westeuropas. Demzufolge wirkte die amerikanische Europapolitik nicht nur als Katalysator für die europäischen Integrationsbestrebungen, sondern spielten die USA im Hintergrund der Verhandlungen zu EGKS, EVG, EWG und Euratom eine entscheidende Rolle als Moderator und Makler. Darüber hinaus zeigt die Verfasserin, daß nicht, wie oft vermutet, in erster Linie wirtschaftliche, sondern sicherheitspolitische Interessen die US-amerikanische Politik bestimmten. Herausragendes Interesse war die Schaffung einer dauerhaften Friedensordnung und eines gleichgewichtigen Partners in Weltpolitik und Weltwirtschaft. Für diese Ziele war Washington sogar bereit, wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen.
Die Arbeit richtet sich an alle an Fragen der europäisch-atlantischen Beziehungen und der europäischen Integration Interessierte.
Die Verfasserin ist Professorin für Internationale Politik an der Technischen Universität Chemnitz.