Gestaltung von Unterricht

Hauptaufgaben von Unterricht und Schule sind - so die Autoren dieses Buches - die Anregung und die Unterstützung von Lern- und Entwicklungsprozessen. Mit diesem Verständnis verbindet sich die Absicht, im Sinne von Chancengerechtigkeit alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zu fördern und zugleich eine hohe Unterrichtsqualität anzustreben.

Mit einer solchen Ausrichtung setzen die Autoren an zwei zentralen Schwächen an, die von den nationalen und internationalen Leistungsvergleichen der letzten Jahre aufgezeigt wurden: an der nicht hinreichenden individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen gemäß ihren Entwicklungsmöglichkeiten und an der starken Abhängigkeit schulischer Erfolge von sozialen und ethnischen Merkmalen. Um solchen Schwächen zu begegnen und allen Kindern und Jugendlichen die Chance auf ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozialverantwortliches Handeln zu ermöglichen, entwickeln die Autoren - gestützt auf aktuelle Ergebnisse der empirischen Schul- und Unterrichtsforschung - ein handlungs- und entwicklungsorientiertes Vorgehen für den Unterricht. Dies ist u.a. dadurch gekennzeichnet, dass der Lernprozess als problem- und fallorientierte Auseinandersetzung mit hinreichend komplexen und für Kinder und Jugendliche bedeutsamen Aufgaben konzipiert wird, die bei unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in binnendifferenzierter Weise zu bearbeiten sind. Auf diese Weise werden unterschiedliche und selbstgesteuerte Lernwege ermöglicht, was einem zentralen Merkmal von Unterrichtsqualität entspricht.

Basis der Ausführungen sind kognitionstheoretische und gemäßigt sozial-konstruktivistische sowie entwicklungstheoretische und didaktische Ansätze. Damit wird unterstrichen, dass Lernprozesse sowohl auf den Erwerb eines soliden fachlichen Wissens als auch auf eine Förderung von intellektuellen Fähigkeiten und von Werthaltungen unter Beachtung von Bedürfnissen und Lebenssituationen zielen sollten. Demgemäß ist auch das Buch selbst so aufgebaut,